Motorola Accompli 008 - Taugt's noch was?!
Da das Accompli 008 von Motorola mittlerweile für rund 100 Euro bei ebay verschleudert wird,
habe ich die Gelegenheit ergriffen und vor drei Wochen eins gekauft.
Nun stellt sich die Frage, ob das Gerät trotz seines Alters, es wurde schließlich schon 2001
auf den Markt gebracht, heutzutage noch "was taugt", also ob es sich im täglichen Einsatz
bewährt. Ich möchte hier meine Erkenntnisse der letzten drei Wochen mit meinem A008
festhalten.
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Lieferumfang:
Im großen gelben Karton finden sich einige nette Sachen. Neben dem Handy und dem passenden
LiIon-Akku packt Motorola noch das Ladegerät, ein serielles Datenkabel, eine Dockingstation
(an die das Lade- oder das Datenkabel gesteckt werden kann und die auch einen Zweitakku
laden kann) und eine Ledertasche mit
Gürtelclip dazu. Natürlich fehlt auch das, recht dicke, Handbuch nicht. Bei meinem A008 lag
die englische Ausgabe des Handbuches bei.
Dann findet sich noch eine portable Freisprecheinrichtung, Marke "Knopf-im-Ohr" und eine
CD-Rom mit der passenden Software.
Die Dockingstation ist ein recht praktisches Gerät, da man so nicht jedesmal beim Laden das
Ladekabel in das Handy stöpseln braucht, sondern es einfach in die Station stellt.
Auch die Tasche ist prima zu gebrauchen, sie besteht aus der eigentlichen Tasche mit einem
Magnetverschluss und dem Gürtelclip, in den die Tasche eingeclipst werden kann. Um das Handy
mit Tasche vom Clip zu lösen, drückt man nur kurz und kann sie einfach herausziehen.
Der Lieferumfang ist also ziemlich gut und vollständig.
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Größe und Gewicht:
Obwohl das A008 schon etwas älter ist, ist es doch recht hosentaschengeeignet. Seine Maße
von 97mm x 59mm x 28mm unterschreiten die vom S/// P800 ein wenig, das Gewicht der beiden
ist ziemlich gleich (A008: 159g zu P800: 160g).
Was im Gegensatz zum P800 die Handlichkeit etwas einschränkt, ist die externe
Stummelantenne, die zwar für einen guten Empfang (s.u.) sorgt, sich aber doch mal in der
Hosen- oder Jackentasche verharrt.
Auf jeden Fall liegt das A008 prima in der Hand, es ist zusammengeklappt so lang wie ein
8210 aber um einiges breiter.
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Display:
Was beim ersten Aufklappen in's Auge fällt, ist natürlich das Touchscreen-Display mit seinen
4,1 cm x 5,4 cm (= 22,1 cm²) und der großen Auflösung von 240 x 320. Damit entspricht die
Auflösung des A008 der des O2-XDA, ist aber um einiges kleiner. So werden sämtliche Icons
sehr fein gezeichnet, auch die dargestellte Schrift sieht super aus. Keine verfransten
Buchstaben oder ähnliches.
Die Beleuchtung des Displays übernimmt wie bei PDA's üblich eine EL-Folie, so dass aus
absolut gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Die Tasten unterhalb des Displays sind allerdings
nicht von unten herausbeleuchtet, so dass man im Dunklen mit dem Licht auskommen muss, dass
vom Display ausgeht.
Das Display stellt eine ganze Menge Informationen und Details auf einmal dar. In der
obersten Iconleiste finden sich Emfpangs- und Akkuanziege, Uhrzeit, ein Nachrichtensymbol,
das bei entgangenen Anrufen oder neuen SMS blinkt und ein Telefonsymbol, das zu einer
Telefonoberfläche führt. Unten werden ein Icon für die Signaleinstellung und das Sim-Toolkit angezeigt. Unten in der Mitte steht der aktuelle Netzbetreiber.
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Ausstattung:
Auch nach heutigen Maßstäben ist das A008 recht komplett ausgestattet. Es ist ein
Dualband-Gerät, eignet sich also für den Einsatz in allen deutschen Netzen. Zum Datenaustausch dient
neben dem mitgelieferten Datenkabel eine IrDA-Schnittstelle, die am oberen Ende des Telefons
in der Nähe der Antenne sitzt. Die Datenübertragung erledigt das A008 mittels GPRS. Diesen
Dienst kann man sowohl mit dem WAP-Browser, wie auch mit dem Email-Client nutzen.
Um das A008 zum vollwertigen Snartphone zu machen verfügt es über einen äußerst komfortablen
Kalender, der sich problemlos mit Outlook synchronisieren lässt, genauso wie die
Aufgabenverwaltung und das Adressbuch. Dazu kommen noch ein Notizblock, ein Zeichenblock, in
dem man kleine Skizzen anfertigen kann, die sich auch per Email versenden lassen. Ein Wecker
ist ebenfalls vorhanden und die recht nützliche Funktion "Voice Notes" aufnehmen zu lassen.
Dies lässt sich neben dem dafür vorgesehenen Menüpunkt auch mit der seitlichen rechten
Tasten durchführen.
Weiteres Zubehör sind ein Einheitenumrechner, ein Taschenrechner (mit wissenschaftl.
Ansicht), ein Währungsrechner und eine Weltzeituhr. Außerdem noch drei Spiele, von denen
ich aber nur Sokoban ab und an Spiele.
Zusätzliche Programme und Spiele erschließen sich über die Tatsache, dass das A008 J2ME
beherrscht, d.h. eine Java Machine eingebaut hat. Unter http://www.midlet.org finden sich einige
nette Tools und Games.
Das A008 wird von einem LiIon-Akku befeuert, der bei mir zwischen zwei und vier Tagen hält,
je nach Nutzungsintensität, was ich als etwas wenig empfinde.
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Bedienung:
Die Bedienung des A008 erfolgt über den Touchscreen mittels des Stylus und den im Gerät
eingebauten Tasten. Die Stiftbedienung lässt sich intuitiv erledigen, was auch an den gut
und sauber organisierten Menüpunkten liegt. Der Nachteil dieser Art der Bedienung ist
allerdings, dass das Accompli entweder auf dem Tisch o.ä. liegen muss oder man zwei Hände
braucht. Neben dem Stift lassen sich die Menüpunkte auch mit dem seitlich links liegenden
"Rocker Switch", den unter dem Display liegenden auf und ab Tasten und der Menütaste
bedienen. Damit ist eine, zwar nicht perfekte, aber doch benutzbare, Einhandbedienung möglich.
Die Texteingabe erfolgt entweder über eine On-Screen-Tastatur oder eine
Handschrifterkennung, die im Prinzip die Eingaben recht zuverlässig erkennt. Merkwürdig ist
nur, wie oft es A008 aus einem "e" ein "@" macht oder ein "g" als "s" versteht. :confused:
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Fazit:
Auch wenn dem Accompli 008 aus heutiger Sicht einige Ausstattungsmerkmale fehlen, z.B. ein
Farbdisplay und eine interne Antenne, hat es immer noch eine Daseinsberechtigung. Trotzdem
gibt es einige Dinge, die mir nicht so gut gefallen. So ist nervig, dass eine vollständige
Einhandbedienung nicht wirklich möglich ist. Auch die genannten Fehler bei der
Handschrifterkennung sind manchmal recht nervig. :flop:
Gut gefällt mir dagegen der dynamische Speicher, der viel Platz für SMS, Kontakte, Mails und
Java-Programme bereit stellt.
Auch der Empfang des Gerätes ist prima. Ich nutze O2 und hatte sogar z.T. im Keller Netz. Es kommt IMHO nicht ganz an's R520m ran, ist aber doch um einiges besser als mein T300. :top:
Im Endeffekt, kann ich es für den Preis von 100 Euro (neu und mit Garantie) empfehlen, auch
wenn es dann als Zweithandy enden sollte.
P.S.: Mit dem großen Display eignet es sich ganz gut, um die O2-Wap-Flatrate ausgiebig zu nutzen. Das Einzige, was etwas dumm ist, ist das durch die hohe Auflösung die ganzen Wap-Bildchen etwas klein sind...
Trotzdem macht's echt Spass und ist prima zu lesen. :top: