Die Produktfamilie T610 – T630 – Z600
Mit dem T610 gelang SonyEricsson das Kunststück, ein massenkompatibles HighTech-Handy auf den Markt zu bringen, das Praktikabilität, optische wie haptische Wertigkeit und ein gleichermaßen schlichtes wie „zeitlos“ ansprechendes Design harmonisch miteinander verbindet. Bislang gibt es – wohl nicht zuletzt auch aufgrund des überzeugenden Markterfolges – noch kein Nachfolgemodell; dafür allerdings präsentiert SonyEricsson zwei Geschwister des T610: das T630, das wohl erst mit Beginn des Jahres 2004 auf den Markt kommen wird, und das klappbare Z600. Vodafone vertreibt dieses Klappenhandy bereits seit Mitte Oktober 2003; die ersten Geräte ohne netzbetreiberspezifische Hard- und Softwareveränderungen wurden erst am 30. Oktober an die deutschen Händler ausgeliefert.
Der Gegenstand meines Testberichts ist ein „ungebrandetes“ Z600; d.h. hard- wie softwaremäßig handelt es sich um ein original SonyEricsson-Gerät. [Herstellungswoche 42/2003 - FW: R2E004 prgCXC12-5726_EU_2 - Made in France]
(1) Lieferumfang
Das TriBand-Handy Z600 wird in einer sonyericsson-typischen weiß-grünen Kartonumverpackung verkauft. Neben dem Mobiltelefon selbst gehören ein Akku (li-Ion, 780mAh), das Ladegerät, zwei Sätze Wechselcover (dazu später mehr), eine CD-Rom (PC-Suite zur Kommunikation und Synchronisation mit einem Computer o.ä.) und ein Handbuch zum Lieferumfang. Letzteres bietet eine erfreulich nachvollziehbare Anleitung zur Bedienung des Geräts, auch wenn sich viele Funktionen des Z600 tatsächlich intuitiv erschließen.
(2) Der Auftritt
(2.1) Das zusammengeklappte Z600
90 x 48 x 27 mm und eine integrierte (also „unsichtbare“) Antenne – das sind die trockenen Zahlen zur Größenbeschreibung des Geräts. Finden Länge wie Breite des Mobiltelefons auf Anhieb wahrscheinlich überwiegend Zustimmung, so stößt die Dicke möglicherweise auf Ablehnung: tatsächlich ist das Z600 ein wenig „mopsig“ in der Anmutung. Sein für heutige Verhältnisse eher durchschnittliches Gewicht von etwas über 100 Gramm verstärkt den etwas massiven Eindruck, den die äußere Form noch deutlicher unterstreicht:
das Z600 ist ein Clamshell-Handy, verbindet also zwei Funktionshälften mittels eines Scharniers. Das spart Länge, erzwingt aber eine gewisse Dicke, die nicht gerade hosentaschenschmeichelnd wirkt.
Unaufwändig wechselbare Plastik-Coversets für Ober- wie Unterseite bringen farbliche Abwechslung ins ansonsten silbrig matt schimmernde „Rahmengehäuse“ des Mobiltelefons, das gleichermaßen aus Plastik gefertigt ist. Natürlich wirkt im Vergleich das Aluminium-Gehäuse des T610 etwas wertiger, aber dessen ungeachtet gelingt auch dem Z600 ein solide wie haltbar wirkender Auftritt, und die weichen Rundungen des Geräts kann man mit Fug und Recht als Handschmeichler bezeichnen.
Das Graustufen-Außendisplay ist auffällig klein und wird im Bedarfsfall – ebenso wie die Tastatur – blau ausgeleuchtet. Es sitzt relativ weit oben auf der Vorderseite des Z600 und damit nah am Scharnier. Letzteres ist geschickt in die beiden Hälften des Telefons integriert und wird deshalb kaum als solches wahrgenommen. Allerdings fehlt durch dieses optisch integrierte Scharnier den Klapphälften des Z600 im geschlossenen Zustand auch ein wenig das verbindende Element. Gerade im Profil mag das Handy dann an ein belegtes Brötchen erinnern. Das ist eigenwillig, hat aber Charme!
Auf der Geräterückseite findet sich hinter einer minimalen Ausbuchtung der externe Lautsprecher für die Wiedergabe der Klingeltöne und Memos. Seitlich sind außerdem auf schwarzem Plastikgrund links zwei Funktionsknöpfe angebracht; rechts außen findet sich analog ein weiterer Funktionsknopf für die Kamera und darunter der Infrarotport.
(2.2) Das geöffnete Z600
Mit einem satten mechanischen „Klick“ quittiert das Z600 das Aufklappen. Die Oberhälfte des Mobiltelefons wird dominiert von einem brillanten TFD-Display (128 x 160 Pixel) mit 65.536 Farben, das gegenüber dem etwas matten Sichtfenster des T610 eine signifikante Verbesserung darstellt. Darunter – eingelassen in die andere Hälfte des Z600 – liegt die erfreulich gut ansprechende Tastatur. Sie nutzt die zur Verfügung stehende Fläche sinnvoll aus und macht so eines der beiden Hauptargumente für die Nutzung von Klappenhandies augenfällig: selbst Grobmotoriker werden hier die Tasten treffen. Allerdings werden auch sie sich zuerst an die ungewohnt tief liegenden Plastikdrücker gewöhnen müssen. Mit ein wenig Übung allerdings geht das dank des optimalen Druckpunkts schon bald exzellent, und auch das Steuerkreuz samt zentral liegendem Menü- und Bestätigungsknopf gewährt nach kurzer Gewöhnungsphase sicheren Zugang zu allen Menüebenen.
Die Beleuchtung sowohl des Displays wie der Tastatur ist gut und relativ gleichmäßig, die Ablesbarkeit der Tastenbeschriftungen damit sichergestellt.
(3) Funktionen
Ich bitte um Nachsicht dafür, hier kein Datenblatt hinterlegen zu wollen; entsprechende Informationen lassen sich leicht auf der Herstellerseite abrufen. Nachfolgend möchte ich einige Eindrücke zusammenfassen, die der tägliche praktische Umgang mit dem Z600 hinterlassen hat.
(3.1) Das Menü
Das Menü ist tatsächlich identisch mit jenem des T610 (ungebrandet), und wer mit diesem Gerät vertraut ist, wird nie auch nur einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen müssen. Aber auch der Neuling wird sich anhand des klar strukturierten Menüs schnell zurechtfinden. Die erste Ebene zeigt – analog zu den nachfolgenden Ebenen – zwölf Bilder samt einem zum jeweils markierten Punkt zugehörigen Text. Nachfolgende Menü-Ebenen sind listenförmig aufgebaut und ausnahmslos selbsterklärend bezeichnet. Erfreulich ist außerdem, dass SonyEricsson erneut verschiedene Menüeinträge über unterschiedliche Oberbegriffe zugänglich macht: so kann der User Klingeltöne nicht nur dort anhören und auswählen, wo sie eingestellt werden (Menü „Einstellungen“ bzw. „Telefonbuch“), sondern er findet sie auch unter „Bilder und Sounds“ gelistet.
Nach wie vor suboptimal ist allerdings die Möglichkeit zur Personalisierung einzelner Tasten – da geht Motorola innovativere Wege. Zwar kann der Nutzer im Menüpunkt „Verknüpfungen“ häufiger benötigte Steuerbefehle sortiert vorwählen, aber letztlich nur eine Taste (Linksdruck d. Steuerkreuzes) frei belegen. Im Übrigen zwingt SonyEricsson den User zur Nutzung der vorgefertigten Bedien-Optionen.
(3.2) Anrufe / Kontaktverwaltung
Die Anrufliste speichert insgesamt 30 der letzten Anrufe und markiert diese eindeutig – je nachdem, ob sie ein- bzw. abgehend waren oder verpasst wurden. SonyEricssons Z600 offeriert die üblichen netzabhängigen Dienste (sofern sie eben unterstützt werden) und bietet sie während des laufenden Telefonats entweder selbsttätig (zweiter eingehender Ruf) oder auf Abruf (Menütaste) an.
Die Kontaktdatei ist mit knapp über 500 Speicherplätzen durchaus üppig bemessen, zumal bei jedem Kontakt neben 3 klar gekennzeichneten Rufnummern (home/mobil/job) auch noch Faxnummer, E-Mail-Adresse, Firma, Titel und Anderes hinterlegt werden können. Über Datenkabel, Bluetooth oder Infrarot ist diese Kontaktdatei komplett mit Outlook synchronisierbar – wahlweise sortiert nach Vor- oder Nachnamen. [Ein Trick für jene, die sich über die fehlende Option zur Hinterlegung von Adressdaten ärgern: die Rubriken „Firma“ und „Titel“ lassen sich durchaus umwidmen, und die Synchronisationssoftware XTNDConnect gestattet eine Veränderung der Zuordnungsfelder.]
(3.3) Nachrichten / GPRS / WAP
(3.3.1) SMS [EMS]
Das Nachrichtenmenü ist übersichtlich gegliedert, und das Eingeben von Texten aufgrund der erfreulich drucksicheren Tastatur durchaus angenehm. So gestaltet sich das Erstellen von SMS recht rasch und unkompliziert, und der Zugriff auf die von T9 angebotenen Wortalternativen gelingt mittels Pop-Up ebenso rasch wie simpel. Die Software ist übrigens inzwischen insgesamt weitaus schneller als beim Urvater des Z600, dem in dieser Hinsicht arg schwächelnden T68 – auch ein eiliger SMS’ler sollte also auf dem Z600 eine gute Performance erzielen können. Dennoch ist das Handy keines für ausgesprochene SMS-Freaks, denn die Archivierungsmöglichkeiten beschränken sich auf einen Ordner für die auf der SIM selbst gespeicherten Nachrichten. Außerdem sammelt das Z600 sowohl eingehende wie gesendete SMS und bietet einen Ordner „Postausgang“ - ist aber, was den zur Verfügung stehenden Gesamt-SMS-Speicherplatz angeht, eher begrenzt. Nachdem ich kein Power-Nachrichtenschreiber bin, sehe ich mich außerstande, exakte Zahlen beizubringen – aber die Prüfung der (vorhandenen) Speicheranzeige lässt mich vermuten, dass telefonintern bei ca. 30 SMS Schluss sein dürfte.
(3.3.2) MMS
Dieses Feature kann ich de facto nicht einschätzen, denn ich nutze es nicht. Nach den mir zugänglichen Informationen bietet das Z600 hier durchaus gute Möglichkeiten, wenn auch keine Option zum Abspielen oder gar Erstellen eines Videos. Sehr simpel allerdings (und absolut kundenbindend, weil service-orientiert) ist die Konfiguration dieser wie anderer Parameter „over-the-air“ – also per Abruf von der SonyEricsson-Homepage. Vorkonfiguriert kommen so per SMS sämtliche nötigen Diensteeinstellungen für alle deutschen Netzbetreiber aufs Mobiltelefon. Das ist bequem – und spart eine Menge Konfigurationsgewurschtel.
(3.3.3) E.-Mail
Im Gegensatz zu MMS ist das Ausstattungsdetail „E-Mail-Client“ ein Essential für mich – und das Z600 ist diesbezüglich ausreichend ausgestattet. Es erlaubt die Konfiguration mehrere Mail-Konten – wenn auch nur den Abruf des einen, jeweils aktiven – via POP oder IMAP4. Auch dieses Feature lässt sich „over-the-air“ konfigurieren: die SE-Homepage offeriert zumindest für einige der großen Mailanbieter die entsprechenden Einstellungen zum Versand per SMS. Das implementierte GPRS beschleunigt die Abrufung der Mails, und einstellbare Abrufintervalle pflegen die Bequemlichkeit des Users.
(3.3.4) WAP
Nach wie vor eine potentielle Kostenfalle stellt das Wappen dar - vor allem, wenns - wie hier mit dem Z600 - so rasch und unkompliziert vonstatten geht. Mit WAP 2.0 bewegt sich das Z600 auf der Höhe der Zeit, und GPRS sorgt auch hier für eine gute Performance.
(3.4) Organizer
Man möge es mir nachsehen, wenn ich durchaus subjektive Kriterien in diesem Test gewichte – aber für mich sind die in Handys DIESER Kategorie implementierten Organizer stets bestenfalls Notlösungen. Ein echtes Smartphone wie das SE P900 hat da eindeutig die Nase vorn – aber für ein paar rudimentäre Erinnerungsfunktionen reicht der optisch durchaus ansprechende Kalender des eingebauten Organizers durchaus. Kleine Bildchen spezifizieren die Natur des jeweiligen Eintrags, und die Vorwarnzeit kann passend für den jeweiligen Eintrag festgelegt werden.
Außerdem offeriert das Z600 die Möglichkeiten, sich „Notizen“ zu machen; ein entsprechendes, t9-unterstütztes Textfeld lässt sich sowohl im Standby-Modus mittels Druck auf die „mehr“-Taste als auch im Organizermenü selbst aufrufen.
Im „Codememo“ lassen sich Geheimzahlen hinterlegen; das Prinzip ist nicht ungeschickt ersonnen und dürfte tatsächlich für einige Sicherheit sorgen. Unzureichend durchdacht allerdings ist die Möglichkeit, auch bei fehlerhaftem Zugriff – also mit falscher Kennzahl – die Zugangsdaten zum Codememo zu modifizieren. Das erlaubt zwar keinen Zugriff auf die hinterlegten Geheimzahlen, sperrt diese aber u.U. für immer hinter den Riegel neuer Zugangsdaten.
Ein Timer, eine Stoppuhr, der obligatorische Wecker für einmaligen und Wiederholungsalarm sowie ein Taschenrechner für grundlegende Funktionen runden die Möglichkeiten des „Organizers“ insgesamt erfreulich umfassend ab.
(3.5) Unterhaltung, Klänge, Displayprofile, Kamera
(3.5.1) Die Kamera
Mit Verlaub, aber … dieses Element sollte SonyEricssons Entwicklungsabteilung die Schamesröte ins Gesicht schießen lassen! Da wurde im Vergleich zum Z610 rein gar nichts nachgebessert, und die Auflösung ist immer noch auf 0,1 Megapixel beschränkt (CIF-Auflösung). Da macht das „Knipsen“ nicht nur keinen Spaß, sondern auch überhaupt keinen Sinn – zumal eingedenk der Tatsache, dass inzwischen auch in Mobiltelefonen vergleichbarer Bauart weitaus bessere Hardware implementiert wird (z.B. Sharp). Dessen ungeachtet: es gibt einige Optionen zur Nachbearbeitung der Bilder, die „Größe“ kann auf „klein“ oder „groß“ festgelegt werden, und auch einen Selbstauslöser hat das Z600 mit an Bord. Im Übrigen lassen sich im aktivierten Kameramodus Helligkeit wie Farbneigung mittels des Steuerkreuzes ein wenig beeinflussen – ein nettes, letztlich aber arg bemühtes Gimmick angesichts der grundlegenden Schwäche der Cam.
Nachdem’s hierher gehört, noch ein paar Worte zum Quick-Share-Patent: was nützt denn die (tatsächlich sehr fix bereit gestellte) Option zum Bildversand via Bluetooth, MMS, Infrarot oder E-Mail, wenn das Pic selbst nicht mal den vergeudeten Strom wert ist, den (z.B.) der Infrarotport frisst…
(3.5.2) Displayprofile
Erfreulich hingegen ist die Möglichkeit, das Erscheinungsbild des brillanten Displays nach eigenem Gusto zu modifizieren. Neben den vorinstallierten Displayprofilen bietet sich die Möglichkeit, mit dem ThemeCreator (gibt’s frei im Net) eigene Farb- und Bildschemata zu entwerfen, die das „Gesicht“ des Z600 personalisieren. Allerdings: auch hier bedarf es der nötigen Verbindung zum „Spender-PC“ (alternativ: einem kompatiblen anderen Telefon), die via Bluetooth, Infrarot oder Datenkabel aufgebaut werden kann. Größte Freiheit bietet zweifellos die Bluetooth-Option sowohl hinsichtlich dieser wie anderer Verbindungen [Datensynchronisation -> (3.2)].
(3.5.3) Klänge (auch Vibrationen)
Das Z600 spielt polyphon 32 Stimmen ab, die im Midi-Format hinterlegt sein müssen. Neben dem „Pauschalrufton“, der sofort in der eingestellten Lautstärke signalisieren oder ansteigen kann, lassen sich bis zu 25 Kontakten spezielle Rufnummern zuordnen.
Die Auswahl an Klängen lässt sich inzwischen via Web und Wap enorm verbreitern, und mit einigem Geschick bei der Suche fallen (außer den Verbindungs-) keine zusätzlichen Kosten an.
Die Wiedergabequalität ist gut: der zusätzliche Lautsprecher auf der Geräterückseite spielt die meisten Sounds anständig und in ausreichender Lautstärke ab. Allerdings: wenn das Z600 lautsprecherseitig in dämmendes Material gedrückt wird (Anoraktasche / abgelegt auf der Tischdecke etc), drosselt das die Dezibelzahl drastisch. Nachdem der Vibrationsalarm ergänzend aktiviert werden kann, mag dieser dann über das Problem hinweg tragen; allerdings liegt die Stärke der ausgesendeten Vibrationen auf der nach unten hin offenen Richterskala für zuckende Mobiltelefone eher im niedrigen Bereich – ein wenig mehr „Burschikosität“ würde dem Auftritt des Z600 hier nicht geschadet haben.
Das Z600 erlaubt die Aufnahme von Sprachmemos bzw. den Mitschnitt von Telefonaten; die Wiedergabe des Aufgenommenen erfolgt über den zweiten Lautsprecher und zumeist in zufrieden stellender Qualität.
Eingehende Nachrichten werden akustisch entweder gar nicht, durch ein „Klick“-Geräusch oder einen der sechs installierten Klänge – alles optional auch mit sachtester Vibration - signalisiert. Damit aber erschöpfen sich die Optionen des Users, denn weitere Sounds sind hier nicht installierbar!
(3.5.4) Unterhaltung
Das Z600 bietet die gleiche Java-Implementierung wie sein Bruder T610. Das gestattet das Aufspielen weiterer Games (auch Mophun) bzw. anderer Java-Applikationen. Allerdings gilt es ganz grundsätzlich, vorher die Kompatibilität zwischen Telefon und aufzuspielendem Element zu prüfen.
Gerne würde ich nun einen kompletten Überblick über die vorinstallierten Spiele geben – allein: einige habe ich bereits gelöscht (sowohl aus dem Telefon wie auch aus meinem Hirn), andere dafür neu geladen.
Wer virtuelle Rallys schätzt, mag mit „V-Rally2“ glücklich werden – aber ich hege die Vermutung, dass wirklicher Spielspaß hier nur bei Verwendung des optional erhältlichen Spielpads aufkommen wird. Das implementierte „Minigolf“ ist dafür durchaus beschaulich und auch am Handy selbst gut zu bedienen; außerdem lässt es sich auch zu Zweit bequem via Bluetooth spielen. „HoneyCave“ wiederum macht mir nicht den Eindruck, gut über die Gerätetastatur bedienbar zu sein – zumindest scheitere ich selbst in diesem Jump-and-run-Adventure schon relativ früh.
Lange Rede, schlichter Sinn: zur Überbrückung kürzerer oder auch längerer Leerläufe bietet das Z600 einige Möglichkeiten auch auf dem spielerischen Sektor, die sich – allerdings beschränkt durch die Kompatibilitätsfrage und die Speichergröße (dazu später mehr) – gut nach persönlichem Ermessen erweitern lassen.
(3.6) Profile, der geräteinterne Speicher, Sprachwahl- und Steuerung
(3.6.1) Profile und Sprachwahl- bzw. Steuerung
Kurz und knackig: das Z600 bietet vorinstallierte Profile, die komplett den persönlichen Vorstellungen angepasst werden können. Im ungebrandeten Zustand allerdings finde ich persönlich den Tastatur-Zugriff auf die Profile etwas mühsam, sofern man nicht die einzig frei belegbare Taste mit diesem Befehl schaltet oder sie per Sprachsteuerung bedienen will.
Die allerdings schaltet „auf Zuruf“ das gewünschte Profil ein, sofern man vorher den entsprechenden „Rufnamen“ im Gerät hinterlegt hat. Mir persönlich reicht allerdings häufig schon der lange Druck auf die „c“-Taste, denn damit wird das Z600 einfach komplett stumm geschaltet.
Trotzdem stellt die Sprachsteuerung eine sinnvolle Option dar, denn sie funktioniert ziemlich störungsfrei auch bis zu einem gewissen Umgebungsgeräuschpegel. Gleiches gilt für die Sprachwahl. Insgesamt lassen sich so ca. 50 Eingaben per Sprache organisieren.
(3.6.2) Der geräteinterne Speicher
Gerne wird über diesen Punkt gelästert, und angesichts des technisch Machbaren sind die 2MB, die SonyEricsson dem Z600 gönnt, nicht sonderlich üppig bemessen. Für mich persönlich allerdings stellt die scheinbare Begrenzung bislang kein Problem dar: ich photographiere nichts [Grund: siehe (3.5.1)], habe keinen überfüllten Soundspeicher und nutze MMS nicht. Trotzdem muss kritisch angemerkt werden, dass ca. 2MB (bei gebrandeten Geräten eher weniger) heute nicht mehr state-of-the-art sind für ein Mobiltelefon dieser Bauart.
(3.7) Bislang Unerwähntes: kleine Gimmicks, das Außendisplay etc.
Die seitlich links angebrachten Funktionstasten erfüllen gleich mehrere Funktionen: nicht alle müssen hier aufgeführt werden. Wichtig aber scheint mir die Option, bei eingehendem Ruf den Klingelton stumm schalten zu können, ohne die Klappe öffnen zu müssen; das erledigt ein einfacher Druck auf eine der beiden Seitentasten. Ein Doppelklick weist den Anruf sogar völlig ab.
Bei geschlossener Klappe dienen die Tasten im Übrigen dazu, die verschiedenen Informationen abzurufen, die das kleine Außendisplay bereit hält: Datum, Uhrzeit, Netzstärke, eingehende und entgangene Anrufe, Nachrichteneingang, Akkuladezustand etc.! Die übermittelten Daten sind an sich völlig ausreichend, können aber angesichts der Schriftgröße tatsächlich nur von Menschen mit intaktem bis herausragend gutem Augenlicht problemlos abgelesen werden. Auch das stört mich persönlich nicht, aber es muss kritisch angemerkt werden.
(4) Essentials
(4.1) Akkulaufzeit
Noch scheint es mir selbst etwas zu früh, um verbindliche Aussagen zur Akulaufzeit machen zu können, aber die Tendenz meiner bisherigen Erfahrung weist in eine erfreuliche Richtung. Bewusst vernachlässige ich hier die vom Hersteller benannten Akkulaufzeiten für Standby und Sprechzeit und gewichte subjektiv anhand meines ganz persönlichen Userverhaltens. Rückschließend aus diesem Verhalten wage ich die Behauptung, dass
1. der Kaum-User ca. 1 mal pro Woche ans Netz muss; das Gerät braucht im Standby-Betrieb wenig Saft, sofern die Empfangsbedingungen anständig sind.
2. der Durchschnittsuser (pro Tag einige Minuten Telefonie, einige SMS, kurzes Wappen) sich wohl alle 4 Tage an den Netzstecker wird erinnern müssen, während
3. jeder, der darüber hinaus auch noch spielt, sich an einen 3-Tages-Rhythmus bei trainiertem Akku gewöhnen sollte.
Dass der Poweruser (Telefonie, MMS, Wap, Bluetooth etc.) die Inanspruchnahme seines Handys durch häufigeres Nachtanken bezahlt, scheint mir selbstverständlich.
Zusammenfassend erlaube ich mir eine Positionierung der Akkuleistung im gehobenen Mittelfeld: die Ausdauer genügt letztlich allen Ansprüchen, ohne dabei eine wirklich brillante Performance zu erbringen.
(4.2) akustische Leistung / Gesprächsqualität
Hier kann ich – unabhängig von irgendwelchen technisch zu ermittelnden Werten – ausschließlich Positives berichten: in beide Richtungen klingen Gespräche mit dem Z600 erfreulich gut - schlimmstenfalls ein wenig „trocken“; das aber dient durchaus der Verständigung gerade auch bei lauterer Umgebung.
(4.3) Netzstabilität und Empfangsstärke
Wie bei den meisten Geräten mit integrierter Antenne ist auch die Leistung des Z600 nicht gerade referenzverdächtig, aber ohne jeden Zweifel ausreichend bis hochanständig! Im Vergleich zum T68i habe ich bei identischen äußeren Bedingungen eine weitaus größere Signalstärke und Stabilität zu verzeichnen, und auch bei abnehmendem bis schwachem Netz hält das Z600 länger die Verbindung aufrecht. Fazit: das Mobiltelefon ist absolut geeignet auch für nur mäßig bis durchschnittlich netzversorgte Regionen (ACHTUNG: diese Einschätzung beschränkt sich auf die beiden deutschen D-Netze!).
(5) ZUSAMMENFASSUNG
Ganz ohne Zweifel bleibt mein persönlicher Nutzungsbericht unvollständig – nicht zuletzt, als er nur auf meinen eigenen Erfahrungen beruht.
Trotzdem hoffe ich, mit meinen Beobachtungen ein Bild gezeichnet zu haben, dass auch demjenigen einen informativen Eindruck vom SonyEricsson Z600 verschafft, der das Gerät nicht kennt.
Erwähnenswert, wenn auch nicht von mir genutzt, ist zweifelsohne noch die HSCSD-Verbindungsoption, die das Z600 zum schnelleren Surfen im Web bietet; dass das Mobiltelefon also auch über ein integriertes Modem verfügt, bedarf da keiner weiteren Erläuterung. Ganz grundsätzlich empfiehlt sich dem darüber hinaus interessierten Leser die Lektüre aller Tests des Brudermodells SonyEricsson T610: bis auf die von mir benannten Unterschiede sind die beiden Geräte softwaremäßig tatsächlich fast identisch.
Mein persönliches Fazit: ich schätze das Z600 als im Design eigenwilliges, in der Nutzung dafür umso praktischeres Mobiltelefon. Das Klappendesign schützt das große innere Display und sorgt für eine erfreuliche Tastaturgröße. Die Software wirkt ausgereift und scheint – abgesehen von der benannten Einschränkung im „Codememo“ – bugfrei; hier dankt das Z600 seinem erstgeborenen Bruder T610. Die dort wie hier implementierte Menüführung ist intuitiv, und die signifikante Verbesserung des Displays gegenüber dem T610 gleicht dessen happigstes Manko überzeugend aus. Einzig die Kameraqualität schmerzt wirklich: wem dieses Element vordringlich wichtig ist, dem sei eindringlich zum Kauf eines anderen Handymodells geraten. Wer diese Einschränkung allerdings in Kauf nimmt, erhält mit dem Z600 ein ausgereiftes und überzeugendes Mobiltelefon.
[PS: das ist kein auf TT-Bedürfnisse zugeschnittener Test, sondern ein Bericht, den ich in gleicher Form auch bei Ciao eingestellt habe. Deshalb erläutere ich an manchen Stellen vielleicht auch Zusammenhänge, die TT'lern selbstverständlich erscheinen]