Oneweb - weltweites mobiles Internet via Satellit.

  • In etwa drei Stunden starten die ersten sechs von über 600 Satelliten des Oneweb Satellitensystems mit diesen soll weltweit mobiles Internet zu bezahlbaren Preisen ermöglicht werden.


    https://www.oneweb.world


    Damit besteht die Hoffnung das die Mobilfunkanbieter unter Druck gesetzt werden und nicht mehr so viel für Roaming abzuzocken.

  • Könnt schon was werden, die zusätzlichen 10 ms Latenz bedingt durch die 1200 km Höhe sind durchaus konkurrenzfähig mit VDSL-Interleaving, LTE, ...


    Bleibt nur die Frage, wie viel Nettobandbreite da nachher pro Nutzer übrig bleibt -- vermutlich zu wenig.

    Unterwegs in Hamburg-City mit Vodafone Red M. Dazu ein Bitstream-VDSL-250, der über das hervorragende ehemalige Versatel-Netz realisiert ist.

  • Ich vermute mal das Oneweb zwar deutlich schneller und guenstiger als Internet ueber Thuraya oder Globalstar wird - aber trotdem kene ernsthafte Alterantive zu UMTS/LTE oder gar VDSL/DOCSIS wird.


    Regulaer wuerde ich etwa folgende Tarife erwarten:
    1GB / 7 Tage / 5$
    3GB / 30 Tage / 15$
    15GB / 90 Tage / 50$
    75GB / 360 Tage / 150$


    Fuer Entwicklungslaender koennte es vielleicht auch "Sponsored-Tarife" geben wo es dann vielleicht kostenlos 3GB / 360 Tage Universelles Volumen und eine 256 KBit/s Zero-Rating Flat zu Messengern, Wikipedia, lokalen Freemailanbietern, Newsportalen und Bildungsangeboten geben.

  • Freunde, OneWeb wird für die Userlinks Ku-Band einsetzen, also rund 10-fach höhere Frequenzen als Satellitentelefonnetze wie Iridium, Globalstar, Thuraya. Das wird niemals von mobilen Endgeräten aus nutzbar sein, sondern große Satellitenantennen erfordern. Aktuell braucht man dafür noch mindestens zwei mechanische Schüsseln, die aufgrund der erforderlichen Nachführung sechsstellige Beträge kosten. Zwar entwickeln zahlreiche Unternehmen Flachantennen (Flat Panel Antennas), die durch Phased Array und Metamaterialien rein elektronisch eine bzw. mehrere Keulen bilden sollen, aber die werden erst einmal für den Endverbraucher unerschwinglich bleiben. Die einzige aktuell kommerziell verfügbare FPA, die mTenna von Kymeta, kostet über € 30k und kann kein Multi-Beam, ist also außer Stande einen unterbrechungsfreien Handover von Satellit zu Satellit zu bewerkstelligen (was bei OneWeb rund alle 6-8 Minuten geschehen muß).
    Zwar hofft man, daß solche Flachantennen eines Tages unter $1000 kosten werden und man auch Privathaushalte direkt versorgen kann, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Vorerst bleiben Unternehmen, Fluggesellschaften, Reedereien, Behörden und Mobilfunkanbieter die Zielgruppe für OneWeb. Mobilfunkanbietern sollen dabei den Backhaul von abgelegenen Basisstationen über OneWeb herstellen.
    Jedenfalls ist es weder technisch noch kostenmäßig möglich OneWeb oder eine der anderen Megakonstellationen als Ersatz für ein Handynetz zu nutzen - es ist primär ein Aggregationsnetz und kein Zugangsnetz.


    Davon abgesehen dauert es noch mindestens zwei Jahre bis die ersten 300 von den geplanten 600 Satelliten im All sind und der Wirkbetrieb beginnt.


    Die Latenz von OneWeb soll bei 30ms liegen. Das kann man auch ohne weiteres selbst berechnen:


    Funkwellen breiten sich annährend in Lichtgeschwindigkeit aus. Wenn man die Höhe der Umlaufbahn (1200km) kennt und den seit Jahren öffentlich zugänglichen FCC-Lizenzanträgen entnimmt, das die Bodenterminals bis zu einem minimalen Elevationswinkel von 50° mit den Satelliten funken werden, kann man folgendes errechnen:


    Maximale Distanz zwischen Bodenterminal und Satellit bei 50° Elevation: 1487km
    Maximale Distanz zwischen Gateway und Satellit bei 10° Elevation: 3130km


    Demnach beträgt der Signalweg im schlechtesten Fall 4617km bzw. für den Roundtrip das doppelte, also 9234km / 299792 km/s = 0,030801s


    Wenn wir noch etwas Toleranz für die Signalverarbeitung und das kurze Stück durch die Atmosphäre addieren, landen wir bei einem RTD von 32ms. Demgegenüber steht eine bestmögliche Latenz von geostationären Satelliten von 477ms (wenn beide Erdfunkstellen direkt unter dem Satelliten - also am selben Punkt - auf dem Äquator liegen). OneWebs Latenz wird also bei nur einem Fünfzehntel liegen. Aber das ist natürlich nur die Latenz auf der Funkstrecke - vom Gateway auf dem Boden addieren sich natürlich noch die gewöhnlichen Internet-Latenzen hinzu.

  • Freunde, OneWeb wird für die Userlinks Ku-Band einsetzen, also rund 10-fach höhere Frequenzen als Satellitentelefonnetze wie Iridium, Globalstar, Thuraya. Das wird niemals von mobilen Endgeräten aus nutzbar sein, sondern große Satellitenantennen erfordern.

    Durch die höhere Frequenz ist die Antenne sogar kleiner wenn die Sendeleistung ausreichend ist. Schüsseln mit Nachführung sind nur bei geringen Empfangspegel und/oder wenn zuviele Sender auf der gleichen Frequenz senden und sich gegenseitig stören.


    Dank der niedrigen Umlaufbahn reicht auch bei einer nahezu ungerichteten Antenne eine relativ geringe Sendeleistung aus.


    Oneweb hat jetzt die Finanzierung gesichert und plant ab Q4 30 Satelliten/Monat ins All zu schießen.


    https://www.oneweb.world/newsr…g-after-successful-launch

  • Durch die höhere Frequenz ist die Antenne sogar kleiner wenn die Sendeleistung ausreichend ist. Schüsseln mit Nachführung sind nur bei geringen Empfangspegel und/oder wenn zuviele Sender auf der gleichen Frequenz senden und sich gegenseitig stören.

    Du hast leider überhaupt keine Ahnung wovon Du da schreibst. Mal abgesehen davon, daß Du im Ku-Band unmöglich mit ungerichteten Antennen ins All funken kannst, vernachlässigst Du einen ganz wesentlichen Umstand der Satellitenkommunikation, nämlich daß es keine exklusiven Frequenzen gibt und sich eine Vielzahl an Satelliten und deren Betreiber dieselben Frequenzen teilen, weshalb es strenge ITU-Regularien bzgl. der EIRP/PFD-Maske gibt. Selbst wenn man mit einer ungerichteten Antenne ausreichende Signalqualität erreichen würde, dürfte man das nicht.


    Zitat

    Dank der niedrigen Umlaufbahn reicht auch bei einer nahezu ungerichteten Antenne eine relativ geringe Sendeleistung aus.

    Unfug. Hier einmal ein paar exemplarische Quellen zur Antennenproblematik:
    https://spacenews.com/does-the-satel...icit-disorder/
    https://www.nsr.com/satcom-future-hi...-steered-fpas/
    https://www.nsr.com/fpas-from-a-niche-to-a-necessity/
    https://spacenews.com/satellite-ante...p-flat-panels/


    Zitat

    Oneweb hat jetzt die Finanzierung gesichert und plant ab Q4 30 Satelliten/Monat ins All zu schießen.


    https://www.oneweb.world/newsroom/on...cessful-launch

    Du solltest lieber einmal die Fachpresse lesen statt diese Schaumschlägerei aus der unternehmenseigenen Marketingabteilung für bare Münze zu nehmen: https://spacenews.com/oneweb-raises-...ing-investors/


    Demnach wird die initiale OneWeb-Konstellation von 600 Satelliten laut Gründer Greg Wyler $6 Mrd., laut externen Sachverständigen eher $7,5 Mrd. kosten, sodaß OneWeb mit ihren aktuell $3,4 Mrd. noch weit davon entfernt ist die Finanzierung gesichert zu haben. Hinzu werden sehr hohe laufende Kosten für die 50-60 Gateways samt weltumspannendem Backbone-Netz sowie die nach rund 7 Jahren erforderliche Ersetzung der kurzlebigen Satelliten kommen. Und vor allem droht von Telesat LEO, SpaceX Starlink, LeoSat und weiteren Wettbewerbern aus China ernsthafte Konkurrenz, mit der man sich den Kuchen teilen muß.
    Der Umstand, daß OneWeb nun doch nochmal $1,25 Mrd. Eigenkapital aufnehmen mußte und eben nicht, wie ursprünglich antizipiert, die verbliebene Finanzierungslücke für den Aufbau der Konstellation fremdfinanzieren kann (das ist schon seit September bekannt: https://spacenews.com/amid-concerns-...llations-cost/), zeigt genau in die entgegengesetzte Richtung, nämlich daß die Konstellation noch lange nicht durchfinanziert ist.

  • wieder ein Lebenszeichen von den quasi toten Projekt. Kommerzieller start noch weit entfernt.

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