Möchtegern Radrennfahrer auf der Straße

  • Zitat

    Original geschrieben von bastian_S
    Ich find die Ausrede, "ich muß trainieren" etwas schwach. Der Boxer geht ja auch nicht auf die Strasse und vermöbelt Leute. Der sucht sich auch seine Trainingspartner und Orte aus. Warum nicht ihr "Profis"? Warum nicht eine Strecke die ihr kennt, wo ihr keinen stört und behindert? Aber bis dahin richtig fährt und euch an die Regeln hält?


    Ich bin absolut kein Radfahrer. Aber das ist doch echt Quatsch...
    Wenn man das ernsthaft betreiben will (es ist nun mal ein Ausdauersport), kann so eine Trainigseinheit mal eben 150 KM betragen. Nenn mir da mal eine Strecke wo das möglich ist, ausser einer Straße...?!?
    400 Runden auf der Tartan-Bahn um den Sportplatz kann es ja wohl nicht sein.


    Fakt ist, dass viele Verkehrsteilnehmer (egal ob mit Rad, Auto oder zu Fuß) mit konkreten Feindbildern "auftreten", und diese nur zu bestätigen suchen. Und wer suchet, der findet...

  • der_blub: wo ziehst Du dann die Grenze? Den Boxer-Vergleich fand ich sehr gut, der Schumi-Vergleich traf auch voll zu! Und mein Rallyefahrer ging ja auch in die Richtung...


    Fuer Training ist nunmal der oeffentliche Verkehrsraum nicht gedacht - sonst fange ich demnext auch an, auf der A7 Golf zu spielen - mit der Argumentation "sorry, habe leider keinen Golfplatz, auf den ich draufdarf, hier in der Naehe"...


    Wenn es keine Moeglichkeiten gibt, wo man seinem Spoirt nachgehen kann, dann muss man das halt anders regeln - mit der Behinderung anderer habe ich ein Problem damit...,,,,


    Gruss,


    c.

    Nordisch by zuag'roast :D

  • Zitat

    Original geschrieben von der_blub
    Ich bin absolut kein Radfahrer. Aber das ist doch echt Quatsch...
    Wenn man das ernsthaft betreiben will (es ist nun mal ein Ausdauersport), kann so eine Trainigseinheit mal eben 150 KM betragen. Nenn mir da mal eine Strecke wo das möglich ist, ausser einer Straße...?!?
    4.000 Runden auf der Tartan-Bahn um den Sportplatz kann es ja wohl nicht sein.


    Naja, mag zwar sein, dass man keine andere Möglichkeit hat, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass eine Landstrasse kein Spielplatz für Rennradfahrer ist. Sie stellen in dem Moment schlicht und ergreifend eine Verkehrsgefährdung dar, da sie wesentlich langsamer als der restliche Verkehr sind. Und an der einen oder anderen unübersichtlichen Stelle sich, und andere, in Gefahr bringen. Ich hab das schon mehrmals erlebt, dass man auf einen Buckel hochfährt und danach "urplötzlich" (weil vorher nicht gesehen) ein Radfahrer auf der Strasse auftaucht. Wenn dann noch ein Auto entgegenkommt und ich deshalb nicht überholen kann, nötig der Radfahrer mich zu ner Vollbremsung. Und provoziert damit Unfälle.


    Zitat

    Original geschrieben von der_blub
    Fakt ist, dass viele Verkehrsteilnehmer (egal ob mit Rad, Auto oder zu Fuß) mit konkreten Feindbildern "auftreten", und diese nur zu bestätigen suchen. Und wer suchet, der findet...


    Ich stimme dir durchaus zu, dass es so zugeht. Ich bin aber sowohl Radfahrer, als auch Autofahrer. Und ich fahre mit dem Rad nie auf der Strasse, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Bin doch nicht blöd, und lass mich von nem unachtsamen Autofahrer übern Haufen fahren.


    Naja, aber wie alle Diskussionen die in Deutschland über den Verkehr gehen, wird auch diese darin enden, dass die Seiten sich feindlich gegenüber stehen und ihr Feindbild bestätigt sehen. Und vermutlich noch radikaler fahren als zuvor, weil sie sich im Recht sehen. Die Radfahrer sollten nur berücksichtigen, dass sie im Falle eines Unfalls immer die leidtragende, weil schwächeren, sind, unabhängig von der rechtlichen Situation.


    bastian

  • Zitat

    Original geschrieben von cestec
    Fuer Training ist nunmal der oeffentliche Verkehrsraum nicht gedacht


    Also soll ich jetzt auf der Laufbahn des hiesigen Sportvereins (Schotter) 50 Runden
    fahren um zu trainieren?
    Damit stellst du jetzt eigentlich den gesamten (nicht Bahn-) Radsport in Frage..

  • Zitat

    Original geschrieben von frieder
    Also soll ich jetzt auf der Laufbahn des hiesigen Sportvereins (Schotter) 50 Runden
    fahren um zu trainieren?
    Damit stellst du jetzt eigentlich den gesamten (nicht Bahn-) Radsport in Frage..


    Sie dürfen doch trainieren. Nur müssen die Radfahrer halt genauso Rücksicht auf den restlichen Verkehr nehmen. Immerhin verlangen sie doch auch, dass der restliche Verkehr auch auf sie Rücksicht nimmt. Und dazu gehört es nunmal, nicht auf der Landstrasse zu fahren, auf der Autos mit 100 fahren. Ich finde das grob leichtsinnig.


    bastian

  • mann mann - da hab ich ja was losgetreten :D


    aber es ist schon interessant wie die Argumentationen laufen - das wichtigste dabei finde ich ist wir sollten nicht beleidigend werden wie das hier z.T. der Fall war ...


    die Grenzen an der richtigen Stelle zu ziehen sehe ich als das Hauptproblem - es wird argumentiert dass doch nur Grauzonen "ausgenutzt" werden aber eben diese Grauzonen werden den Autofahrern natürlich nicht zugesprochen


    an einigen Stellen wird klar gegen die StVO verstoßen was dieselben Personen in ihrem Leben als Autofahrer auch nicht dürften und letztlich wird immer mit dem Argument "Training" gekontert - da finde ich die Vergleiche mit anderen Sportarten schon sehr treffend (Formel 1, Boxen usw.)


    auch ein Marathonläufer braucht sein Training und trotzdem käme wohl keiner auf die Idee eine Landstraße oder gar Autobahn entlang zu laufen - gerade da gilt nämlich auch das Thema "Grenze" - mit der genannten Argumentation kann ich als Radfahrer auch auf die Autobahn (was mir persönlich sogar lieber wäre weil sie dort zumindest auf dem Standstreifen noch nicht mal jmd. behindern würden :D)

    ‚Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.‘ (Kaiser Wilhelm II.)

  • Re: Möchtegern Radrennfahrer auf der Straße



    Ich fahre selbst Rennrad und meide Radwege dann, wenn Sie eine halbwegs glatte Oberfläche (Aspalt o.ä.) haben, fahre dann aber selbstverständlich rechts am Straßenrand und nicht in der Mitte (es sei denn ein Autofahrer hupt laut, dann halte ich es für sicherer, mittig zu fahren, damit er mich nicht von der Straße drängelt, man weiß ja nie...).


    Das Problem ist oft nicht die Pflege der Radwege als vielmehr das Material. Hier im Ruhrgebiet gibt es sehr viele Strecken, wo einzelne Betonsteine mit ca. 15x8 cm verbaut sind. Fahr mal mit hohem Reifendruck darüber, Deine Handgelenke werden das nicht lange mitmachen, das restliche Material hält das auch nicht lange aus. Habe es schonmal mit einem ganz normalen Tourenrad erlebt, das von den Vibrationen nach einem halben Tag überwiegend auf solchen Radwegen die Halterung des Scheinwerfers (aus Metall) durchgebrochen ist!!


    Dazu kommt noch die Art und Weise, wie Straßenübergänge an Einmündungen, Abzweigungen und Kreuzungen gelöst sind. Wenn man dann als Radfahrer über 8 oder mehr Bordsteinkannten fahren muss, die nur unzureichend abgeflacht sind und im schlechstesten Fall noch bei jedem Teilstück an einer Fußgängerampel warten muss und so über 5 Minuten an solch einer Ampel verbringt, dann ist das nicht sehr erfreulich und im Winter auch recht unangenehm.


    Es gibt sicher auch geeignete Radwege, die ich dann auch benutze. In Deutschland aber leider oft nur dann, wenn ein Teil von der Straße abgezweigt und mit Markierungen zum Radweg umfunktioniert wurde. Ich finde es ja sehr lobenswert, wenn Politiker Radwege bauen lassen, aber warum nimmt man dann nicht Holland oder andere Länger zum Vorbild. Dort sind die Radwege zwar auch in den Gehsteig integriert, liegen aber oft trotzdem auf Straßenniveau und sind Bordsteinkanntenfrei. So sollte es sein.


    Ein anderes Problem ist beim schnellen Radfahren die Sicherheit. In dichter bebauten Gegenden haben Radwege nur in wenigen Städten eine ausreichend hohe Akzeptanz. Wenn man nicht gerade in Münster oder in vergleichbaren Städten lebt, ist es schwierig, sich sicher auf Radwegen zu bewegen, wenn nicht nur auf spielende Kinder sondern auch auf Erwachsene in allen Altersgruppen acht gegeben werden muss, die plötzlich auf den Radweg "springen" oder dort ein Pläuschchen halten. Ganz zu schweigen von sich plötzlich öffnenen Autotüren bei daneben liegendem Parkstreifen oder aus Einfahrten herausschießenden Autos, die erst an der Straße halt machen und auf den Verkehr achten.


    Dennoch sollten Radfahrer sich auf Straßen so weit rechts halten, dass Autos problemlos vorbei können. Nebeneinander oder mittig fahren ist nicht OK.
    Hupende Autofahrer allerdings auch nicht. Viele Autofahrer wissen zudem nicht, dass ein blaues Schild, auf dem Fußgänger und Radfahreruntereinander und nicht nebeneinander abgebildet sind, die Radfahrer nicht zur Benutzung der so ausgewiesenen Strecke verpflichtet.


    BTW: sind eigentlich Radwege rechtlich binden auf denen a) nur ein weißer Aufdruck des Radwegeschildes zu sehen ist oder b) gar keine Kennzeichnung über die farbige Hervorhebungs des Radweges hinaus stattgefunden hat. Wie sieht es vom Gesetz her aus, wenn auf das blaue, genormte Schild komplett verzichtet wurde in den beiden o.g. Fällen?

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Zitat

    Original geschrieben von tribal-sunrise


    an einigen Stellen wird klar gegen die StVO verstoßen was dieselben Personen in ihrem Leben als Autofahrer auch nicht dürften und letztlich wird immer mit dem Argument "Training" gekontert - da finde ich die Vergleiche mit anderen Sportarten schon sehr treffend (Formel 1, Boxen usw.)


    Falls es Dir hierbei aber auch um die sicherheitstechnische Ausstattung der Räder, insbesondere Beleuchtungssystem geht, sind Dir die Ausnahmeregeln in der StVO für Sporträder unter (IMHO) 11 kg aber bekannt, oder?

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Zitat

    Original geschrieben von Nebelfelsen
    Ausnahmeregeln in der StVO für Sporträder unter (IMHO) 11 kg


    Hast Du dazu eine Quelle? Und ich meine keine Radfahrerseite, sondern bitte was 'offizielles'?


    Wenn das um's Mitfuehren ging, was hier eben angefuehrt wurde - selbst das machen ja dann viele nicht... Klar, "ich fahre nur tagsueber, brauche kein Licht". Und mit'm Auto fahre ich auch nur geradeaus, da brauche ich keine Blinker :p


    Gruss,


    c.

    Nordisch by zuag'roast :D

  • nicht nur aber auch - nur scheinen die alle das Buch von Copperfield gekauft zu haben "Wie mache ich Gegenstände unsichtbar" :rolleyes: :D

    ‚Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.‘ (Kaiser Wilhelm II.)

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