Hab mir ein Xelibri 3 zugelegt, und möchte euch einen Testbericht natürlich nicht vorenthalten.
Here we go...
Packungsinhalt
- Xelibri 3 Silver Black (Made in Denmark)
- Umhängeband und Abdeckung
- Mono Headset
- Trageschlaufe
- Li-Polymer Akku 620 mAh
- Ladegerät
- BDA usw.
:: OVP
Erster Blick
Der erste Eindruck ist positiv, das Design ist sehr ansprechend. Schließlich war es ja auch das größte Kaufargument, aber dazu später mehr. Meinetwegen könnte jedes Handy wie das Xelibri 3 nur aus geschwungenen Formen bestehen, es ist angenehm und liegt sehr gut in der Hand. Das Gewicht von nur 55g ist für einen 7650 gewohnten User äußerst angenehm. Beim Abnehmen der unteren Abdeckung werden die Kontakt und das SIM Fach frei. Die SIM wird eingesteckt, bis man einen federnden Anschlag berührt, der anschließend einrastet und die SIM sicher und fest hält. Der Akku ist nicht ohne weiteres erreichbar, man braucht laut BDA ein bestimmtes Werkzeugset um ran zu kommen. Vermutlich muß man aber nur eine kleine Schraube lösen.
:: Oben | Vorne | Seite | Hinten| SIM
:: Headset Anschluß | Headset
Verarbeitung
Ganz gut, sieht edel aus und fühlt sich aus ganz "fest" an. Nur die Abdeckung unten fühlt sich etwas wackelig an. Die Navi Taste ist verchromt und weiß beleuchtet, läßt sich gut steuern mit durchschnittlich großen Hände, knarzt aber deutlich wenn man nach oben drückt.
Display
Bei künstlichem Licht kommt die hellblaue Beleuchtungsfarbe, deren Helligkeit sich in 5 Stufen einstellen läßt, sehr schön zum Vorschein. Aber auch nur dann. Unter Tageslicht sieht das Display dunkler als ein invertiertes Display aus, und man kann kaum etwas ablesen. Selbst das Display eines T68i bei Sonnenlicht ist mir besser in Erinnerung geblieben, und das soll was heissen. Ein Grund mehr, dieses schickes Handy ohne jegliche Funktionen nur abends beim Weggehen zu benutzen.
:: Standby Screen
Bedienung
Das Fehlen sämtlicher Zifferntasten stellt beim Xelibri 3 berechtigterweise die Frage, wie man überhaupt navigiert. Erstaunlich gut muß ich sagen. Durch das Menü navigiert man nach gewohntem Schema. Oben / Unten scrollt durch die Menüpunkte, mit Links / Rechts geht man Zurück respektive Vor. Was die Eingabe von Zahlen und Buchstaben betrifft, gibt es 2 wesentliche Merkmale, auf die ich detailierter eingehen will.
Zum einen die Sprachsteuerung: Man kann im Standby Betrieb durch Gedrückthalten der oberen Taste die Spracherkennung starten, und einen Namen, den man zuvor natürlich aufgenommen hat, sprechen. Alternativ kann man in den Nummernmodus wechseln, und die Telefon Nummer diktieren. Eine Nummer wie 0172 1234567 läßt sich in 2 Zügen recht flott eingeben. Selbst mit ganz unterschiedlichen Personen und Stimmen kommt das Handy klar, und macht in diesem Punkt einen sehr guten Eindruck. Befehle wie wählen, speichern, löschen etc. sowie sämtliche Ziffern kann man im Untermenü Lernen innerhalb von 1 Minute sprechen, und dem Gerät seine Stimme vertraut machen. In den 2 Tagen, die ich das Gerät bisher habe, bin ich dank der Sprachsteuerung recht gut durchgekommen. Anders könnte das beim nächsten Punkt werden.
SMS
SMS gibt man durch das Durchscrollen von Buchstabenblöcken ein. Auf der rechten Seite vom SMS-Editor sind Blöcke (ABC2/DEF3/GHI4 usw) in denen man recht flott nach unten / oben wechseln und durch links / rechts navigieren und den Buchstaben auswählen kann. Leerzeichen und Groß/Kleinschreibung liegen geschickt an oberster Stelle, Sonderzeichen eins weiter drüber. Natürlich geht das SMS Tippen langsamer als bei normalen Handys, oder mit T9, aber schneller als ich vermutete, und sicherlich in einem Tempo, das man sich im Notfall antun kann. Besser hätte man den SMS-Editor basierend auf einer 4-Wege-Taste nicht lösen können. Dennoch sollte man die SMS Funktionalität dieses Handys eher wie ein Gimmick, als ein Feature sehen.
:: SMS
Empfang und Sprachqualität
Empfang ist sowohl im D-Netz (vodafone) als auch im E-Netz (O²) ganz gut, die Sprachqualität ordentlich. Sowohl am Ohr, als auch mit der FSE ist es deutlich besser als ein 7650. Vor allem in puncto Freisprechen überrascht das Xelibri mit einer sauberen Übertragung, die sicherlich nicht zu den besten gehört, aber durchaus akzeptabel ist.
Nachtrag: Habe in der BDA gelesen, daß das Umhängeband gleichzeitig als Antenne fungiert. Das erklärt wohl auch, wieso man in stärker abgeschirmten Gebäuden ohne das Umhängeband teilweise keinen Empfang hat.
Datenübertragung
Infrarot und BT sind natürlich nicht mit an Bord. Über Connectivity kann ich deshalb nichts weiter sagen, werde nächste Woche mal schauen ob sich etwas mit Datenkabel machen läßt.
Features
Hier gibts eigentlich nichts zu berichten. Nichtmal ein Kalender ist an Bord, oder Speicher für Kontakte. Dafür gibts EMS, die kein Mensch braucht, und Bildschirmschoner, die man dank einem dunklem Display gar nicht erst sieht. Nur der Vibra ist positiv zu erwähnen, recht leise aber kräftig. Sowie die integrierte Freisprecheinrichtung, die ich oben erwähnt habe.
Nachtrag: Fast vergessen hätte ich die Klingeltöne. Solch eine schlechte Auswahl, dazu noch völlig falsche Melodien (The Entertainer, Fur Elise - grauenvoll) und dann noch ein Klang, bei dem man selbst ein 5110 als Hörgenuß bezeichnen werden könnte. Ich weiß nicht was sich die Entwickler dabei gedacht haben, aber das sind keine Klingeltöne, sondern die reinste Zumutung.
Fazit
Es ist zweifelsohne eines der schönsten Handys, die ich hatte. Allerdings auch eines der schlechtesten. Selbst ein 6110 konnte mehr. Enttäuscht bin ich dennoch nicht, da mein Kaufargument erfüllt wurde. Ich nutze tagsüber ein 7650, das mir sämtliche Dienste perfekt erfüllt. Abends aber, wenn ich unterwegs bin und vor allem wenn ich tanze, muß ich immer eine Dame finden, die meinem 7650 Asyl in der Handtasche gewährt. Ich wollte deshalb immer noch ein zusätzliches kleines Handy. Jetzt hab ich ein äußerst kleines, und imho auch schickes Zweithandy, das die nächsten Abende zum Einsatz kommen wird. Zudem kennt es kein Mensch, und alle fragen: Wie geht das auf?
Ob es 179 Euro wert ist, kann ich schlecht beurteilen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist natürlich miserabel, dafür entschädigt es durch seine Exklusivität und durch das Design. Den Kauf bereue ich bisher nicht, und sofern es mir abends nichts vermissen läßt, werde ich es noch eine Weile behalten.
Zum Schluß noch paar Bilder mit dem Umhängeband.
:: Vorne | Oben| Hinten
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