Bundeskartellamt fordert 4. Netzbetreiber

  • Das Bundeskartellamt fordert nach teltarif.de erneut einen 4. Netzbetreiber. Es macht Beschwerden von Drittanbietern geltend, die bereits beim jetzigen LTE-Ausbau einen effektiven und zufriedenstellenden Zugang zum Mobilfunknetz vermissen und die Innovationskraft der deutschen Unternehmen bei technologischen Entwicklungen deshalb gehemmt sehen. Daher wird die Poltik Deutschland bei der Digitalisierung wohl nicht ins Hintertreffen geraten lassen und die Bildung eines 4. Netzanbieters fördern, der anfangs auf Roaming der anderen Netzbetreiber bauen darf:
    https://www.teltarif.de/bundes…flichtung/news/73742.html


    Die Fusion von o2 und Eplus hat sich dann wohl doch nicht so gelohnt gehabt ...

    offiziell von der TT-Administration bestätigter Troll

  • Das Bundeskartellamt kann ja fordern..., aber es muss sich erstmal einer finden.


    Wieviele Netzbetreiber, bzw. solche die es werden wollten, sind in Deutschland bereits wieder Geschichte? Quam, Mobilcom, e-plus ... ?
    Und jetzt hätte das Bundeskartellamt gerne wieder einen 4. Netzbetreiber, der erstmal Lizenzen ersteigern und in ein engmaschiges 5G Netz investieren müsste.
    Das nationale Roaming gibts auch nicht zum Nulltarif.


    Dann würden die außerdem bei Null anfangen, also mit 0 Kunden.
    Wir sind jetzt bei Preisen von rund 10 Euro für Fullflat inkl. Daten... und wieviel kostet es jetzt noch mal einen einzelnen Mobilfunkstandort zu bauen und zu betreiben (Strom, Miete, Wartung usw.)? 5G - Braucht Gigabit Mobilfunk über 1 Million neue Antennen?
    Da kann jetzt jeder mit dem Taschenrechner mal nachrechnen... Wieviele zahlende Kunden brauche ich als 4. Netzbetreiber, damit sich das alles vielleicht in 10 Jahren rechnet?


    Alle Kunden die der 4. Netzbetreiber brauchen würde, kommen aus den anderen 3 Netzen.
    Also es werden keine neuen Kunden aus dem Nichts entstehen, sondern die fehlen dann den anderen 3 Netzbetreibern ihrer Rechnung.


    Hahaha,
    4. Netzbetreiber das wird nichts, jedenfalls nichts von Dauer.

  • Sehe ich auch so, mittlerweile ist es viel zu spaet um noch neu in den Markt einzutreten.


    Nicht nur das ein neuer Anbieter bei 0 beginnen muesste sondern und die Preise im Mobilfunkmarkt mittlerweile viel zu billig sind, um die Investitionen finanzieren zu koennen - es sind ja nichtmal mehr Frequenzen im 800 MHz oder 900 MHz Bereich frei die zur Flaechenversorgung geeignet waeren. Also haette so ein Anbieter garkeine Chance aus dem National Roaming rauszukommen.


    Und selbst in den Grossstaedten werden nicht alle Kunden bereit sein sich gleich teure 5G Hardware zu kaufen, sondern erstmal 3G/4G weiternutzen wollen, weil es ihnen reicht.


    *****


    Denke die letzte Chance fuer einen neuen Anbieter waere die Frequenzauktion 2015 gewesen. Mit 5 MHz im 900er Bereich fuer 1 Traeger UMTS900 sowie je 20 MHz im 1500er und 1800er Bereih fuer LTE1800 im 20 MHz Modus, dazu 1500 MHz im 20 MHz Modusfuer die Downstream-Aggregation in den Grossstaedten und Ballungsraeumen wo LTE1800 allein nicht reicht, zumindest fuer Router, waere ein Anfang gewesen.

  • Wenn neue Investoren aus dem Ausland her kommen, hier ein ordentliches 5G Netz aufbauen und den Wettbewerb aufmischen, dann gerne. Aber nicht ein Netzbetreiber, der sich aus den hiesigen Providern zusammen fusioniert.

    - iPhone 6s mit All in XL (o2)
    - Moto G5 Dualsim mit Callya und All in XL (o2)
    - Blackberry Leap 10 mit Vodafone (D2)

  • Es geht doch bei Investitionen nicht um das jetzt, sondern um die Zukunft und ob man mit seinen Investitionen dabei ist oder nicht. 1und1 hat ja schon den "Clubdeal" der drei Netzbetreiber bei der 5G-Auktion kritisiert:
    http://winfuture.de/news,104326.html
    Und bei Google über Apple oder Netflix bis zu anderen Großkonzernen, spielen Investitionsausgaben mglw. keine so große Rolle...

    offiziell von der TT-Administration bestätigter Troll

  • Im Bereich Fixed Wireless könnte ein 4. Betreiber regional erfolgreich sein. Mit 3,5GHz könnte man günstiger als mit Fiber2Home ausbauen und deutlich höhere Geschwindigkeit als mit VDSL erreichen.


    Im klassischen Mobilfunk sind Frequenzen & Kunden schon verteilt so das ein Neueinsteiger kaum Chancen hat. Wenn man mehr Wettbewerb will sollte man bei der Frequenzvergabe auf Gier verzichten damit Telefonica genug Geld über hat um aufzuholen.


    Die Preise hierzulande sind so hoch da es aufgrund der großen Qualitätsunterschiede der Provider keinen echten Preiswettbewerb gibt.


    Für einen Neueinsteiger wäre der Kauf von Telefonica Deutschland günstiger als selbst eine Infrastruktur zu bauen.

  • Im Bereich Fixed Wireless könnte ein 4. Betreiber regional erfolgreich sein. Mit 3,5GHz könnte man günstiger als mit Fiber2Home ausbauen und deutlich höhere Geschwindigkeit als mit VDSL erreichen.

    Wäre da aber auch skeptisch ob da die Nachfrage ausreichen doch waere.


    Den die Grossstaedte und Ballungsraeume sind mit Kabelinternet und VDSL eh schon gut versorgt, bei groesseren Wohn- und Gewerbegebaeuden ist auch FTTB recht preiswert zu realisieren, und die Stadtwerke und Regionalanbieter sind dort bei Glasfaser eh sehr engagiert. Da gibts eigentlich kaum Bedarf nach einem vierten Player und einer vierten Technologie.


    Und in den Regionen wo es weder Kabelinternet noch Glasfaser, ja oft nichtmal richtige Stadtwerke gibt, und DSL meist unter 10 MBit/s und oftmals sogar unter 3 MBit/s liefert, ist "Fixed Wireless" ausschliesslich im 3500 MHz Bereich nicht machbar bzw. finanzierbar. Sondern da haette es eher die 800 / 900 / 1500 / 1800 MHz Bereiche gebraucht.

  • Weder das Argument des gesättigten Marktes sticht, noch ist das Argument der Anlaufverluste stichhaltig.


    1. Kommen statistisch jedes Jahr 1 Million Neukunden auf den Markt. (Kinder bekommen ihr erstes Handy.)
    2. Entscheiden Geschäftskunden regelmäßig neu.


    Anlaufverluste können steuerlich hoch interessant sein, wenn man auf der anderen Seite entsprechende Gewinne hat, die es zu neutralisieren gilt. Es ist letztlich eher eine Frage günstiger Finanzierungskosten und des Willens, in einen ausgelutschten Markt einzutreten und ihn noch weiter auszulutschen. Schließlich liegen doch derzeit die operativen Margen noch immer weit weit über deren aller anderen Industrien.


    Es wird, denke ich, trotzdem nicht passieren. Die, die das Geld hätten, werden diesen Markt und den hohen Aufwand meiden. Alle anderen haben schlicht nicht genug Geld.


    Ausserdem werden sich Firmen, die das Geld haben, nicht in Regulierungen unterworfene Märkte begeben. Da ist man einfach zu abhängig.


    Nochmal zu gesättigten Märkten: Prinzipiell sind nahezu alle Märkte gesättigt. Diese Denke, dass sich da kein Eintritt lohnt, würde es jedem Handwerker verbieten, sich selbständig zu machen. Ebenso Anwälten, Ingenieuren etc. Wer hat schon das Glück zu gründen und sich seinen eigenen Markt zu schaffen?

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • Im Bereich Fixed Wireless könnte ein 4. Betreiber regional erfolgreich sein. Mit 3,5GHz könnte man günstiger als mit Fiber2Home ausbauen und deutlich höhere Geschwindigkeit als mit VDSL erreichen.


    Erinnert mich an das Strategiepapier von Rewheel. Die Idee damals: Telefónica soll diese Marktlücke übernehmen. ;)


    Zitat

    O2 could drive fixed-to-mobile broadband substitution in Germany by connecting millions of households with HD TV service on its high capacity LTE network.

  • Weder das Argument des gesättigten Marktes sticht, noch ist das Argument der Anlaufverluste stichhaltig.


    1. Kommen statistisch jedes Jahr 1 Million Neukunden auf den Markt. (Kinder bekommen ihr erstes Handy.)
    2. Entscheiden Geschäftskunden regelmäßig neu.


    Für das erste Handy für Kinder waere ein 5G-only Anbieter aber ziehmlich ungeeignet, denn 5G Hardware wird auf lange Zeit noch deutlich teurer sein als 3G/4G Hardware. Und wer will schon seinen Kind als erstes Handy gleich ein Top-Smartphone kaufen?


    Und bei den kleinen und mittleren Smartphonetarifen ist eh nicht soviel Luft für nennenswerte Preissenkungen.


    Die am ehesten erreichbare Zielgruppe wären noch hochambitionierte Kunden die ohnehin so schnell wie moeglich 5G wollen und deshalb ohnehin ein 5G Smartphone sobald die ersten Geraete auf dem Markt kommen. Und einen sehr grossen Tarif. Weil bei den grossen Tarifen waere noch eher etwas Luft.

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