Wie beeinflussen neuen Reifen/Felgen den Benzinverbrauch ?

  • Butterfly and all: Stell dir vor, Du hast ein Auto, das wiegt 1000kg. Das entspricht ca. 10.000 Newton Kraft auf den Boden (nach F=m*g). Dann hast du vier Reifen, und eine Gewichtsverteilung von 60:40 (Vorder:Hinterachse). also haben beide Vorderreifen jeweils 3000N und die Hinterreifen jeweils 2000N Kraft aufzunehmen. Wenn Du jetzt eine Aufstandsfläche von 10cmx10cm=100cm² pro Reifen hast, dann überträgt jeder cm² vorne 30N. Jetzt machst du Dir die fetten Asi-Proll-Schlappen drauf und hast 200cm² Aufstandsfläche. Jetzt überträgt jeder cm² nur noch 15N, da sich die Kraft nicht geändert hat, sondern nur die Fläche. Du hast also doppelt so viele cm², aber jeder davon überträgt nur die Hälfte.
    Ich hoffe, das ist nun Allgemeinverständlich.

  • Okay, dass war verständlich.
    Wie ist das denn, wenn das Drehemoment erhöht wird?
    Kann man sagen, dass breitere Reifen mehr Drehmoment übertragen können?
    Also mehr Grip beim Beschleunigen haben?
    Oder habe ich einen :gpaul:



    Bess dehmnäx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Soviel zum Thema Erdbeschleunigung.


    Posche GT3 Serienbereifung



    Bremsweg...............................m/m/s2


    aus 100 km/h (kalt)................34,0/11,4
    aus 100 km/h (warm).............34,0/11,4
    aus 200 km/h (warm)...........141,5/10,9


    manche haben früher ja auch behauptet es wäre unmöglich mit Rädern angetrieben von 0-100kmh in unter 3sek. zu kommen.



    :rolleyes:


    Cya

  • Wenn man einen idealen Reifen und eine ideale Strasse haben, überträgt der Breitreifen nicht mehr Kraft. Und das Drehmoment kommt als Kraftvektor auf der Strasse an, da Drehmoment=Kraft*Hebelarm. Und der Hebelarm ist der Radius des Reifens. Aber durch bereits im Vorpostig beschriebenen Sondereffekte wie Mikro- und Makroverzahnung erhöht sich dennoch die übertragbare Kraft. Man denke an die Stollen des Profils, die sich mit den Steinchen des Asphalts verhaken. Aber keinesfalls in dem Maße, dass ein 350er Reifen das Doppelte eines 175ers überträgt.


    ThaFUBU: Die Erdbeschleuningung ist überall annähernd gleich, was sich ändert, ist die Kraft auf den Reifen durch Eintauchen des Frontfahrwerks und Abtrieb durch Flügel. Deshalb kommt man auf kürzere Anhaltewege, aber trotzdem ändert man die Erdbeschleunigung nicht. Vielleicht kannst du auch mal etwas begründen, anstatt Prospektwissen von irgendwelchen Autoherstellern vorzulegen. Es ist eben schwer, den Prollkunden klarzumachen, dass es nicht viel Sinn macht, auf einem konkrät krassen 3er BMW hinten die phetten 325er draufzumachen. Da lebt ein ganzer Industriezweig von, den kleinen möchtegern-Schumis Zubehör für den Familien-90PS-Vectra zu verkaufen. Manche glauben ja auch, es wären durch Chiptuning wesentliche Leistungssteigerungen an Saugmotoren möglich :D

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Hier lese ich wieder ein paar haarsträubende Stammtischweisheiten.


    Will man mehr positive oder negative Beschleunigung erreichen, muss man das Fahrzeug "schwerer" machen, also an den Boden anpressen.


    Du willst hier nicht gerade behaupten ein schwereres (beladenes) Fahrzeug würde besser beschleunigen/verzögern als ein leichtes? _Das_ wäre nämlich haarsträubend.

    !ND - E71

  • Natürlich nicht, da die Massenträgheit immer gleich bleibt. Was sich ändert, ist die Kraft auf den Boden. Es ging um um die Kraftübertragung mittels einer kleinen/grossen Aufstandsfläche, und wie sie sich verteilt. Das Fahrzeug hat immer die gleiche Masse. Trotzdem kann durch einen Bremsvorgang das Fahrzeug vorne einfedern und eine höhere Kraft und somit eine verhältnismässig höhere Verzögerungskraft aufbringen. Bei Vollbremsungen lastet fast das vollständige Fahrzeuggewicht auf der Vorderachse. Man hat somit vorne die Verzögerung eines schweren Fahrzeugs mit der geringeren abzubauenden kin. Energie eines leichten Fahrzeugs.

  • Die dynamische Achslastverteilung hat mit der erreichbaren Verzögerung herzlich wenig zu tun.
    Ganz einfach: was vorne an Last dazukommt fehlt hinten.
    Wesentlich effektiver ist da eine Achslasterhöhung durch aerodynamische Effekte sprich Flügel Spoiler etc.
    Die wirken bei hoher Geschwindigkeit natürlich positiv, daher auch die hohen mittleren Bremsbeschleunigungen von Sportwagen wie Porsche GT 3.
    Prinzipiell können zwischen Reifen und Straße keine höheren Beschleunigungen als die Erdbeschleunigung übertragen werden, bei einem idealen Reibbeiwert von 1.
    Aaaaber, moderne Reifen haben Reibbeiwerte zwischen 1 und 1,3, je nach Mischung. Spezielle Rennreifen kommen auf Spitzenwerte bis zu 1,8, d.h. zwischen Reifen und Fahrbahn kann die 1,8 fache Erdbeschleunigung übertragen werden. Das kommt daher, daß bei Reifen eine Mischung von Festkörperreibung und viskoser Reibung ("Flüssigkeitsreibung") vorliegt. Daher ergeben sich die vorher schon angesprochenen "Verzahnungseffekte".
    Breitreifen können in Längsrichtung immer noch nicht mehr Drehmoment übertragen als die Reibung hergibt.
    Hauptargument für Breitreifen ist die Querbeschleunigung, denn hier kommt auch noch das Walken des Reifens ins Spiel. Da haben Breitreifen aufgrund des günstigeren Verhältnis zwischen Höhe und Breite positive Wirkung.

  • Bei der ganzen Sache mit den breiteren Reifen sollte man natürlich nicht vergessen, das die Bremsanlage durch die erhöhte Reibung und damit verbesserte Verzögerung stärker belastet wird.
    Aber das ganze führt nur immer weiter OT... :(

    Grüßle, BIGJos

  • Zitat

    Original geschrieben von BIGJos
    Bei der ganzen Sache mit den breiteren Reifen sollte man natürlich nicht vergessen, das die Bremsanlage durch die erhöhte Reibung und damit verbesserte Verzögerung stärker belastet wird.
    Aber das ganze führt nur immer weiter OT... :(


    Junger Vadder, hast Du nicht den Thread durchgelesen:rolleyes:
    Breitere Reifen erhöhen nicht die Reibung!
    Reibung ist unabhängig von der Fläche.
    Wenn das Auto schwerer wär, würde es die Bremsanlage mehr belasten.
    Mehr Gewicht, gleich mehr Kraft, gleich mehr Reibung.
    Deswegen im Winter Sandsäcke in den Kofferraum(Natürlich nur bei Heckantrieb:D ).


    Trialer

    Rentenretter

  • eisi
    um das Thema dann doch nochmal aufzugreifen.....
    Ich hab garnicht geleugnet, daß auch Verzögerungen größer Erdbeschleunigung möglich sind, genau das hab ich im zweiten Teil meines Postings doch auch geschrieben. Es ging bloß daraum, daß sich die Aussage meines Vorposters so anhörte, als ob die Erdbeschleunigung nicht mehr Stand der Technik wäre, evtl. etwas spitzfindig von mir.....



    Der Grund weswegen breite Reifen nicht besser oder schlechter als schmale Reifen beschleunigen/verzögern, kann man sich evtl. über die Flächenpressung recht gut veranschaulichen. Denn eben diese verringert sich wenn die Fläche des Reifens größer wird, also die gleiche Kraft auf mehr Fläche verteilt wird.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!