Was sagt Ihr zur Ehe Homosexueller?

  • Ich persönlich finde es gut, dass nun auch schwule oder lesbische Paare eine gesetzlich beurkundete Lebensgemeinschaft eingehen können. In meinem Bekanntenkreis ist ein solches Pärchen - die beiden sind seit mehreren Jahren zusammen, haben eine gemeinsame Wohnung etc. Da beide schon über 30 sind und auch zusammenbleiben wollen, wird ihnen nun eine gemeinsame Zukunft sehr erleichtert. :)


    Ich kann übrigens auch verstehen, manche Menschen damit Probleme haben. Religiöse Menschen, die die Ehe eher im christlichen Sinne sehen, werden argumentieren, dass die Bibel die Ehe schließlich klar als Gemeinschaft von Mann und Frau definiert. Dennoch sollten sie sachlich und vorurteilsfrei ihre Meinung sagen und nicht in Klischees und Schubladendenken verfallen.



    Gruß, Mooney :)

  • Re: Re: Re: Ihr machts einem nicht leicht...


    Zitat

    Original geschrieben von Joe2
    Sondern die Bevorzugung kommt daher, dass i.d.R. auch ein konkreter Nutzen für die Gesellschaft aus einer Lebenspartnerschaft herauskommt.


    No, Sir. *Die* Zeiten sind schon lange vorbei. Es gibt viele DINK-Paare und es werden täglich mehr. Liegt auch daran, dass speziell in Deutschland das Kinderaufziehen finanziell bestraft wird. Es wäre wirklich schön, wenn dieser "Nutzen für die Gesellschaft" auch mal offiziell anerkannt werden würde.

  • Re: Re: Re: Re: Ihr machts einem nicht leicht...


    Zitat

    Original geschrieben von Merlin


    No, Sir. *Die* Zeiten sind schon lange vorbei. Es gibt viele DINK-Paare und es werden täglich mehr. Liegt auch daran, dass speziell in Deutschland das Kinderaufziehen finanziell bestraft wird. Es wäre wirklich schön, wenn dieser "Nutzen für die Gesellschaft" auch mal offiziell anerkannt werden würde.


    Leider sind oft dieselben Leute, die gegen "Homo-Ehen" sind, auch gegen noch höheres Kindergeld, weil damit auch Familien mit sehr vielen Kindern (was dann als asozial gilt) belohnt würden.


    btw: DINK=DoubleIncomeNoKids ;)

  • Also ich find es i.O. wenn Schwule oder Lesben heiraten und vielleicht sogar Kinder haben(adoptiert oder anders wie).Ich selber bin nicht Homosexuell,akzeptiere es aber.Kann ja keiner was für.Einer meiner besten Kumpels ist schwul.Soll ich mit ihm deswegen kein Bier mehr trinken?

    "Ich bin wie ich will und ich rede wie ich will. Wer das nicht kapiert, kann mich mal am Arsch lecken."

  • Re: Re: Re: Re: Ihr machts einem nicht leicht...


    Zitat

    Original geschrieben von Merlin


    No, Sir. *Die* Zeiten sind schon lange vorbei. Es gibt viele DINK-Paare und es werden täglich mehr. Liegt auch daran, dass speziell in Deutschland das Kinderaufziehen finanziell bestraft wird. Es wäre wirklich schön, wenn dieser "Nutzen für die Gesellschaft" auch mal offiziell anerkannt werden würde.


    Zunächst: es war die Rede davon, dass i.d.R. gesellschaftlicher Nutzen aus einer Ehe entsteht.
    Aber mit letzterem Punkt hast Du natürlich Recht, hier hat die Politik ganz klar versagt.


    Was mir aber bei der gesamten Diskussion nicht so ganz deutlich wird: warum muss das Zusammenleben denn Ehe-gleich vor Gesetz anerkannt werden? Die Paare können doch alles vertraglich regeln, aber was geht das denn den Staat an? Es gibt weiss Gott genug übereglementierte Bereiche, jetzt muss auch das noch geregelt werden. Da ist man einerseit so modern und liberal, andererseits muss aber der konservative Standard-Vertrag von Staats wegen her.


    Serious: gg. mehr Kindergeld für Kinderreiche Familien habe ich absolut nichts, im Gegenteil: wenn Bedürftigkeit vorhanden ist (und nur dann!, aktuelle Regelung zu KiGe allg. ist imo Quatsch), sollen die mehr Geld bekommen. Sind die Dinks doch selbst Schuld, wenn sie es nicht auf die Reihe bekommen. Wenn schon sparen, dann bei Sozialhilfeempfängern - die sollen wenigstens eine Minimalleistung fürs Geld bringen. Aber ich schweife ab.


    Trauma:
    [klischee] und ich dachte, Schwule trinken kein Bier [/klischee] SCNR :D

  • Gleichgeschlechtliche Ehe


    Zuerst einmal: Ich bin Atheist, ergo hab ich auch mit dem christlichen Ehebegriff nichts am Hut.


    Ich halte es nur für Konsequent und absolut richtig, auch gleichgeschlechtlichen Partnerschaften den Ehe-Status zuzugestehen.
    Nur wenn dann auch in jeder Hinsicht, also auch bei Steuervorteilen etc...


    Generell bin ich aber der Meinung man muss sich was das ganze Thema angeht ohnehin mal den aktuellen Verhältnissen anpassen.


    Soll heißen..an oberster Stelle, was Förderung und Vorteile angeht stehen meiner Ansicht nach Kinder. Dabei sollte es nebensächlich sein, ob die Kinder bei verheirateten Eltern leben, bei unverheirateten Eltern, bei gleichgeschlechtlichen Eltern oder aber bei alleinerziehenden Müttern oder Vätern. Mir geht es dabei um die Kinder nicht um die Lebensweise der Elternteile.


    Ich halte zum Beispiel aber garnichts von der Idee, das nur verheiratete Partner mit Kindern die volle Rente bekommen sollen, wie er aktuell diskutiert wird.
    Da es aber nun OT wird, beende ich meine Ausführung mal an dieser Stelle...

  • Re: Re: Re: Ihr machts einem nicht leicht...


    Zitat

    Es kann ja nicht darum gehen, 2 Leute dafür zu belohnen, weil sie ein Leben lang miteinander verbringen wollen.
    Sondern die Bevorzugung kommt daher, dass i.d.R. auch ein konkreter Nutzen für die Gesellschaft aus einer Lebenspartnerschaft herauskommt.

    Doch, genau darum kann es auch gehen! Wenn zwei Menschen beschließen, ihr Leben miteinander zu verbringen, und bereit sind, dies für unbefristete Zeit zu dokumentieren ("Trauschein", "eingetragener Partnerschaftsschein" oder wie auch immer), sollte dies belohnt werden. Sie übernehmen nämlich in einem besonderen Maße Verantwortung füreinander! Und hier kommen wir zum Punkt des Vorteils für die Gesellschaft: egal, welche Geschlechter in einer solchen Partnerschaft bereit sind, die Verantwortung füreinander zu übernehmen, unterstützen sich u.a. auch finanziell - und liegen somit im Zweifels- und im Notfall dem Staat weniger bis gar nicht auf der Tasche. Von der emotionalen Balance, die eine Partnerschaft im Vergleich zum Singleleben mit sich bringen kann (und in vielen Bereichen auch tut), und deren indirekten Auswirkungen auf Gesundheit usw. fang ich jetzt gar nicht erst an, weil ich keine "hard facts" dazu zitieren kann.
    Ach ja: die gesetzliche Regelung muss dafür her, weil nur so die gegenseitige Verpflichtung (!) sichergestellt ist. Bislang profitiert der Staat nämlich nicht, weil die zwei Menschen in ihrer Partnerschaft vor dem Gesetz als zwei Ledige angesehen und behandelt werden. Es profitieren durch das Gesetz also nicht nur die homosexuellen Partnerschaften durch Regelungen zur Miete, Erbschaftsrecht usw., sondern auch der Staat profitiert durch das Gesetz!


    Übrigens benachteiligt diese Belohnung von gleichgeschlechtlichen Paaren auch überhaupt niemand. Und sie widerspricht auch nicht der Förderung von Familie mit Kindern - das kann sehr wohl nebeneinander existieren. Ich habe bei dieser Argumentation immer den Eindruck, als würde durch die inzwischen auch in Deutschland halbwegs augeschaffene Gesetzteslage irgendwelche Leute vom Ehemarkt "abgezogen" und somit die (Hetero-)Ehe benachteiligen. Sorry - die Homosexuellen stehen für diesen "Ehemarkt" und potenziellen "Nachwuchsgenerierungsmarkt" doch eh nicht zur Verfügung. Und kein Mann wird jetzt auf einmal schwul (und keine Frau wird auf einmal lesbisch) und heiratet nicht mehr (inkl. Nachwuchs"produktion"), nur weil gleichgeschlechtliche Partnerschaften im Gesetz in vielen Punkten gleichgestellt sind. Duh!


    Was die von Mooney angesprochenen religiösen Anschauungen angeht: jedem steht frei, seine religiöse Überzeugung zu vertreten und innerhalb seiner Glaubensgemeinschaft durchzusetzten. Nur akzeptieren mir diese Leute bitte, a) dass wir in einer Demokratie leben, wo jeder über sein Leben und Glücklichwerden frei bestimmen kann und b) dass es neben seiner/ihrer Weltanschauung noch andere gibt, die - dem Grundgesetz sei Dank! - in Deutschland gleichberechtigt sind. Ein Bischof kann Regeln für seine zu behütenden Schäfchen aufstellen, aber die gelten nicht für mich und er kann sie mir auch nicht vorschreiben! Wenn ich zu zwei oder mehreren Göttern beten will (oder vielleicht auch zu gar keinem) habe ich das Recht mich dafür zu entscheiden, wenn ich lieber mit einem Mann den Rest meines Lebens verbringen will, habe ich das gleiche Recht mich dafür zu entscheiden!
    (Obwohl ich mich persönlich doch für ne Frau entscheiden würde ;) - aber es soll ja auch andere geben - und denen gönne ich das durchaus...)

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Re: Re: Re: Re: Re: Ihr machts einem nicht leicht...


    Zitat

    Original geschrieben von Joe2
    Was mir aber bei der gesamten Diskussion nicht so ganz deutlich wird: warum muss das Zusammenleben denn Ehe-gleich vor Gesetz anerkannt werden?

    Gegenfrage:


    Warum soll diese Partnerschaft denn nicht ehegleich anerkannt werden? Wieso soll die geschlechtliche Ausrichtung über das Recht, den Bund der Ehe eingehen zu können, entscheiden?




    Zitat

    Original geschrieben von Joe2
    Es gibt weiss Gott genug übereglementierte Bereiche, jetzt muss auch das noch geregelt werden. Da ist man einerseit so modern und liberal, andererseits muss aber der konservative Standard-Vertrag von Staats wegen her.

    Sorry, aber damit schießt Du Deiner Argumentation ein fettes Loch ins Knie, denn mit dieser Begründung könnte man die Ehe doch gleich mit abschaffen - ist schließlich alles nur Verwaltungsaufwand.
    Aber irgendwie nehme ich Dir das nicht ab, daß Du Dich wirklich an diesem Punkt störst - das klingt für mich eher nach einem Alibi-Argument, damit Dir niemand einfach konservative Starrköpfigkeit unterstellen kann. Allerdings ist diese Vorgehensweise IMHO nicht sonderlich erfolgreich, denn ich unterstelle Dir das einfach trotzdem... ;)

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Re: Re: Re: Re: Re: Re: Ihr machts einem nicht leicht...


    Zitat

    Original geschrieben von Krähe
    Gegenfrage:
    Warum soll diese Partnerschaft denn nicht
    ehegleich anerkannt werden? Wieso soll die geschlechtliche Ausrichtung über das Recht, den Bund der Ehe eingehen zu können, entscheiden?
    Sorry, aber damit schießt Du Deiner Argumentation ein fettes Loch ins Knie, denn mit dieser Begründung könnte man die Ehe doch gleich mit abschaffen - ist schließlich alles nur Verwaltungsaufwand.
    Aber irgendwie nehme ich Dir das nicht ab, daß Du Dich wirklich an diesem Punkt störst - das klingt für mich eher nach einem Alibi-Argument, damit Dir niemand einfach konservative Starrköpfigkeit unterstellen kann. Allerdings ist diese Vorgehensweise IMHO nicht sonderlich erfolgreich, denn ich unterstelle Dir das einfach trotzdem... ;)


    Nicht schon wieder :(


    Hättest Du meine vorherigen Beiträge gelesen, würdest Du die Fragen nicht nochmal stellen und auch nicht polemisieren.


    btw: konservativ = starrköpfigkeit :top: Alles eine Frage des Standpunkts, oder ;)


    DUSA: einer der wenigen interessanten Beiträge in diesem Thread, der über plumpe Mainstream-Phrasen hinausgeht. Der ein oder andere Punkt ist sicher eine Überlegung wert.


    Aber ich sehe schon, mein Wertebild scheint sich in manchen Punkten erheblich von dem des ein oder anderen hier zu unterscheiden. Müsste ich eine Wertung in irgendeiner Form zwischen guter Hetero- und guter Homo-Beziehung treffen, die Rangfolge wäre klar.

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