Xelibri 4 - Testbericht

  • Hallo Community,


    untenstehend mein erster Testbericht für TT über das
    Xelibri 4 in verdisgrün für 99€ von amazon.de.


    Ich weiß, dass es das Handy schon sehr lange gibt, aber erst durch den großen Preisverfall steigt das Interesse an diesen Geräten der ersten Xelibri-Generation.


    Verpackung:
    Die Verpackung macht schon neugierig auf den Inhalt:
    alleine das Auspacken nimmt wegen der ganzen verschachtelten Kartons wirklich paar Minuten ein.
    Das ganze Pakte besteht erstmal aus einem weißen Schuber, wie man ihn von mehrbändigen Büchern kennt, der vom Design sehr puristisch aufgemacht ist – in der Packungsmitte steht lediglich eine „4“ in dieser Xelibrischriftart.
    Man schiebt das zweite, diesmal ein schwarz-anthrazitfarbenes Päckchen aus dem Schuber – und das Gerät liegt entnahmebereit vor einem. Die in 5-facher Ausfertigung vorhandene Bedienungsanleitung (BA), sowie die Kurz-BA liegen unter dem Gerät. Das Auspacken der anderen Komponenten wie Akku und Ladegerät gestaltet sich ganz interessant, da man erst keine Lasche findet, mittels welcher man die Packung aufmachen könnte (man mag sie ja nicht kaputtreißen) – erst wenn man alles aus dem Loch, in dem das Gerät lag, herausgefummelt hat, sieht man eine Lasche, die man garagenartig hochziehen kann, damit Akku und Co., ebenfalls einzeln verpackt, erscheinen.


    Alles in allem wirkt die Verpackung recht hochwertig, obwohl sie nur aus dünner Pappe besteht – ein weiteres Plus ist die Aufgeräumtheit des Inhalts – die einzelnen Komponenten sind sehr sauber und sehr gut einzeln verpackt, wobei jedes Päckchen einen zum Inhalt passenden Spruch aufgedruckt hat (z.B. Akku: „Battery“ --> „Insert me“).


    Erster Eindruck:
    Vor der Inbetriebnahme nimmt man das Handy mit gemischten Gefühlen in die Hand – einerseits funkelt es einen wirklich edel an, andererseits ist knarzt es ein wenig und fühlt sich sehr leicht an – fast schon zu leicht.
    Die Farbkombination passt wirklich gut – verdisgrün ist "distelmetallic" sehr änhlich, und es schaut auch besagtem Autolack sehr ähnlich, auch der kleinen Glitzerpartikel wegen. Der Klipp auf dem Akkudeckel ist in einem passenden, lackähnlichen Silbergrau gehalten; der Tastatur- und Displaybereich in einem klavierlackähnlichen schwarzen, mit kleinen Partikeln besetzten Lack gehalten.
    Der Naviknopf scheint verchromt zu sein.
    Was direkt auffällt ist, dass an der unteren Spitze des Handy eine Lasche absteht – der erste Verdacht, das Gerät sei schon kaputt, erübrigte sich, als ich sah, dass diese Lasche dazu dient, den Akkudeckel aufzumachen. Des weiteren fällt noch die Klipplasche am Akkudeckel und der durchsichtige Bogen an der Oberseite des Gerätes auf: die Lasche dient laut Werbung dazu, das X4 an der Kleidung festzumachen – probieren würde ich es nicht, vor allem nicht beim Ausgehen oder tanzen, da man das Kleidungsstück nur knapp 2,5cm reinschieben kann und das Handy droht, vorneüber zu kippen (da war sogar mein altes GF337 noch sicherer gewesen) – besser dient hierzu der Rundbogen, an dem man das Handy an einem Keyholder o.ä. festmachen kann.


    Meiner Meinung nach macht sich das X4 baumelnd im Dekolletée besser als unsicher wackelnd am Kleidungsstück ;) – auch wirkt es dort mehr wie ein modisches Assecoire, da es nicht die allseits bekannte Form eines Handies hat.


    Inbetriebnahme:
    Der Akku kann erst eingesetzt werden, nachdem man besagte Lasche zieht, die an einem dünnen Plastikband festgehalten wird (ich dachte erst, das sei ein Flexkabel das da rausguckt :eek: ), ist die Klappe der Lasche weg, kann man beiden Daumen an Vor- und Rückseite drücken und schiebt somit den Akkudeckel nach oben weg, der sich dann leicht entnehmen lässt. Die SIM muss zuerst eingeschoben werden, darüber wird dann der Akku eingeklippst. Der Akkudeckel wird wieder eingeschoben und auch eingerastet – und zum Schluß kommt besagte Lasche wieder in das Gerät (muss man fester reindrücken, da sie sich sonst ein wenig bewegt).
    Wenn man das Gerät jetzt in der Hand hält, hat man das Gefühl, ein besonderes, doch recht wertiges (nur das Gefühl des Plastiks stört den Eindruck ein wenig) und edles Gerät in Händen zu halten, dass wirklich so in der Hand liegt, als gehöre es dort hinein.
    Das Gerät schaltet man mittels des linken Bereiches auf dem Naviknopf ein – diesen drückt man einige Sekunden, und man wirdvon einem „Xelibri4-Schriftzug“, danach einem Beamsound mit den ablaufenden Xelibrinummern bis hin zur „4“ begrüßt.
    Erst dann gibt man die PIN ein.
    Das Display ist weiß beleuchtet, das Menü in einem dunklen blau gehalten.


    Navigation:
    Das Menü macht die Verwandschaft zu Siemens sehr deutlich – wer schon mal ein Siemens Handy besessen hat, wird bei einem Xelibri keine Probleme haben, sich zurecht zu finden.
    Der linke Berecih der Navitaste lässt sich individuell belegen, der rechte ist mit „Menü“ belegt. Im Display selber werden außer der Tastenbelegung noch Datum, Uhrzeit, Batteriestatus, Empfang angezeigt. Andere Anzeigen hängen davon ab, ob Tastensperre, lautloses Profil o.ä. aktiviert sind.


    Menü:
    Bei Druck auf „Menü“ wir folgende Struktur ersichtlich (Scroll nach unten):


    Mitteilungen:
    - Text erstellen: SMS schreiben
    - vordef. Meldungen: z.B. „Komme später“…
    - Karten: EMS-Bildchen nach Themen sortiert.
    - Eingang: SMS-Eingang
    - Ausgang: Postausgang
    - Service Center
    Es sind überlange SMS möglich, sowie das Versenden an eine Gruppe. Lernfähiges T9 ist vorhanden. Außer normaler SMS kann man auch EMS empfangen (und versenden). Verbleibende Zeichenzahl wird angezeigt.


    Ruflisten:
    - Entgangene Anrufe
    - Angenommene Anrufe
    - Gewählte Nummern


    Uhr:
    - Wecker: funktioniert auch im ausgeschalteten Zustand
    - Zeit: Einstellen der Uhrzeit
    - Datum: Einstellen des Datums


    Kalender:
    hier kann man leider nur durch die Monate / Jahre scrollen – aber keinerlei Notizen vornehmen.


    Audio:
    - Ruftonmelodie: seperat einstellbar auf alle Anrufe, Anrufer aus dem T-Buch
    und Empfänger einer Gruppen-SMS.
    - Rufton einstellen
    - Lautstärke
    - Hinweistöne
    - Vibration
    - Alles laut
    - Alles leise


    Anzeige:
    - Sprache
    - Screensaver – hier kann man einen Screensaver auswählen, wie
    z.B. den Xelibri Schriftzug, die Uhrzeit, und sonstige Grafiken.
    - Begrüssungstext
    - Beleuchtung
    - Kontrast – hier ist das Handy werksseitig auf „3“ eingestellt – eine
    Erhöhung auf den höchsten Kontrast führt zu unschöner vertikaler
    Streifenbildung, die das Display wie verschmiert aussehen lassen –
    ein Kontrast<3 ist IMHO schon wieder zu schwach. Man sollte
    tatsächlich bei 3 oder 4 bleiben.


    Tastatur:
    - Hotkeys: Hier kann man alle Tasten, dem PC ähnlich, mit Funktionen
    belegen. Taste „1“ ist werksseitig mit Mailbox belegt, Taste „0“ mit
    wählen.
    - Tastentöne: Hier kann man das Klicken abstellen.
    - Tastensperre


    Multimedia:
    - Eigene Bilder: werksseitig ist dieser Ordner leer – da auch kein
    Datenkabel vorhanden ist würde ich mal drauf tippen, dass man
    hier Bilder aus EMS ablegen kann.
    - Bilder: Hier sind die Screensaver gespeichert.
    - Eigene Animation: Hier sind winzige Animationen vorhanden – ob
    ich die nun in EMS einbauen kann oder als Screensaver benutzen
    kann, wird aus dem Submenü, das nur das löschen zulässt, nicht
    ersichtlich. Die BA lässt auch keine Rückschlüsse zu.
    - Ruftonmelodie: Hier kann man Töne aus EMS auch als Rufton
    benutzen.


    Einstellungen:
    - Mailbox
    - Umleitung
    - autom. Rufannahme
    - Inkognito: Rufnummerunterdrückung.
    - Sicherheit: PIN, PIN2…ändern…
    - Netz
    - CB-Dienste


    Telefonbuch:
    Aufbau wie man es von Siemens eben kennt.


    Schön anzuschauen sind die animierten Icons, und dass man in den Menüs nicht blättert, sondern dass das Menü insgesamt gesehen scrollt - inklusive der Icons und Beschreibungen.


    Tastatur:
    Trotz der etwas ungewöhlichen Anordnung der Tasten und deren geringe Größe kommt man mit dem Tippen direkt sehr gut zurecht – es ist auch kein beidseitiges Festhalten nötig, sondern alle Tasten lassen sich ohne Mühe direkt mit dem Daumen erreichen.
    Der Druckpunkt der Tasten ist gut – der Naviknopf ist ebenso seht gut zu bedienen.


    Mankos:
    Manchmal hakt der fließende vertikale Ablauf des Menüs, wenn man zu schnell im Menü navigiert – ebenso weicht der Ton des Tastenklickens einem Laut, der einen an eine GMS-Störung im Radio erinnern lässt.
    Zum Empfang kann ich leider nichts sagen, da ich das Gerät erst heute geliefert bekommen habe und in einem Ort ohne Mobilfunkempfang sitze. Sollte dieser aber dem der normalen Siemensgeräte entsprechen, würde ich diesen als gut bezeichnen, weil meine Erfahrung ist, dass Siemens zu denjenigen Handyherstellern gehört, deren Geräte einen überdurchschnittlich guten Empfang in empfangsschwachen Gegenden besitzen.


    Fazit:
    Das Gerät wird seinem Ruf doch gerecht: es ist eher ein modisches Acessoire als ein Handy - es bietet, wie man oben schön sieht, nur die nötigsten Funktionen, garniert mit einigen verspielten Elementen wie der EMS-Funktion.
    Ich denke aber, dass der Preis doch etwas anreizt, sich eines dieser Geräte zuzulegen, einfach weil sie hauptsächlich durch das Design bestechen.
    Wie es sich qualitativ im Alltag bewährt, wird man abwarten müssen ;) .



    Grüßles Dani :)


    Edit: Meine ursprünglich vorhandene Formatierung war nicht mehr vorhanden.


    Edit2: Auffälligkeiten nach längerer Benutzung im Alltag:


    Empfang und Sprachqualität:
    Als Referenzgeräte habe ich u.a. ein S25, ein 7650 und ein T100 parallel zu dem X4 in Benutzung gehabt. In einem sehr schlecht ausgebauten Gebiet, in dem das 7650 direkt in die Knie geht (kein Empfang), das T100 nur mit viel Glück etwas Empfang aufweist und das S25 kaum Probleme hat, einen akzeptablen Empfang zu bekommen, lag das X4 zwischen dem T100 und dem S25 - es suchte länger, bekam auch recht guten Empfang, dieser brach aber des öfteren mal ab und die Suche begann von Neuem.
    Was mich positiv überrascht hatte, war, dass ich in einem Waldstück, in dem normalerweise der Empfang nicht so berauschend ist, bei einem Telefonat eine top-Gesprächsquali hatte - das Gegenüber war sehr gut zu verstehen, und auch von dem GSM-Gezirpse war kaum was zu bemerken gewesen.


    Haptik bei SMS und Menü:
    Mein erster Eindruck bezüglich der Menpführung wurde im Verlauf des Alltagstestes doch bestärkt - wobei ein Unterschied zu den Siemensgeräten feststellbar ist, der ab und an echt nervt: wenn man die Tastatur schnell bedient und schnell durch Menü scrollen mag, wird man durch eine recht hohe Verzögerung aufgehalten - jemand, der das Handy normal und nicht so flott bedient, wird dies kaum bemerken.
    Beim Schreiben von SMS ist es gewöhnungsbeürftig, dass bei Einfügen eines neuen Buchstabens sich immer wieder das gesamte Display mit der SMS aktualisiert, was ebenso zu einer höheren Verzögerung beim Schreiben führt.


    Klingeltöne:
    Das X4 besitzt polyphone Klingeltöne, von denen sich das Gros wirklich recht angenehm anhört. Die Klingeltöne fangen alle leise an und werden im Verlauf sehr laut - Level 1 (kleinste Stufe) einzustellen langt für den Alltag wirklich.
    Es sind AFAIR nur 3 Klassikstücke gespeichert, welche annehmbar sind - die restlichen Töne sind eher etwas spacig, wie z.B. ein "Alienblubb" oder etwas abgedrehte Sonartöne - diese sind recht dezent gehalten.
    Am schönsten finde ich noch immer den Klingelton "Summerbreeze" - das ist weder ein zu Sci-Fi-belasteter Klingelton noch hört er sich an wie dieser Mainstream-Chart-Kabbes, der auf vielen Handies drauf ist.


    Reaktionen ;) :
    Die Reaktionen bei der Benutzung des X4 im Alltag waren doch recht unterschiedlich gewesen - einige Leute wussten nicht, was das X4 für eine Art Gerät sein sollte, viele Leute fanden es sehr edel und stylish, einige empfanden die Tastenanordnung als unvorteilhaft (ohne es zu benutzen), andere meinten aufgrund des Gewichtes, einen Dummy oder ein Spielzeug in Händen zu halten. Aber der Tonus war im gesamten gesehen sehr positiv gewesen, vor allem weil es ein Gerät ist, dass keiner dieser Leute bis dato von der Existenz eines Xelibri nicht gewusst haben und die Idee ganz gut fanden, ein Handy als ein Modeaccesoire zu vermarkten.
    Kurz: Das Gerät fällt auf :p .




    [EDIT by SG: Bericht wunschgemäß aktualisiert :).]

    I think I speak for all women capable of reproduction when I say... no.
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