Wie geht es in Deutschland mit UMTS weiter?

  • Ich zweifle am schnellen Start und Erfolg von UMTS sehr!


    Denn der Vergleich mit dem langsamen Internet früher und DSL heute ist zwar an sich gut und einleuchtend, aber eine Kleinigkeit stört:


    Jeder hat doch all diese Möglichkeiten schon per PC zu Hause? Warum sollte er dasselbe nochmals für teures Geld auf ein Handy wollen?! Und, dass der Kunde seinen Internetanschluss zu Hause aufgibt zugunsten von UMTS, wird ja wohl keiner ernsthaft glauben...


    Ok, es wird welche geben, die auch unterwegs Videos ausm Netz ziehen müssen. Aber wird das deshalb ein Massenfeature??? Die Mehrheit telefoniert unterwegs oder schreibt ne Nachricht. Das ewige Gesurfe spart man sich für zu Hause, da hat man mehr Zeit, ist billiger und man hat alles auf einem großen Monitor.


    Ich denke das ist der Knackpunkt an dem Traum UMTS, der wie so manche Träume (Ironie auf Quam) in die Hose gehen könnte.


    Zum Thema Geld: Vodafone gibt beispielsweise einen Umsatz pro Kunden von 25 EUR pro Monat an. Bei diesem Durchschnitt, was wollen die machen, dass sich UMTS lohnt - wenn 100 EUR nötig wären? Was soll daran so begeistern, dass die Kunden viel mehr als heute ausgeben wollen? Surfen mit Highspeed auf einen 101*80 Pixel Bild? :D

  • Wie wird's wohl weitergehen? Die noch übriggebliebenen Netzbetreiber gehen so im Laufe des Jahres 2003 allmählich und unauffällig an den Start, dann gibt es das eine oder andere Handy mit Dual-Radio-Access. Später werden die Dinger billiger. In der Zwischenzeit kommen PDA's und Notebooks mit UMTS-Einschubkarten. Was ändert sich? Telefonieren wird nicht teurer werden, nur weil man gerade in einer UMTS-Insel roamt. Auch GPRS wird nicht teurer werden, aus dem selben Grund. Effektiv haben wir dann: Inseln im Netz mit hoher Bandbreite. Für den Netzbetreiber erstmal nur Vorteile, kein "Belegt" mehr am Freitag nachmittag am Frankfurter Hauptbahnhof z.B., weniger Ärger mit GPRS-Ressourcenallokation in Großstädten. Wenn von UMTS-Tarifen die Rede ist kann ich mir nur eine höhere Grundgebühr für die Freischaltung zum UMTS-Roaming vorstellen. Ich würde kein Verständnis dafür aufbringen, wenn ich mehr Geld für die gleiche Leistung zahlen müßte, nur weil die Trägerfrequenz sich verdoppelt hat. Oder liege ich da so falsch?


    -Esengi

  • Zitat

    Original geschrieben von mojn
    (...)
    Jeder hat doch all diese Möglichkeiten schon per PC zu Hause? Warum sollte er dasselbe nochmals für teures Geld auf ein Handy wollen?! Und, dass der Kunde seinen Internetanschluss zu Hause aufgibt zugunsten von UMTS, wird ja wohl keiner ernsthaft glauben...


    Tja - warum eigentlich nicht? Ich kenne schon Leute, die überhaupt keinen Festnetzanschluß mehr besitzen. Ihr privates e-Mail-Konto haben sie bei web.de (kommt man über WAP dran) und telefonieren tun diese Leute überall - die merken gar nicht mehr, wenn sie zu Hause sind. Wo sie im Übrigen ziemlich selten sind...


    Ganz allgemein geht der Trend ja zur mobilen Gesellschaft - zu Hause bin ich da, wo ich mich wohlfühle. Für moderne Nomaden macht ein fester Internetzugang wenig Sinn - der Mobile Internetzugang wird ihm dagegen einiges wert sein.


    Zitat

    Original geschrieben von mojn
    Ok, es wird welche geben, die auch unterwegs Videos ausm Netz ziehen müssen. Aber wird das deshalb ein Massenfeature??? Die Mehrheit telefoniert unterwegs oder schreibt ne Nachricht. Das ewige Gesurfe spart man sich für zu Hause, da hat man mehr Zeit, ist billiger und man hat alles auf einem großen Monitor.


    Ich sag's nochmal: wartet ab, wie das Mobile Internet in zwei, drei Jahren aussieht. Dann wird das Surf-Handy vielleicht in eine "Datenbrille" integriert - so wie in der Visa-Werbung :) . Oder, nochmal ein paar Jahre weiter, die Bilder werden direkt als Gehirnströme übertragen, entstehen also mitten im Kopf. Dann brauche ich gar kein Display mehr, und auch keine Eingabegeräte. Und dann kann ich plötzlich tatsächlich überall meinen Lieblingsfilm ansehen, ohne mir auf einem Briefmarkengroßen Display den :apaul: zu holen.


    Zitat

    Original geschrieben von mojn
    Zum Thema Geld: Vodafone gibt beispielsweise einen Umsatz pro Kunden von 25 EUR pro Monat an. Bei diesem Durchschnitt, was wollen die machen, dass sich UMTS lohnt - wenn 100 EUR nötig wären? Was soll daran so begeistern, dass die Kunden viel mehr als heute ausgeben wollen? Surfen mit Highspeed auf einen 101*80 Pixel Bild? :D


    Das ist der Punkt - wenn Leute etwas wollen, dann zahlen sie auch dafür. Es kommt jetzt darauf an, etwas zu erfinden, das genug Leute wollen, die dafür auch den geforderten Preis bezahlen. e-plus experimentiert ja mit i-mode, um herauszufinden, für welche Dienste Kunden geld ausgeben würden. Das ist natürlich individuell - ich würde z. B. kein "kicker"-Abo bezahlen, finde aber "Finder" spannend genug, um den Dienst zu abonnieren.


    Und, wie gesagt, wenn die Dienste erst da sind, werden sie auch genutzt.


    Fazit: ich denke, UMTS als erster global einheitlicher Mobilfunkstandard wird kommen und sich durchsetzen. Und die Entwicklung wird weitergehen - UMTS ist nur ein Schritt auf dem Weg zur vollständig vernetzten Gesellschaft. Ob zu unser aller Wohl oder Wehe, das wird sich zeigen müssen.


    Grüße an die Schöne Neue Welt!
    Tomcat

    After all is said and done there's a lot more said than done.

  • Zitat

    Original geschrieben von mojn
    Ich zweifle am schnellen Start und Erfolg von UMTS sehr!


    Denn der Vergleich mit dem langsamen Internet früher und DSL heute ist zwar an sich gut und einleuchtend, aber eine Kleinigkeit stört:


    Jeder hat doch all diese Möglichkeiten schon per PC zu Hause? Warum sollte er dasselbe nochmals für teures Geld auf ein Handy wollen?! Und, dass der Kunde seinen Internetanschluss zu Hause aufgibt zugunsten von UMTS, wird ja wohl keiner ernsthaft glauben...



    Fast jeder hat auch die Möglichkeit, zu Hause "kostenlos" eine E-Mail an seine Freunde zu schicken.


    Trotzdem schicken die meisten lieber (von zu Hause oder unterwegs) eine bzw. mehrere SMS für viel Geld.


    Gerade an Orten, wo man nicht viel tun kann (Auto, Bus, Bahn, irgendwelche Wartezeiten) oder auf Reisen packt man sicher gerne mal sein "Terminal" aus, um Musik zu hören, einen Film/Fernsehen zu schauen, zu surfen, online gegen andere zu spielen oder für Bildtelefonie.

  • Zitat

    Original geschrieben von Andre

    Trotzdem schicken die meisten lieber (von zu Hause oder unterwegs) eine bzw. mehrere SMS für viel Geld.


    Na, das liegt aber eher daran, dass nicht jeder dauernd seine eMails checkt und eine SMS da deutlich fixer und unabhängiger ist.


    tomcat:


    Wer verzichtet auf seinen festen Internetzugang, um Internet auf einem Minidisplay zu begutachten??? :D


    Oder wird die Zukunft sein, dass jeder zum Handy gleich einen schicken Monitor durch die Gegend trägt fürs mobile Internetfeeling?!


    Klar haben manche einen Laptop - aber hier gehts doch um die Masse. Und die kauft und schleppt nicht gleich das ganze Equipment durch die Gegend.


    Spaß machen kanns und kommen wirds auch. Aber wohl eher wie WAP und GPRS - allmählich.

  • Ich für mich fänd es schon ziemlich praktisch, wenn ich überall meine Mails sofot bekomme. Obwohl das auf Dauer - auch bei GPRS - durch diesen ganzen SPAM-Kram schnell mal teuer werden kann:rolleyes:

    iPhone X 256GB


  • Ganz meine Meinung.
    Fahrt doch mal an einem Freitag oder an einem Samstag von Frankfurt nach Köln mit dem Zug, wandelt durch die Abteile und kommt mit den Leuten ins Gespräch. Das sind Wochenendpendler, die ihre Freundin/Freund, Frau/Mann oder Familie wo anders haben als sie unter der Woche arbeiten müssen.


    Schaut Freitags und Sonntags auf die Autobahnen. Dort trefft ihr eben diese Leutchen auch, nur eben in Autos (und im Stau. .. :o)


    All jenen bringt ein Festnetz-Internet nicht so viel. Wenn die Zugfahrer irgendwann einmal die Zeit im Zug nicht nur zum lesen sondern auch zum Musikhören nutzen können ohne ein weiteres Gerät samt Ladegerät und CDs oder MDs mitschleppen zu müssen, Infos direkt aus dem Internet ziehen können oder ihren Laptop ans Netz hängen können, wäre das ein echter Benefit.


    Denkt auch an diejenigen, die zwar nur innerhalb einer Stadt, aber trotzdem viel unterwegs sind. Die Wege von zu Hause zur Arbeit können schon in München lang sein, in London sind sie wirklich heftig. Ne Stunde mit der Tube oder dem Nahverkehrszug ist da locker zusammen.


    Dann gibt es Geschäftsreisende, die ne ganze Woche in irgendeinem Hotel verbringen müssen (Manche Kollegen von mir haben aufgrund dringlicher e-mails schon mal die Telefonbüchse im Hotelzimmer abgeschraubt, um den Laptop ans Netz zu kriegen :D )


    Vielleicht ist das alles noch kein Massenmarkt, was ich hier beschreibe, aber die Zahl der Wochenendpendler wächst und wächst... Und am Anfang wird es ein Service sein, den einige zu schätzen wissen werden.


    So long,


    Nio

  • Wie geht es mit UMTS weiter


    Zitat

    UMTS wird immer mehr zum Fluch. Vodafone verschiebt den Start. Orange kapituliert in Schweden. Spanien und die Schweiz haben bereits den Start verschoben. Quam entlässt fast alle Mitarbeiter in Deutschland und sorgt in Finnland für eine Regierungskrise...


    Gelesen im [URL=http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,208544,00.html]Spiegel[/URL]

  • Ich denke, dass das Kontraargument"Hab ich doch alles zu Hause am PC" sich genauso schnell erledigen wird wie "Wofür brauch ich ein Handy, hab doch ein Telefon mit Anrufbeantworter Zu Hause"....nur wird sich, weil die mobile Grundversorgung auf einem hohen Niveau angelangt ist die Verbreitung nicht so explosionsartig entwickeln...und da kriegen jetzt die Anbieter kalte Füsse....mit dem schnellen "Return on Investment", der anhand der Ausgaben bitter nötig ist wirds wohl nix:rolleyes: :rolleyes:

    Bello...sag doch mal was Politisches

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