mal angenommen ich werd Obdachlos

  • Hi zusammen,


    eins mal vorweg. 1. Ich bin nicht Obdachlos und 2. Es sieht nicht so aus, als ob das in nächster Zeit passiert. :D


    Es würde mich einfach mal interessieren...was wäre wenn.


    Also, mal angenommen. Ich hab niemanden, zu dem ich kann... keine Eltern oder sonstige Verwandte, Freunde, bei denen ich wohnen könnte.


    Dazu noch keinen Job und damit nicht genug Geld, um sich eine Wohnung zu leisten.


    Was würde dann mit mir passieren? Ich wundere mich immer über die (armen) Leute, die auf der Strasse pennen. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass in Deutschland jemand auf der Strasse leben MUSS.


    Klärt mich auf..... was wäre wenn ;)

  • ich glaube sowas passiert nur wenn du andauernd angebote von der ba ablehnst..
    die kürzen dir dann (zurecht) die finanziellen hilfen und dann hast du keine möglichkeit mehr eine wohnung doer so etwas zu unterhalten...
    also so stelle ich mir das vor...

  • ja das hätte ich auch gedacht aber warum gibt es dann leute auf der straße?


    wir haben zum beispiel einen in der stadt der läuft tag und nacht in einer offizieruniform aus dem ww1 rum..
    :D

  • Ich glaube hier bist du an der falschen Stelle. Bitte korrigiert mich, aber IMHO ist hier keiner, der darüber berichten könnte!


    MfG, RedEagle


    P.S.: Um obdachlos zu werden mußt du aber durch viele staatliche Netze fallen!

  • Es ist eigentlich ganz einfach: Wir leben in der Tat - noch - in einem Sozialstaat, und wie schon vermutet, MUSS hier niemand auf der Strasse leben. Die, die das doch tun, wollen nicht auf die entsprechenden Ämter, um sich die verfügbaren sozialen Mittel geben zu lassen. Oder sie wissen nicht, dass bzw. wie das geht.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von TheTEXTOR
    wir haben zum beispiel einen in der stadt der läuft tag und nacht in einer offizieruniform aus dem ww1 rum..
    :D


    Bei dem liegen wohl nicht nur Probleme der finanziellen Art vor ;) :D

  • Falls die Frage ernst gemeint ist...


    ... es gibt eben solche und solche Leute. Und einige ziehen die Straße vor.


    Dies kann folgende Gründe haben:


    - Sie haben Schlafstellen / Wohnheime ausprobiert und dort schlechte Erfahrungen gemacht (z. B. Gewalt, Diebstahl, unhygienische Zustände / Ungeziefer bekommen, zu laut zum Schlafen, unangenehme Gesellschaft, Alkohol-/Drogenmißbrauch, ...).


    - Es ist halt nicht jedermans Sache, mit vielen unbekannten, und oft sehr speziellen, da durch jahrelanges Leben am Rande der Gesellschaft geprägten, Charakteren zusammen in einem 20-Mann-Schlafsaal zu nächtigen.


    Jeder Mensch ist halt ein Individuum und insbes. Obdachlose besitzen in gewisser Hinsicht eine große Unabhängigkeit/Freiheit. Da ist es schwierig, plötzlich einer unter vielen zu sein, sich anderen unterordnen zu müssen und feste Regeln (Hausordnung, Gesetze) zu beachten.


    - Ein Problem ist auch, dass die Übernachtemöglichkeiten nur zu festen Zeiten geöffnet sind. D.h. die Obdachlosen müssen abends bis zu einem bestimmten Zeitpunkt da sein, um noch hineingelassen zu werden und morgens müssen sie bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder 'ausgecheckt' haben.
    Das ist für Leute, die vielleicht nicht mal eine Uhr besitzen und den geregelten Tagesablauf nicht mehr gewöhnt sind, manchmal ein großes Problem.


    - Eine weitere Hürde kann das zwingende Angeben von Personalien sein. Es kann Gründe geben, warum manch einer lieber anonym bleiben möchte.


    - Dazu kommt, dass es zwar recht viele Anlaufstellen für Männer gibt, aber kaum welche für Pärchen (die Übernachteeinrichtungen sind meist streng nach Geschlechtern getrennt) und nur wenige für Frauen und Jugendliche. Am schwierigsten ist das Unterkommen für weibliche Minderjährige.


    - Eine weitere Schwierigkeit ist, dass in so gut wie keiner Einrichtung Hunde bzw. Haustiere erlaubt sind. Da aber sehr vielen Obdachlosen ihr Hund (oder die Ratte) der beste Freund ist, verzichten sie lieber auf das warme Bett.


    - Auch offensichtlich unter Drogen stehende Menschen werden in den Anlaufstellen nicht geduldet. - Also fallen die vielen Obdachlosen mit Alkoholproblem usw. auch aus dem Raster 'raus. Auch Kiffen ist natürlich verboten und kann mit Rauswurf geahndet werden.


    - Einige sind vielleicht auch schon zu antriebslos und deprimiert, um die bürokratischen Angelegenheiten zu erledigen und bleiben aus Gewohnheit/Frust auf der Straße.


    Falls Du es genauer wissen willst, schenke doch einfach einem Obdachlosen ein wenig Öro und versuche, ohne Vorurteile und Vorwürfe, mit ihm ins Gespräch zu kommen (geht oft gut über den Hund). - Die meisten geben gerne und ausführlich (wenn auch nicht immer ohne Selbstmitleid) über ihnen Lebensweg Auskunft.



    Ansonsten können Dir auch Straßenzeitungen, wie sie in allen großen Städten verkauft werden (und natürlich auch ein Gespräch mit dem Verkäufer), einen Einblick geben.


    MfG - Elke

  • Hi,
    es kommt auch immer auf die "Fallhoehe" an. Fuer jemanden, der sein Leben lang in sozial schwachen Verhaeltnissen gelebt hat, sich keine teuren Klamotten, kein Handy, kein Auto, kein Kino, kein Fussball leisten kann, wird das UEBERleben kein so grosses Problem darstellen wie fuer jemanden, der Arzt war, und der nach dem Unfalltod seiner Frau dem Alkohol erlegen ist, seine Praxis aufgeben musste, sein Haus, Auto, etc verkaufen musste (Spielschulden) und nun seit bestimmt 10 Jahren auf Parkbaenken schlaeft. Solche Leute wuerden nie einen Job annehmen der weit unter ihren Anforderungen steht, oder auch nicht Sozialhilfe beantragen wegen ihres (falschen) Stolzes.
    Ich danke, wem auch immer, unendlich dafuer, dass ich mir ueber solche Fragen wenn nur hypothetische Gedanken machen muss.


    n3o.

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