Moin alle zusammen!
Hier gibt es nun einen kleinen Testbericht über das Einsteigerhandy Nokia 3200. Bisher habe ich noch keinen Handytestbericht für TT geschrieben, aber mir ist das 3200 in die Hände gefallen und erst dachte ich: "Oh. Wer soll so ein Mistding kaufen." Dann habe ich mal meine Karte eingelegt und habe jetzt sogar mein Nokia 5100 abgegeben und durch das 3200 ersetzt.
Verpackung:
Die Verpackung ist nokiatypisch gehalten. Auffällig fand ich nur am IMEI-Aufkleber "Mit Einstellungen". Vermutlich bedeutet das, dass die Voreinstellungen MMS für alle vier deutschen Anbieter vorhanden sind. Also ein Vorteil.
Zum Lieferumfang gehört folgendes:
- Gerät Nokia 3200 (glasklar mit orange-rotem Inlett) mit Software V a3.08 11-10-03 RH-30
- Akku Li-Ionen BLD-3 (720mAh) siehe auch Akku / Empfang unten
- Headset Mono mit Taste
- Netzlader ACP-7E (bekannt vom Nokia 5110)
- BDA + Bestellformular für Inletts
- 2 Zusatzinletts mit Hologramm in grün-orange und blau-grün
- 10 Papier-Inletts in weiß zum bemalen/bedrucken
- Kurze Handgelenkkordel zum Durchziehen durch das obere Loch.
Foto Links: Handygrössenvergleich Motorola Iridium 9505, Nokia 3200 und Siemens Xelibri3
Foto Rechts: Nokia 3200 und die Zusatzcoverinletts
Taschenlampe:
Bevor ich mit irgendetwas anfange, fang ich mit der besten Sache an. Das Handy hat unten links zwei sehr helle weiss-hellblaue LEDs. Durch langen Druck auf die *-Taste werden sie ein- bzw. ausgeschaltet. Ein Super-Toy. Erinnert mich an erhältliche Coverlamp. Aber da es ein fester Handybestandteil ist echt toll. Schade, dass man mit den LEDs nicht das beleuchten kann, was man fotografiert. Wenn man gerade in der derzeitigen herbstlichen Jahreszeit weiß, dass man so eine Lampe dabei hat, nutzt man sie fast täglich. Im Kino kann man immer schauen, wo man gerade hingreift... also in welche Sauce man seine Nachos taucht natürlich.
Foto unten links: Taschenlampe im ganz Dunkeln aktiviert
Gehäuse, Verarbeitung:
Das Gehäuse ähnelt sehr der Verarbeitung eines Nokia 8310. Rückdeckel und Frontcover lassen sich ähnlich entfernen und anstecken. Ein kleines Spiel ist jedoch vorhanden, so dass es ein leichtes Knarzen gibt. Das Kameraobjektiv wird durch den Rückdeckel kpl. geschützt. Die Ein-/Aus-Taste ist orange gehalten. Das Keypad ist Hartkunststoff und vermittelt Langlebigkeit.
Das Gerät wiegt inkl. Akku, SIM-Karte und Kordel 94g. Es ist wesentlich handlicher als mein davor genutztes Nokia 5100 (natürlich nutze ich noch andere Handys...). Es liegt vom ersten Moment gut in der Hand und lässt sich für lange Gespräche gut unters Ohr klemmen.
Display:
Das Display hat eine Auflösung von 128 X 128 Pixel und ist mit 4096 Farben für diese Preisklasse ordentlich. Man kann Die Menüfarben im Menü frei wählen und blau macht sich meiner Meinung nach am kontrastreichsten. Es sind sogar drei Hintergrundbilder gespeichert, die genau zu den Inletts passen, d.h. bis auf die Displayanzeigen sieht das Handy dann auch auf der Front im gleichen Muster aus. In der Standardschriftart hat man fünf Displayzeilen. Man kann alles gut erkennen und die Verstellmöglichkeiten für Farbe und Kontrast sind für ein Einsteigermodell wirklich gut.
Tastatur:
Die Tastatur ist leichtgängig und vermittelt gute Druckpunkte. Da die Tasten doppelt belegt sind, muss man sich erst ein wenig drangewöhnen, wenn man SMS schreibt. Aber nach ein paar Stunden ist das problemlos zu meistern und ist meiner Meinung nach auch nicht negativ zu urteilen.
Wirklich toll ist die 4-Wege-Nokia-Taste. Man kann mit dem Daumen ohne Fehleingaben leicht die richtige Richtung anwählen. Oben = Cam Sofortstart, Links = SMS Sofortstart, Rechts = Kalender Sofortstart und Unten = Telefonbuch Sofortstart. Im Gegensatz zum Nokia 6220 ist hier die 4-Wege-Nokia-Taste auch beleuchtet. Das Licht ist durch das weiße Keypad sehr hell und kontrastreich.
Radio:
Das Radio funktioniert nur bei gleichzeitig angeschlossenem Headset, kann aber dann auch über den Freisprechlautsprecher genutzt werden. Es liegt leider nur ein Mono-Headset bei. Ich empfehle das Stereo-Headset vom Nokia 5100. Das behalte ich und habe mein 5100 mit dem Mono-Headset verkauft.
Menü / Funktionen:
Das Menü hat sich bei Nokia von der Struktur her schon lange bewährt. Es gibt folgende Oberpunkte:
- Mitteilungen
- Anruflisten
- Adressbuch
- Einstellungen
- Galerie
- Medien
- Organizer
- Programme
- Dienste
- Favoriten
- E-Plus (Netzanbieterabhängig)
Wie auch schon von anderen aktuellen Nokia-Handys gewohnt kann man zwischen einer Listen- und Gitteranordnung wechseln, wobei mir persönlich die Listenanordnung besser gefällt, da dann die Bedienung wie bei den älteren Nokia-Modellen ausfällt.
Kamera:
Die Kamera macht Bilder in CIF Auflösung, also 352x288 Pixel. Dies reicht in erster Linie für Schnappschüsse. Man muss das Handy dabei ruhig halten und kann das Display als Sucher nutzen. Für Eigenaufnahmen ist es weniger geeignet, weil kein Spiegel ins Gehäuse integriert ist. Man kann dagegen auf Nachtmodus umstellen und auch mit wenig Restlicht noch einigermaßen gute Ergebnisse erzielen. Der direkte Vergleich zwischen "Standard" und "Nacht" zeigt es dann deutlich.
Mit dem Selbstauslöser kann man sich dann auch mit anderen vom Handy quasi Knipsen lassen. Portraitfoto ist für Fotos die man dann fürs Telefonbuch nutzt, wenn jemand mit MSN-ID anruft.
Bei den Bildern hat man in der Galerie etliche Bearbeitungsmöglichkeiten:
- Zoomfunktion über die 4-Wege-Nokia-Taste
- Sortieren (Name, Datum, Format, Größe).
- Ändern (Rahmen, Text, Illustration einfügen)
- Kontrasteinstellung
Grundsätzlich reichen die Bilder um sie per MMS anderen aufs Handy zu senden oder um die Pics fürs Telefonbuch zu nutzen; für andere Aufnahmen sollte man natürlich seine Digicam nutzen.
Bedienung:
Von der Bedienung her kommt man sehr leicht zurecht. Wie eigentlich bei jedem Nokia braucht man keine Anleitung gelesen zu haben, um sich im Menü zurechtzufinden. (Ohne BDA findet man die Taschenlampen-Funktion i.d.R. nicht, weil man Taste * lang gedrückt halten muss, um sie ein-/auszuschalten.) Für die Unbeholfenen unter uns hat Nokia wie immer die Kurzanleitung im Menü. Wenn man etwas länger auf einem Menüpunkt verweilt, erscheint der Hilfetext zu diesem Menüpunkt.
Die bereits oben erwähnte 4-Wege-Nokia-Taste ist folgendermaßen belegt: Oben = Cam Sofortstart, Links = SMS Sofortstart, Rechts = Kalender Sofortstart und Unten = Telefonbuch Sofortstart. Alles in allem Nokia-like leicht zu bedienen, wobei manche Menüpunkte wieder minimal verschoben wurden. So haben z. B. die Profile keinen eigenen Hauptmenüpunkt mehr, sondern sind unter den Einstellungen zu finden. Also genau genommen doch eine leichte Umgewöhnung, wobei es auch nötig war, bestimmte Punkte wie Wecker, Verbindung und Profile mit in Unterkategorien zu verfrachten, da sonst das Menü etwas überlaufen wäre.
Grundsätzlich empfehle ich allen über Favoriten ein eigenes kleines Hauptnutzungsmenü zu erstellen. Das vereinfacht alles wesentlich.
Akku / Empfang:
Beim Empfang würde ich keine großen Unterschiede zwischen dem 3200 und anderen Handys sehen. Das 3200 zeigt zwar zum Teil viel Empfang an, ist aber dennoch nur schwach im Netz. Die Sprachqualität mit und ohne Freisprechen ist in Ordnung. Jedoch finde ich persönlich die Hörmuschel teilweise ein wenig zu leise, besonders bei lauter Umgebung. Da ist ein 5210 meiner Meinung nach etwas lauter. Die automatische Lautstärkeanpassung funktioniert bei Wechsel aus Gebäuden ins Freie, aber ich habe grundsätzlich die höchste Stufe aktiv. Auch bei der Sprachqualität würde ich das 6220 relativ hoch ansiedeln. Die Sprachqualität ist für diese Klasse völlig in Ordnung. Nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Sehr gutes Mittel eben.
Der Akku hat bei mir nach dem ersten volladen 4 1/2 Tage gehalten. Enthalten waren 2:20 h Gespräch, 2 MMS und ca. 40 SMS. Ferner einige Spielereien mit Cam und Taschenlampe. Da das meine erste Ladung ist, kann ich noch von keiner Langzeiterfahrung berichten.
Man kann auch den bekannten Nokia-Akku BLB-2 vom Nokia 8210, 5210, etc. nutzen. Er hat zwar 0,1V Differenz funktioniert bei mir (probeweise) problemlos. Das einzige ist, dass er etwas dicker ist und das Gehäuse dann nicht ganz zu geht. Aber wer noch einen hat, kann ihn bei Akkuentleerung unterwegs wohl kurz nutzen. Auf eigene Verantwortung natürlich. Ich habe sogar mit telefoniert und es gibt keine Differenzen. Selbst der mitgelieferte Akku läuft in meinem 5210.
Eine Auswahl der wichtigen Funktionen:
- Taschenlampe auf der Hauptplatine integriert
- Kamerafunktion (CIF Auflösung)
- 1 MB dynamischer Speicher
- integriertes Radio
- wechselbare Inletts unter dem klaren Cover
- Picture-Telefonbuch
- 1 Minute Sprachaufzeichnung
- IR-Schnittstelle und Nokia Pop-Port unten
- Freisprechfunktion
- polyphone und MIDI-Klingeltöne
Fazit:
Das 3200 ist ein Super-Einstiegshandy. Man bekommt viele Features und ein vernünftiges Handy für wenig Geld. Es folgen jetzt bald die i-mode-Version und dann auch schon die ersten Pre-Paid-Pakete. Da das Cover vollständig wechselbar ist, brauch man sich auch keine Sorgen über den Zustand machen, weil man sich vor einem evtl. Verkauf ein neues Cover kaufen kann. Ferner ist die Cam-Linse durchs Backcover geschützt. Die Taschenlampe ist echt ein Highlight dieses Handys. In Sachen Cam und Connectivity ist das Handy nur spärlich ausgestattet, aber das kann man für ein 0,--Euro-Handy mit Vertrag und unter 200,- im Pre-Paid-Bereich auch nicht erwarten. Die wechselbaren Inletts und die Form der Tasten machen das Handy unverwechselbar und auf jeden Fall für Einsteiger oder als Zweit-/Dritt- oder Viert-Handy kaufenswert. Meine grundsätzliche Meinung: Für jeden Moment bzw. Anlass das richtige Handy.
27.11.2003 von handy-sascha.de