ZitatOriginal geschrieben von Joghurt2
Nein. Ich sondiere seit geraumer Zeit immer mal wieder ebay und dabei ist mir diese Tendenz aufgefallen. Diese (meine) Erfahrung reicht, um deine pauschale Aussage, die du nicht -eindeutig- auf die billigen Modelle bezogen hattest anzuzweifeln.
Interessant. Du hast also festgestellt, dass gebrauchte Steinhart-Uhren auf Ih-Bäh tendenziell zu Kursen nahe ihren Neupreisen verkauft werden, ist es das, was Du sagen willst?
Bei den "richtigen" Modellen hochwertiger Hersteller kann ich Dir versichern (und einige Beispiele habe ich in meinem vorherigen Beitrag bereits angeführt), dass es genau so ist: die Uhren gehen auch gebraucht nahe Neupreis oder bei besonders gefragten Modellen, sogar darüber.
ZitatOriginal geschrieben von Joghurt2
Orient, Ingersoll sind klassische "Billigmarken" (gerade bei Orient bekommt man unwahrscheinlich viel Uhr fürs Geld, weshalb ich Billigmarke eigentlich unangemessen finde), Steinhart ist im unteren Preissegment. Die Qualität, die man fürs Geld bekommt soll laut Forenerfahrungsberichten sehr ordentlich sein. Welches persönliche Problem du mit Steinhart hast, vermag ich nicht einzuschätzen.
1. "China-Böller" von Ingersoll mit Orient oder sogar mit Steinhart in einem Satz zu nennen, ist schon ziemlich hart. Orient und auch Steinhart bauen sicherlich gute Uhren, mit denen man nichts verkehrt macht, wenn man diese Uhren unter dem Aspekt kauft: Kaufen, tragen, Spaß daran haben, aber nicht daran denken, die Dinger wieder zu verkaufen. Denn dann "verbrennt" man Geld.
2. Von Ingersoll habe ich schon einige in der Hand gehabt - und ganz schnell wieder weg gelegt. Ich kenne ein paar Leute, die sich "just for fun" mal so einen "China-Böller" von Ingersoll gekauft haben. Bis auf einen waren alle damit schon nach weniger als sechs Monaten äußerst unzufrieden. Hauptkritikpunkte: extrem schlechte, nicht konstante Gangwerte und ein Kundendienst, der diesen Namen einfach nicht verdient.
3. Ich habe schon einige Steinhart-Uhren in der Hand gehabt. Die Verarbeitung ist - gemessen am Preis - völlig in Ordnung, dagegen habe ich auch nie etwas gesagt. Bloß kaufen würde ich mir keine, weil ich einfach keine Uhr haben will, die man nicht mehr los wird, wenn die Dinger mal älter sind. Die allermeisten gebrauchten Steinharts, die sich noch zu halbwegs angemessenen Preisen wieder verkaufen lassen, sind nämlich relativ "junge" Exemplare. Versuch doch mal, für eine offensichtlich revisionsbedürftige Steinhart einen Käufer zu finden. Viel Spaß dabei! Das Problem bei Steinhart ist nämlich, dass viele Uhrmacher zwar die Werke reinigen, ölen und justieren können, weil es sich um Standardzeugs von ETA handelt. Aber bei den Gehäusen und Metallbändern hört "der Spaß" ganz schnell auf. Bedingt durch die kurzen Modellzyklen und den Umstand, dass Steinhart nur Direktvertrieb macht, ist es bei Steinhart sehr unwahrscheinlich, dass man im Revisions- bzw. Reparaturfall irgendwo anders Ersatzteile bekommt außer eben bei Steinhart. Und das bedeutet: man muss die Uhr einschicken, notfalls auch etwas länger warten und wenn man großes Pech hat, dann gibt's auch schon mal keine Teile mehr. Und damit hat man eine weitere Erklärung, warum man von höherpreisige Mechanikuhren (> 400 €) von Steinhart nur abraten kann: Mehr als 400 Piepen möchte ich nicht in die Tonne kloppen müssen, wenn's nach ein paar Jahren für eine beschädigte Steinhart-Uhr keine Ersatzteile mehr gibt. Wie gesagt: das Werk ist nicht das Problem, das Problem sind die Gehäuse- und Metallbandteile, Dichtungen, Kronen usw.