Frequenzauktion 2019

  • Durch den Verzicht auf 2GHz muss 1&1 nur bis Ende 2025 25% der Haushalte versorgen und 1000 5G Basisstationen aufstellen.


    Welchen Nachteil hat eigentlich das 3,6GHz 20 MHz Band genau?


    Nur mit 3,6 GHz ist die Aussicht der Kunden mal 5G live und in Farbe zu erleben bestenfalls an Hotspots (Bahnhöfe und Marktplätze großer Städte) und bestenfalls outdoor gegeben. Schon bei 2,1 GHz ist die Gebaudedämpfung enorm, bei 3,6 GHz dürfte sie das Signal fast kappen. Wie 1&1, sollte es dabei bleiben, so Kunden für 5G-Verträge gewinnen will, ist für mich schlicht ergreifend nicht vorstellbar.

  • Wenn man primär auf Fixed Wireless setzt wäre dies kein Problem. Für mobile Nutzung abseits der Hotspots ist der 30% Anteil am Telefonicanetz besser geeignet. Um schnell Kunden im eigenen Netz zu haben wird 1&1 ihre vorhandenen DSL Kunden umstellen.


    Bild einer 2,5GHz MIMO Antenne
    https://networks.nokia.com/solutions/massive-mimo


    Die Antenne ist relativ kompakt und lässt sich unauffällig montieren.

  • Nur mit 3,6 GHz ist die Aussicht der Kunden mal 5G live und in Farbe zu erleben bestenfalls an Hotspots (Bahnhöfe und Marktplätze großer Städte) und bestenfalls outdoor gegeben. Schon bei 2,1 GHz ist die Gebaudedämpfung enorm, bei 3,6 GHz dürfte sie das Signal fast kappen. Wie 1&1, sollte es dabei bleiben, so Kunden für 5G-Verträge gewinnen will, ist für mich schlicht ergreifend nicht vorstellbar.

    Fuer 5G wird sich ohnehin kein Aufpreis erzielen lassen.


    Und auch die drei anderen Netzbetreiber werden nicht nennenswert mehr "Highspeed-5G" auf 3,6 GHz bauen, und fuer 2G/3G/4G hat ja 1&1 das Roaming, das ohnehin unverzichtbar ist.


    Die drei anderen Netzbetreiber haben eigentlich nur den Vorteil das sie auch "Basic-5G" auf 700 MHz ausrollen koennen, was bei den D-Netzen wohl relativ zuegig und bei o2 etwas zoegerlich passieren wird, aber vielleicht kann auch da geroamt werden. Und es stellt sich die Frage ob 5G-700 wirkich nennenswert schneller als LTE800 ist.


    Bin nicht sicher ob sich die 30% Netzkapazitaet die sich Drillisch gesichert hat nur auf vorhandene Standards beziehen, oder auch kommende Standards miteinschliessen.

  • Es lohnt sich auf jeden Fall, 5G auf 700 MHz auszurollen anstatt 4G auf dem selben Band. "Unglaublich" viel schneller ist es nicht, aber im Schnitt so ca. 12%.


    Beispiel 64QAM und 10 MHz BW im DL:
    LTE: ~73,3 Mbit/s
    5G-NR: ~83,9 Mbit/s


    Beispiel 256QAM und 10 MHz DL:
    LTE: ~97,8 Mbit/s
    5G-NR: ~110,6 Mbit/s


    Grund für die Geschwindigkeitszunahme ist ganz grob gesagt, dass statt 100 Ressource Blocks (LTE) nun 106 Ressource Blocks (5G) für 20 MHz BW möglich sind dank optimierter OFDM-Modulation (genauer FBMC-OFDM) und dadurch das Spektrum effizienter genutzt wird.


    Die Berechnung oben gilt für 2x2 MIMO. 4x4 MIMO wird im Lowband sowieso nicht in Betracht gezogen aufgrund der Wellenlänge.

  • Es lohnt sich auf jeden Fall, 5G auf 700 MHz auszurollen anstatt 4G auf dem selben Band. "Unglaublich" viel schneller ist es nicht, aber im Schnitt so ca. 12%.

    12% ist aber echt nicht viel, ob man dann unter Realbedingungen 25-40 MBit/s via LTE oder 28-45 MBit/s via 5G hat ist dann ja nicht spuerbar.


    Denke da lohnt es sich eher zu schauen wieviele Smartphones bis dahin LTE700 und 5G-700 koennen. Und ob CA auch zwischen LTE800 und 5G-700 moeglich ist, oder nur zwischen LTE800 und LTE700.


    Was anderes waere es gewesen wenn man mit 5G mindestens 50% mehr Datenrate schaffen wuerde. Dann haette ich auch eher gesagt, auf jeden Fall gleich 5G.


    *****


    Beim Sprung von 3G auf 4GB waren es ja pro 5 MHz Traeger zumindest nominell 21,1 MBit/s auf 37,5 MBit/s, also +78%, und selbst das spuert man nicht so stark weil in der Praxis der Unterschied nicht so gross ist. Nur im Upstream ist der Sprung deutlich groesser und deshalb doch spuerbar.

  • Es lohnt sich auf jeden Fall, 5G auf 700 MHz auszurollen anstatt 4G auf dem selben Band. "Unglaublich" viel schneller ist es nicht, aber im Schnitt so ca. 12%.


    Danke dass du mir voraus gekommen bist, denn diese Frage, also wie viel Bitrate man bei gleichem Frequenzbedarf mehr hat als bei 4G, hatte ich mir die Tage schon überlegt, bin aber noch nicht dazu gekommen, sie zu stellen. 12% nur? Das ist ja, verglichen mit dem Zuwachs von 3G zu 4G, fast lächerlich. Bei dem Bohei, das da gerade um 5G gemacht wird, hätte ich da mehr erwartet, und zwar deutlich mehr.

  • Der Sprung von 3G auf 4G war so merklich weil 4G einfach wesentlich besser mit der Bandbreite umgeht, mittlerweile merkt man aber auch, dass das recht schnell in die Knie geht bei zuviel Nutzern auf der Luftschnittstelle. So richtig live ist 5G ja noch nicht, man kann also nicht beurteilen ob das eben erst mit mehr Last einbricht.

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 1&1. // eSIM: o2 + Telekom.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.


  • ...Bei dem Bohei, das da gerade um 5G gemacht wird, hätte ich da mehr erwartet, und zwar deutlich mehr.


    Die phantastischen Zahlen bei 5G kommen durch die hohen Frequenzen, nicht durch das Übertragungsverfahren.
    5G ist sicher nochmal etwas effizienter als LTE, aber Wunder wird es glaube ich nicht bewirken.
    Für stark frequentierte öffentliche Bereiche (Stadien, Bahnhöfe, Flughäfen, Einkaufszentren...) haben die 3.6GHz sicher einen geeigneten Anwendungsfall, für Flächenabdeckung und Ausbau ländlicher Gebiete werden sie aber denke ich keine Rolle spielen.
    Die 25GHz taugen eigentlich wirklich nur für industrielle Anwendung wo bisher Kabel oder properitäre Funkstandards zum Einsatz kommen, bei der geringen Wellenlänge dürfte der Empfang weg sein wenn das Handy in der Hosentasche steckt.


  • Danke für die tolle Übersicht, gerne täglich nach der letzen Runde. :top:


    Ansonste sehe ich in 5G einzig den Vorteil der verbesserten Latenz weniger der Geschwindigkeit!
    Sicher nicht die beworbe 1ms aber wie in den Ausbauvorgaben wären max. 10ms schon eine starke Verbesserung. (Klar braucht das nicht jeder!)

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