Wie machen Kleider Leute?

  • Hallo Leute!


    Den Spruch "Kleider machen Leute" kenne ich ja. Allerdings ist mir hier in letzter Zeit schon ein paar Mal aufgefallen, dass von der Kleidung, insbesondere Markenkleidung, auf die Einstellung einer Person Rückschlüsse gemacht werden.


    Da hat z.Bsp. Chevignon gesagt, er habe eine "Fubu"-Jacke (was immer das auch ist) gekauft und jemand antwortete: "So hätte ich dich gar nicht eingeschätzt".


    Ich muss dazu sagen, dass ich mir aus Markenklamotten nie viel gemacht habe. Ich trage sowohl Noname aus C&A oder andersow, als auch Lacoste, Maro Polo, Ralf Lauren, Adidas, Nike, Wrangler, O Neill, etc. pp... Hauptsache, die Klamotten passen zu mir und der Situation und sind bequem.


    Aber anscheinend sollen ebstimmte Marken wohl die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe/Gesinnung anzeigen. Könnt ihr mir da mal auf die Sprünge helfen?


    Und nochwas: bitte KEINE Flames, der Thread sollte nicht geschlossen werden müssen!

    Bunt ist das Dasein und granatenstark! Volle Kanne, Hoschi.


    PS: CLK sind meine Initialen, haben auch nichts mit dem Auto zu tun. Gruß, Christian!

  • Servus,


    es ist leider immer noch so, daß viele Leute aufgrund der Makren auf die Persönlichkeit der tragenden Person schließen.


    Oft resultiert dies aus eigenen Erfahrungen bzw. dem Bild, welches durch die Werbung transportiert wird.


    Was lernen wir daraus: Die Qualität der Ware erfreut mich und ich kaufe wie eh und je nur Markenklamotten, wo das Label ganz klein oder gar nicht positioniert ist -> Bei einem Pullover von D&G nur am Zipper des Reißverschlusses.

  • ich trage, was mir gefällt. Ob Marke oder nicht.
    Und wer auf die Meinung von Leuten Wert legt, die einen nach den Klamotten beurteilen, hat´s vermutlich auch nicht besser verdient ;)
    In so fern machen Kleider zwar Leute, aber es liegt an jedem selbst, ob er sich davon blenden lässt. Auffällig jedoch: gerade in deutschen Landen wird Unfähigkeit gerne mit schicken/wichtigen Klamotten kaschiert. Bei einigen Verkäufern z.B. scheint mir die Kompetenz geradezu umgekehrt proportional zur "Anzug- und Krawattengüte". Zum Glück ist das (noch?) nicht bei allen so...
    Und aus dem Marken-Gruppen-Zugehörigkeits-Wahn der Teenies sind doch hier (hoffentlich?) die meisten raus, oder?


    d@niel

  • Bei manchen Marken kann man oberflächlich (jaja, es gibt immer Ausnahmen) auch was über den Typ des Trägers sagen.


    Bei FUBU z.B. ist es noramlerweise der coole Vorstadt Halbstarke mit schwerem Hang zum HipHop oder Rap (ist das nicht eh das gleiche?).


    Wenn mir jemand mit Springerstiefeln, Lonsdale Jacke und Levi´s 501 entgegenkommt werde ich diesen ganz bestimmt nicht zur multikulturellen Begegnungsstätte einladen.
    (OK, es kann ja auch ein Skinhead alter Schule sein)




    Wenn jemand wegen einer Marke einen Stempel aufgedrückt bekommt handelt es sich ja meistens um Marken die überwiegend nur in einer "Szene" getragen werden und auch nur auf diese Szene passende Klamotten herstellt. (Das sich manche Szene auch auf eine bestimmte Marke fixiert und damit den Ruf total ruiniert kommt auch vor)


    greetz


    ruag

    Ohne Multitouch würde kein Windows laufen.


    Wie soll man sonst Strg+Alt+Enf drücken?

  • Zitat

    Original geschrieben von CLK
    [...] Da hat z.Bsp. Chevignon gesagt, er habe eine "Fubu"-Jacke (was immer das auch ist) gekauft und jemand antwortete: "So hätte ich dich gar nicht eingeschätzt" [...]

    War das nicht DagBO?


    Nun ja, generell pauschalisieren möchte ich nicht ... dennoch ist das äußere und somit auch die Kleidung ein erster Eindruck, der von einer Person gewonnen wird. Wenn Du z. B. in eine Bank gehst, wirkt da nicht ein geschniegelt und gestriegelter Yuppie im Nadelstreifen Dreiteiler anders, als z. B. jemand in Fetzenjeans und Tank-Top? D. h. natürlich nicht, dass Typ 1, kompetenter ist/ wäre als Typ 2. jedoch wirkt dies nun mal so.


    Ich trage ebenfalls sowohl Marken-, als auch No Name Produkte. Orientiere mich da jedoch nicht andem Label, sondern an Schnitt, Qualität usw. usf.

    Newbie-Reloaded :-)

  • Laubi:


    Das hat allerdings mit Marke oder nicht Marke nicht so sehr viel zu tun. Natürlich wirkt in einer Bank ein gut gekleideter Mensch im Anzug seriöser als einer in Jeans und T-Shirt, gar keine Frage. Das mag man für oberflächlich halten oder nicht, jedenfalls würde ich mich selbst da gar nicht ausnehmen.


    Hier gings aber eher um bestimmte Marken, und da muß ich sagen, daß mich das nun wieder überhaupt nicht interessiert. Ich kenne solche Marken wie "FUBU" o.dgl. nicht einmal und wüßte daher nichtmal, was man damit assoziiert. Wenn überhaupt, dann kenne ich halt eher die klassischen Marken wie Boss oder so, aber auch damit assoziiere ich eigentlich nichts Spezielles.


    Fakt ist jedenfalls, dass ich mit Leuten, die aus der Marke der Kleidung irgendwelche Rückschlüsse ziehen müssen, nicht viel anfangen kann. Liegt vielleicht auch einfach daran, dass es mich umgekehrt bei anderen ebensowenig interessiert, welche Marken sie tragen, wie es mich nicht interessiert, was andere von meiner Kleidung halten... ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
      Laubi:


    [...] Hier gings aber eher um bestimmte Marken, [...]

    Jein, d. h. lt. Titel ist nun mal das Hauptthema: "Wie machen Kleider Leute?" und nicht, wie machen Marken Leute ;) daher (m)ein Beispiel.


    Zweifellos ist auch das Unterthema bzgl. der 'Marke' interessant ... ich zumindest denke, dass bei Markenkleidung nicht nur das Label den Mehrpreis ausmacht, sondern diese teilw. auch qualitativ hochwertiger und längerlebiger sind.


    Ohne nach dem Gießenkannenprinzip polemisieren zu wollen, wirkt i. d. R. z. B. ein Anzug von HUGO gegenüber einem etwaigen Konkurenten von H&M doch hochwertiger und sieht in den meisten Fällen auch besser aus.


    Dies gilt natürlich nicht immer und ausschließlich!


    Just my 2 Cents

    Newbie-Reloaded :-)

  • BB007 hatte schon Recht, eigentlich wollte ich mehr über die Marken und die damit verbundenen Gruppenzugehörigkeiten wissen.


    Zum Thema Boss-Anzüge: Die gefallen mir jetzt eigentlich weniger, ist aber wohl Geschmackssache. Dafür hatte ich schon ganz gute Anzüge anderer Firmen, die man bei diversen Herrenausstatter bekommt. Der Preis ist dabei an sich das selbe, nur haben sich eben Designer wie Boss eher in eine Silrichtung orientiert, die mir nicht so zusagt. Ich habe lieber das etwas altmodischere ;-)


    Aber nun wieder BTT, was sagen welche Marken über welche Zugehörigkeit aus, oder besser gefragt: Welche Gruppe trägt welche Marken?

    Bunt ist das Dasein und granatenstark! Volle Kanne, Hoschi.


    PS: CLK sind meine Initialen, haben auch nichts mit dem Auto zu tun. Gruß, Christian!

  • Kleidung gehört zum frei-wählbaren Äusseren und hat immer Signalwirkung, genauso wie bspw. auch Frisur, oder Accessoires wie bspw. Kopftücher etc. Allerdings sind die semantischen Bedeutungen der Signale nicht "fix", sondern gesellschaftlichem Kontext und Wandel unterworfen und können durch aufmerksamkeitsstarke Gruppen "übernommen" werden. Hierfür gibts viele Beispiele:
    - Kopftuch war in der Mitte des 20 Jh auch in Deutschland ganz normales Alltagsbild bei Deutschen, und hatte keine religiöse Konnotation. Und auch in viele islamischen Ländern war das Kopftuch in der Zeit "normales" Kleidungsmittel was bei vielen fortgeschritteren Bevölkerungsgruppen aus der Mode gekommen war.
    Die Bedeutung wurde dann aber durch die erst in den letzten 50 Jahren entstandenen islamischen Fundamentalisten (beinahe) umdefiniert.


    - Die kombination Glatze+Bomberjacke+Springerstiefel dürfte mittlerweile bei allen bestimmte Assoziationen hervorrufen.


    - Das Hakenkreuz (Swastika) war vor den Nazis auch in völlig anderem Kontext benutzt. (Ist zwar nicht direkt ein Kleidungsstück, aber kam als Symbol ja oft genug auf Kleidung vor, und man kann einen Zusammenhang zur Marke nicht verleugnen)


    - Ein Beispiel sind auch viele teure Markenklammoten die einst nur auf dem Golfplatz zu finden waren. Die wurden eben auch von Rappern "übernommen" und damit umgedeutet.
    Oder ein hochgekrempelte Hosenbein auf einer Seite.


    - Sportschuhe, einst teure Technik für Athleten werden die heute über die Gesamtverkaufzahlen gesehen sehr selten dafür eingesetzt oder als Signal für Athletik verstanden; eher als Zeichen für Bequemlichkeit und Lässigkeit.


    - Und wenn man jemanden sieht der im teuren Anzug und geschniegelt rumläuft, dann denkt man als normalo eben auch (Stark übertrieben, zur Verdeutlichung) "spiessiges Karrierearsch", nur die Personalchefs wollen eben so einen haben, und nicht einen lässigen, bequemen Take-It-Easy-es-wird-schon-wieder Typ.



    Und derjenige der Klammoten einkauft hat eben auch viele Assoziationen im Kopf, wenn er die Entscheidung beim Klammotenkauf macht, und wird daher manche Artikel zusätzlich zu Qualität und Kompfort entweder auf- oder abwerten. Wie die genaue Verteilung aussieht ist sicher subjektiv.
    Und wie gesagt, diese Konnotation sind nicht fest verankert oder allgemeingültig. Wenn man selber nie was mit Hooligans zu tun hatte, wenn einem Gruppen(nicht-)zugehörigkeit zu signalieren nicht so wichtig ist, dann werden auch ganz normale Menschen mit Glatze, Springerstiefel und Bomberjacke rumlaufen. Ich kenne auch mehrere...
    Und nicht zu vergessen, dass man sich in der Kleidung (wenn man sie mit bestimmten Dingen identifziert) auch anfängt seine Haltung , Gang etc. zu ändern. Jeder Jung-Erwachsene der zum ersten Mal im Anzug zum Bewerbungsgespräch geht, geht (fast) automatisch aufrechter und schlürft nicht mehr lässig daher.



    So machen Kleider Leute.

    Viele Menschen denken, dass sie denken, wenn sie auch lediglich ihre Vorurteile umorganisieren
    - William James

  • So jetzt meldet sich mal der Chef :p


    Ich finde auch das eine gepflegte und teuer/edel wirkendende Kleidung einen eine Gesellschaftsklasse nach oben drückt.
    Vieleicht auch einen mehr Kompetenz ausstrahlen lässt.


    Aber man sollte nicht nur nach der Kleidung gehen das wäre fatal.


    Manche zeigen was sie haben.
    Manche zeigen wie sie gerne wären.
    Und manche lieben das Understatment.


    Mann könnte es auch in Autos messen Passat vs. E-Klasse z.B.





    Gruss ThaFUBU


    ;)

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