Frequenzauktion 2019

  • Diese lustigen und oft unsinnigen Ideen sind mir auch bekannt.
    Das wir so was hier in nahe bis mittlerer Zukunft nicht kriegen werden ist auch völlig klar.
    Meine Beispiele sollten einfach nur zeigen wie ein Neueinsteiger zum nationalen Netz ohne Roaming werden kann.
    Also bei der Auktion jetzt 2100 und 3600 holen, damit dann die recht sanften Vorgaben via eigenem Netz in den Städten erreichen und bei der nächsten Auktion dann 800 und 2600 holen und schon hat man alles was man braucht.

    Xiaomi Mi 9 Dual-Sim, Freenet FUNK & Roaming Cards, Unitymedia 2Play 400/40

  • [USER="60095"]marcometer[/USER]


    Ich will das, was du schreibst, nicht in Abrede stellen. Auf der anderen Seite frage ich mich, wie Mobilfunkanbieter (egal ob Neueinsteiger oder etabliert) in Zukunft national agieren wollen, wenn die Großhandelspreise fürs Datenvolumen EU-weit kontinuierlich sinken. Wir sind jetzt (2019) bei 4,50 Euro + Steuern pro Gigabyte, am 1. Januar 2022 sind es voraussichtlich 2,50 Euro (Nachverhandlungen auf EU-Ebene nicht ausgeschlossen, könnte also noch billiger werden).


    Ich selbst nutze u.a. schon 2 SIM-Karten aus dem Ausland im Telekom Netz ohne Fair Use Policy, d.h. ich habe mit dem Preis, was die DT national verlangt, nix mehr am Hut. Wird die EU Verordnung 2018/302 hinsichtlich ungerechtfertigter Sperren im Anmeldungs- / Bezahlungs- / Registrierungsprozess von immer mehr Anbietern umgesetzt (ja, daran hapert es noch), bestell ich mir eine SIM aus dem Ausland und lass sie bequem nach Deutschland liefern + roame dann zu ganz anderen Konditionen, als bei deutschen Anbietern.


    Das ist eine real existierende Möglichkeit, den Markt in Zukunft immer mehr auf den Kopf zu stellen, weil alte Konzepte nicht mehr greifen. Auswirkungen auf der Einnahmeseite inbegriffen, wenn nach und nach die nationalen Grenzen wegbrechen. Bleiben also nur noch Nischen (?), in denen ein neuer Wettbewerber wirken kann, oder wie soll man sich das vorstellen?

  • Falls du Signaturen sehen kannst dürftest meine Meinung zu dem Thema auch kennen.
    Allerdings ist man damit echt noch ein Paradiesvogel, ich kenne privat niemanden, der auch ausländische Karten dauerhaft hier in Deutschland nutzt.
    Kann sich natürlich etwas entwickeln, aber viel mehr als ein paar Prozent an Usern sehe ich da in den nächsten Jahren nicht.
    Abgesehen davon sind auch deutsche Anbieter mittlerweile auf den Trichter gekommen, dass man mit 2GB für 25€ keinen mehr hinter dem Ofen hervor locken kann und so gibt's ja auch reine Datenkarten bei VF und DT für vergleichsweise wenige €, die den Aufwand einer Roaming Sim oft nicht so richtig rechtfertigen.


    Ein neuer, vierter Anbieter wird sich hier nur festsetzen können, wenn er sehr große/unlimitierte Datenpakete für wenig Geld verkauft.
    Das wird den Markt preislich nochmal nach unten ziehen.
    Wer dann damit überleben kann wird man sehen, aber so funktioniert es doch in den anderen Ländern mit neuen vierten Anbietern auch.
    Italien, Frankreich...

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  • Stell dir mal vor Google/Amazon/Facebook oder Alibaba hätten jetzt Lust ein deutsches Mobilfunknetz aufzubauen.
    Da wird einfach mit so viel Geld in die Auktionen gegangen, dass man alles mögliche abgreift und schon ist der Markt auf den Kopf gestellt.

    Es wäre billiger Telefonica zu kaufen als ein neues Netz aufzubauen. Das Netz in Spanien und anderswo verkauft man z.B. an die Telekom.

  • Es wäre billiger Telefonica zu kaufen als ein neues Netz aufzubauen. Das Netz in Spanien und anderswo verkauft man z.B. an die Telekom.


    Telefonica Deutschland ist derzeit mit 10 Mrd bewertet, dazu sicherlich bis zu 100% Aufschlag, also 15-20Mrd Minimum... könnte durchaus passieren, dass das irgendwann kommt. Aber so kann 1&1 einfach mal schauen: Lizenz für ne halbe Milliarde? Dann relativ günstig in den Städten aufbauen und mal schauen. Wenn man Telefonica gewollt hätte, war ja auch in den Gazetten gestanden, dann wäre das sicherlich gegangen und man hätte nicht 2,x Mrd für Drillisch hingelegt...


    Doch etwas OT...

  • Durch Drillisch hat man doch erstmal für 10 Jahre was man so an 2-4G braucht.
    Wenn 1&1 schlau ist machen sie vom Start weg nur 5G, maximal noch 4G, und binden sich gar keine eigenen 2/3G Altlasten ans (Netz-)Bein.
    Fallback auf Drillischs Zugang bei TEF wird ja sicher irgendwie machbar sein.

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  • Allerdings ist man damit echt noch ein Paradiesvogel, ich kenne privat niemanden, der auch ausländische Karten dauerhaft hier in Deutschland nutzt.


    Ich habe mal darüber nachgedacht, aber die Begrenzung durch die "Fair Use Policy" machen den dauerhaften Einsatz ausländischer SIMs im Inland mehr oder weniger uninteressant.

  • Ich habe mal darüber nachgedacht, aber die Begrenzung durch die "Fair Use Policy" machen den dauerhaften Einsatz ausländischer SIMs im Inland mehr oder weniger uninteressant.

    Das groesste Problem ist derzeit eher das sich auslaendische SIM Karten nicht fuer die telefonische Erreichbarkeit eignen, und man zwangslaeufig eine DualSIM-Loesung oder zwei Geraete braeuchte, was Viele nicht wollen.


    Aber ab Mai soll das ja entschaerft werden.

  • Ich sehe gerade nicht den Mehrwert eines vierten Netzbetreibers. Vier waren zuviel, deshalb die Fusion von o2 und E-Plus. Die Preise sind dank Telefonica und Drillisch auch auf einem akzeptablen Niveau.


    In den Städten gibt es genug Netz, wir brauchen eins auf dem Land, aber da seh ich 1&1 nicht.
    Den einzigen Effekt den es hat ist, dass der Lizenzpreis nach oben getrieben wird. Und wenn sie dann beim Bieten ganz aussteigen, juhu, toll gemacht. Dann geht das Gejammer über die hohen Lizenzkosten wieder los.


    Ich seh hier erneut einen Hype, der damals für mobilcom und Quam der Todesstoß war.


  • Wieso niemals?
    Bestes Gegenbeispiel ist blau und heißt o2.
    Bei der nächsten Auktion in ~6 Jahren kann doch ein heutiger Neueinsteiger dann auf die nächsten Frequenzbereiche bieten.


    Der Start von Viag Interkom ist jetzt schon ueber 20 Jahre her und damals waren die Zeiten und die Preise noch ganz anders.


    Ich denke die letzte halbwegs attraktive Neustartmoeglichkeit fuer einen neuen Anbieter waere die Frequenzauktion 2015 gewesen, denn:


    - da waeren direkt auch 900 / 1500 / 1800 MHz Frequenzen fuer die flaechendeckende Versorgung im Angebot gewesen
    - der Markt war zwar auch schon gut geseaettigt aber noch nicht so uebersaettigt wie heute
    - es gab noch keine strenge Prepaid-Registrierungspflicht und man haette deshalb einfacher Prepaid-Karten unters Volk bringen koennen

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