Nachdem ich 1 ½ Monate nach dem für mich besten Smartphone recherchiert habe, ist es nun da:
Das Motorola A760. Meine neue Geliebte.
Der Kauf war zum großen Teil auch schlichtweg Vertrauen in Motorola als Marke und etwas Glück, da ich keine Möglichkeit hatte das Gerät irgendwo anzutesten.
Für welchen Bereich habe ich überhaupt ein Handy gesucht und warum nun das Motorola:
Bisher habe ich nur klassische Handys mein Eigen genannt und war mit z.B. einem Motorola V50 sehr zufrieden. Da ich allerdings nie wirklich glücklich gewesen bin mit meinem Terminplaner in Papierform; wenn ich ihn brauche ist er nicht da und wenn ich ihn nicht brauche schleppe ich ihn mit rum; musste es jetzt quasi die eierlegende Wollmilchsau werden. Ein Handy das wenn irgend möglich alle PDA Funktionen integriert hat, ebenso funktionell zu bedienen ist und einen guten Empfang hat. Darüber hinaus aber nur etwas größer als ein normales Handy sein soll (will es ja immer dabeihaben) und wesentlich robuster als z.B. ein O² XDA II.
Tja und da ist er nun, der erste Testbericht des A760 in Deutschland:
http://www.motorola.com.hk/eng/motomobile/a/a760/
Fotos unter:
http://album.pixelnet.de/album…t/?AN=1075493009556&AP=TT
Bei den Fotos ist zu beachten, dass ich die Bildschirmhelligkeit zum Teil auf 20% heruntergeregelt habe, damit mein Fotoapparat das Display gut abfotografieren konnte. Deshalb wirken manche Bilder recht farbarm. Unter normalen Einstellungen sieht das wesentlich besser aus.
Verpackung & Design & Verarbeitung:
Zubehör:
- 2 Stifte
- Ladegerät welches in Deutschland auch funktioniert
- CD mit Windows 98/XP/2000 Treibern + Software
- USB-Kabel für down/upload und Akkuaufladung
- Headset
- Handbuch in Englisch
- Schwarze Ledertasche
Da ist erstmal nichts Ungewöhnliches dabei. Das A760 ist auf allen Displays mit Folien geschützt und das Zubehör ist das klassische Motorola Packet.
Design:
Den ersten Eindruck von diesem Handy kann ich mit einem Wort beschreiben: Eleganz.
Das Design war mir auf Fotos immer etwas suspekt, in Natura verfliegt dieser Eindruck umgehend. Stilvolle und angenehm kühle Chromaplikationen an der Seite. Eine mittellange abschraubbare Außenantenne, welche wesentlich weniger stört, als die üblichen Außenantennen von Motorola. Ein schlichtes und sehr wertiges Äußeres.
Mit die größte Überraschung ist die tatsächliche Größe dieses Smartphones, wenn man es dann in der Hand hält. Mit gerade mal 10 x 5,3 x 2,1cm ist es dünner als fast alle normalen Klappenhandys und nicht wesentlich breiter. Als Vergleich: Das Sharp GX20 hat Maße von 9,5x4,9x2,5 und das neue GX30 von 9,8x5,0x2,4.
Eine geniale Idee, ist die des eingelassenen Sichtfensters in die Außenklappe. Durch die Größe des Fensters, erhält man die gleiche Funktionalität wie bei einem zusätzlichen Außendisplay, aber das Gerät ist wesentlich schlanker. Bedingt durch das Clamshelldesign ist auch der Touchscreen optimal geschützt.
Verarbeitung:
Der Touchscreen ist mit 3,8 x 5cm groß genug und besticht durch seine Farbenpracht. Diese werden kräftig und ohne Wischer dargestellt. Ebenso auffällig ist die Reaktionsschnelligkeit/Berührungssensibilität des Displays. Leichter Kontakt mit dem Stift genügt. Das Scrolling und Schreiben läuft wirklich „butterweich“ ab. Ein Genuss.
Die seitlichen Funktionstasten, welche wie alle Tasten aus Plastik sind, besitzen einen angenehmen Widerstand, verbunden mit einem leisen Klickgeräusch bei der Betätigung. Was natürlich zu meinem äußerst positiven Ersteindruck mit beigetragen hat, ist die exzellente Verarbeitungsqualität. Ich habe noch nie ein Handy in meinen 4 Jahren Verkaufstätigkeit in Händen gehabt, dass derart sauber gebaut ist. Die älteren Ericsson-Modelle kommen noch knapp an dieses Level heran. Kein Vergleich zu Nokiaplaste oder anderen Marken. Hier bemerkt man, dass dieses Modell in oberen Preisregionen angesiedelt ist. Auch die Akkuabdeckung schließt sauber und bewegt sich in geschlossenem Zustand keinen Millimeter. Das sind allerdings lediglich Erfahrungen aus zwei Wochen Nutzung.
Auffallend sind die rundweg durchdachten Detaillösungen: So ist z.B. der Gummipfropfen für den Headseteingang am Gerät befestigt und geht so nicht verloren. Ebenso liegt die Kameralinse in einer leichten Vertiefung, so dass keine Kontaktfläche existiert, wenn das Gerät z.B auf dem Schreibtisch aufliegt.
Kritikpunkt: Die Klappe hätte man unter Umständen noch harmonischer in das
Gesamtkonzept einfliessen lassen können.
Technische Daten:
GSM: 900 / 1800 Mhz
Größe: 10x5,3x2,1 cm
Gewicht: 120gr
Display: TFT Touchscreen mit 65000 Farben
Auflösung: 240:320 Pixel
Funktionen: Freisprechfunktion
Vibrationsalarm
Flightmodus
Polyphone (16stimige) Klingeltöne in Midi, AMR und MP3 Format
GPRS Klasse 10
Photo + Videokamera
J2ME enhanced (MIDP 2.0)
PIM Funktionen
Web+WAP Browser
SMS,MMS,EMS,E-mail
Linux OS von MontaVista (s.h. Sharp Zaurus)
Connectivity: Bluetooth Klasse 2, USB, Infrarot
Speicher: 32MB RAM, 16MB ROM und davon 9MB zur freien Verfügung
Prozessor: Intel PXA262 200Mhz für Datenverarbeitung und Motorola i250
CPU für Verarbeitung der Kommunikationsdienste
Akku: 850 mAh
Zu bemängeln ist meiner Meinung nach die Akkulaufzeit. Spiele ich viel mit dem Handy herum, dann muss ich nach einem Tag wieder aufladen. Ansonsten hält es 2-3 Tage. Tja, das scheint der Preis für das brillante Display zu sein.
Empfang/Gesprächsqualität:
Beim Empfang bemerke ich keinen Unterschied zu anderen Handys mit sehr guten Empfangseigenschaften. Hier bekommt das A760 meine uneingeschränkte Empfehlung.
Das liegt wohl mit an der externen Antenne. Ein guter Empfang ist ja schon Motorolatypisch.
Mein Kritikpunkt ist hier allerdings die Gesprächslautstärke. Ohne Headset ist sie viel zu leise. Das ist nicht optimal gelöst. Gerade wenn der Umgebungslärm recht hoch ist, versteht man den Gesprächspartner nur schwer. Mit dem mitgelieferten Headset tritt dieses Problem nicht auf und der Gesprächspartner klingt auch etwas satter im Ton.
Die integrierte Freisprechfunktion ist sehr gut umgesetzt. Man kann ohne Probleme das Handy neben sich auf den Schreibtisch legen und ein Gespräch führen. Auch die Anruferlautstärke ist hier vorbildlich.
Connectivity:
Egal ob per IrDa, Bluetooth oder USB. Die Kommunikation klappt problemlos.
Da das A760 schon Klasse 2 Bluetooth unterstützt, kann ich mich auch relativ weit von meinem PC wegbewegen. Mit einem Headset habe ich BL noch nicht getestet.
Bluetooth- Kontakte lassen sich problemlos abspeichern. Sichtbarkeit kann immer nur für 3 Minuten aktiviert werden. Dann wird dieser Status wieder zurückgesetzt.
Jegliche im Filemanager vorhandenen Daten sowie Adresseinträge können per Bl, IrDa, MMS oder Email versendet werden.
Das USB-Kabel fungiert als Syncverbindung, wie auch zur Ladung des Akkus. Das verwendete Programm ist dabei Ezxsync.
Sprachwahl & Sprachsteuerung:
Manch einer mag sich jetzt wundern dass ich diesen Features ein eigenes Kapitel widme, aber in keinem Handy das ich bis jetzt in Händen hatte wurden diese Funktionen derart perfekt integriert. KEINEM!
Um die Sprachfunktionen nutzen zu können muss man ca. 3-4 Sekunden die „Select“-Taste gedrückt halten. Ob mit offener oder geschlossener Klappe spielt dabei keine Rolle.
Dann wird das Programm gestartet. Nun stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
1)
Sprachanwahl der gesamten Telefonbuchkontakte: Dazu muss keine Sprachvorgabe hinterlegt werden. Man hält die Select Taste gedrückt bis ein Signalton kommt, nun spricht man den Namen des Kontaktes und die gewünschte Nummer aus. Es lassen sich dadurch drei Nummern bei jedem Kontakt auswählen: „home“, „work“ und „mobile“.
2)
Mit dem Befehl „open dialpad“ wird wie schon gesagt das Dialpad gestartet. Nachdem man die Bestätigung erhalten hat, drückt man wiederum die Select-Taste und spricht die gewünschte Rufnummer in Englisch ins Mikrofon. Ist die Nummer korrekt, kann man per nochmaligen Drückens der Select-Taste den Anruf starten.
3)
Befehl „go back“: Hiermit wird die aktuelle Anwendung verlassen.
4)
Befehl „redial“: Die letztgewählte Nummer wird gewählt.
5)
Befehl „check new messages“: Das Smartphone gibt über Stimmwiedergabe Auskunft darüber wie viele Nachrichten man bekommen hat und nennt die dazugehörigen Namen oder Telefonnummern.
6)
Befehl „check missed calls“: Die Telefonnummer oder der Name aller entgangenen Anrufe wird angegeben.
7)
Befehl „check time“: Zeit wird angegeben.
Befehl „check battery“: Akkuladungsstand wird angegeben.
9)
Befehl „check signal“: Empfangsstärke wird angegeben
10)
Befehl „go to homepage: Rückkehr zum Startbildschirm
Diese Funktionen sind insbesondere im Auto ein wertvolles und äußerst komfortables Feature. Die Anwahl der Nummern funktioniert nach etwas Training problemlos. Man muß die Namen allerdings englisch aussprechen, was manchmal ziemlich erheiternd auf andere Personen in nächster Nähe wirkt.
Für User, welche auch öfters Nachrichten in Englisch empfangen, oder ihre Aufschriebe z.B. im Notepad in Englisch abfassen hält dieses Sprachwunder ein zusätzliches Schmankerl bereit: Durch aktivieren der Funktion „talking phone“ im Setup werden alle Textnachrichten und Aufschriebe bei Aufruf auf englisch vorgelesen.
Praxistauglichkeit & Programmumfang der PDA Funktionen
Hmm, wo soll ich nur anfangen. Das A760 ist ein vollwertiger PDA Ersatz wie das P900 von Sony/Ericsson.
Die Schrifterkennung funktioniert sehr gut und flüssig, was wohl hauptsächlich an der Integration zweier Prozessoren liegt, wobei der Motorola Chip lediglich die Kommunikationsfunktionen abarbeitet und der 200Mhz Intelchipsatz für alle weiteren Rechenprozesse zuständig ist. Umschalten kann man bei Eingaben zwischen einem eingeblendeten Keyboard, einem Numberpicker (nur Zahlen) und der Schrifterkennung.
Normalerweise schreibe ich etwas schneller mit dem Keyboard, als mit der Schrifterkennung. Allerdings ist die Schrifterkennung komfortabler zu nutzen und beinhaltet ein Wörterbuch ähnlich T9. Anfangs sind hier nur englische Wörter gespeichert, aber es erweitert sich ständig im Wortschatz. Dadurch schreibe ich dann mittlerweile zügiger als mit dem Keyboard und werde diese Geschwindigkeit in Zukunft noch steigern. Anwendungen benötigen je nach Größe 1-3 Sekunden bis sie geladen sind. Die Geschwindigkeit ist generell hoch. Das Hochfahren nach Eingabe der PIN dauert z.B. unter 10 sek.
Das in die Klappe eingelassene Sichtfenster wird mit Druck auf die record Taste aktiviert.
Angezeigt werden: Netzstärke, GPRS, Akkuladung, Uhrzeit, Datum.
Bei eingehenden Anrufen wird der Anrufername und wenn vorhanden das entsprechende Foto angezeigt. Eingehende Nachrichten werden ebenfalls mit einem großen Briefsymbol angezeigt und dem Namen des Absenders, sofern verfügbar.
PDA:
Integriert sind ein Kalender, Taskplaner, Notepad und Zeichenprogramm, welches auch zur Bearbeitung der Fotos verwendet werden kann. Ohne Probleme lassen sich die Daten mit Lotus Notes und Microsoft Outlook, Outlook Express abgleichen. Ich habe allerdings nur Outlook getestet und benutze aktuell meinen Rechner nur als Backup der Handydaten. Gesichert werden Kontakte, Termine und Kalendereinträge.
Das ist das erste Mal, dass ich mit einer Syncsoftware von Motorola zufrieden bin. Truesync war eigentlich immer eine Katastrophe.
Der Kalender lässt sich in Monats, Wochen und Tagesansicht umschalten. In der Wochenansicht ist dann eine Markierung bei jedem Eintrag sichtbar, jedoch nicht um was es sich handelt. Für mich ist diese Funktion komfortabel zu nutzen.
Der Taskplaner ist ebenfalls schlicht und übersichtlich gehalten. An Termine kann man sich per Alarm erinnern lassen (auch im Kalender).
Der Recorder lässt Sprachaufnahme, lediglich begrenzt durch den verfügbaren Speicher, zu. Man kann auch Gespräche durch Drücken der Record-Taste mitschneiden. Die Files werden im AMR Format abgespeichert.
Sehr gut gelöst ist, das man die Programme zwischen den Ordnern beliebig hin und herkopieren kann. Ebenso können Javazusatzprogramme in jede Kategorie installiert werden.
Der Filemanager ist ein Programm, ähnlich dem Microsoft Explorer, zur Organisation der vorhandenen Dateien: Hier werden die Fotos, Notepadaufschriebe, Themes, Klingeltöne und sonstige Dateien verwaltet. Auch hier hat man die vollkommene Freiheit und kann Daten beliebig per Copy/Paste hin und herschieben, umbenennen sowie neue Ordner erstellen.
Das Telefonbuch ist übersichtlich gestaltet. Es lassen sich jedem Kontakt mehrere Festnetz und Mobilnummern zuteilen sowie Email, Geburtstag, Firma, Beruf, Adresse sowie eine Notiz. Ebenfalls lässt sich jedem Kontakt ein Foto zuordnen. Kategorien können ebenfalls erstellt werden und diesen dann spezielle Klingeltöne zugeordnet werden. Auch jedem einzelnen Kontakt lässt sich ein spezieller Klingelton zuordnen.
Nachteil ist, dass man nur einen Buchstaben zur Suche eingeben kann.
Es sind drei Profile in den Grundfarben Blau, Dunkelgrün und Rot installiert, die man beliebig bearbeiten kann in: Textgröße, Wallpaper, An / Ausanimation sowie Klingeltöne.
An Javaerweiterungen sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Unterstützt wird auch der neue Standard MIDP 2.0. Ich habe zurzeit den Webviewer von reqwireless, diverse Spiele und den Stundenplan aus dem Forum hier installiert. Auf der beiliegenden CD ist noch ein Börsenprogramm, ein unnötiger Fitnesstrainer sowie ein schlechtes Spiel vorhanden.
Meiner Meinung nach ist die Bedienbarkeit eines Touchscreenbasierten Smartphones wie dem A760 ungeschlagen und äußerst effektiv. Siehe auch P900.
Sonstige Menüpunkte:
-Emailclient für POP3, IMAP und SMTP
-WAP 2.0 & xHTML Browser
-Kamera+Videorecorder (bis 5Minuten)
-Recent Calls: Entgangene, Angerufene und Verpasste Gespräche
-Sync
-Modem
-Mediaplayer: MP3 Klingeltöne & MP4 Videos
-Wecker
-Rechner
-Weltzeituhr
-movian VPN
-STK
Was mir hier noch fehlt ist zum einen ein Programm zum Drehen des Bildschirms um 90 Grad und ein PDF, Excel und Word Dokumenten Reader. Da bin ich aber zuversichtlich dies noch nachträglich zu bekommen. Entweder als Update oder Java Erweiterung. Schließlich sind diese Funktionen im rein chinesischen A768 schon enthalten, welches ansonsten baugleich ist.
Das Handy lässt sich bei Funktionen wie Wählen, oder Telefonbuchauswahl auch sehr gut mit einer Hand bedienen. Mastaplan sei Dank habe ich nun eine Adhäsionsschutzfolie auf mein Display geklebt und auch keine Hemmungen mehr den Bildschirm mal mit meinen Fingern zu benutzen.
Kritik:
Wenn ich meinen WAP2SMS Service per Browser aufrufe, kann ich mein dort hinterlegtes Telefonbuch nicht benutzen. Das liegt definitiv am integrierten Browser. Dieses Problem müsste sich mit einem anderen Java-Wap Browser lösen lassen. Habe ich aber noch nicht ausprobiert. Ein Bug scheint zu sein, das wenn der Akku komplett leer ist und das Handy ausgeht, auch die aktuelle Uhrzeit zurückgesetzt wird. Das ist doch ärgerlich, aber ich vermeide es nun, indem ich eben kurz vorher auflade.
Warum wurde die untere runde Steuertaste nicht als 4-Wegetaste eingebaut? Das ist schade, vor allem in Bezug auf Spiele. So kann man damit nur nach oben und unten drücken. Für die Handyfunktionen genügt es jedoch.
Die Setupfunktionen sind nicht alle unter dem Menüpunkt „Setup“ zusammengefasst, sondern in diverse Einzelsetups, je nach Anwendungsbereich aufgesplittet. Das ist anfangs sehr mühselig, insbesondere da das Handbuch wenig dabei helfen kann. Manche Einstellmöglichkeiten habe ich erst nach einer Woche herausgefunden. Nach dieser Eingewöhnungszeit ist diese Aufteilung allerdings angenehm und nachzuvollziehen.
Ein eindeutiger Kritikpunkt ist das somit nicht.
Ein amüsanter Bug ist die Meldung, wenn der Akku annähernd leer ist:
"bettery low".
edit: Großer großer Kritikpunkt von mir ist, dass das Linux OS für andere Linuxanwendungen gesperrt wurde. Das ist mehr als schade, da man sonst alle Anwendungen z.B. für den Sharp Zaurus hätte benutzen können. Scheinbar aufgrund von Sicherheitslücken beim OS, was ich allerdings nicht glaube. Hier wurde großes Potential verschenkt. Hoffentlich wird beim Nachfolger dieser Fehler nicht mehr gemacht. In Verbindung mit einem Speicherkartenslot würde die Kombination aus freiem OS und einem derart mächtigen Smartphone jedem Microsoft PocketPC, was Usability anbelangt, um Welten überlegen sein.
Surf & Fun
Das Browsen hat bei einem so großen Display einen enormen Unterhaltungswert, und da der integrierte Browser auch xHTML/WAP 2.0 unterstützt lässt sich über WAP ab und zu auch eine normale Internetseite darstellen. Für sonstiges Html-Surfen nutze ich den Webviewer.
Die Fotofunktion,
war für mich eigentlich eher unnötiger Zusatz, aber die Bilder im CIF-Format 352x288 haben doch eine bessere Qualität als erwartet. Im Vergleich mit einem T610 sind die Fotos wesentlich schärfer und farbechter. Trotz allem ist das natürlich nur eine Spielerei mit Schnappschussqualität. Sehr schön ist, das man sich die Fotos durch nochmaliges anklicken im Querformat über den ganzen Bildschirm anzeigen lassen kann. Sich dergestalt eine Slideshow anzuschauen macht Spaß. Die wenigen Effekte (Sepia, Schwarzweiß, Solarize, Negativ) müssen vor dem Auslösen eingestellt werden und sind bis auf das kontrastarme Schwarzweiß sehr gut umgesetzt. Ein Selbstauslöser ist ebenfalls integriert.
Die Videofunktion ist im Vergleich zu anderen Handys gut umgesetzt, da man damit 5 Minuten aufnehmen kann. Die Qualität kann in drei Stufen bei Fotos, wie auch Videos herabgeregelt werden. Es können diesselben Effekte wie beim Fotografieren verwendet werden. Das Ganze noch mit passabler Tonqualität. Nett.
MP3-Player:
Diese Funktion ist eher ein Marketing Gag und schlechter Witz. Der Sound ist zwar akzeptabel, aber bei 9MB verfügbarem Gesamtspeicher ist dieser schlichtweg nicht nutzbar. Sinnvoll nur für das Abspielen entspr. MP3-Klingeltöne. Diese hören sich übrigens gut an.
Spiele:
Mitgeliefert wird nur das äußerst mittelmäßige Demonic Duo auf CD. Eines dieser plüschigen Mangaadventures. Nicht mein Fall. Durch recht aufwendige WAP Recherche meinerseits hab ich mir dann aber doch noch ein paar exzellente Games runtergeladen.
1) Das langzeitmotivierende Holein1Golf II. Sehr gutes Golfspiel
2) Mahjong
3) Ultra-Defence: Nettes Ballerspiel mit sehr guter Grafik. Macht aber
nicht so lange Spaß.
4) Dragon Force: Was für eine Optik!! Spielt sich flüssig, mit super
Grafik!! Spielprinzip ähnlich Xenon II.
Wirklich Spaß machen nur die direkt fürs A760 programmierten Spiele. Die Grafikpracht hat mich schon sehr überrascht. Wie leistungsfähig dieses Handy ist sieht man auch daran, das im JBenchmark bis zu 3300 Punkte erreicht werden. Wesentlich mehr also, als z.B. das P800/P900. Mehr Software ist aber natürlich für die Symbiankonkurrenten vorhanden.
Damit ist das A760, nach dem Treo600, das zweitschnellste Handy/Smartphone.
Wobei das Treo eine wesentlich niedrigere Auflösung (160x 144) bei seinem 4096 Farben Display verwendet.
An Spielen wird wohl auch in Zukunft noch Einiges kommen. Allerdings ist die Beschaffung doch aufwendig und wird es auch in Zukunft bleiben, wenn dieses Smartphone nicht doch noch in Europa erscheint. Stören darf einen eben nicht, dass die Menüs in Chinesisch oder Englisch sind.
Fazit:
Ich habe mein Traumphone gefunden, aber das A760 wird aufgrund seines Designs und da es lediglich als Import erhältlich ist wohl eher ein Nischendasein fristen. Mich stört das natürlich nicht, da bis auf einige kleine Mängel einfach alle sinnvollen und für mich notwendigen Funktionen integriert sind. Technisch ist es ebenfalls ausgereift. Sollte es in Europa auf den Markt kommen wird es, laut Motorola Deutschland, im obersten Preissegment angesiedelt werden. Mit 650-800€ sollte man dann also rechnen. Ein rundum erfolgreicher Start für das Projekt Linux OS in Handys. Hoffentlich wird diese Entwicklung von Motorola weiterverfolgt.
Vergleichbare Smartphones: Sony P900, Sony P800, Yakumo Omikron, GST Z1,
Samsung i500
Edit::
Die Einkaufsmöglichkeit habe ich hier mal bewußt weggelassen. Man kann das Smartphone generell in Asien, USA und den beiden TT Importhändlern kaufen. Beachtet bei eurer Kalkulation die steuerlichen Aspekte und vorandene Garantie beim deutschen Händler. Weitere Auskunft und Tipps gerne per PN.