Bundeskartellamt fordert 4. Netzbetreiber


  • Für das erste Handy für Kinder waere ein 5G-only Anbieter aber ziehmlich ungeeignet, denn 5G Hardware wird auf lange Zeit noch deutlich teurer sein als 3G/4G Hardware. Und wer will schon seinen Kind als erstes Handy gleich ein Top-Smartphone kaufen?


    Und bei den kleinen und mittleren Smartphonetarifen ist eh nicht soviel Luft für nennenswerte Preissenkungen.


    Die am ehesten erreichbare Zielgruppe wären noch hochambitionierte Kunden die ohnehin so schnell wie moeglich 5G wollen und deshalb ohnehin ein 5G Smartphone sobald die ersten Geraete auf dem Markt kommen. Und einen sehr grossen Tarif. Weil bei den grossen Tarifen waere noch eher etwas Luft.


    Meinst du ernsthaft, irgendeine in China hergestellte Hardware wird "auf lange Zeit deutlich teurer" und dafür in niedrigen Stückzahlen abgesetzt werden? Eher nicht, außer "lange Zeit" beschreibt vielleicht 12 Monate. Das wird, sobald in Asien die Netze stehen, ganz schnell gehen. Eher wohl wird aus den Chinahandys 2G und 3G raus fliegen. Wenn Apple in iPhone mit 5G für 1000 € bringt und Samsung mit 800 € nachzieht, ist Huawei schon bei 600 €. Darunter folgen dann ZTE, Xiaomi und dann ist noch viel Platz für die unzähligen asiatischen NoNames. Ich fürchte, wir hier denken, es könnte/würde alles ruhig angegangen werden, aber in Asien wird man längst mit den Hufen scharren.


    Wäre es, wie du es siehst, wäre das ja eine Chance für den gediegenen Technologiekonzern aus München, der von einem Josef Käser ak Jo Kaeser der Weltoffene "geführt" wird. Das wäre für "auf lange Zeit noch deutlich teurer" Preise doch der ideale Anbieter. Später, wenn die Preise fallen, könnte man ja Antidumpingzölle verhängen lassen, wie der Sonnenkönig Asbeck, der das eigene Schlachtgewicht lange vor den schwarzen Zahlen erreichte. Aber Jo hat vermutlich den Kopf voll, weil das Feuer unterm Dach kaum mehr zu verbergen ist und er im Gegensatz zu mir nur ein Angestellter seiner Anleger ist, der tanzen muss, wenn die pfeifen oder den Takt wechseln.


    Ich persönlich glaube jedenfalls kaum, dass die asiatischen Hersteller der Homöopathie frönen werden. Das wäre sehr sehr ungewöhnlich. Im Gegenteil, 5G mischt zumindest in Asien die Karten neu und ALLE werden dabei sein wollen. Danach wird nämlich eine ganze Weile nichts wirklich Neues kommen müssen.


    Ein weiteres Segment für 5G wäre in Deutschland der Festnetzersatz. Ebenfalls ein Millionenmarkt mit Massen unzufriedener Nutzer. Allein wenn ich hier in Dresden viele Kabeldeutschland-Kunden sehe, die abends keine Bandbreite mehr für HD-Videos bekommen. Aber dafür bräuchte man ja Glasfaseranbindungen, die in Buntland wertvoller als Gold sind.


    Aber, wie gesagt, ich glaube kaum, dass irgendwer mit tiefen Taschen Lust und Laune für ein solch aufreibendes Geschäft mitbringt. Diese Damen und überwiegend Herrn investieren viel eher in Plattformen. Wenig Aufwand, potenziell große Märkte und kaum Regulierung. Ich war vergangene Woche mit einem Menschen essen, der viel Lebenszeit als Partner bei einem Finanzinvestor auf der Sand Hill Road in Palo Alto verbrachte und nun auf eigene Rechnung und ohne Druck investiert. Sehr aufschlussreich. Ganz andere, für deutsche Verhältnisse beinahe irre Denke. Eigentlich fast erschreckend. Mutti Merkel sollte sich anstelle Georg Soros einzuladen, mal mit Peter Thiel & Co. treffen und sich deren Geschäftsmodelle erklären lassen.


    5G ist, wie 4G und 3G und überhaupt, am Ende eine dumme Pipeline, die über den Preis verkauft werden wird. Deshalb ist dieses Geschäft unschick und kaum hypefähig. Die weite, flache Ebene eben. Einzig 1&1 sähe ich als Einsteiger, Dommermuth ist für dieses Experiment aber als Alleingänger zu "arm".


    Früher gab es mal Energiekonzerne, die Mobilfunker und Festnetzanbieter aus der Taufe hoben. Heute gibt es in Deutschland nur noch Konzerne, die ihr Geschäft endoptimiert haben und die Investoren bestenfalls mit hohen Dividenden bei der Stange halten können. Phantasie? Risiko? Pustekuchen! Land und Wirtschaft als Teil des Landes werden endverwaltet. Die Asche wird perfekt bewahrt, bis irgendwer von außen kommt und in die Asche pinkelt, wie ja schon mehrfach geschehen.


    Huch, es gibt ja schon konkrete Pläne für 2019 und, oh Wunder, europäische Konzerne, aus der Weltgegend, wo automatisch immer vorne ist, scheinen nicht dabei zu sein: https://www.mobilegeeks.de/artikel/5g-smartphones-2019/


    Der Artikel eröffnet mit „2019 soll das Jahr werden, in dem die 5G-Technologie ihren Siegeszug um die Welt antritt (okay, in Deutschland sicher erst deutlich später).“ - Im 3. Reich wären solche Formulierungen strafbar gewesen. Heute, in Buntland, freut man sich, wenn man mobil surfen darf.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.


  • 5G ist, wie 4G und 3G und überhaupt, am Ende eine dumme Pipeline, die über den Preis verkauft werden wird. Deshalb ist dieses Geschäft unschick und kaum hypefähig. Die weite, flache Ebene eben. Einzig 1&1 sähe ich als Einsteiger, Dommermuth ist für dieses Experiment aber als Alleingänger zu "arm".


    Wofür sollte 1&1 zu arm sein? Sie besitzen bereits das zweitgrößte (ok, nur km-mäßig...) Glasfasernetz und wären gut beraten, eine eigene letzte Meile aufzuspannen. Denn das mit der Telekom-Klingeldrahtmiete wird nicht ewig zum regulierten Preis so weiterlaufen.


    Es gibt noch einen Riesenmarkt für private und gewerbliche inhouse-Versorgung und FWA, der momentan von den drei alten Frequenzbesetzern nicht zufriedenstellend bedient wird, weil meist nur kostspielige Individuallösungen angeboten werden oder die günstigen Standardlösungen (gewollt?) am Markt vorbeisegeln (Letztens einen Mähdrescherprototyp mit drei Gigacubes gesehen, weil an die offenbar kein LAN-Switch anschließbar ist...).


    Im 3400..3800 MHz-Bereich wird Massive MIMO mit kompakten Antennen möglich, das ggü. heutigem LTE800 mehr als konkurrenzfähig sein kann. Um die heutige Gerätebasis abdecken zu können, sollte man darüber hinaus bei der anstehenden Auktion 15 der 60 MHz im Band 1 für den neuen Vierten als Starthilfe reservieren.

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • Es geht doch bei Investitionen nicht um das jetzt, sondern um die Zukunft und ob man mit seinen Investitionen dabei ist oder nicht. 1und1 hat ja schon den "Clubdeal" der drei Netzbetreiber bei der 5G-Auktion kritisiert:
    http://winfuture.de/news,104326.html
    Und bei Google über Apple oder Netflix bis zu anderen Großkonzernen, spielen Investitionsausgaben mglw. keine so große Rolle...


    Wenn solche mächtigen Firmen wie z.B: Google, facebook usw. hier in den Telekommunikationsmarkt eintreten, die ihr vieles Geld mit Datensammeln verdienen, na dann Herzlichen Glückwunsch!


    Ausländische Investoren wollen irgenwann mal Geld verdienen und warum sollte man ausgerechnet in Deutschland investieren? Wir sind hier nicht der Mittelpunkt der digitalen Welt.


    Ich befürchte eher das am Ende hierzulande noch der 3. Netzbetreiber an 5G zugrunde geht.


  • Meinst du ernsthaft, irgendeine in China hergestellte Hardware wird "auf lange Zeit deutlich teurer" und dafür in niedrigen Stückzahlen abgesetzt werden? Eher nicht, außer "lange Zeit" beschreibt vielleicht 12 Monate. Das wird, sobald in Asien die Netze stehen, ganz schnell gehen. Eher wohl wird aus den Chinahandys 2G und 3G raus fliegen. Wenn Apple in iPhone mit 5G für 1000 € bringt und Samsung mit 800 € nachzieht, ist Huawei schon bei 600 €. Darunter folgen dann ZTE, Xiaomi und dann ist noch viel Platz für die unzähligen asiatischen NoNames. Ich fürchte, wir hier denken, es könnte/würde alles ruhig angegangen werden, aber in Asien wird man längst mit den Hufen scharren.

    Wenn man sich an UMTS und LTE erinnert ging das damals nicht so schnell. Beide male blieb die neue Technik etwa drei Jahre teuren Oberklasse-Smartphones vorbehalten.


    So ab 2015 eroberte LTE die Mid-Range Klasse ab so 350€ und erst ab 2017 haben auch viele Einsteigergeraete ab so 200€ LTE Support.


    Bei 5G duerfte es bestenfalls aehnlich laufen. Mit Betonung auf bestenfalls. Es kann naemlich auch sein das es zum 5G-Launch ueberhaupt keine Smartphones und Tablets gibt die 5G unterstuetzen werden, sondern erstmal nur ganz andere Geraeteklassen von Routern bis hin zu M2M Devices. Das waere dann erstmal ein sehr kleiner Markt, der nur als Nebengeschaeft zum 3G/4G Massenmarkt zu betreiben ist.

  • 4 Netzbetreiber halte ich auch für unrealistisch.
    Dagegen sprechen direkt mehrere Gründe.
    Zuallerst, wenn ein riesen Konzern, es gewollte hätte, dann hätten sie es schon längst getan.
    Zweitens: Die Mobilfunklizenzen sind horrend teuer,nämliche zig Mrd.
    Drittens: Antennen,Richtifunksamler, Backbone müssen nochmal für zig Milliarden aufgebaut werden.
    4.Man muss Kunden von den etablierten NB und Serviceprovider abkämpfen und das geht nur über den Preiskampf.
    Das kostet auch sehr viele Milliarden.


    Wenn man das alles hochrechnet, wird ein neuer Netzbetreiber aus dem Stand heraus hier in Deutschland niemals profitabel arbeiten.


    Wie schon oben erwähnt, wäre es für ein Großkonzern in der Tat viel billiger z.B. Telefonica Deutschland aufzukaufen und darin zu investieren.


    Und auch die Forderungen, dass man einen Newcomer mit Ntation-Roaming unterstützen soll, ist auch kein Thema mehr.
    Selbst O2 hatte Probleme und vor ca 15 Jahren war der Mobilfunksektor noch ein Wachstumsmarkt und kein Verdrängungsmarkt wie heute.


    Der einzige Weg um mehr Anbieter hier zu etablieren, ist über Service-Provider oder MVNO.
    Oder ganz radikal; dass die bestehenden Anbieter ein Teil ihrer Kundschaft an den neuen / die neuen Anbieter abtreten muss, so dass nicht bei 0 angefangen werden muss.


    Ist ja wirklich echt toll was der Kartellamt fordert, aber wichtiger wäre zu klären, wie sich noch mehr NB´s hier finanziell rechnen sollen. Ich vermute, da hat sich das Kartellamt keine Gedanken gemacht.
    Das sind wohl eben Leute, die von BWL keine Ahnung haben.:flop:

    Telefonica O2 Free M Boost 10 GB mit 2 Multicards für 17,99 € mit I-Phone 8
    Fraenk mit I-Phone SE

    Lidl-Connect mit Google Pixel 4
    Samsung Galaxy Note 10.1 2014-Edition Tablet und Microsoft Surface 3 Pro
    Kabelinternet: Vodafone/Unitymedia 2 Play 100/50 MBit.


  • Das ist falsch.


    Eben, das Lumia 535 kam z.B. im November 2014 auf den Markt, zum Preis von 119 Euro (UVP), inklusive LTE.


    Selbst das iPhone 5c aus 2013 würde ich aufgrund des ungewöhnlich starken Preisverfalls in der Mittelklasse ansiedeln. Das konnte sogar damals bereits alle heute in D verwendeten Bänder inkl. 8 und 1.


    Gruß,
    doublemint

    o2 Free M Boost + o2 my Data unlimited Option & MagentaMobil Prepaid 5G-Jahrestarif for Friends // Apple iPhone 12 mini


  • Das kostet keine Milliarden, und schon keine zig Milliarden. Iliad hat in Frankreich und Italien bewiesen, dass ein neuer Vierter in wenigen Monaten Millionen zufriedene Kunden gewinnen kann.


    Außerdem war das Bundeskartellamt damals schon kritisch gegen die E+o2-Fusion, musste sich aber der spanischen EU-Komissarin geschlagen geben. TEF gibt für den Schuldenabbau (E+Kaufpreis) und Dividenden mehr Geld aus als für die Netzinvestitionen, insofern war die Fusion nur für die kleptokratischen Eliten ein "Erfolg"...

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

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