"Prisma" Titelbild - Skandalös?

  • Re: Re: Re: Re: "Prisma" Titelbild - Skandalös?


    Zitat

    Original geschrieben von Asder1
    Die Flache Hand zu zeigen und nicht eine Hand mit Zeigefinger ist sicherlich gewollt. Wahrscheinlich sollte dies mehr "Bestimmtheit" zeigen, da es ja - soweit ich erkennen vermag - um Wissen geht.

    Da muß ich gleich zweimal widersprechen. Zum einen sollte man den Kontext lesen:
    "Mehr Wissen!
    Wer sein Gehirn jung und fit halten will, muss lernen.
    Nicht nur in der Schule, sondern sein Leben lang."

    Ich kann da beim besten Willen keine Bestimmtheit erkennen, im Gegenteil,
    das spricht für eine Eigentinitiative, sein Leben lang nach Wissen zu streben.


    Der zweite Punkt ist, daß meiner Ansicht nach die Handhaltung nicht gewollt ist. Denn dies wäre eine fatale,
    unüberlegte Absicht. Vielmehr ist es in meinen Augen dem Gestalter nicht gelungen, die Gefahr in diesem Bild zu erkennen.

    Zitat

    Original geschrieben von Asder1
    Es erinnert mich an ein Bild, welches ich vor einiger Zeit auf der Frontseite einer Tageszeitung sah. Es zeigte G.W.Bush aus einem Flugzeug steigend und den Leuten zuwinkend; es sah genau so aus als ob er den Hitler-Gruss machen würde...

    Das ist kein gleichwertiger Vergleich. Ein Foto ist in der Regel gestellt,
    während eine Videoaufnahme die spontane Handlung dokumentiert,
    und durch das gezielte Herausnehmen eines Bildes unter Wegfall des Kontexts als irreführendes Mittel genutzt werden kann.
    Ein Foto, das auf die Titelseite kommt, sollte aber mit äußerster Sorgfalt erstellt und ausgesucht werden.
    Die Szenerie auf dem Bild wurde schließlich nicht einmal, sondern XXX mal fotografiert.
    Und daß dann ausgerechnet dieses Bild genommen wurde, spricht nicht für das Mitdenken des Gestalters.


    Es geht nicht um die Absicht, sondern um das Ausschließen jeglicher Fehlinterpretation.

    Zitat

    Original geschrieben von GeneralCuster
    Thread kann wech, aber schnell!

    Wenn du keinen Diskussionsbedarf mehr siehst, kannst du Dich der Diskussion gerne entziehen.

    Signatur ist so 2002.

  • Zitat

    Original geschrieben von Intruder
    (...)
    Eher sollten wir uns mal mit einem gewissen Martin Hohmann beschäftigen. (...)


    Warum?


    Hast Du Dir seine Rede mal im genauen Wortlaut durchgelesen?


    Und warum sind die Juden in unserer Gesellschaft die "heiligen Kühe"? Heutzutage sind sie genauso Täter, wie sie damals Opfer waren. Oder soll man Israel/Palästina einfach unter den Teppich kehren? Damals waren es die Juden, die in das "heilige Land" einmarschiert sind.


    Ich kann also die ganze Aufregung und die lächerliche Klage des ZR der Juden gegen Hohmann und 17 Parteigenossen wegen Verbreitung antisemitischer Schriften nicht nachvollziehen. Es wäre ein Armutszeugnis für die deutsche Justiz, wenn man gewisse Themen nicht kritisch hinterfragen dürfte.


    Desweiteren distanziere ich mich von der Aussage "unsere Vergangenheit". Das ist die Vergangenheit unserer Eltern und Großeltern - 95% der TT´ler haben damit herzlich wenig zu tun und nach 50 Jahren sollte man auch langsam die Vergangenheit bewältigt haben und sich nicht mehr auf so lächerliche Dinge wie Degussa im Zusammenhang mit dem protzigen Mahnmal in Berlin fabrizieren.


    Soviel dazu.



    Einig sind wir uns allerdings bei der Frage um das Titelbild. Dieses wurde sehr unglücklich gewählt, wenngleich ich es nicht als sonderlich tragisch ansehe. Es kommt eben immer darauf an, was der Betrachter in dieses Bild hinein interpretiert.



    Stefan

  • Zitat

    Original geschrieben von SiemensFreak³
    Das mag in der Tat sein.


    Andi: Ich such da überhaupt nix. Das drängt sich einem doch förmlich auf. Ich wette wenn ich das jemandem zeige ohne was dazu zu sagen reagiert da jeder spätestens nach zwei Sekunden.


    -SF³


    Hm, dann bin ich nicht jeder... hatte das Heft schon gesehen und mir absolut nichts dabei gedacht, nicht einen Gedanken in diese Richtung, die Du hattest. Die eigene Meinung ist nicht zwingend die gleiche der Allgemeinheit...


    Finde die Assoziation genau so albern wie die Degussa-Diskussion.


    und zu Hohmann: das ist nicht lächerlich, das ist unmöglich, was der Mann gesagt hat.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Moin!

    Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    und zu Hohmann: das ist nicht lächerlich, das ist unmöglich, was der Mann gesagt hat.


    Gesagt hat er das folgende (auszugsweise - aber daran hat man sich gestoßen):


    "Wir haben nun gesehen, wie stark und nachhaltig Juden die revolutionäre Bewegung in Russland und mitteleuropäischen Staaten geprägt haben. (..) Mit einer gewissen Berechtigung könnte man im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der 'Täterschaft' der Juden fragen. Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als 'Tätervolk' bezeichnen. Das mag erschreckend klingen. Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet.


    Wir müssen genauer hinschauen. Die Juden, die sich dem Bolschewismus und der Revolution verschrieben hatten, hatten zuvor ihre religiösen Bindungen gekappt. Sie waren nach Herkunft und Erziehung Juden, von ihrer Weltanschauung her aber meist glühende Hasser jeglicher Religion. Ähnliches galt für die Nationalsozialisten. Die meisten von ihnen entstammten einem christlichen Elternhaus. (...) Verbindendes Element des Bolschewismus und des Nationalsozialismus war also die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit. Daher sind weder 'die Deutschen', noch 'die Juden' ein Tätervolk. Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts. (...)


    Wir haben also gesehen, dass der Vorwurf an die Deutschen schlechthin, 'Tätervolk' zu sein, an der Sache vorbeigeht und unberechtigt ist. Wir sollten uns in Zukunft gemeinsam gegen diesen Vorwurf wehren. Unser Leitspruch sei: Gerechtigkeit für Deutschland, Gerechtigkeit für Deutsche."




    Fettgedruckte Stellen sind von mir markiert, weil es da um die "Tätervolk"-Aussage geht. Hier übrigens der [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID2535644,00.html]Link zur kompletten Rede[/URL] bei tagesschau.de ...


    Ist das wirklich so "unmöglich", wie Du sagst? Ich darf Stefan zitieren: "Es wäre ein Armutszeugnis für die deutsche Justiz, wenn man gewisse Themen nicht kritisch hinterfragen dürfte."


    Denkt mal drüber nach ...



    Achja - und hier die Aussage des Herrn Brigadegeneral Günzel, wegen der er entlassen wurde:


    "Für Ihren Vortrag zum Nationalfeiertag bedanke ich mich sehr herzlich. Eine ausgezeichnete Ansprache - wenn ich mir dieses Urteil erlauben darf -, wie man sie mit diesem Mut zur Wahrheit und Klarheit in unserem Land nur noch sehr selten hört und liest.


    Und auch, wenn sich all diejenigen, die sich dieser Auffassung anschließen oder sie gar laut und deutlich artikulieren, von unserer veröffentlichten Meinung sofort in die rechtsradikale Ecke gestellt werden, können Sie sicher sein, dass Sie mit diesen Gedanken der Mehrheit unseres Volkes eindeutig aus der Seele sprechen. Ich hoffe, dass Sie sich durch Anwürfe aus dem vorwiegend linken Lager nicht beirren lassen und mutig weiterhin Kurs halten."



    Auch hier halte ich die Reaktion von Herrn Struck für völlig überzogen ...


    Mit nachdenklichen Grüßen,
    Diet

  • Es geht los wie damals bei Möllemann.


    Begreift ihr denn nicht, dass das ganze billige Polemik auf Kosten anderer ist, mit der er Wähler am rechten Rand bedient? Sowas darf nicht sein.


    Abgesehen davon dürft ihr den Kontext nicht vergessen. Der Mann symphatisiert und schreibt Kolumnen für ein rechtes Magazin!


    Aber hinterher ist ja alles harmlos und er hat ja nur "könnte" gesagt. *kopfschüttel*
    Auch hat er als MdB eine gewisse Signalwirkung.


    Und wie er machen die, die hier von Juden als Tätervolk sprechen, den gleichen Fehler: Jude ist keine Volkszugehörigkeit, sondern eine Religion.
    Wer das aber nicht erkennt bzw. ignoriert, stellst sich gleich auf die braune Ebene.

  • Noch als Ergänzung zu Intruder: Der Mann bedient eben latente Vorurteile und bewegt sich eben nicht nur mit diesem Artikel sondern auch mit Aufsätzen für die "Junge Freiheit" etc. in rechtem Fahrwasser. Ausserdem sind die Begriffe "Tätervolk" und "Opfervolk" von der Idee des "Völkischen" an sich geprägt und damit nicht okay...


    Nachzulesen z.B. im [URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,272227,00.html]Spiegel[/URL]

  • Ich persönlich halte die Rede von Hohmann für inhaltlich in Ordnung. Das Problem ist und bleibt das man einen Satz (und den meistens noch auf 3 Worte reduziert) aus der Rede herusschneiden kann und somit den tieferen Zweck und Sinn der Rede bis ins Unkenntliche verzerrt, ja sogar vom Sinn her umdreht.


    Das kann und darf so nicht gemacht werden. Natürlich ist mir klar das die Presse das macht und das ist in der Demokratie auch gewollt. ABER es muss dem Politiker Hohmann die Möglichkeit gegeben werden seine Ansicht und auch seine Meinung dazu kundzutun. Desweitern halte ich es menschlich für absolut unmöglich was die jeweiligen Parteimitglieder bzw. Parteivorsitzenden jetzt für eine Hetzjagd auf diesen Mann machen. Allerdings kann ich es im Hinblick auf das politische Überleben der jeweiligen Politiker durchaus verstehen.


    Es gibt gewisse Themen, da muss man sich als Deutscher klar sein, die ein Politiker meiden muss. Und wenn schon ansprechen dann mit Netz und dopeltem Boden. Dies ist schade, liegt aber an den "Schuldgefühlen" bzw. der "Vergangenheit der Deutschen". (Dies halte ich in keinster Weise für gut, bzw. enthalte mich darüber weiterer Diskussionen); darüber ist schon so viel gesprochen worden. Fakt ist: Dies ist in Deutschland so, und wird sich so schnell nicht ändern; (wäre aber mehr als angebracht)


    Und genau dort liegt auch das Problem mit dem Titelbild. Ich habe mir beim anschauen auch gedacht: ungünstig gewählt. Nicht weil es ein kleines Mädchen in der Schule zeigt die ihr Wissen mitteilen will (den genau das zeigt es auch), sondern weil es in Deutschland erschienen ist. Wenn man Problemen oder Diskussionen (so wie jetzt hier auch) aus dem Weg gehen will ein absolutes NEIN Thema.


    Wie gesagt, ich finde es nicht gut was da hereininterpretiert wird, aber jeder Mensch mit ein wenig Verstand sagt sich: Ungünstig


    Und genau das hat auch der Ersteller dieses Beitrages gemeint, nicht mehr und nicht weniger. Ein ungünstig gewähltes Bild, welches wieder einmal vor Augen führt wie verkappt wir Deutschen sind.


    Und bevor die ersten mich jetzt steinigen.
    Ja ich weiss, ich hätte mich an meine Regeln halten sollen und dies hier nicht schreiben sollen, weil wir in Deutschland sind.........Traurig oder?


    bye
    m@rtin

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Noch als Ergänzung zu Intruder: Der Mann bedient eben latente Vorurteile und bewegt sich eben nicht nur mit diesem Artikel sondern auch mit Aufsätzen für die "Junge Freiheit" etc. in rechtem Fahrwasser. Ausserdem sind die Begriffe "Tätervolk" und "Opfervolk" von der Idee des "Völkischen" an sich geprägt und damit nicht okay...


    Nachzulesen z.B. im [URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,272227,00.html]Spiegel[/URL]


    Hey, bei dem Thema ziehen wir wohl an einem Strang. ;)


    Genau das ist das Problem. Der Mann spielt mit Ressentiments und spricht damit nicht nur rechte sondern auch ältere Wählerschaften an. Und das mit einem gewissen Kalkül.


    Der SPIEGEL hat das schon sehr gut in seinem Artikel dargestellt.

  • Es geht nicht um die Sympathie zu einer Person und/oder deren Äusserungen, sondern um die Fragestellung an sich. Schade, dass das kritische Hinterfragen mit rechter Gesinnung gleichgestellt wird. Auf gewisse Völker und Religionen darf Generationenübergreifend geprügelt werden - wagt man es jedoch einen Juden / die Juden / das Judentum zu kritisieren, geht ein Aufschrei durch die Gesellschaft.


    Zitat

    Original geschrieben von Intruder
    (...)


    Und wie er machen die, die hier von Juden als Tätervolk sprechen, den gleichen Fehler: Jude ist keine Volkszugehörigkeit, sondern eine Religion.


    OK - dann ändert man es eben auf "Täterreligion" um - dem Judentum jegliche Schuld abzusprechen und die keinen Deut besseren Verbrechen dieser Religion angehöriger Volksgruppen zu verharmlosen ist ignorant und weltfremd. Aber in der Opferrolle lässt es sich eben verdammt bequem leben.


    Um eines aber klar zu stellen: Ich habe keinerlei Probleme mit dem Judentum / den Juden an sich. Es geht mir allerdings derart gegen den Strich, die Deutschen in der gesamten Welt als das ultimative Tätervolk darzustellen und dem jüdischen Glauben / der jüdische Gesinnung einen Jahrhunderte-Vorrat an weissen Westen zu spendieren.



    "Der Deutsche" oder "der Jude" an sich hat nichts mit den Verbrechen einiger Vertreter vergangener Generationen zu tun - solange dieses Denken kontinuierlich verdrängt wird, läuft noch einiges Schief. Diese Geschehnisse resultieren nicht aus der jüdischen oder christlichen Religion oder der deutschen Staatsangehörigkeit, sondern einzig und allein aus der kranken Denke einzelner Personen.





    Zitat


    Wer das aber nicht erkennt bzw. ignoriert, stellst sich gleich auf die braune Ebene.


    Danke für die Blumen - Du allerdings hast uneingeschränkt recht und Deine Meinung/Überzeugung ist genau die richtige?? :rolleyes: Ist Deine Überzeugung als "besser" anzusehen, nur weil sie vordergründig "gesellschaftsfähiger" ist? (Kein Vorwurf - nur eine kritische Hinterfragung)


    Und was stellt das momentane Gehabe bzgl. dieses "Vorfalls" dar? Fischen am linken Wählerrand?? Ob das die bessere Alternative ist???



    Wie immer werden wir auch diese Diskussion nicht lösen und kritiker vermeintlicher "Opfervölker /-Religionen" bleiben weiterhin "braune Polemiker".



    In diesem Sinne ... nicht jedes Wort / jeder Satz ist für die Goldwaage geeignet oder sinnvoll.


    Edit: Den Spiegel in solch eine Diskussion einzubeziehen und deren Artikel als "verdammt gut erkannt" zu rühmen ist sicher nicht die unabhängiste und toleranteste Vorgehensweise.



    Stefan

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