Wieso ist es schlecht wenn der Euro stark ist ?

  • RNeumann, wenn ich deine fundierten und menschlichen Beiträge so mitverfolge, kann ich nicht so recht verstehen, wieso du das beim Thema Sozialstaat so einseitig siehst.


    Vielleicht bekommen wir ja doch mal eine gute Diskussion dazu zusammen hin.
    Ich hab nur momentan leider nicht die Kraft dazu.


    Versöhnliche Grüße


    :)

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Ich sehe auch immer nicht gelbe Gefahr aus China. Das ist eine Auftragswirtschaft, die billig (und schlecht) das produziert, was im Ausland konstruiert und von dort geordert wird...Sollten westliche Konsumstaaten zusammenbrechen, bricht die chinesische Volkswirtschaft mit ein.


    China hat sich erstaunlich schnell von den Folgen der Finanzkrise erholt und die Wirtschaft wächst fast schon wieder so stark wie vor der Krise.


    China's Wirtschaft ist stark exportabhängig, aber im Gegensatz zu Deutschland war die chinesische Regierung erfolgreich in ihren Bemühungen, eine stabile Binnennachfrage zu schaffen. Die chinesische Binnennachfrage wird auch weiterhin wachsen, wodurch sich China's Exportabhängigkeit verringert.


    Andy :)

  • Dass Piloten 50.000 EUR im Monat verdienen ist ein Ammenmärchen. Die allermeisten verdienen das nicht mal im Jahr! Man schaue sich mal an, was im Augenblick bei Lufthansas Regional los ist, da tobt ein gnadenloser Kampf um den billigsten Zulieferer, und wer sich konkret für die Abläufe bei Contact, Cirrus und Eurowings interessiert wird sich die Augen reiben, was da los ist. 50.000 EUR ist absolut utopisch, EW schmeißt gerade mal eben die Hälfte der Belegschaft raus und viele davon haben keine Chance mehr auf einen Cockpitarbeitsplatz - da werden Existenzen vernichtet! Es gab noch nie so heftige Grabenkämpfe wie bisher und inzwischen bekriegen sich die Piloten der Regionalen beinahe mit denen bei der Lufthansa-Passage. Letztere führen sich in ihrem elitären Gehabe nämlich unsäglich auf und inzwischen ist es so weit, dass diskutiert wird, ob Nicht-LH-ausgebildete ready-entry-Piloten, obwohl sie die LH-Assessment Center durchlaufen haben, ein Sicherheitsrisiko seien! Was da zur Zeit los ist spottet jeder Beschreibung, genauso wie ein Gehalt von 50.000 EUR / Monat. Das verdient vermutlich nicht mal der LH-Chefpilot.


    Zu China: Neben ein paar prosperierenden Vorzeigemetropolen ist das große, weite Land und die Masse der Menschen auf einem Stand, den wir hier kurz nach dem Krieg hatten. Wenn da die Industrialisierung um sich greift entstehen natürlich gehörige Wachstumsraten. Die lassen China aber nicht an uns vorbeipreschen sondern man muss erstmal zu uns aufschließen.


    Auch noch so viele engagierte junge Akademiker und Ingenieure nutzen nichts, wenn das allesamt Jungabsolventen ohne jede Erfahrung sind. China kann auch mit noch so vielen Frischlingen nicht "mal eben so" die jahrzehntelange Erfahrung vieler hiesiger Traditionsunternehmen überflügeln.


    Was China bisher in Eigenregie ablieferte waren bestenfalls Achtungserfolge, aber Fahrzeuge wie der Landwind haben bestenfalls das Niveau eines Dacia Logan, wenn überhaupt.


    Die schönen Zahlen besagen nicht, dass China uns technologisch schon bald überrundet sondern nur, dass sie einen unglaublich großen Rückstand im Inneren aufzuholen begonnen haben.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Wenn von insgesamt 5 Mrd. Gewinn 4,3 Mrd. aus der Investmentsparte stammen, muss man nur eins und eins zusammenzählen, um festzustellen, dass die Zockerei unvermindert weiter geht.


    Weißt du überhaupt, was Investment Banking heißt, und warum die Deutsche Bank hier so stark ist? Das hat bei der Deutschen Bank wenig mit Zockerei (Eigenhandel) sondern mit Emissionsgeschäften zu tun.
    Immer dieses Halbwissen vom Stammtisch... :rolleyes:
    Populus stultus est et restat!

    Meine Signatur
    ist beinahe zu
    lang für
    dieses
    Forum...

  • Zitat

    Original geschrieben von tkjever
    Weißt du überhaupt, was Investment Banking heißt, und warum die Deutsche Bank hier so stark ist? Das hat bei der Deutschen Bank wenig mit Zockerei (Eigenhandel) sondern mit Emissionsgeschäften zu tun.

    Ich vergaß, das Anleihengeschäft samt Abhängigkeit vom Kapitalmarkt ist völlig risikofrei.


    Zitat

    Populus stultus est et restat!

    Immer diese Leute, die meinen durch die Verwendung einiger lateinischer Brocken ihrem Geschreibsel zu mehr Niveau zu verhelfen... :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von tobias2k
    Wenn von insgesamt 5 Mrd. Gewinn 4,3 Mrd. aus der Investmentsparte stammen, muss man nur eins und eins zusammenzählen, um festzustellen, dass die Zockerei unvermindert weiter geht.


    Nun ja, ich unterstelle dir auch einmal Halbwissen in diesem Bereich. Das Emissionsgeschäft von Staatsanleihen (!) ist nun nicht gerade "Zockerei", wie du es bezeichnest. Ich habe wie immer das Gefühl, dass die Leute eine vollkommen falsche Vorstellung vom Trading haben.



    Zitat

    Original geschrieben von tobias2k Seh ich etwas anders. Greenspan und Clinton mögen mit ihrem billigen Geld zwar die Grundlagen geschaffen haben, letztendlich waren es aber die Banken, die Häuser mit weit über 100% beliehen und das Geld untereinander so oft weiterverliehen haben, dass aus 1$ hinterher 10$ wurden.


    Ergo gilt für dich auch der Spruch: Guns dont kill people, people kill people?


    Zitat

    Original geschrieben von tobias2k
    Häufig kommt dann das Argument vonwegen höherer Verantwortung. Nun, man muss sich vor Augen halten, dass auch ein Herr Top Manager nur maximal 12-13 Stunden am Tag auf Dauer arbeiten kann. Obendrein sind es erst die einfachen Menschen, die dem Manager erst die Arbeit ermöglicht. Ohne Geldeinlage hat eine Bank keine Existenzgrundlage und ohne Mitarbeiter wird in der Fabrik nichts gefertigt. Daher bedarf es eine Parität zwischen Arbeit und Kapital.


    Darf ich fragen, ob du in deinem Job Verantwortung trägst? Ich bekomme immer das Gefühl, dass die meisten Leute, die solch eine Aussage treffen, selbst gar keine Verantwortung tragen. Erst wenn man diese hat, sollte man Aussagen zu diesem Thema treffen. Ich trage hohe Verantwortung, die mit Bluthochdruck, Schlafstörungen, usw einhergeht. Ich wünsche mir sehr häufig einen Job ohne Verantwortung.
    Und dass Manager nur maximal 12-13h am Tag arbeiten können, wage ich zu bezweifeln. Ich bin selber kein Top Manager und komme selbst schon auf 11h hoch konzentrierter Arbeit.


    Zitat

    Original geschrieben von tobias2k Natürlich gibt es überall Ungerechtigkeit. Ein normaler Hausarzt ist für mein Dafürhalten unterbezahlt (häufig < 5.000 Euro/Monat), während ein Pilot (~50.000 Euro/Monat) trotz seiner privat bezahlten Ausbildung in meinen Augen zu viel bekommt.


    Sorry, aber du meinst bestimmt 50k im Jahr und nicht im Monat?

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Ergo gilt für dich auch der Spruch: Guns dont kill people, people kill people?


    Wie dieses kleine Beispiel verdeutlicht, bedarf es zweier Komponenten, um jemand anderen umzubringen. Nur weil die Geldpolitk dazu verlockt, befreit es die Banken nicht von jeglicher Selbstverantwortung. Sinnvolle Kreditvergaberichtlinien sowie Bonisysteme hätten die Krise zumindest abgemildert.


    Zitat

    Darf ich fragen, ob du in deinem Job Verantwortung trägst? Ich bekomme immer das Gefühl, dass die meisten Leute, die solch eine Aussage treffen, selbst gar keine Verantwortung tragen.

    Gegenfrage: Bist du schonmal über einen längeren Zeitraum, einer einfachen Tätigkeit nachgegangen?
    Ich finde es nämlich immer wieder interessant zu beobachten, wie sich Leuten in gehobenen Positionen in einem von ihnen gewählten Beruf und mit hohem Einkommen (lt. deiner Aussage) es immer wieder schaffen, sich in der Öffentlichkeit als quasi als unterbezahlte Opfer hinzustellen.


    Zitat

    Erst wenn man diese hat, sollte man Aussagen zu diesem Thema treffen. Ich trage hohe Verantwortung, die mit Bluthochdruck, Schlafstörungen, usw einhergeht.

    Die Begleiterscheinungen deiner Verantwortung würden mich spontan auch mal an die Existensängste des einfachen Fußvolks erinnern. Nun, was würdest du höher bewerten, bzw. was gehört höher entlohnt? Schlafstörungen aufgrund schwieriger Entscheidungen bzw. der Verantwortung oder Schlafstörungen, weil nicht sicher ist, ob man auch im Jahr 2011 noch seinen Arbeitsplatz hat?


    Zitat

    Ich wünsche mir sehr häufig einen Job ohne Verantwortung.


    Fassen wir doch mal der Reihenfolge nach zusammen:
    - Du verdienst viel Geld
    - Du hast viel Verantwortung
    - Du hast physische/psychische Beschwerden aufgrund deiner Verantwortung
    - Du wünscht dir weniger sehr häufig weniger Verantwortung


    Ich habe zwar von Psychologie absolut keine Ahnung, aber soweit ich das mit meinem einfachen Gemüt beurteilen kann, gibt es für dein Verhalten drei Begründungsmöglichkeiten:
    - Du liebst dein Einkommen
    - Du bist masochistisch veranlagt
    - Du wirst gezwungen, diese Position auszufüllen


    In Verbindung mit einer deiner ersten Aussagen bzgl. der Unterbewertung geistiger Arbeit bin ich geneigt, auf erstere Möglichkeit zu tippen. Womit wir dann wieder bei der Opferthematik wären.


    Zitat

    Und dass Manager nur maximal 12-13h am Tag arbeiten können, wage ich zu bezweifeln. Ich bin selber kein Top Manager und komme selbst schon auf 11h hoch konzentrierter Arbeit.

    Ich könnte jetzt sagen, Arbeitsoutput und Qualität sind keine lineare Funktion. Genauso könnte ich jetzt trotz 16 Stundentag die durchschnittlich 147.000 Euro Jahresgehalt eines jeden DB Mitarbeiters in Frage stellen. Genauso gut kann ich es aber auch lassen, weil es ohnehin zu nichts führt.


    Ich will mich nicht mit dir streiten. Genauso wie ich jedem anderen Besserverdienendem sein Einkommen gönne, wünsche ich mir auch für dich einen AMG Benz in der Garage, ein Ferienhaus im Tessin und eine Yacht in der Karibik. Worauf ich aber gar nicht gut zu sprechen bin, sind Aussagen wie "körperliche Arbeit ist überbewertet" wohingegen ganz offensichtlich das Gegenteil der Fall ist, ansonsten gäbe es nämlich u.a. keinen Grund beim Thema Mindestlohn derart rumzueiern.


    Zitat

    Sorry, aber du meinst bestimmt 50k im Jahr und nicht im Monat?

    Jap, mein Fehler. Hab mich verschaut.

  • tobias2k und autares: unterlasst doch bitte diese Zitatorgien. Der Thread ist so kaum noch lesbar und soll nicht Eure alleinige Auseinandersetzung sein.
    Bleibt außerdem bitte beim Thema.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Zu China: Neben ein paar prosperierenden Vorzeigemetropolen ist das große, weite Land und die Masse der Menschen auf einem Stand, den wir hier kurz nach dem Krieg hatten. Wenn da die Industrialisierung um sich greift entstehen natürlich gehörige Wachstumsraten. Die lassen China aber nicht an uns vorbeipreschen sondern man muss erstmal zu uns aufschließen.


    Es ist unschwer zu erkennen, das China in vielen Bereichen noch weit von westeuropäischen Standards entfernt ist. Jedoch steigen immer mehr Chinesen in den Mittelstand auf und können sich Eigentumswohnungen und Autos leisten - und auch noch Geld für die Schul- und Universitätsausbildung ihres Kindes zurücklegen.


    Die meisten Chinesen erleben einen steigenden Wohlstand - wenn häufig auch auf geringem Niveau. Daher gibt es auch nur wenig Kritik an der eigenen Regierung, was für viele Bürger aus demokratischen Staaten nur schwer zu verstehen ist.


    Technologisch hat China noch viel aufzuholen, aber durch die Kooperation mit westlichen Unternehmen sowie die Lohnfertigung auch technologisch anspruchsvoller Produkte könnte China schneller als erwartet internationalen Standard erreichen.


    Siehe den zusammen mit Siemens entwickelten Hochgeschwindigkeitszug, der auf der 1069 km langen Strecke Wuhan-Guangzhou eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 350 km/h erreicht :eek:



    Andy :)

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