Nochmal ne kleine Uhren-Frage

  • Zitat

    Original geschrieben von N°5
    Auch wenn die Uhr schön ist, zahlt man hier viel für den Kommerz. Ein Oper der kommerziellen Firmenpolitik. Aber wo sind wir das nicht mehr? :rolleyes:


    Tja, es ist wirklich ein Jammer, dass die Fa. Omega kein gemeinnütziger Wohlfahrtsverein ist, der seine Produkte zum Selbstkostenpreis unter den Bedürftigen verteilt. :p Dieser ständige, elende Wunsch der Menschen, mit ihrer Arbeit und Investitionsbereitschaft nicht nur ihre Kosten decken, sondern auch noch Erträge erwirtschaften zu wollen, Pfui Teufel, ein moralisch derartig verkommenes Verhalten ist mir ja lange nicht mehr untergekommen. :D


    Scherz beiseite: Man zahlt bei absolut jeder höherwertigen mechanischen Uhr (ich sage mal: alles, was mit einem ETA-Werk der Güte Top Grade oder besser ausgestattet ist sowie allen [unwort_des_jahres]Manufaktur-Uhren[/unwort_des_jahres]) exorbitante Aufschläge. Diese werden nicht nur für die Herstellung des Produktes verwendet, sondern zu einem großen Teil für Marketing, und der Rest landet als Gewinn in die Taschen der Hersteller bzw. ihrer Anteileigner.
    Warum sind die Aufschläge so hoch? Ganz einfach: es handelt sich bei hochwertigen Mechanikuhren im Grund genommen um Luxusgegenstände (sie sind also grundsätzlich für das (Über)leben entbehrlich), und da gehört es einfach zum Wesen einer Ware, dass sie ungebührlich viel Geld kostet. Könnte sich jeder "mal eben" eine Submariner oder Speedmaster Pro leisten, wären diese Uhren ja nichts besonderes mehr. Als Käufer eines solchen Luxusgegenstandes erwarte ich also geradezu, dass der Gegenstand teuer ist - das macht ihn überhaupt erst begehrenswert. Wenn er darüber hinaus auch in der Zukunft teurer wird, ist das sogar der beste Schutz für eine mögliche "Investition" in diesen Gegenstand. Bestimmte rare Armbanduhren bringen in gut erhaltenem Zustand oftmals ein vielfaches ihres Neupreises, als Beispiele seien hier die "Red Sub", die GMT Master "Orange Hand" sowie die Speedmaster "Chocolate Dial" erwähnt.


    Also: Wer mit einem ständigen "Boah, das ist aber teuer" auf den Lippen an das Thema "hochwertige Mechanikuhren" herangeht, der sollte sich besser ein anderes Hobby suchen.

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Ich bin zur Zeit sehr unschlüssig! :-(


    Ich möchte gerne eine neue Uhr haben, weiß aber nicht welche...


    Nachdem ich mich umgeschaut habe, finde ich folgende Modelle ganz interessant:


    http://www.steinhartwatches.de…?id=67&artnr=2&Sel_ID=9#2


    was sind die Unterschiede zu dieser (außer der Preis :-) )


    http://www.omegawatches.com/de…ter/planet-ocean/29015081


    oder:
    http://www.steinhartwatches.de…7&artnr=159&Sel_ID=27#159


    was kann die PremiumLine mehr / besser:
    http://www.steinhartwatches.de…7&artnr=179&Sel_ID=28#179


    Also wie Ihr seht, kommen viele Modelle in Frage. Vielleicht habt Ihr ja noch andere Modelle, die so ähnlich sind?!


    Vom preislichen sollte es nicht die 1500,- Euro Grenze überschreiten...

  • Beim ersten Pärchen handelt es sich um eine Kopie der GMT-Master von Steinhart versus die Omega Seamaster Planet Ocean. Beide Uhren sind selbst dann nur schwer vergleichbar, wenn man in beiden Fällen die Originale nimmt; die Rolex ist eine klassische Pilotenuhr mit Anzeiger einer zweiten Zeitzone, die Omega eine Dreizeiger-Taucheruhr im Retrodesign.


    Beim zweiten Pärchen handelt es sich um Fliegeruhren, die erste mit einem Automatikwerk, die zweite mit einem recht gut finissierten Handaufzugswerk.


    Die Omega dürfte aus Deiner Preisvorstellung von max. 1.500 € glatt rausfallen, es sei denn, Du kaufst sie irgendwo als gebrauchtes Exemplar (aber selbst da wird's bei wirklich gut erhaltenen Exemplaren schon eng). Bei Steinhart würde ich nichts kaufen, was mehr als 350-400 € kostet. Wenn man mehr Geld für eine Mechanikuhr ausgibt, sollte schon der Name eines Herstellers auf dem Zifferblatt stehen, der mehr kann als nur die Designs anderer Hersteller kopieren und irgendwo in Asien billig zusammenschrauben zu lassen. Denn wenn man die Uhr eines Tages wieder verkaufen möchte, weil man sich in eine andere Uhr "verliebt" hat, möchte man für sein altes Stück ja auch noch Geld bekommen. Bei gebrauchten Steinharts wird das sehr schwierig, denn die sind so billig, dass die meisten Leute sie lieber gleich neu kaufen.

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Bei gebrauchten Steinharts wird das sehr schwierig, denn die sind so billig, dass die meisten Leute sie lieber gleich neu kaufen.


    Kann eigentlich allem zustimmen was du geschrieben hast, nur dem letzten Satz nicht.


    Habe mal bei ebay versucht eine günstige Steini zu ergattern. Keine Chance. Die werden IMHO sehr hoch gehandelt!

  • Zitat

    Original geschrieben von Joghurt2
    Habe mal bei ebay versucht eine günstige Steini zu ergattern. Keine Chance. Die werden IMHO sehr hoch gehandelt!


    ...und obendrein sind auch nicht viele im Angebot. Angebot und Nachfrage... ;)

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Zitat

    Original geschrieben von Joghurt2
    Habe mal bei ebay versucht eine günstige Steini zu ergattern. Keine Chance. Die werden IMHO sehr hoch gehandelt!


    Ach, und Du meinst, bloß weil gerade vor ein paar Minuten zufällig keine bei Ih-Bäh drinstand, ist damit grundsätzlich in Frage gestellt, dass meine Feststellung berechtigt ist? :D


    Und glaubst Du ernsthaft, bloß weil jemand einen bestimmten, hohen Preis für seine Uhr verlangt, dass er ihn deshalb auch erhält und seinen Ticker zum Wunschkurs los wird? :D


    Bei den Steinharts bis 400 €, und das schrieb ich ja auch, mag das auch noch funktionieren, dass man damit nicht allzu viel Geld verbrennt. Wenn man nicht mehr als 400 € für 'ne Uhr ausgibt, kann man bei ihrem Verkauf halt auch nicht mehr als 400 € verlieren. ;) Doch bei den teureren Steinharts geht diese Rechnung eben nicht mehr auf. Steinhart ist eine klassische "Billigmarke" im Bereich der Mechanik, mehr traut man "am Markt" dieser Marke nicht zu, und das beeinflusst eben auch die Preise für gebrauchte Uhren.

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von j-g-d


    Also wie Ihr seht, kommen viele Modelle in Frage. Vielleicht habt Ihr ja noch andere Modelle, die so ähnlich sind?!


    Vom preislichen sollte es nicht die 1500,- Euro Grenze überschreiten...


    So ad hoc fallen mir da die schönen Stücke von Sinn ein, z.B. die hier oder die hier.


    (die haben dann auch den Vorteil, dass sie neben toller Technik auch ein individuelles Design haben, das nicht seeeeehr eindeutig inspiriert ist ;))

  • Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    [SINN]
    (die haben dann auch den Vorteil, dass sie neben toller Technik auch ein individuelles Design haben, das nicht seeeeehr eindeutig inspiriert ist ;))


    Doch, eindeutig inspiriert sind die auch. Der Trick besteht nur darin, dass die allermeisten der großen Vorbilder schon so lange vom Markt verschwunden sind, dass sich kaum noch jemand an sie erinnern kann. Deshalb gelten SINN-Uhren, obwohl oft auch designerisch an große Vorbilder angelehnt, heutzutage als eigenständige Designs. :D


    Die U-Serie, und da besonders die U1, ist allerdings ein eigenes Design der Fa. SINN.


    Die Baureihen mit den dreistelligen 5er-, 6er-, 7er- und 8er-Nummern sind eindeutig an die sogenannten Navigationsborduhren (NABO) aus den Militärflugzeugen der frühen 1960er Jahre angelehnt, markant treten dabei die überdimensionierten Ziffern 3, 6, und 9 hervor.


    Die 103 entspringt eindeutig dem Design der Heuer Autavia, die 144 entspricht bis heute der ersten Version des Porsche Chrono, die 903 ist ein (allerdings legitimer, weil Helmut Sinn vor 32 Jahren dafür ordentlich Geld an den Konkursverwalter von Breitling zahlte!) Nachbau der Breitling Navitimer, die 356 ist nicht viel mehr als eine 103 ohne Drehring usw.


    Dennoch stimmt es, dass die Marke SINN einen sehr guten Gegenwert fürs Geld bietet, und die Uhren in gut erhaltenem Zustand auch nach Jahren relativ hohe Wiederverkaufspreise einbringen. Der Grund liegt in der Beständigkeit, mit der SINN seine Modelle baut. Im Gegensatz zu Steinhart, bei dem bestimmte Modelle oftmals nur für sehr kurze Zeit gebaut werden und dann auf Nimmerwiedersehen aus der Produktpalette verschwinden oder mit geringfügigen Modifikationen umbenannt werden, so dass für Außenstehende keinerlei Kontinuität in der Modellpolitik erkennbar ist (was wiederum die Gebrauchtpreise negativ beeinflusst), baut SINN die allermeisten seiner Modelle jahrzehntelang. Damit sind auch kontinuierliche Preisanpassungen gegeben, die ihrerseits Auswirkungen auf die Gebrauchtpreise haben. Ein Beispiel: wer sich vor dreieinhalb Jahren eine neue 144 GMT als Stahlversion kaufte, zahlte dafür knapp 1.200 €. Heute kostet dieses Modell neu fast 1.700 €. Logisch, dass gut erhaltene gebrauchte Exemplare locker ihren damaligen Neupreis wieder einspielen. Man trägt also eine schöne Uhr, ohne dabei Geld zu verlieren. Und wer eine gut erhaltene alte SINN 142 (die Version mit dem Lemania 5300-Werk) oder einen EZM1 (nicht aus der Limited Edition!) anbieten kann, wird höchstwahrscheinlich sogar noch einen kleinen Profit machen können. :)


    Wink mit dem Zaunpfahl: es gibt zum Thema SINN ein eigenes Forum, das ich gerne weiterempfehle. Fairerweise bringe ich aber den Hinweis an, dass ich mit diesem Forum seit Jahren sehr eng verbunden bin und mich zu den maßgeblichen inhaltlichen Gestaltern dieser Webpräsenz rechnen lassen muss. ;)

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Ach, und Du meinst, bloß weil gerade vor ein paar Minuten zufällig keine bei Ih-Bäh drinstand, ist damit grundsätzlich in Frage gestellt, dass meine Feststellung berechtigt ist? :D


    Nein. Ich sondiere seit geraumer Zeit immer mal wieder ebay und dabei ist mir diese Tendenz aufgefallen. Diese (meine) Erfahrung reicht, um deine pauschale Aussage, die du nicht -eindeutig- auf die billigen Modelle bezogen hattest anzuzweifeln.


    Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Und glaubst Du ernsthaft, bloß weil jemand einen bestimmten, hohen Preis für seine Uhr verlangt, dass er ihn deshalb auch erhält und seinen Ticker zum Wunschkurs los wird? :D


    Wo habe ich diese Aussage kundgetan? Ich beziehe meine Erfahrung auf Auktionen und dabei wird kein Preis verlangt sondern erzielt ;):)


    Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Steinhart ist eine klassische "Billigmarke" im Bereich der Mechanik, mehr traut man "am Markt" dieser Marke nicht zu, und das beeinflusst eben auch die Preise für gebrauchte Uhren.


    Orient, Ingersoll sind klassische "Billigmarken" (gerade bei Orient bekommt man unwahrscheinlich viel Uhr fürs Geld, weshalb ich Billigmarke eigentlich unangemessen finde), Steinhart ist im unteren Preissegment. Die Qualität, die man fürs Geld bekommt soll laut Forenerfahrungsberichten sehr ordentlich sein. Welches persönliche Problem du mit Steinhart hast, vermag ich nicht einzuschätzen.


    Im Übrigen finde ich deine Kommentare etwas herablassend ;)
    Ich wollte dich nicht persönlich angreifen, sondern einfach ein wenig über Uhren reden. :)

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