O2 Prepaid Day Pack

O2 kündigt ein 24-Stunden Prepaid-Datenpaket an:
Mit 25 GB für 5 € zunächst als Promotion ab 12.2. möglicherweise dauerhaft wie die anderen Netzbetreiber.

Damit schließen sie ein Lücke im Angebot (nachdem sie die einzige vernünftige Tagesflat von AldiTalk praktisch verhungern haben lassen).

25 GB sind eine Ansage, die Telekom gibt nur 5 GB zum gleichen Preis, Vodafone 10 GB.

Aber - falls Teltarif recht hat - würden sie gegen die EU-Roamingregeln verstoßen, weil das Paket nur im Inland gilt. Das ist bei roamingfähigen Tarifen nicht zugelassen.

Entweder im Tarif ist Roaming generell geblockt (und dann bei allen Optionen auch) oder es ist zugelassen. Das muss auch für alle Optionen gelten. Bisher schert nur die Telekom bei StreamOn aus. Dagegen geht aber die BNetzA vor.

Es ist aber ganz klar nicht erlaubt, einen Mix von Paketen anzubieten, die verschieden im EU-Roaming angerechnet werden oder gesperrt sind. Nun sind 25 GB für 5€ momentan nicht ökonomisch darstellbar im EU-Roaming. Darum gibt es solche Angebote im Ausland nur mit FUP (von ein paar Ausnahmen abgesehen, die wir im Roam at Home Thread betrachten). Eine FUP zieht aber o2 bisher überhaupt nicht. Offenbar haben sie gar nicht die Technik dafür installiert, denn auch der Free Unlimited wird mit einer FUP beworben, ist aber in Wirklichkeit auch im EU-Roaming unbegrenzt.

Quelle:
https://www.teltarif.de/o2-my-prepai...ews/75536.html

Nun auch Telekom hatte ihre DayFlat XXL erst probeweise eingeführt. Jetzt ist sie permanent geworden. Sie bedienen sich auch eines Tricks, die EU-Roamingregelung zu umgehen. Die Flatrate ist nur über eine Landing-Page über das deutsche Telekom-Netz buchbar. Gesetzeskonform gilt sie aber auch im Ausland. Hier hat die Telekom wohl eine Lücke in den Roamingbestimmungen gefunden. Denn dort ist nicht aufgeführt, dass das ganze Tarifportfolio auch im Roaming buchbar sein muss - es muss nur im EU-Roaming gelten, falls der Grundtarif Roaming beinhaltet.

Vodafone macht mit seinem Day Pack solche Spielchen nicht. Es ist aber unsinnig, die Promotion wegen möglicher Klagen zunächst zu begrenzen. Die BNetzA hat die Aufgabe die Durchsetzung der EU-Roamingregeln zu überwachen. Das sollte sie sofort tun, kann es aber auch später machen. Bei StreamOn hat sie ja auch Probleme mit der Telekom. Ist ein Tarif etabliert, ist das viel schwerer ihn zu ändern. Was sich die beiden hier aber leisten, ist klar illegal. Warten wir mal ab, ob o2 die Option in der Tarifbeschreibung klar als Inlandsoption kennzeichnet.

Ich bin ja bei Telefonica, dass 25GB für 5€ im Roaming bisher nicht ökonomisch gehen, ohne eine FUP, die begrenzt. Dann muss man halt eine einführen. Den 1GB für 2€ Tarif bei AldiTalk sägen sie ab und bringen selbst kurz später stattdessen 25GB für 5€, weil die beiden anderen Netze sowas auch haben. Das ist doch keine vernünftige Tarifpolitik.

Dieser Fall ist aber eklatanter. Beim StreamOn geht die BNetzA dagegen vor, wenn auch bisher ohne Erfolg. Die DayFlatXXL gilt auch im Ausland, kann nur von dort nicht gebucht werden. Bei Gratisguthaben also kostenlosen Boni u.ä. wird in Europa sehr unterschiedlich verfahren. Da gibt es Länder, die sehr streng eine FUP durchziehen und deren Regulierer die Meinung vertreten, es handele sich effektiv um ein Datenpaket zu 0€ und damit muss es nicht aufpreisfrei im Roaming herausgegeben werden. In anderen Ländern dagegen müssen auch Datengeschenke roamingfähig sein.
Das würde ich alles noch irgendwo Grauzonen nennen. Aber hier ist eine Tarifoption vorliegend, die nun ganz klar dagegen verstößt. Schon gegen die Grundregel, wonach im gleichen Tarif keine roamingfähigen und roamingfreien Pakete verfügbar sein dürfen. Der schnelle Wechsel zwischen günstigen roamingfreien Tarif und Tarif mit Roaming zum Aufpreis ist ausdrücklich in der Verordnung verboten. Das hat guten Grund: weil man damit die ganze Regelung unterlaufen kann und im Endeffekt Roaming wieder nur zum Aufpreis erhältlich ist.

Jetzt mich nicht falsch verstehen. Der Tarif ist eigentlich gut. Nur sie verstoßen dermaßen gegen die Regeln, dass es schon wieder den Wettbewerb verzerrt. Wenn ich Angst habe, dass jemand im Ausland mir die 25GB saugt, dann muss man halt eine FUP einführen. Lange wird das auch beim Free Unlimited nicht mehr gut gehen. Offiziell eine FUP nennen und sie dann nicht umsetzen geht auf die Dauer schief, weil die Leute davon Wind bekommen. Ich kenne einen, der den Tarif jetzt nach Griechenland "portiert" hat mit vielen Multi-Cards für die Großfamilie.