"Vermögensberatung" oder "Was macht meine Bank mit meinem Geld?"

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    Hallo Lux,


    mal zurück zu Deiner Frage: Die Begründung des Tecis-Mannes ist für mich nicht so ganz einleuchtend. Natürlich streicht die Bank einen Teil des (hoffentlich) erwirtschafteten Betrages als Vergütung ein, das macht Tecis aber genauso. Die Frage wäre hier nur, wer liegt höher. Ich bin leider kein Versicherungskaufmann sondern in einer Fondsgesellschaft tätig, deshalb kenne ich mich im Speziellen bei Versicherungen nicht so gut aus. Wichtig ist es hier genauso wie auch in allen anderen Teilen der Vermögensberatung mehrere Meinungen zu hören. Dir wurde weiter oben Stiftung Warentest empfohlen. Wenn diese einen Test zu Produkten Deiner Wahl abliefern können, dann schau ihn Dir zumindest an.
    Ansonsten gilt für Banken übrigens leider auch häufig der Grundsatz "es gibt gute und schlechte". Oben wurde ein Zukunftswerte-Fonds als sichere Anlage erwähnt. Das Verkaufsgespräch kann man jetzt leider nicht mehr nachvollziehen, aber wenn der Kunde das so gesagt hat ist die Beratung natürlich katastrophal. Genauso gut kannst Du aber bei einem sehr guten Berater landen. Mir wurde beispielsweise von der Deutschen Bank vor ca. 6 Monaten geraten aus langfristigen Rentenwerten auszusteigen (hatte ich schon getan aber egal :D ).
    Lange Rede garkein Sinn:
    Prüfe viele Angebote und informiere Dich sowohl über die Kosten als auch über die Art der Beratung. Eine Beratung aus dem Bekanntenkreis ist nicht immer die Bessere!
    Auch Vermögensberater müssen Geld verdienen! Sie würden es sonst nicht mehr tun. Deshalb immer sehr vorsichtig sein.
    Eine Patentlösung gibt es selten.


    Grüße aus Frankfurt,


    Jay

  • Welcher Finanzdienstleister auch immer: die Sache steht und fällt mit dem persönlichen Berater. Dass Banken das Geld irgendwo am Geldmarkt investieren und tecis "direkt in der Wirtschaft", ist jedenfalls ganz grundsätzlich Quatsch. Selbst die Sparkassen haben Milliarden an Kundengeldern direkt in der Wirtschaft am Neuen Markt verbrannt, und tecis steckt auch jede Menge Holz über die hochgelobten (weil provisionträchtigen und intransparenten) fondsgebundenen Lebensversicherungen in Renten- und Geldmarktpapiere.
    Am saubersten läuft die Sache in der Regel, wenn der Berater ein festes Honorar erhält und dann nicht mehr an irgendwelchen Provisionen für die abgeschlossenen Verträge verdient. Zwar mögen die Gebühren zunächst abschreckend wirken, bei Abschluss einer suboptimalen Kapital-Lebensversicherung bleiben über die Jahre aber auch locker 3000 Euro am tecis-Mann kleben, die man sich bei einem Direktversicherer sparen könnte.


    Gruß
    db

  • Zitat

    Original geschrieben von blieswood
    bleiben über die Jahre aber auch locker 3000 Euro am tecis-Mann kleben, die man sich bei einem Direktversicherer sparen könnte.


    Generell muss man sagen, dass natürlich alle verdienen wollen. Weder sind die Banken die Wohltäter, noch die Versicherungen und/oder Finanzdienstleister die bösen Buben und umgekehrt.


    Einen Überblick kann man sich schon mal durch die Zeitschrift "Finanztest" verschaffen und dann sollte man sich immer überlegen, was man eigentlich erreichen möchte und auch steuerliche Betrachtungen nicht außer acht lassen (Stichwort: 12 Jahre, steuerliche Begünstigungen, etc.). Will man "nur" anlegen oder braucht man eine Risikoabsicherung oder will man etwas zur Aufbesserung der Rente tun. Je nach Ausgangslage können verschiedene Sachen empfehlenswert oder auch absoluter Blödsinn sein.


    Bei Fondsanlagen sollte man aber auch generell überlegen, ob man riskikofreudig oder doch mehr Sicherheitsfanatiker ist, oder etwas dazwischen ;). Je nachdem sind auch da wieder verschiedene Konzepte wirkungsvoll, von der alleinigen Fondsanlage, über eine gesplittete Anlage, bei der sowohl in Fonds als auch in Rentenpapieren investiert wird, bis zur konventionellen Anlage oder Versicherung mit Festverzinsung.


    Man kann natürlich auch auf die "Endsumme" schielen, sollte aber bedenken, dass bei *allen* Fondsanlagen die Ablaufleistung einen frei erfundenen Wert darstellt ;), der zwar in eventuell so aussehen kann, aber eben nicht muss, in positiver, wie in negativer Hinsicht.

  • Tja.


    So einen Thread hatten wir doch schonmal...


    Also meine persönliche Meinung als Bänker ist eigentlich klar.


    Die fundierteste Ausblidung in Sachen Kapitalanlagen haben nunmal Bankkaufleute und nicht Metzger, Kraftwagenfahrer, Schreiner usw. die oft von "unabhängigen" Finanzberatern als Entree in deren persönlichen Kreis angeworben werden. Nachdem dann dieser eine "Liste" mit den persönlichen Kontakten rangekarrt hat und davon einige einen Abschluss erzielen, sucht man sich neue Opfer.


    Ähnlich verhält es sich in der Versicherungsbranche. Hire and Fire. Selbts eine Storno Quote von über 50% sind nicht hinderlich. Immerhin bleibt dann der Rest als Ertrag auf der Haben Seite.


    Mein Tipp:


    Informiere dich über die von dir favorisierten Produkte, sei es FLV, LV, RV, Unfall, Fondssparen, FVA oder Anleihen.


    Geh zu jmd von dem du denkst er kennt sich damit aus und fühle ihm auf den Zahn. Wenn er einen guten Eindruck macht, warum nicht.


    Denn es gibt nich den besten Fonds oder das beste Produkt, sondern nur das was auf dich ganz speziell zugeschnitten ist.


    Du musst diktieren, ob kurz-, mittel- oder langfristig es sein soll, wie hoch deine Risikobereitschaft ist, wie schnell es liqidierbar sein soll.


    Über die verschiedenen "Anbieter" von Anlage Produkten wurde hier und woanders ja genügend geschrieben.


    Ich kann nur sagen, dass bei den Banken, die vermeintlich an deren Produkte gebunden sind, auch andere Anbieter vertreten sind. Nimm z.b. die Citibank, die hat fast alles an Fonds im Portfolio was am Markt erhältlich ist und auch noch eine enigermaßen gute Performace hingelegt hat. Oder die Dresdner Bank, die neben DIT, ADAM auch Threadneedle oder Fidelity -Fonds anbietee. Auch die Deutsche Bank hat viele Fonds, die nicht DWS Fonds sind.


    Wie bereits oben jmd erwähnt, sollte man sich in seinem Kernmarkt auskennen.
    Das bezweifel ich hingegen bei sog. unabhängigen Finanzdienstleistern. Sie kennen ziemlich sicher die Provisionssätze, aber die Fondszusammensetzung, Branchenstruktur, Versicherungsbedingungen, Schadenquoten? Wie soll man als Laie in einem so unübersichtlichen Markt den Überblick behalten und dann noch behaupten "gut" beraten zu können?


    Also wenn du irgendwo mal zufrieden warst, lass dich da nochmal beraten und sieh was es dir bringt.


    Übrigens zum Thema falsche Beratung:


    Wer weiss wie es in der Zukunft aussieht? Niemand. Also immer schön den Mund aufmachen und sagen was man möchte, denn das wird dokumentiert( also Risikobereitschaft, Anlagehorizont, Anlagementalität), sonst hat man ein ungutes Bauchgefühl, bzw der Berater kann richtig beraten. Bringt ja nix irgendeinen Vorschlag zu machen, wenn man nicht weiss was der Kd. möchte.


    just my 2 cents...


    Gunn

    stay hungry, stay foolish


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  • Zitat

    Original geschrieben von blieswood
    Welcher Finanzdienstleister auch immer: die Sache steht und fällt mit dem persönlichen Berater. Dass Banken das Geld irgendwo am Geldmarkt investieren und tecis "direkt in der Wirtschaft", ist jedenfalls ganz grundsätzlich Quatsch. Selbst die Sparkassen haben Milliarden an Kundengeldern direkt in der Wirtschaft am Neuen Markt verbrannt, und tecis steckt auch jede Menge Holz über die hochgelobten (weil provisionträchtigen und intransparenten) fondsgebundenen Lebensversicherungen in Renten- und Geldmarktpapiere.
    Am saubersten läuft die Sache in der Regel, wenn der Berater ein festes Honorar erhält und dann nicht mehr an irgendwelchen Provisionen für die abgeschlossenen Verträge verdient. Zwar mögen die Gebühren zunächst abschreckend wirken, bei Abschluss einer suboptimalen Kapital-Lebensversicherung bleiben über die Jahre aber auch locker 3000 Euro am tecis-Mann kleben, die man sich bei einem Direktversicherer sparen könnte.


    Gruß
    db


    Da muss ich aber mal kurz widersprechen. Es ging nicht darum, dass Banken generell nicht in die Wirtschaft investieren, sondern vielmehr darum, dass man lieber sein Geld in gut gemanagte Fonds investiert, anstatt es auf einem Sparbuch (von dem die Bank dass Geld dann mehr oder weniger anständig investiert und die Rendite nicht an den Kunden weitergibt) etc. versauern zu lassen.
    Des Weiteren frage ich mich, was an einer FLV (speziell von der tecis vermittelt - bin selber Kunde) intransparent sein soll. :confused: Man weiß genau in welche Fonds man inwieweit investiert ist - kann die Aufteilung selber wählen oder managen lassen - und kann jederzeit switchen. Transparenter geht es doch nicht mehr.
    Und wo wir in diesem Thread schon bei Halbwahrheiten und -wissen sind: Wie Du selber so schön sagst sind Kapitallebensversicherungen "suboptimal" - genau deshalb werden diese (wie Bausparverträge im Übrigen auch) von der tecis auch partout nicht angeboten.


    Lux
    Wie schon öfter erwähnt: Es geht nichts über eine ausführliche Beratung (auch von mehreren Quellen). Einziges Problem: Man muss sich entscheiden, wer einem die beste Beratung bieten kann. Erfahrungsberichte etc. sind da sicherlich hilfreich - letztendlich ist es aber so, dass das jeder für sich selbst entscheiden muss.

  • Re: Wichtig !!!


    Hallo zusammen,


    ersteinmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten :top:

    Zitat

    Original geschrieben von Kallebauhelm
    Wie gesagt, dass wichtigste ist ein unabhängiger Berater, der alle Sachen anbietet....

    Das ist doch das eigentlich Problem..."unabhängig" steht auf jeder Visitenkarte :rolleyes:

    Zitat

    Original geschrieben von Farbschlurf
    Einziges Problem: Man muss sich entscheiden, wer einem die beste Beratung bieten kann. Erfahrungsberichte etc. sind da sicherlich hilfreich - letztendlich ist es aber so, dass das jeder für sich selbst entscheiden muss.

    Es ist einfach furchtbar, solch wichtige Entscheidungen treffen zu "müssen" ohne wirklich überzeugt zu sein. Also von irgendwelchen Abschlüssen bin ich noch meilenweit entfernt, aber ich würd mich gern zwischen den einzelenen Beratungsorganen -sei's Bank, tecis-Mann oder sonst wer- orientieren. Wie soll ich ohne echtes Wissen die Berater auseinander halten. Ich kann hier nicht nur nach dem Bauch gehen. Die vielen kleinen Fallen, die Verträge aller Art haben können verunsichern mich total - der tecis Mann hat von einigen Dingen erzählt, die alle schief laufen könnte bei einzelnen Verträgen. Wenn er mir sowas erzählt, weiß ich nicht ob's Hilfe ist oder er mich eher bei ihm in Sicherheit wiegen will.


    Glücklicher hat sich herausgestellt, dass der Vater der Lebensgefährtin meine Freundin "unahängiger" :rolleyes: Versicherungs- und Finanzmakler (kein tecis- oder DVAG-Mann) ist. Dem werd ich auch noch mal auf den Zahn fühlen, mal sehen, was der erzählt.


    So long, Frank

  • Zitat

    Original geschrieben von Farbschlurf
    Des Weiteren frage ich mich, was an einer FLV (speziell von der tecis vermittelt - bin selber Kunde) intransparent sein soll. :confused:


    Nun ja, eine FLV ist und bleibt nun einmal eine LV...


    greetz,
    autares

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Nun ja, eine FLV ist und bleibt nun einmal eine LV...


    greetz,
    autares


    Ähem, aber nur für die Steuer. ;) Ich zahle gerne anfangs eine Summe X für den notwendigen (geringst möglichen) Risikoanteil und kann dann aber später mein Erspartes steuerfrei geniessen. :D
    Als Altersvorsorge imho eine optimale Geschichte.

  • Also, ich bin seeehr skeptisch geworden was diese "unabhängigen Finanzdienstleister" angeht. Vor einiger Zeit gabs mal einen Run, da war auf einmal jeder, der irgendein Wochenendseminar mitgemacht hat, auf einmal "Finanzdienstleister". Dummerweise mußte man manchen dieser "Spezialisten" erstmal die Prozentrechnung erklären.


    In den Angeboten, die ich mir spaßeshalber mal hab erstellen lassen, hatte ich weil Student und kaum Kohle, immer nach möglichst flexiblen Modellen gefragt.
    Am Ende stand immer eine 30-jährige Lebensversicherung im Mittelpunkt, bestenfalls mit etwas Beiwerk garniert. Ein Schelm wer da an Provisionen denkt...:rolleyes:
    Ein anderes mal waren angeblich auf einmal die alten Policen einer Versicherung ganz schlecht, ich sollte dringend andere (bei der gleichen Gesellschaft!) abschließen und die alten kündigen. Was war, der "Berater" hatte gewechselt, und der Neue brauchte Abschlüsse. Hab mich bedankt, gekündigt und nix neu abgeschlossen.


    Schau drauf was und wie man es Dir anbietet, oft merkt man ganz schnell durch ein paar kritische Fragen ob da nur einer eine Produktschulung runterbetet oder echt Ahnung hat. Oft ist es auch amüsant den gut auswendig gelernten Aufbau eines Verkaufsgesprächs zu beobachten. Eine kleine Diskussion über die aktuelle Krise der Lebensversicherer hilft da vielleicht weiter...;) .

  • Zitat

    Original geschrieben von Farbschlurf
    Des Weiteren frage ich mich, was an einer FLV (speziell von der tecis vermittelt - bin selber Kunde) intransparent sein soll. :confused: Man weiß genau in welche Fonds man inwieweit investiert ist - kann die Aufteilung selber wählen oder managen lassen - und kann jederzeit switchen. Transparenter geht es doch nicht mehr.
    Und wo wir in diesem Thread schon bei Halbwahrheiten und -wissen sind: Wie Du selber so schön sagst sind Kapitallebensversicherungen "suboptimal" - genau deshalb werden diese (wie Bausparverträge im Übrigen auch) von der tecis auch partout nicht angeboten.


    Bei fondsgebundenen Kapitallebensversicherungen ist im allgemeinen die Provisions- und Gebührenstruktur unübersichtlich. Also die Frage, wie hoch die Ausgabeaufschläge und jährlichen Verwaltungsgebühren der jeweiligen Gesellschaften sind. Meist werden diese Posten nicht gesondert ausgewiesen, sondern direkt in die Wertentwicklung einberechnet.
    Dass die tecis keine fondsgebundenen Kapitallebensversicherungen (mehr) vermittelt, ist mir allerdings neu.


    Gruß
    db

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