Telefonica geht gegen Vergabebedingungen für 5G-Frequenzen vor

  • Manche Kommentare verstehe ich nicht:


    Es wird viel über Versteigerung contra Vergabe diskutiert. Das läuft doch letztendlich aufs gleiche raus.
    Wenn ich die Bedingungen so hoch schraube - wie jetzt geschehen - sind die Lizenzen durch die Bedingungen so teuer, dass sie keine hohen Erlöse einbringen werden.
    Der Staat ist den Betreibern doch schon entgegen gekommen, indem man das Angebot sozusagen gedrittelt hat.
    Ob ich jetz mit hohen Auflagen vergebe oder mit hohen Auflagen versteigere und dadurch auf Erlöse verzichte, kommt doch im Endeffekt auf das gleiche raus.
    Man kann wirklich nicht mehr sagen, dass es dem Staat nur darum geht, die Versteigerungserlöse zu maximieren.
    Denn dann hätte man so aufgeteilt, dass ein Wettbieten nötig wäre und die Auflagen möglichst gering gehalten.
    Vielleicht hatte man das ursprünglich im Kopf, berauscht von 2000 - aber das ist vom Tisch.


    zum Staat als Bauherren:
    da haben wir viel negative Erfahrungen gemacht, klar.
    Aber wir haben es hier wieder mal mit "Marktversagen" zu tun. Die Erfahrungen mit den Anbietern sind doch nicht besser.
    Einer dieser Anbieter ist ja auch halb-staatlich, da 1/3 in Staatsbesitz.
    Die Akteure handeln ökonomisch rational und bauen Regionen nicht aus, wo es sich für sie nicht lohnt.
    Die Gesellschaft (Kunden, Politik, Wirtschaft) wünscht aber einen "flächenabdeckenden" Ausbau.


    Jetzt gibt es mehrere Modelle dagegen:
    entweder man gibt den Betreibern das Geld, da oder dort dann doch auszubauen.
    oder man baut als Staat oder Behörde selbst da oder dort und vermietet an die Betreiber weiter.
    Das sollte man sich gut überlegen. Vielleicht gibts auch ein Modell dazwischen wie in Frankreich.
    Aber wenn die Erlöse aus der Versteigerung in diese Gesellschaft (staatl./halbstaatl. oder privat) reinfließen wäre das für mich OK.
    -> Darum nutzt das, was ihr erlöst und re-investiert es in diesen Bereich.
    -> Die Probleme beim Breitband können wir nicht dadurch lösen, dass man vom Mobilfunk quer-subventionert.
    Es ist weniger das Problem, wie diese Gesellschaft organisiert ist, sondern dass sie mit genügend Mitteln ausgestattet wird.
    Denn die restlichen Funklöcher zu schließen wird teuer, sehr teuer....
    Die paar Millionen, die einige Bundesländer jetzt locker gemacht haben, reichen dafür nie.

  • 2000 sind die Frequenzen aufgrund fehlender Auflagen so teuer geworden. Es gab sieben Bieter für maximal sechs Blöcke.


    Da Debitel, Mobilcom & Telefonica (Quam) berauscht von der eigentlich schon geplatzten Dotcom Blase unbedingt in den Markt einsteigen wollten stiegen die Preise extrem an. Wie ebay bieter die für ein gebrauchtes Taschenbuch mehr zahlen als die gebundene Ausgabe neu kostet wurde mehr geboten als man eigentlich finanzieren kann.


    Mit strengeren Auflagen hätte es weniger Teilnehmer gegeben. Ergebnis wäre wohl das die vier bestehenden Anbieter für wenig Geld jeweils 15MHz bekommen hätten.

  • https://www.teltarif.de/nation…triebsrat/news/75142.html


    immer die meinen Vo und TEF sind die Bösen.... Telekom äußert auch Bedenken...



    Verstehe kch nicht.... so langsam sollte jedem in D klar geworden sein das Politik versagt und auch hier Versagen würde. BSP ist auch hier die Deutsche Bahn... glattes Versagen, Flughafen Berlin etc Versagen. Wer nach dem Staat ruft hat meiner Meinung in den letzten Jahren die Augen verschlossen. Marktwirtschaft regelt das, 100% Flächendeckung wird es nie geben und ist zB für autonomes Fahren nicht notwendig und machbar.

    vodafone Business Black+
    IPhone X / Iphone 8 plus
    IPad Pro

  • Verstehe kch nicht.... so langsam sollte jedem in D klar geworden sein das Politik versagt und auch hier Versagen würde. BSP ist auch hier die Deutsche Bahn... glattes Versagen, Flughafen Berlin etc Versagen. Wer nach dem Staat ruft hat meiner Meinung in den letzten Jahren die Augen verschlossen. Marktwirtschaft regelt das, 100% Flächendeckung wird es nie geben und ist zB für autonomes Fahren nicht notwendig und machbar.


    Merkwürdigerweise verspricht die Deutsche Telekom in ihrem Plan für 5G 90% Flächendeckung [mit 5G] bis 2025 und 99% Bevölkerungsabdeckung. Es ist also wohl doch machbar.100% mit 5G erwartet ja auch niemand, aber mindestens alle bewohnten Gebiete zu versorgen, das sollte schon möglich sein.


  • Verstehe kch nicht.... so langsam sollte jedem in D klar geworden sein das Politik versagt und auch hier Versagen würde. BSP ist auch hier die Deutsche Bahn... glattes Versagen, Flughafen Berlin etc Versagen. Wer nach dem Staat ruft hat meiner Meinung in den letzten Jahren die Augen verschlossen. Marktwirtschaft regelt das, 100% Flächendeckung wird es nie geben und ist zB für autonomes Fahren nicht notwendig und machbar.


    Na ja, wie haben "Staatsversagen" und "Marktversagen" parallel heutzutage, und nur auf dem einen zu bestehen und zu sagen, der andere regelt das, bedeutet auf einen Auge blind zu sein.


    Würde die "freie Marktwirtschaft" das regeln, gäbe es die Probleme nicht, die Neolibs wären immer noch obenauf und wir würden alles von Bahn bis Wassernetz privatisieren und stünden super da.
    Würde der "Staat" das immer besser hinkriegen, dann wäre alles in Staatsbesitz oder zumindest unter staatl. Kontrolle und funzt prima wie in China.


    Beides funktioniert ja nicht. Die Gesellschaft hat Anforderungen an die Netzbetreiber nach Leistungen, die die nicht erbringen können oder wollen.
    Dahinter steckt ja, dass ein "flächendeckender" Ausbau theoretisch denkbar, aber sehr teuer würde und sich nicht für die Ausbauenden lohnt.


    Man muss jetzt einen Kompromiss finden, die Betreiber mehr ausbauen zu lassen, als für sie lohnend ist - weil die Gesellschaft (User, Staat, Wirtschaft) das fordert,
    aber gleichzeitig müssen die Betreiber Gewinn erwirtschaften dürfen. Das geht also nur indem staatl. Mittel in den Ausbau fließen.
    Der Streit geht eigentlich darum, wer diese Mittelvergabe entscheidet: Da es Steuergelder sind der Staat oder weil die Betreiber ausbauen die Anbieter?
    Vielleicht sollte man sich an Frankreich orientieren und ein Mischmodell machen: einen Pakt zwischen Betreibern und Staat und gemeinsam entscheiden.


    Nur die Betreiber machen lassen hat zu einer schlechten Versorgung geführt, schlechter als bei unseren Nachbarn, wo mehr oder weniger "Staat" regiert.
    Nur den Staat jetzt verordnen oder bauen lassen muss nicht unbedingt zu besseren Ergebnissen führen. Eigentlich kann es nur funktionieren, wenn beide zusammen arbeiten.
    Das spricht eindeutig gegen ein 4. "Staatsnetz" oder so, das in Konkurrenz zu den privaten steht. Wo sollen auch die Frequenzen dafür herkommen?
    Der Weg den die Politik gehen will, ist ja jetzt nicht so falsch:
    Der Staat gibt den Rahmen und fördert dort punktuell, wo sich ein Ausbau nicht lohnt und die Betreiber bauen, egal jetztaus Profitstreben oder weil sie halt das aufgrund von staatl. Vorgaben müssen.
    Diese müssen es sich aber gefallen lassen, dass ihnen in ihre Ausbaupläne hineingeredet wird und sie da oder dort auch zu bauen haben, wo ein Loch ist, wenn sich das dort für sie auch niemals lohnen würde.
    Genau dagegen sprechen sie sich aber durch die Klage aus. Sie wollen nicht ausbauen müssen, wo es für sie nicht lukrativ erscheint. Nur wenn man sie nicht irgendwie zwingt, wird das ja nichts, wie wir sehen.


  • Es kann einfach nicht sein, dass am Ende durch den Staat geförderte Mobilfunkmasten die Gewinne privater Konzerne erhöhen. Zum LTE-Start hat Vodafone es geschafft in etwa 3 Monaten 1.000 LTE-Masten neu ans Netz zu bringen. Wieso ging das damals und heute schafft man in 6 Monaten 1.000 LTE-Masten, wovon der Großteil LTE 2100, also ein Mausklick ist. Das wären so Fragen, welche mal gestellt werden müssten. Die Mobilfunkkonzerne machen trotz der ach so wahnsinnig hohen Lizenzkosten merkwürdigerweise sehr hohe Gewinne und das Investitionsbudget bei Telefonica und Vodafone liegt bei gerade mal etwa 1 Mrd. €, was Mobilfunk angeht, wieso eigentlich?

  • Weil die Konzernmütter einfach das Geld aus Deutschland abziehen. Die O2 Mutter Telefonica in Spanien ist total überschuldet und zieht deshalb auch aus Deutschland ab, bei VF ist es die gierige Mutter VF UK gierig und bei der Telekom ist der gierige deutsche Staat als Besitzer der Geld sehen will. Wie wäre es wenn man alle die an der Versteigerung teilnehmen kein Geld an ihre ausländische Besitzer bzw. Aktionäre/Deutscher Finanzminister für 2 Jahre auf ihr Geld verzichten und dazu gezwungen werden die Netze mit einer 100% Flächendeckung auszubauen. Danach kann man auch wieder Geld verdienen!

    Moto G54 5G mit O2 M, MI 10 T Light mit 2 GB im VF Netz,
    FN DSL 16000 DTAG ab den 12.10.2020 50000er Leitung

  • Mit strengeren Auflagen hätte es weniger Teilnehmer gegeben. Ergebnis wäre wohl das die vier bestehenden Anbieter für wenig Geld jeweils 15MHz bekommen hätten.

    Bei diesem Szenarie haette es fuer die Kunden aber keinerlei Vorteile gegeben, denn die Mobilfunanbieter haetten dann zwar Geld gespart, aber es waere trotzdem nicht mehr "Ausbaudruck" entstanden, weil solange es in kleineren Staedten alle Anbieter nur GSM anbieten, koennen die Kunden nichts anderes tun als sich damit zu arrangieren obwohl sie den vollen Preis bezahlen muessen.


    "Ausbaudruck" entsteht nur dann wenn 3Gonly Anbieter ins Spiel kommen, die 3G auch in kleinere Staedte und Doerfer ausbauen muessen, um teures National Roaming zu sparen. Wenn aber die neuen 3Gonly Anbieter UMTS ausgebaut haben, muessten die etablierten Netzbetreiber nachziehen, damit ihnen die Kunden nicht zu den neuen 3Gonly Anbieter abwandern


    *****


    Aber ich glaube das es bei strengeren Auflagen eh anders gekommen waere. Naemlich das mobilcom und debitel als Neueinsteiger aber etablierte Provider ein Joint-Venture gebildet haetten, und vielleicht auch T-Mobil und Viag Interkom, da man ja eh schon durch das National Roaming eine gemeinsame Basis hatte


    1. T-Mobil + Viag Interkom Joint-Venture
    2. Vodafone D2
    3. E-Plus
    4. mobilcom + debitel Joint-Venture (mit GSM Roaming bei Vodafone D2)
    5. Quam (mit GSM Roaming bei E-Plus)


    Haette ich gut gefunden. :)

  • Weil die Konzernmütter einfach das Geld aus Deutschland abziehen. Die O2 Mutter Telefonica in Spanien ist total überschuldet und zieht deshalb auch aus Deutschland ab, bei VF ist es die gierige Mutter VF UK gierig und bei der Telekom ist der gierige deutsche Staat als Besitzer der Geld sehen will.


    Das ist immer die "Ausländer"-Karte und eine zutiefst nationalistische Argumentation.


    Die Deutsche Telekom ist auch in Polen, Ungarn, Österreich, Kroatien, Niederlande usw. tätig. Trotzdem gelten die T-Mobile oder Telekom-Netze dort als besser oder zumindest ebenbürtig unseren. Ihre größten Gewinne erwirtschaften sie ggw. in den USA. Selbst Trump argumentiert nicht gegen T-Mobile wie bei den Autobauern.


    Vodafone ist ein Weltkonzern. Manche Länder laufen besser wie bei uns, andere müssen sie reinschießen wie in Indien. Dennoch haben sie keinen Ehrgeiz in Deutschland das beste Netz anzubieten, wie etwa in Italien oder Spanien, sondern geben sich mit der Nr.2 zufrieden. Es scheint ihnen hier wichtiger zu sein, Unity Media zu schlucken, als ein gutes Netzangebot zu machen.


    Telefónica ist überschuldet und muss also auch Schulden tilgen. Sie sind aber auch in fast ganz Lateinamerika vertreten und von dort hört man nicht, das fließt alles nach Madrid. Sie sind weiter mit ihren Umbau beschäftigt, der sicher viel teurer wird als geplant. Die letzten Netztesta von P3 in ihren 3 europäischen Märkten waren aber katastrophal: in Spanien (!) auf Platz 3, in UK auf 4, bei uns auf 3.


    Alle 3 Konzerne sind multinationale Player in vielen Ländern. Sie sind auch ihren Aktionären und Geldgebern verpflichtet. Man kann jetzt am System der multinationalen Player rütteln. Aber es zeigt sich, dass nationale Einzelspieler wie Swisscom, KPN oder Telekom Austria es schwer haben auf dem Markt und nicht per se günstiger, bessere Leistungen anbieten können. Vor allem erklären sie nicht das Gefälle in der Netzqualität (und andersrum auch nicht die Preise) zu Deutschland.


    Einen durchgehend "durchdeutschter" Konzern gibt es nicht. Alle DAX-Unternehmen gehören in der Mehrheit inzwischen Ausländern. Die Meinung, wonach es nur dann besser würde, ein durch und durch deutscher Konzern, woher der auch immer das Geld nehmen sollte, würde alles besser machen, wird schon dadurch ad absurdum geführt, dass es im Ausland oft besser läuft was Preise und Netzqualität betrifft, zumeist von den gleichen Playern wie bei uns. Wir müssen erstmal vor unserer Türe kehren, bevor wir die Finger auf London oder Madrid zeigen.

  • Merkwürdigerweise verspricht die Deutsche Telekom in ihrem Plan für 5G 90% Flächendeckung [mit 5G] bis 2025 und 99% Bevölkerungsabdeckung. Es ist also wohl doch machbar.100% mit 5G erwartet ja auch niemand, aber mindestens alle bewohnten Gebiete zu versorgen, das sollte schon möglich sein.

    Im Internationalen Vergleich ist das immer noch eine ganz schwache Leistung.


    Andere Netzbetreiber haben >98% Flaechendeckung und >99,5% Bevolkerungsabdeckung schon Ende 2011 mit UMTS900 oder Ende 2015 mit LTE800 erreicht.

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