Edit: Nachträge zum ursprünglichen Text füge ich nach und nach in Kursivschrift ein.
Ja, auch ich bekomme mein Gerät vom lieben Marcus erst morgen - aber ich habe den guten Timo bei FOC heute auch glücklich gemacht... (na gut, eigentlich nicht wirklich... )
Bilder muß ich Euch leider schuldig bleiben, da ich derzeit hier keine Cam zur Hand habe. Könnte höchstens mit T610 oder P800 Bilder machen, aber damit ist wohl keinem geholfen, zumal es ja auch schon genug Livebilder gibt bzw in den nächsten Tagen geben wird.
Design/Verarbeitung
Das gegenüber dem Vorgänger deutlich (und zwar sehr deutlich) moderner, "technischer" anmutende Design ist schon mal rein äußerlich ein Riesen-Fortschritt. Ist natürlich Geschmacksache, aber mir gefällt das P900 nicht nur ein wenig, sondern sehr viel besser als das P800. Desweiteren kommt hier, anders als seinerzeit beim babyblauen P800, gar nicht erst die Frage nach einer eventuell später folgenden anderen Farbvariante auf - die Farbgebung "silber/anthrazit" des P900 ist perfekt und IMHO nicht zu verbessern.
Ein weiteres Goodie am Gehäuse sind zwei Gummifüsse hinten am Akkudeckel. Damit liegt das Gehäuse zum einen nicht mehr vollflächig auf der Unterlage auf und ist zudem wirksam gegen Verrutschen geschützt.
Der äußerst wertige Eindruck, den der Vorgänger ein wenig vermissen ließ, setzt sich in der Metallumrandung der Kameralinse sowie dem metallenen, erhabenen Sony Ericsson - Schriftzug auf der Vorderseite fort. Last but not least haben auch die silberfarbenen, schmalen Tasten ihren Anteil am äußerst wertigen, modernen und IMHO schlichtweg perfekten Gesamteindruck des Gerätes.
Neu ist natürlich auch der Stylus. Endlich ein richtiger Stift ala Palm, der hinten rechts im Gerät steckt. Wäre er jetzt noch ausziehbar (also verlängerbar), wäre er perfekt. Gegenüber dem Plastikteil des P800 ist der Neue aber trotzdem ein Riesen-Fortschritt.
Da der Memory Stick - Slot nun nicht mehr durch den Stift abgedeckt ist, hat er einen eigenen Deckel bekommen. Dieser hängt an einem Gummimupf, geht also beim Öffnen nicht verloren und kann natürlich bei eingelegtem Stick wieder draufgesteckt werden. Auch der Headsetanschluß hat jetzt einen Gummistöpsel.
Tastatur
Beim P800 setzte man noch auf dieselbe, recht simpel anmutende Technik beim Tastaturflip wie schon seinerzeit beim R380: Die Tasten drückten einfach durch den Flip hindurch auf den Touchscreen. Nachteil hierbei: Die Tasten sind relativ schwergängig und haben je nach Druckkraft auch nicht immer den gewünschten Effekt. Beim P900 kommt nun quasi ein "echter" Tastaturflip zum Einsatz, d.h. in der Klappe ist eine ganz normale Tastaturmatte samt Elektronik. Weiterer Vorteil des neuen Flips: Er hat eine eigene Beleuchtung (nicht wie beim P800 als Durchlicht vom Touchscreen), und diese ist wirklich phänomenal schön - blau! Die Tastatur läßt sich nunmehr ganz normal wie jede andere Tastatur auch bedienen, was zusammen mit der T9-Fähigkeit vor allem den diesbezüglichen Kritikern am P800 entgegenkommen dürfte.
Die Hardwaretasten an den Seiten sind dieselben geblieben wie beim P800, also rechts oben Kamera und Internet, links mittig der Powerswitch.
Display
Das Display hat bekanntermaßen dieselbe Größe und Auflösung, stellt aber 65k Farben dar. Der Unterschied bei entsprechenden Bildern ist durchaus sichtbar, wenn auch nicht unbedingt frappierend. Wichtiger ist, daß das Display insgesamt merklich heller daherkommt - etwa so wie der Unterschied zwischen altem SPV und E100.
UIQ 2.1
Die neue Version der Betriebssystemoberfläche kommt optisch aufgepeppt daher. So präsentiert sich das voreingestellte Farbschema mit nett anmutenden Helligkeitsverläufen in Menüs usw.. Die Icons unten wirken jetzt dreidimensional. Bedienung und grundsätzlicher "Look and Feel" sind unverändert geblieben. Neu ist die Möglichkeit, für den FlipOpen und FlipClosed - Mode separate Hintergrundbilder einzustellen, wobei für den FC-Modus animierte GIFs unterstützt werden, für den FO-Mode allerdings nicht. Das FO-Mode-Bild ist im Programmmanager sichtbar, also nach Klick auf das rechte obere Symbol. Auch ist ein FO-Hintergrundbild nach wie vor nicht bildschirmfüllend, sondern es bleiben die Statuszeilen oben und unten sichtbar. Hier muß nach wie vor ein Tool ala Tracker aushelfen.
Anders bei den Screensavern, hier können sowohl für den FO- als auch den FC-Mode animierte GIFs mit der jeweiligen Auflösung des FO- bzw. FC-Mode verwendet werden.
Ebenfalls neu die Unterstützung für Display-Themes ala T610. Prinzipiell passiert dann dasselbe wie bei dem Displayprofil-Freewaretool, welches es für das P800 schon gab. Allerdings wirkt sich beim P900 das Theme - wie es sich gehört - auch auf die Menüleisten oben und unten aus. Zudem kann ein Theme auch ein Bild für den FC- und FO-Mode beinhalten. Standardmäßig sind bereits 4 - allerdings langweilige - Themes vorinstalliert. Außer dem "Classic" ist keines davon wirklich brauchbar (es gibt noch red, blue und white). An zusätzlichen Themes dürfte es uns in Zukunft aber kaum mangeln...
Bei den PIM-Anwendungen konnte ich auf den ersten Blick keine Neuerungen erkennen - im Wesentlichen scheint hier alles beim Alten geblieben zu sein - was keine negative Kritik sein soll.
Auch in der Systemsteuerung gibts kaum Neues. Einige Details sind natürlich neu, aber nix Weltbewegendes. Z.B. kann man als Screensaver jetzt eine weiße Digitaluhr auf schwarzem Grund anzeigen lassen (ala T610). In den Bluetooth-Einstellungen gibt es keinen "Auto"-Mode mehr - der sorgte wahrscheinlich mehr für Verwirrungen und Supportanfragen, als daß er nützlich war.
Insgesamt findet man sich als P800-User sofort zurecht - abgesehen von einigen oberflächlichen Änderungen sowie leichten Überarbeitungen am Design der Anwendungen (der Audioplayer sieht z.B. auch moderner aus, kommt aber natürlich nicht an z.B. einen UnrealPlayer heran) gibts keine wirklich tiefgreifenden Neuigkeiten.
What's really new
Neu ist natürlich der CommuniCorder (das Teil, das Benz-Driver auch gerne auf dem P800 hätte ). Die Applikation dient gleichzeitig für Standbild- und Videoaufnahme. Bei der Standbildaufnahme gibts IMHO nix Neues. Der Videomodus arbeitet angenehm schnell. Die Aufnahmekapazität ist augenscheinlich nur durch den Speicher begrenzt, d.h. die Software komprimiert das Videomaterial in Echtzeit. Am PC ist für die Wiedergabe die Installation von QuickTime 6 Voraussetzung. Die MP4-Files haben in der besten Qualität eine Auflösung von 176x144 Pixeln - für viel mehr als MMS reicht das kaum. Aber das ist ja auch ausreichend.
Ebenfalls neu ist ein vorinstallierter Dateimanager, der ein 3rd party - Tool überflüssig macht.
Die dritte neue Anwendung ist ein "Viewer", den ich allerdings noch nicht weiter ausprobiert habe.
Und ein weiteres Feature, auf das viele gewartet haben, wurde umgesetzt: MP3 als Ruftöne.
Verpackungsinhalt
In der Packung findet man folgende Teile:
- Memory Stick Duo 32MB + Adapter
- Tasche - diesmal eine ordentliche mit Gürtelclip
- Handgelenkschlaufe
- Syncstation DSS-25 (wieder eine Neuere, leider eine simple LED statt leuchtendem S///-Logo)
- Headset (farblich passend in anthrazit)
- Putztuch (bekannt aus der T610-Packung)
- KEIN Spiegel (ist beim P900 schon fest hinten unter der Linse)
- 1x Ersatzstift
- Ladegerät
- Manuals/CD
Fazit
Das P900 sieht so aus, wie das P800 schon immer hätte aussehen sollen. Das rundliche, bauchige Design des Vorgängers war nie so ganz 100%ig mein Fall, aber so revolutionär, wie das Gerät damals war, konnte man über solche Kleinigkeiten natürlich locker hinwegsehen. Jetzt ist das P800 erwachsen geworden. Die technischen Neuerungen halten sich in Grenzen und rechtfertigen zumindest für Otto-Normal-User, der nicht immer das Neueste vom Neuen haben muß, nicht unbedingt einen Neukauf. Zumal, wenn man bedenkt, daß die neuen Features der Software auch beim P800 mehr oder weniger über externe Tools nachrüstbar sind. Für mich persönlich ist das Design und die Qualitätsanmutung des Gerätes der bedeutendere Schritt nach vorn. Das P800 konnte schon viel - und das P900 sieht nun auch noch absolut perfekt aus. Im Ergebnis ein SmartPhone, welches, wie schon das P800, für die nächsten 12 Monate den Standard unter den stiftbasierenden Geräten darstellen wird.
Daß auch mit der aktuellen Sync-Software nach wie vor keine brauchbare Notes-Synchronisation möglich ist, sei als abschließender Wermuthstropfen erwähnt, zumal es hier eh nur wenige Notes-User gibt. Die Tatsache, daß S/// die Probleme schon seit einer Ewigkeit kennt und nicht in der Lage ist, Abhilfe zu schaffen, wirft leider ein schlechtes Licht auf die Fähigkeiten des Herstellers, auf konkrete Kundenkritik zu reagieren...
Aber trotzdem - ein absolut geiles Gerät! :top: