"Prisma" Titelbild - Skandalös?

  • Zitat

    Original geschrieben von Phuketdude
    (...)
    Irgendwie verstehe ich nicht so ganz warum es so wichtig ist unbedingt darauf Stolz zu sein Deutscher zu sein? Aber viellleicht kannst du mir das ja noch weiter erklären?


    Warum sollte man aufgrund seiner Nationalität nicht mit erhobenem Haupt durch´s Leben gehen dürfen? Was ist Deiner Meinung nach daran so schlimm, auf sein Land, die Nationalität etc. "stolz" zu sein. Das bezieht sich jetzt auch nicht nur auf D oder die USA. Gehe nur mal in die Schweiz - dort wird viel lockerer mit diesem Thema umgegangen.


    Mir persönlich ist es egal, ob jemand einen gewissen Nationalstolz empfindet oder nicht. Eine pauschale Aussage, dass man nicht stolz sein kann, weil man nichts geleistet hat, ist allerdings schlichtweg falsch.


    Ich bin auch stolz, ein Mitarbeiter meines Arbeitgebers zu sein, ohne an der Gründung oder dem Aufbau des Unternehmens beteiligt gewesen zu sein. Ist das jetzt verboten, unsittlich oder nicht zeitgemäß?


    Ist es auch nicht einfach ein Lebensgefühl, stolz zu empfinden? Kann man auf die deutsche Lebensart, trotz vieler Macken und Unstimmigkeiten nicht in gewisser Weise "stolz" sein?



    Ich glaube, "Stolz" wird einfach ziemlich falsch interpretiert und mit negativen Assoziationen in Verbindung gebracht.



    Also: Mir ist es herzlich egal, ob Du nun stolz auf was auch immer bist, den empfundenen Stolz anderer, für was auch immer, in Abrede zu stellen ist aber ganz schön daneben.



    Stefan

  • Wo stelle ich es jemand in Abrede Stolz darauf zu sein Deutscher zu sein?


    Soweit ich mich erinnern kann, habe ich nur gesagt das ich persönlich nicht sagen kann das ich Stolz bin Deutscher zu sein! Desweiteren habe ich gesagt das ich es nicht verstehen kann wie man darauf Stolz sein kann.


    Das heisst allerdings nicht das, dass ich diese persönliche Entscheidung jedes einzelnen wie er zu dem Thema steht nicht respektiere.


    Und ob ich mit gehobenem Haupt durchs Leben gehe mache ich nun wirklich nicht von meiner Nationalität abhängig, sorry.....:confused:

    Taoism: shit happens / Buddhism: if shit happens, it isn't really shit / Islam: if shit happens, it is the will of Allah / Catholicism: if shit happens, you deserve it / Judaism: why does this shit always happen to us? / Atheism: I don't believe this shit

  • Muss einfach noch mal OT posten.


    Zitat

    Original geschrieben von Phuketdude
    Ich verstehe die Amis und jede andere Nationen genauso wenig, wenn diese gebetsmühlenartig (wie ja wohl in den Staaten üblich) wiederholen: "I am proud to be ......!"


    Genau so sehe ich das auch! Und bei den Amis kommt es ja noch deutlicher zum Ausdruck als in Deutschland. Und deswegen sind sie mir auch teilweise so unsympathisch....


    Zitat

    Original geschrieben von Phuketdude
    Ich und wohl zumindest auch SF³ verstehen einfach nicht warum man persönlich Stolz auf etwas sein kann wofür man im allgemeinen nichts geleistet hat! Und da sehe ich doch einen erheblichen Unterschied ob ich von Glück oder Stolz rede.


    Und das meinte ich doch, oder kann man mein Posting auf der anderen Seite so falsch verstehen.


    Als Gegenfrage könnte man dann auch fragen "Wer von euch ist stolz Europäer zu sein?"- ich bezweifel, dass ihr dieses Gefühl von dem einen Europa habt... Und da gibt es bestimmt noch ein paar mehr Erfindungen, auf die man stolz sein kann ;)


    Gruß
    Mekong

    Ein Hund denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...sie müssen Götter sein!"


    Eine Katze denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...ich muss ein Gott sein!

  • Zitat

    Original geschrieben von Phuketdude
    (...)
    Und ob ich mit gehobenem Haupt durchs Leben gehe mache ich nun wirklich nicht von meiner Nationalität abhängig, sorry.....:confused:


    Selbstverständlich ist das nicht von der eigenen Nationalität abhängig, sondern auf diese bezogen. Muss ich mich schämen, weil ich Deutscher bin? Nö.


    Du musst es auch nicht verstehen können, dass jemand stolz auf sein Land oder was auch immer sein kann, nachvollziehen wäre doch aber nicht zu viel verlangt. Oder?
    Obwohl das jetzt natürlich auch wieder davon abhängig ist, wie man "verstehen" und "nachvollziehen" definieren möchte.


    Herrje - das Leben kann so kompliziert sein... :D



    Zitat

    Das heisst allerdings nicht das, dass ich diese persönliche Entscheidung jedes einzelnen wie er zu dem Thema steht nicht respektiere.


    Welch passender Schlusssatz (mit drei 's' - fürchterlich) :top:



    Gute Nacht.



    Stefan

  • Was ich persönlich viel schlimmer finde als so ein Titelbild sind die ganzen Anspielungen in den Medien zum Thema Nazi.


    Grade aufgefallen bei Freitagnachtnews.. Verarsche auf Alfredissimo. Und was nehmen die? Adolfissimo, wo dann ein kleiner Adolfverschnitt gezeigt wird. Man kann auch die Bücher von W. Moers nehmen, die sind genauso geschmacklos. Und bei denen ist das volle Absicht..


    Gruß,


    Tom

    Nutze den Tag


    Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."

  • Klar ist das Absicht und das nennt sich Satire, Ironie, Humor, Komik, Blödelei usw. und ist absolut okay! Lies mal eine Titanic und du würdest umfallen vor Wut, wenn Du dich über diese Art von Humor (die übrigens durchaus zur Bewältigung der Geschichte einen Teil beitragen kann) ärgerst ;)


    Ich bin in einem Dreiländereck aufgewachsen und mich haben Franzosen oft genug mit "Heil Hitler" begrüßt - aus Witz, nicht um mich fertigzumachen. Gelacht habe ich zwar nicht so sehr, aber es zeigt, wie man heute mit diesem Thema umgehen kann/könnte, ohne gleichzeitig damit zwangsläufig die Geschichte zu vergessen!

  • So gut es ist, dass zum Thema Rechtsradikalismus hier eine mehr oder weniger einheitliche Ablehnung vorherrscht, so erschreckend ist es, wie undifferenziert dies teilweise geschieht. Das Bild der Fernsehzeitung erscheint mir auch nicht gerade glücklich gewählt, aber daraus, gerade bei einem inhaltlich und erst recht politisch vermutlich recht lauem Blättchen, so ein Drama zu machen, geht mir etwas zu weit. Ohne Frage haben wir alle in der Schule und im Alltag "gelernt", dass wir besonders vorsichtig und betroffen sein müssen, sobald irgendetwas in Richtung braun interpretiert werden könnte. Aber bei allen möglichen zweideutigen Dingen gleich Rechtsextremismus zu unterstellen, ist der Political Correctness doch nun wirklich zuviel.


    Und jemandem den Stolz auf sein Land, seine Heimat oder seine Stadt absprechen zu wollen, ist meiner Meinung nach schon diskriminierend, schliesslich sind Sachen wie Tradition und Heimatverbundenheit schon seit jeher Dinge, die die Leute zusammenhalten, nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Und stolz sein kann man durchaus auch auf etwas, das man nicht selbst geleistet hat, es genügt, wenn man irgendwie in besonderer Beziehung zu einer Sache steht.


    Ich persönlich bin einfach froh, hier zu wohnen, stolz bin ich nicht darauf, aber ich würde dennoch nie von einem heimatverbundenen (bodenständigen) Menschen verlangen, dass er nicht von "Stolz" spricht, das steht mir wohl nicht zu. Vielen andern aber leider anscheinend schon.


    Aber eigentlich ist es ja müßig, über derartige Dinge zu diskutieren, manche haben eben eine IMO sehr radikale (einfache?) Weise, mit der Vergangenheit umzugehen, sodass währenddessen das äußere linke politische Spektrum wächst und gedeiht. Und hier halte ich persönlich es ziemlich einfach, einen Unterschied macht es nicht, ob die Verbrechen von "links" oder von "rechts" kommen. Da man die permantene Betroffenheit auf dem rechten Auge wohl nicht auf absehbare Zeit ändern kann, wünschte ich mir doch zumindest, dass gleiches auch auf dem linken Auge möglich wäre.

  • Zitat

    Original geschrieben von Mekong
    Ich finde das irgendwie unangebracht und Patriotismus ist meiner Meinung nach nichts, worauf man stolz sein kann. Da kann man gleich sagen "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein" und auch das hat in Deutschland immer noch einen negativen Beigeschmack- zu Recht!



    Du hast ein "gestörtes" Verhältnis zu deinem Vaterland in bezug auf Nationalstolz und Patriotismus. Letzteres ist zumindest für mich selbstverständlich.
    Bischen "krass" formuliert, aber ich finde dazu keine andere Bezeichnung. Soll nicht BÖSE rüberkommen.


    In Deutschland triffst du mit deiner Aussage, vornehmlich bei der jüngeren Generation, mit sicherheit größtenteils auf Zuspruch. Aber wehe du würdest sowas mal in Frankreich oder England behaupten.


    Der deutsche wurde nach 1945 so "umerzogen", das beim großteil der Bevölkerung der Nationalstolz und Patriotismus ein Tabuthema sind, ja sogar in einem schlechten Licht stehen. Das ist in jedem anderen Land auf der Welt undenkbar.

  • Interessant, wie aus so einem Bild so ein Thread werden kann.
    Das gibt es wahrscheinlich auch nur in Deutschland. :(

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Interessant, wie aus so einem Bild so ein Thread werden kann.
    Das gibt es wahrscheinlich auch nur in Deutschland. :(


    Wäre Dir eine seitenlange Diskussion darüber, ob das Mädel nun den Hitlergruß macht oder sich einfach nur enthusiastisch in der Schule meldet mit hundert Ein-Satz-Postings lieber gewesen?


    Aber selbst mit einer gesitteten und relativ niveauvollen Diskussion, wenn auch gnadenlos OffTopic, kann man es Dir nicht recht machen. Die Beteiligung zeigt doch, dass Diskussionsbedarf besteht und gnadenlos totschweigen kann man solche sensiblen Themen eben auch nicht.


    Wenn Du aber darauf bestehst, treibe ich die Diskussion aus dem Ruder und Du kannst ein Schloss davor knallen, damit das Thema erledigt ist. ;)


    Du kannst jetzt aber auch endlich saufen gehen und uns "typisch deutschen" in Ruhe weiterdiskutieren lassen. :p:D



    Stefan

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