Wie geht es in Deutschland mit UMTS weiter?

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  • Vielleicht bald doch einer weniger?


    Aus der FTD vom 16.8.2002
    Mobilcom schickt UMTS-Berater nach Hause
    Von René Gribnitz, Hamburg


    Die durch einen Gesellschafterstreit angeschlagene Telefongesellschaft Mobilcom hat Beraterverträge mit einem monatlichen Volumen in zweistelliger Millionenhöhe gekündigt. Damit will das Unternehmen Kosten einsparen.


    Rund 300 ausgeliehene Consultants, die sich um den Aufbau der neuen Mobilfunktechnik UMTS kümmerten, werden das Unternehmen bis spätestens Monatsende verlassen, hieß es im Unternehmen. Deren Aufgaben sollen die angestellten Beschäftigten übernehmen.


    Die neue Mobilcom-Führung unter dem früheren Finanzchef Thorsten Grenz hofft so, die galoppierenden Kosten in den Griff zu bekommen. Nach Angaben aus Firmenkreisen soll Mobilcom im zweiten Quartal bei einem erneut geschrumpften Umsatz im Mobilfunkgeschäft einen operativen Verlust von 70 Mio. Euro eingefahren haben. Im Vorquartal belief sich der operative Verlust der Kernsparte bereits auf 21,5 Mio Euro.



    Das Unternehmen, das kein eigenes Netz hat, sondern von den Provisionen der großen Netzbetreiber und von Handyverkäufen lebt, leidet unter der Marktsättigung. Zudem laufen die Kunden weg, weil Mobilcom nach dem monatelangen Streit zwischen den Großaktionären Gerhard Schmid und France Telecom vor einer unsicheren Zukunft steht.




    Beraterkosten von 40 Mio. Euro



    Mobilcom hat in der Vergangenheit monatlich bis zu 40 Mio. Euro an Beraterhonoraren gezahlt. Zum Vergleich: Die knapp 6000 Mobilcom-Beschäftigten kosten rund 60 Mio. Euro im Monat. Ein Teil der Beraterverträge sei bereits zum 31. Juli gekündigt worden, der Rest zum 31. August. Ein Mobilcom-Sprecher wollte die Angaben nicht kommentieren.



    Mobilcom hatte ursprünglich am Dienstag seine Halbjahresbilanz veröffentlichen wollen, den Termin aber unter Verweis auf noch nicht zu beziffernde Abschreibungen auf Beteiligungswerte verschoben. Ein neuer Termin wurde bislang nicht genannt. Analysten schätzen, dass Mobilcom zuzüglich der Abschreibungen auf Beteiligungswerte für das zweite Quartal einen Nettoverlust von bis zu 200 Mio. Euro ausweisen wird.



    Durch den zusätzlichen Einsatz externer Berater hatte Schmid, der Mobilcom-Gründer und langjährige Chef, den Aufbau der UMTS-Technik forcieren wollen. Mobilcom sollte als erster UMTS-Anbieter in Deutschland starten. Unter anderem an den hohen Beraterkosten hatte sich zu Jahresbeginn der letztlich heillose Streit zwischen Schmid und France Telecom entzündet, die den von Schmid vorgelegten Geschäftsplan dann auch ablehnte. Die Schulden geplagten Franzosen sahen sich durch Schmids UMTS-Pläne von insgesamt rund 11 Mrd. Euro überfordert.




    Keine Verhandlung mit Schmid



    Der Streit endete mit dem Rauswurf Schmids. Zudem stellten die Franzosen, die 28,5 Prozent der Anteile halten, die UMTS-Finanzierung ein. Grenz hat daraufhin die UMTS-Investitionen zum Großteil gestoppt. Paris sichert mit Überweisungen allerdings den laufenden Betrieb.



    France Telecom plant, Mobilcom zu übernehmen. Der französische Konzern macht dies von der Umschuldung gestundeter Bankkredite in Höhe von 4,7 Mrd. Euro und der Neuverhandlung von Lieferantenkrediten abhängig. Die Telekomausrüster Nokia und Ericsson hatten Mobilcom Kredite in Höhe von 1,1 Mrd. Euro gewährt. Während es mit den Banken eine vorläufige Einigung gibt, laufen die Verhandlungen mit den Zulieferern noch.



    Keine Einigung gibt es über den Kauf der knapp 50 Prozent Mobilcom-Anteile, die Schmid kontrolliert. Schmid hatte ursprünglich 22 Euro pro Aktie gefordert. Die Franzosen wollen nach Angaben aus Bankenkreisen aber weniger als 10 Euro zahlen. Die mit dem Gesellschafterstreit beschleunigte Talfahrt hat den Aktienkurs bis am Donnerstag auf 4,80 Euro gedrückt.



    © 2002 Financial Times Deutschland

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  • Hallo,


    beim durchlesen der Postings zu diesem Thema ist mir aufgefallen, daß ein paar Leute denken, daß UMTS teurer für den Kunden wird. Ich habe aber eine interne Meldung von T-Mobile D vorliegen, in der steht, daß die Grundgebühr und die Gesprächspreise nicht höher liegen sollen als im GSM-Netz. Nur die "neuen tollen Dienste" werden wohl etwas teurer sein. Also, mal sehen ob es dabei bleibt.

    /\/\ a n d u | | i

  • Mandulli


    So eine ähnliche "Prognose" liegt mir auch vor - aber erstens fällt das noch wirklich unter die Rubrik "Versuchsballon" - es ist noch längst keine beschlossene Sache - und zweitens wird das wenn überhaupt nur in der Startphase so sein.


    Überleg doch mal: T-Mobile muß den UMTS-Krieg überleben, und dazu macht man drei Sache: Erstens wartet man grinsend und feiernd die Aufgabe der Konkurrenz ab (Quam, Mobilcom, Tele2), zweitens schaut man auf die Konkurrenz (Vodafone) und drittens steigt man anfänglich mit Kampfpreisen ein. T-Mobile wird zu Anfang derart die Preise dumpen müssen (man munkelt intern von einem Viertel der tatsächlichen Kosten) um dadurch Vodafone weiter die Kunden abzuziehen. Glaub mir, wenn dieses Geschäftsmodell überhaupt so in Kraft tritt, dann ist das aber von begrenzter Dauer. Zudem wird man UMTS ähnlich vermarkten müssen wie E-Plus gerade I-Mode: Nur leicht erhöhte Grundpreise und dann für die Inhalte gesondert. Dr Kunde wird sich doch eh schon fragen, was T-Mobile denn groß mehr bieten will als E-Plus ja schon längst hat...und dafür ist der unter Garantie nicht bereit, mehr zu zahlen.


    Das letzte Wort ist noch längst dabei nicht gesprochen...


    Luposen

    Handys sind die einzigen Objekte, bei denen Männer sich streiten, wer das kleinere hat.

  • Re: Mandulli


    Zitat

    Original geschrieben von Luposen
    T-Mobile wird zu Anfang derart die Preise dumpen müssen (man munkelt intern von einem Viertel der tatsächlichen Kosten) um dadurch Vodafone weiter die Kunden abzuziehen. Glaub mir, wenn dieses Geschäftsmodell überhaupt so in Kraft tritt, dann ist das aber von begrenzter Dauer


    Luposen


    Da T-Mobile D fast 24Mio. Kunden hat, ist es für TMO ja nicht all zu schwer die Preise zu dumpen. Ausserdem können wir uns dann über die Preise freuen. Und die Preise dannach wieder zu erhöhen wird, denke ich, schwierig. Denn dann kann man ja in der Regel sonderkündige und das wird sich TMO ganz genau überlegen.

    /\/\ a n d u | | i

  • Zitat

    Da T-Mobile D fast 24Mio. Kunden hat, ist es für TMO ja nicht all zu schwer die Preise zu dumpen. Ausserdem können wir uns dann über die Preise freuen. Und die Preise dannach wieder zu erhöhen wird, denke ich, schwierig. Denn dann kann man ja in der Regel sonderkündige und das wird sich TMO ganz genau überlegen.


    Aber wenn man das Ganze im Rahmen einer Einführungssonderaktion startet, so wie E+ mit den immer noch geltenden 0,1 Cent/kb, dann ergibt sich keine Gelegenheit einer SoKü. IMHO wäre dies eine denkbare Art, wie UMTS zu Beginn gepusht wird (siehe auch MMS).

    "Sein glasklarer Verstand wurde von keinem Anflug von Wissen getrübt..."

  • Der UMTS-Irrtum


    Die Neubewertung der UMTS-Lizenz bei der Mobilfunkgesellschaft E-Plus macht deutlich, wie schnell Hoffnungen zerstört und Erwartungen enttäuscht werden können. Es wird abermals deutlich, dass einige Unternhmen bei der Versteigerung im Jahr 2000 gegen jede Vernunft Bertäge geboten haben, die sie offenbar nie wieder mit dieser Lizenz verdienen können. Dies gilt für den inzwischen gestrauchelten Versuch der einst stolzen Telefónica - in Deutschland besser bekannt unter dem Markennamen Quam -, und es gilt jetzt auch für E-Plus, die mit 7,3 Millionen Kunden noch über eine Basis verfügt, die weder O² noch die Mobilcom bieten können. Wenn E-Plus und die niederländische Muttergesellschaft KPN jetzt zugeben müssen, dass sich die Erwartungen nicht erfüllen lassen, wie muss es dann erst um ein Unternehmen wie Mobilcom stehen, dass über gar keine eigene Kundenbasis verfügt. Auch O² mit seinen 4,1 Millionen Kunden steht nicht besser da als E-Plus.Einzig die beiden großen Marktteilnehmer im Mobilfunk können sich von dieser Entwicklung relativ unbeeindruckt zeigen. Mehr als 20 Millionen Kunden bieten schlicht eine bessere Ausgangslage. Langsam wird so deutlich, dass der Konsolidierungsprozess in der Telkommunikationsbranche nicht mehr aufzuhalten ist. UMTS rechnet sich eben nicht für alle.


    Quelle: FAZ 21.08.02





    Cheeseburger

    Signatur?

  • Hi,
    die Lage rundum Mc wird immer bedrohlicher.:rolleyes:
    Bericht aus der ftd:
    Gutachten gefährdet Mobilcom-Existenz


    Ein Gutachten für Großaktionär France Telecom stellt dem angeschlagenen deutschen Mobilfunkanbieter Mobilcom ein schlechtes Zeugnis aus. Die Aktienmärkte reagierten prompt.


    Das von einer deutschen Beratungsfirma erstellte Papier solle in dieser Woche dem Vorstand von France Telecom vorgelegt werden, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Der französische Telekommunikationskonzern will am Donnerstag nächster Woche entscheiden, ob er Mobilcom komplett übernimmt oder das Unternehmen aufgibt.


    Der Bericht verweise auf einen Verlust der Kundenbasis und Unzufriedenheit der Kunden mit den Leistungen von Mobilcom, schreibt die Zeitung weiter. Er könne denjenigen Vorstandsmitgliedern als Argumentationshilfe dienen, die für einen Ausstieg von France Telecom bei der Büdelsdorfer Firma plädierten. Das französische Unternehmen teilte am Montag erneut mit, es sei noch keine Entscheidung gefallen.




    Spekulationen um France-Telecom-Chef Bon


    Die Zeitschrift "Investir" hatte berichtet, France Telecom wolle Mobilcom finanziell nicht länger unterstützen. Auch die Wirtschaftszeitung "Les Echos" schrieb am Montag, derzeit favorisiere France Telecom die Lösung, die Geschäfte in Deutschland auf Eis zu legen. Zudem belebte das Blatt Spekulationen, am 12. September werde auch Konzernchef Michel Bon seinen Hut nehmen müssen.



    In der vergangenen Woche mehrten sich die Gerüchte, dass die France-Telecom-Führungsspitze um Bon und Finanzvorstand Jean-Louis Vinciguerra das Engagement bei Mobilcom und damit auch den deutschen UMTS-Markt abschreiben wolle. Dies habe die Regierung jedoch untersagt. France Telecom habe aus diesem Grund die Veröffentlichung des Halbjahresbericht um eine Woche auf den 13. September verschoben.




    Regierung macht Druck auf France Telecom


    Einem französischen Pressebericht vom Wochenende zufolge will die Regierung in Paris, mit 54 Prozent immer noch Mehrheitseigner bei France Telecom, dass der Konzern die Übernahme von Mobilcom forciert. Dies schreibt die Zeitung "Le Figaro" ohne Quellen zu nennen. Der Kauf der noch ausstehenden 71,5 Prozent soll dabei ohne Kapitalerhöhung des hoch verschuldeten Telekomkonzerns über die Bühne gehen, berichtet die Zeitung weiter.



    France Telecom, zweitgrößter Mobilcom-Aktionär, und Mehrheitseigner Gerhard Schmid streiten derzeit über den Wert des Unternehmens. Mobilcom ist auf die finanzielle Unterstützung der Franzosen angewiesen, um die UMTS-Pläne zu realisieren. Der ehemalige Mobilcom-Vorstand Schmid nahm im Juni 2002 den Hut und will seine Anteile an France Telecom verkaufen. Zwischen den beiden Kontrahenten herrscht ein erbitterter Streit, zu welchen Konditionen der französische Staatskonzern die Anteile von Schmid und dessen Frau übernehmen will. France Telecom hält derzeit 28,5 Prozent an Mobilcom. Mehr als 50 Prozent liegen bei Schmid und seiner Frau.



    Aktien rutschen ab


    Die Mobilcom-Aktie geriet in den vergangenen Wochen immer mehr zum Spielball der Spekulanten. Schmid warf France Telecom in einem Gespräch der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" Kursmanipulation am Freitagnachmittag vor. "Der Rückschlag um 25 Prozent binnen weniger Minuten ist kein Zufall, da wurde was gedreht." In der Woche zuvor sorgte ein anonymer Eintrag in einem Online-Forum für einen deutlichen Kurssprung, den inzwischen die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) untersucht.

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Ich wollte nicht extra einen neuen Thread aufmachen,aber ob dies nur eine Zeitungsente ist,oder ist da mehr dran?:confused:
    Doch irgendetwas Neues wird der alte McGuru bestimmt neu anfangen.:D


    Meldung:
    Zeitung: MobilCom-Gründer Gerhard Schmid plant Comeback


    Hamburg (dpa) - MobilCom-Gründer Gerhard Schmid will einem Zeitungsbericht zufolge als Unternehmer neu starten. Dazu nutzt der Gründer und frühere Vorstandschef der MobilCom AG seine Schleswiger Firma MobilCom Inkasso GmbH (MFI), wie die Tageszeitung «Die Welt» berichtet.


    Der Ende Juni bei MobilCom ausgeschiedene Manager rechnet laut «Welt» fest damit, dass es bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung des Großaktionärs France Télécom am 12. September zu einem Übernahmeangebot an ihn und die Kleinaktionäre kommen wird.


    Eine Hand voll Mitarbeiter hätten MobilCom verlassen und seien zur MFI gewechselt, sagte ein Manager des Unternehmens. In der MFI arbeiten derzeit etwa 40 Beschäftigte. Die frühere MobilCom-Tochter MFI befindet sich zu 100 Prozent im Besitz von Schmid.
    :eek:

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • von teltarif.de


    Das laut dpa weltgrößte Telekommunikationsunternehmen NTT DoCoMo beklagt einen schwachen Start der 3. Mobilfunkgeneration UMTS. Dieser erfolgte am 1. Oktober 2001 unter dem Markennamen "FOMA", doch alles Werben um neue Nutzer zeigte bisher wenig Wirkung. Bis Ende Juli konnten nur 127 400 Neukunden gewonnen werden, wie die Financial Times Deutschland heute meldet. Die geringe Zahl ist interessant, da es noch im Mai 2001 hieß, dass bereits 147 000 Anfragen von Interessenten vorlägen. Ursprünglich hatte DoCoMo als Ziel 1,38 Millionen Kunden bis zum Ende des Geschäftsjahres Ende März 2003 ausgegeben. Bei der aktuellen Kundenzahl wird davon ausgegangen, dass die erstellte Prognose korrigiert werden muss.
    Als Grund für die niedrigen Nutzerzahlen wird eine mangelnde Netzabdeckung von nur 70 Prozent der Fläche Japans angegeben. Nach Angaben des DoCoMo-Präsidenten Keiji Tachikawa soll bis zum Ende des Geschäftsjahres ein Ausbau auf 90 Prozent Japans erfolgen. Doch neben der Abdeckung stellt die Funktionalität der UMTS-Handys ein großes Manko dar. Es handelt sich um reine 3G-Geräte. Möchte man außerhalb der Netzabdeckung telefonieren, muss man ein zweites Handy dabei haben. Aber auch Stand-by-Zeiten von nur 55 Stunden schrecken potentielle Kunden ab. Ab Dezember sollen Geräte verfügbar sein, die eine Laufzeit von 150 Stunden bieten.

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