Sprachqualität bei sich bewegendem Handy

  • Einen sonnigen Nachmittag euch allen, :)


    wegen eines Konzerts wollte ich am Samstag einen vorübergehenden Ansagetext auf meine Mailbox aufsprechen (o2). Da ich mich in einem "90%igen Funkloch" mit sehr schwachem Empfang befand - und zwar für alle vier Netze, wie ich im Netmonitor sah - konnte ich meine Mailbox zwar erreichen, der aufgesprochene Text, der vor dem Abspeichern ja für meine Ohren wiederholt wird, war jedoch akustisch stark zerhackt. Da fiel mir ein, dass ich während des Aufsprechens langsam rumgelaufen war, und probierte es noch während des gleichen Gespräches erneut unter "Stillstehen". Und siehe da, trotz C1-Wert von 3 und 1 von 7 Empfangsbalken (N7110) war der Ansagetext klar und verständlich in der Wiedergabe. Machen minimale Bewegungen beim Telefonieren wirklich so viel aus? Ich rede da jetzt von minimalem Drehen oder max. 1 Meter laufen - mehr nicht! Der Abstand zur BTS ändert sich doch nur im prozentualen Promillebereich, die TA sollte also völlig unverändert sein, Handover fanden definitiv nicht statt. Bei Autobahnfahrten wirkt sich das ja nicht einmal so krass aus, jedenfalls wenn der Empfang gut ist. Warum reagiert die Sprachqualität dann so empfindlich auf kleinste Bewegungen, sobald schlechter Empfang herrscht?


    Gruß vom Schwob :)
    (der mit diesem Thread ganz besonders senderlisteffm grüßt - kleiner Insider-Gag :D )

    Wenn Du etwas gut kannst, ist es Zeit, etwas Neues zu lernen.

  • Re: Sprachqualität bei sich bewegendem Handy


    > Warum reagiert die Sprachqualität dann so empfindlich
    > auf kleinste Bewegungen, sobald schlechter Empfang herrscht?


    Raleigh-Fading, würde ich sagen.


    N.

  • Danke für die kurze, aber doch (dank google und Physik-Vordiplom) erschöpfende Antwort - so kennen wir nobbi. :D


    Ich dachte mir, er wird wohl Rayleigh meinen, und fand googlend hier (unter Fading) und hier die Erklärungen für dieses Phänomen. Ich hätte nur nicht gedacht, dass wenige Zentimeter bis Dezimeter eine solche Auswirkung haben können. Aber scheinbar ist das "normal", wenn das Netz nur schlecht genug ist. ;)

    Zitat

    Beim "Fast Fading" liegen die mittleren Entfernungen der Pegeleinbrüche etwa bei der Hälfte der Wellenlänge (also ca. 15cm bei 900 MHz) und beim "Slow Fading" erstrecken sich die Änderungen je nach Umgebung über einige Meter.

    Gruß vom Schwob :)

    Wenn Du etwas gut kannst, ist es Zeit, etwas Neues zu lernen.

  • Zitat

    Original geschrieben von DrSchwob
    Aber scheinbar ist das "normal", wenn das Netz nur schlecht genug ist. ;)


    Das ist immer normal! Egal wie gut oder schlecht das Netz ist.


    Ich zitiere mal Ralf Wölfle "was zu Pegeleinbrüchen von bis zu 40 dB (Faktor 10.000) führt".


    Also wie gut soll denn das Netz sein, daß das nichts mehr ausmacht? Ohne die ausgeklügelte Fehlerkorrektur in Verbindung mit den meist sehr kurzen Einbrüchen würde man es wahrscheinlich dauernd hören.


    Wenn man sich schneller bewegt, ist es übrigens besser. Also DrSchwob: trainieren, trainieren, trainieren!

  • > Ich dachte mir, er wird wohl Rayleigh meinen, und fand googlend
    > hier (unter Fading) und hier
    > die Erklärungen für dieses Phänomen


    Und wenn Du tatsächlich nach Raleigh Fading gegoogelt hättest, hättest Du tatsächlich noch viel mehr Quellen gefunden. man schreibt das in der Tat so :D


    Wenn Du die kleine Wellenlänge bedenkst (auch und gerade im GSM1800), dann leuchtet der kurze Weg zwischen 'Ausschlag' und 'Funkloch' schon eher ein.


    N.

  • > Wenn man sich schneller bewegt, ist es übrigens besser.


    Das nicht. Aber die Fehlerkorrektur kann kurze Errorbursts besser korrigieren, das wurde extra deswegen so designt.


    > Also DrSchwob: trainieren, trainieren, trainieren!


    *lach* Herr Doktor, kommen Sie schnell. Da rennt einer wie angestochen mit dem Handy ums Haus....


    N.

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