Nochmal ne kleine Uhren-Frage

  • Hat sich ja gezeigt, dass hier einige Vollprofis dabei sind. Hat jemand von euch mal nen heißen Tip für mich zwecks Neuanschaffung eines Chronographen?


    Preisklasse 200-250 €, Metallarmband, relativ "flaches" Design (also nicht so klobig, groß), Datumsanzeige. Ziffernblattfarbe erstmal egal, schwarz oder blau jedoch leicht bevorzugt.


    Hatte bisher ein Modell von Citizen welches soweit ganz gut gefiel, allein das Glas war sehr kratzempfindlich.


    In welcher Richtung kann man sich da mal umschauen? Die Auswahl ist ja mittlerweile echt riesig.


    CH

  • Hi,


    für max 250,- wird es im mechanischen Chronographen Sektor aber schon recht eng.


    Mir fallen da spontan nur Seiko und Poljot ein. Mido, Sinn, Stowa, Fortis, Oris, etcpp haben alle keine Uhren in der Preisklasse im Angebot. Muss es denn ein Chronograph sein? Bzw. muss er mechanisch sein? Davon schreibst du ja eigentlich gar nix, aber ich nehme es einmal an, weil sich hier im Thread ja so gut wie alles um mechanische Uhren dreht...


    Ansonsten war ich sehr lange Zeit mit einem Festina Quartz Chronographen zufrieden. Kostenpunkt war um die 200 EUR... aber Quartz eben ;)


    Also: Bisschen mehr Input noch...


    n3o.


  • Bei der Preisvorgabe kommt Mechanik praktisch nicht mehr in Frage ( n3o: selbst bei Poljot muß man da noch mindestens 'nen "Fuffi" drauflegen).


    Die Vorgabe: "bitte möglichst flach, und auch nicht zu groß im Durchmesser" ist bei einem preiswerten mechanischen Uhrwerk mit Stopuhr-Funktion auch nicht sehr realistisch, denn irgendwo muß die Mechanik ja schließlich bleiben. Zumeist baut sie, im Vergleich zu Werken ohne weitere Komplikationen als Stunde, Minute, Sekunde, evtl. Datum, in die Höhe, und das wiederum erfordert höhere Gehäuse.


    Und die Forderung nach einem kratzfesteren Uhrglas als einem gehärteten Mineralglas, wie es üblicherweise von Seiko, Citizen, Casion, Timex usw. verbaut wird, spräche jetzt eindeutig für Saphirglas. Aber unter Beibehaltung der o. g. Kriterien (Mechanik, nicht zu groß, möglichst flach) sind wir aus dem Preisrahmen "bis 250 Goldstücke" schon ungefähr um den Faktor 5 bis 6 heraus. :P


    Daher würde ich empfehlen, daß Du Dir einen analogen Quarzchronographen mit Saphirglas kaufst, z. B. von Citizen. Nachfolgend mal zwei Beispiele:



    Citizen Mod. AN2220-55M: 199,-- € mit blauem Zifferblatt, auch mit schwarzem ZB erhältlich.



    Citizen Mod. AT1100-55L: 239,-- €, die Uhr verfügt über ein sogen. Eco-Drive Uhrwerk, d. h., es bedarf keines Batteriewechsels mehr. Das Modell hat ein blaues ZB, ist aber auch mit schwarzem ZB oder mit schwarzem ZB und weissen Totalisatoren (die kleinen Nebenzifferblätter für die Chronographen-Funktion) erhältlich.


    Von Seiko käme z. B. folgendes Modell in Frage:



    Das Modell heißt Basic Sports SNA 367P1 und kostet 269,-- €


    Grundsätzlich sind Seiko-Uhren eigentlich immer "eine Sünde wert", denn sie gelten nicht umsonst seit Jahrzehnten als robust, zuverlässig, ganggenau und besser verarbeitet als der Preis es vermuten ließe. Alle Preisangaben sind übrigens die offiziellen Preisangaben der Hersteller. Wahrscheinlich kannst Du die Uhren auch noch etwas billiger bekommen, wenn Du ein bißchen im Netz recherchierst. In jedem Fall empfehle ich Dir die Seiten von Seiko (http://www.seiko.de) und Citizen (http://www.citizenwatch.de) mal zur genaueren Lektüre. Festina (http://www.festina.de) bietet m. W. keine Chronographen mit Saphirgläsern an.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day


    Nachtrag: Du könntest Dir theoretisch auch einen gebrauchten mechanischen Chronographen kaufen, die Teile gibt's ja teilweise recht billig. Aber davon würde ich Abstand nehmen, denn da weißt Du nicht, was Du bekommst und in welchem Zustand sich die Uhr (vor allem von innen, also da, wo Reparaturen richtig teuer werden!) befindet. In der von Dir genannten Preisklasse darfst Du da wirklich keine Dinge erwarten, an denen Du allzu lange Freude haben wirst.

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Danke schon mal für die Tips. Wenn das Citizen Mod. AN2220-55M nicht diese komische Minuteneinteilung bis 15 hätte würde ich fast sagen "Blind gekauft".


    Ansonsten habt ihr recht, mechanisch muss es nicht sein, Quartz reicht mir völlig.
    Aber ein Chronograph sollte es schon sein, einfach weil mir das Design wesentlich besser gefällt als "normalo" Uhren. Letztendlich kommt es auch nicht auf 20 oder 50 € mehr an, allerdings ist (zumindest dann diese Uhr) für mich ein Gebrauchsgegenstand. Daher bin ich nicht gewillt sehr viel mehr Geld auszugeben, dass kann ich ggf. dann später mal machen wenn es der Kontostand zulässt.
    Gerade weil ich auch die Tendenz habe mit der Uhre mal irgendwo anzuecken sollte es halt nichts sein bei dem ich dann 400€+ ausgegeben habe und mir nen Wolf ärgere.


    CH


    Gerade gesehen, dass ich bisher dieses Modell



    AN0750-61E


    in Gebrauch hatte. Fand ich eigentlich ganz schön, allerdings ist die "Schriftart" der Ziffern nicht so der Bringer.

  • Hallo,


    wollte mich mal einklinken vor allem als ich das Model Citizen Mod. AN2220-55M gesehen habe.


    Kann es sein das Festina dasselbe Quarzwerk in seinen Tourchronographen verbaut?


    Würde mich ärgern denn ich habe seinerzeit für meine Festina 199 € bezahlt und das Citizen-Modell besitzt im Gegensatz zu Festina ein Saphirglas, was die Uhr doch aufwertet.


    Zum Thema Mechanik oder Quarz wollte ich nur sagen:


    Ich habe bis dato eine Breitling Chronospace (Quarz), einen Tutima Militärchronographen (Automatik, Lemania 5100), eine Nomos Tangente Sport (Handaufzug, Peseux 7001), Sinn 142 St (Automatik, Lemania 5100), Junghans Olympic von 1972 (Handaufzug) und nun einen Festina Alarmchronographen mein eigen nennen können.


    Und sobald es meine Finanzen wieder zulassen werde ich mir mit Sicherheit eine Mido Alldial zulegen.


    Ob nun Quarz oder Mechanik eines haben alle Uhren gemeinsam: Sie zeigen die Zeit an! Und das kann keine beser oder schlechter als die andere. Welche nun wem am besten gefällt ist eine rein subjektive Frage und die muss jeder für sich entscheiden. Ebenso wie ob es eine mechanische Uhr oder eine quarzgesteuerte sein soll.


    Ich war bisher immer von mechanischen Uhren begeistert und von den Modellen die ich besaß auch immer wieder überrascht wie genau sie gehen. Zum Beispiel ging die Tutima am Tag 5-6 Sekunden vor und die Nomos sogar nur 3-4! Die Sinn hingegen war eine Katastrophe, obwohl dasselbe Werk wie bei der Tutima hatte sie Abweichungen von bis zu 30 Sekunden am Tag, trotz mehrfacher Nachregelage durch die Fa. Sinn. Die Junghans lassen wir mal lieber aussen vor: immerhin ist sie über 30 Jahre alt und hat noch nie einen Uhrmacher gesehen ;-)


    Allerdings weiß ich für mich eines mit Bestimmtheit: Das Preis-/Leistungsverhältnis muß stimmen! Und in meine Augen tut es das bei Rolex, Breitling, IWC und Co. einfach nicht mehr. Eher die "kleinen" Marken wie Nomos, Mido oder Oris bieten viel für's Geld, dafür ist der Erkennungswert sehr niedrig, Auffallen wird man mit diesen Marken nicht, aber nicht alle wollen mit ihren Uhren auffallen ;-)


    Wie gesagt das ist meine Meinung und ich toleriere die jedes anderen ebenso. Wer 800 € oder mehr für ein Stahlarmband ausgeben will, der soll es tun.
    Wer sich eine Rolex Submariner kaufen möchte dem sei es vergönnt, egal ob die Schliessen aus Stanzblech sind oder massiv. Ich weiß selbst das wenn man sich in eine Uhr verkuckt hat, man nicht mehr empfänglich für derartige Kritik ist. Dann spielt es keine Rolle mehr ob das Werk edel finissiert wurde oder ob die Gangwerte perfekt sind. Man will dann einfach nur noch diese eine Uhr und jeden Tag Spaß an ihr haben ;-)


    Gruß,


    Thorsten

    Handy-Historie: Panasonic EB550 > Nokia 5110 > Motorola V??? > Siemens S25 > Siemens S35 > /// T28s > /// R520m > /// T39m > Siemens ME45 > Siemens S55 > SE T610 > SE Z600 > SE P900 > SE Z600 > T-Mobile SDA business > T-Mobile MDA compact > T-Mobile SDA business > SE K700i > T-Mobile MDA compact > SE K700i > Xda Orbit > SE C902 Bond-Edition > Xda Orbit > Nokia 6720 classic > Blackberry Bold 9700

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Danke schon mal für die Tips. Wenn das Citizen Mod. AN2220-55M nicht diese komische Minuteneinteilung bis 15 hätte würde ich fast sagen "Blind gekauft".


    Nur zur Erläuterung: Diese "komische Minuteneinteilung bis 15" ist eigentlich ein typisches Merkmal auf den drehbaren Lünetten von Taucheruhren. Die Minutenskala dient beim Auftauchen zur Einhaltung der Dekompressionsstufen, damit man nicht zu schnell aus großer Tiefe an die Oberfläche aufsteigt und sich der Gefahr der gefürchteten Deko- oder Taucherkrankheit aussetzt. Normalerweise benutzt man für die Kontrolle der Dekostufen heutzutage einen Tauch-Computer; die Uhr dient eigentlich mehr als "Backup", falls der Computer mal ausfällt (habe ich noch nie erlebt).


    Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Gerade weil ich auch die Tendenz habe mit der Uhre mal irgendwo anzuecken sollte es halt nichts sein bei dem ich dann 400€+ ausgegeben habe und mir nen Wolf ärgere.


    Ach was, kleinere Kratzer sind völlig normal und sollten auch nicht weiter stören. Ich habe keine einzige Uhr ohne "Patina". Auch meine Seamaster hat schon einiges wegstecken müssen, und die war definitiv teurer als 400 Piepen. Na und? Uhren sind dazu da, um getragen zu werden, und wenn sie getragen werden, dann kriegen sie ab und zu auch mal was ab. Kein Grund, sich zu ärgern. Oder ärgerst Du Dich auch übers Älterwerden? ;)



    Mir persönlich gefällt die Seiko Basic Sports SNA 367P1 noch besser, vor allem, weil sie etwas robuster im Erscheinungsbild daherkommt, und statt Ziffern einfache Indizes hat. Insgesamt macht das Zifferblatt einen aufgeräumteren und übersichtlicheren und die Krone durch die große Riffelung sowie die kleinen Flanken einen einfacher bedienbaren Eindruck. Aber letztlich ist das überwiegend eine Geschmacksfrage.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von se-junkie
    Kann es sein das Festina dasselbe Quarzwerk in seinen Tourchronographen verbaut?


    Würde mich ärgern denn ich habe seinerzeit für meine Festina 199 € bezahlt und das Citizen-Modell besitzt im Gegensatz zu Festina ein Saphirglas, was die Uhr doch aufwertet.


    Das wäre gut möglich, ich habe im Netz einige Festina-Uhren gefunden, in die lt. Anbieter Quarzwerke von Citizen eingesetzt werden, z. B. diese hier (auch wenn's in diesem Fall kein Chronograph ist).


    Die Frage ist allerdings, wann "seinerzeit" war. Noch vor wenigen Jahren waren Saphirgläser höherpreisigen Uhren vorbehalten; da ging bei Uhren unter 300 - 400 € eigentlich nichts in Sachen Saphirglas. Es scheint wohl, daß durch die große Nachfrage jetzt verstärkt auch Massenhersteller Saphirgläser anbieten. Du kannst dies aber auch als Indiz dafür nehmen, wieviel "Luft" in den Kalkulationen der Hersteller ist: Es läßt sich ohne weiteres ein höherwertiges und auch in der Produktion erheblich teureres Glas einsetzen, ohne daß der Preis solcher Modelle gegenüber denselben Modellen mit Mineralglas deswegen angehoben werden müßte. ;) Und Du kannst es als erstes Anzeichen dafür nehmen, daß das Saphirglas nun wohl eine ähnliche Entwicklung nehmen wird wie der Airbag bei Autos: Früher nur gegen horrende Aufpreise in der Luxusklasse verfügbar, zählt er heute in sechs- bis achtfacher Stückzahl selbst in Kleinwagen zur selbstverständlichen Serienausstattung.


    Zitat

    Original geschrieben von se-junkie
    Und sobald es meine Finanzen wieder zulassen werde ich mir mit Sicherheit eine Mido Alldial zulegen.


    Das ist in jedem Fall eine sehr gute Wahl. Egal, ob Mido optisch nun gefällt oder nicht, in der Qualität sind die Uhren "allererste Sahne". :)


    Zitat

    Original geschrieben von se-junkie
    Ob nun Quarz oder Mechanik eines haben alle Uhren gemeinsam: Sie zeigen die Zeit an! Und das kann keine beser oder schlechter als die andere.


    Das ist ganz objektiv unrichtig. Denn Quarzuhren sind in jedem Fall präzisere Zeitmesser als mechanische Uhren, das würde nicht einmal ich (von einem Kollegen hier vor Monaten als "Mechanik-Only-Freak" tituliert) in Abrede stellen.
    Vergleiche doch einfach mal: Eine handelsübliche Mechanikuhr schafft 21.600 oder 28.800 Schwingungen pro Stunde, wobei die ganze Sache auch noch durch Bewegungen, Stöße, Position (Lage) und Temperatur in der Genauigkeit beeinflußt wird. Ein Quarzkristall schwingt 32.768 Mal pro Sekunde, wird durch Bewegungen, Stöße und Lageveränderungen praktisch nicht beeinträchtigt und reagiert eigentlich nur auf Temperaturschwankungen empfindlich. Letzteres Manko läßt sich durch eine sogenannte Thermokompensation de facto ausschalten, wie sie z. B. in den Quarzwerken von Breitling eingesetzt wird. Überdies kann durch eine Synchronisierung mit einer Atomuhr die Genauigkeit weiter verbessert werden. Niemand kann daher ernsthaft behaupten, mechanische Werke seien in der Zeitmessung nicht schlechter als quarzgesteuerte. Die Frage ist vielmehr, ob man bereit ist, mit der etwas schlechteren Genauigkeit der mechanischen Werke zu leben. Ich für meinen Teil bin nicht bereit, auf die Freuden der Mechanik zu verzichten, bloß um einen etwas genaueren Zeitmesser zu haben. Aber das ist natürlich eine reine "Bauch-Entscheidung" und hat nichts mit physikalischen Fakten zu tun. Ich benötige keine "Uhrzeit auf die Sekunde genau"; ich bin noch nie strafend dafür angeblickt worden, wenn ich eine Minute früher zu einem Termin erschien als geplant, und wenn ich mal zu spät komme, liegt's mit Sicherheit nicht an meiner Uhr, sondern eher an der Frau, die mich nicht gehen lassen wollte. :D


    Zitat

    Original geschrieben von se-junkie
    Welche nun wem am besten gefällt ist eine rein subjektive Frage und die muss jeder für sich entscheiden. Ebenso wie ob es eine mechanische Uhr oder eine quarzgesteuerte sein soll.


    Ich will Dir mal ein "Geheimnis" verraten: die meisten Menschen, die sich eine Uhr kaufen, wissen ja kaum, daß es einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Mechanik und Quarz gibt, sie wissen i. d. R. nicht einmal, welche Art von Werk unter dem Deckel steckt. ;) Bei den Uhrenabteilungen in großen Kaufhäusern habe ich übrigens häufig den Eindruck, daß die Verkäufer diesen Unterschied auch nicht so recht kennen. :D
    Du solltest nicht den Fehler machen, von der relativ kleinen Gruppe Uhren-Enthusiasten hier und in anderen Uhrenforen auf die breite Masse zu schließen. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von se-junkie
    Allerdings weiß ich für mich eines mit Bestimmtheit: Das Preis-/Leistungsverhältnis muß stimmen! Und in meine Augen tut es das bei Rolex, Breitling, IWC und Co. einfach nicht mehr. Eher die "kleinen" Marken wie Nomos, Mido oder Oris bieten viel für's Geld, dafür ist der Erkennungswert sehr niedrig, Auffallen wird man mit diesen Marken nicht, aber nicht alle wollen mit ihren Uhren auffallen ;-)


    Deine Aussage bzgl. des P/L-Verhältnisses bei den "großen Marken" würde ich so pauschal nicht unterschreiben. Es gibt sicherlich noch andere Kriterien beim Kauf einer Uhr als nur den eines Zeitmess- und -anzeigeinstruments am Handgelenk. Denn im Vergleich zu einer Seiko Quarzuhr für 50 € bietet eine Nomos, Mido oder Oris sicherlich nicht oder nur wenig mehr - jedenfalls nichts, was den Preis rechtfertigen würde, wenn man eine Uhr auf ihre Funktionen "zuverlässige Zeitmessung und -anzeige" reduziert.
    Manchmal kommen noch funktionale Ansprüche hinzu, z. B. für bestimmte Aufgabenbereiche wie "unter Wasser", "beim Sport" usw. Vor allem aber dürfte es ein gewisser "Wollust-Faktor" sein, der einen Uhrenkäufer steuert: Die Uhr muß gefallen, sie muß sich gut tragen, das ganze Erscheinungsbild muß sympathisch sein, die Marke muß einen hohen "Aha-Effekt" haben, auf eine lange, ruhmreiche Geschichte zurückblicken können und was dergleichen "weiche Faktoren" mehr sind. Für die einen müssen möglichst viele Funktionen enthalten sein, andere bevorzugen ganz minimalistisch zwei oder gar nur einen Zeiger (Uhren von MeisterSinger z. B.). Für einige (so Leute wie mich) käme nie oder nie mehr etwas anderes in Frage als eine mechanische Uhr, andere schwören auf Quarz, vielleicht sogar noch funkgesteuert, anderen ist es herzlich egal, solange die Uhr nur gut aussieht, oder sich eben ein bestimmter Name auf dem Zifferblatt wiederfindet. In jedem Fall sind es "Bauch-Entscheidungen", gleichgültig, ob ich mir "nur" eine Mido, Oris oder Nomos oder "schon" eine Omega, Breitling oder Rolex oder "sogar" eine A. Lange & Söhne oder Patek Philippe kaufe. Und da ist es mit dem von Dir zitierten P/L-Verhältnis so oder so nicht mehr weit her, da ist jeder Versuch zur Rationalisierung bloß ein Konstrukt, mit dem Mann (denn es sind hauptsächlich Männer, die vom "Uhrenvirus" infiziert werden:) ) nach Rechtfertigungen für die Geldausgabe sucht. Abgesehen davon: Für einige Leute sind 500 oder 1.000 Euro eine riesengroße Summe, für andere eine überschaubare Größe und für ein paar wenige nicht mehr als ein Trinkgeld. Mit dieser Relation zur Größe von Geldbeträgen ändert sich natürlich auch die Ansicht von "Preis-Leistungsverhältnis".


    Zitat

    Original geschrieben von se-junkie
    Wie gesagt das ist meine Meinung und ich toleriere die jedes anderen ebenso. Wer 800 € oder mehr für ein Stahlarmband ausgeben will, der soll es tun.
    Wer sich eine Rolex Submariner kaufen möchte dem sei es vergönnt, egal ob die Schliessen aus Stanzblech sind oder massiv. Ich weiß selbst das wenn man sich in eine Uhr verkuckt hat, man nicht mehr empfänglich für derartige Kritik ist. Dann spielt es keine Rolle mehr ob das Werk edel finissiert wurde oder ob die Gangwerte perfekt sind. Man will dann einfach nur noch diese eine Uhr und jeden Tag Spaß an ihr haben ;-)


    Die Gangwerte sollten schon i. O. sein, sonst erfüllt eine Uhr ihre wichtigste Aufgabe nicht mehr, nämlich die eines zuverlässigen Zeitmessers. Genauigkeit auf die Sekunde ist nur selten von Nöten, aber die Abweichungen sollten sich schon in Grenzen halten, sonst macht die Uhr nämlich auf die Dauer keinen Spaß mehr.


    Der Rest ist Geschmackssache.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Ich hab da mal eine Frage zu einer alten Junghans Quartzuhr. Die Uhr liegt mir am Herzen weil sie wie eine Rolex Oysterquartz ausschaut. Leider macht sie Probleme:


    Ich habe die Batterie ausgetauscht, die Uhr läuft aber immer nur kurz an; so etwa ein paar Minuten, dann bleibt sie stehen. :( Muss man Quartzuhren auch ölen? Ich hab den Deckel abgemacht, konnte aber keine Verschmutzungen feststellen.
    Was soll ich tun? Könnte ich ein wenig Graphitpulver reinpulvern? Es dürfte ja keinen Kurzschluss geben, oder? Ausserdem schmiert das Zeug doch auch. Wie werden denn Quartzuhren gewartet? Ich freu mich auf eure Tipps. :top:

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