Siemens verkauft Entwicklung v. Protokoll-Stacks für UMTS & GSM-Phones

  • Siemens Mobile Entwicklung geht an Infineon/ Xelibri vor dem aus


    Siemens-Beschäftigte befürchten Ende für Mobile Phones in Deutschland


    Mit großer Sorge haben die Beschäftigten bei Siemens Mobile Phones gestern die Nachricht aufgenommen, dass die Entwicklung von Protokoll Stacks für UMTS und GSM Handys an Comneon, eine Tochter des Chipherstellers Infineon übergeben wurde. Wie de.internet.com aus gewerkschaftsnahen Kreisen erfahren hat, fragt man sich in der Niederlassung Salzgitter, ob dies der Anfang vom Ende für die Mobile Phones-Sparte des Technologiekonzerns in seiner jetzigen Form in Deutschland ist.


    In der Presse wird schon länger spekuliert, dass Mobile Phones entweder verkauft, oder in ein Joint Venture nach dem Vorbild von Siemens Fujitsu umgebaut werde soll. Als mögliche Partner sind die japanische NEC und Lucky Goldstar (LG) aus Südkorea im Gespräch. Auch eine komplette Verlagerung der Entwicklung nach China ist denkbar; dort werden bereits entsprechende Entwicklungszentren aufgebaut.


    Die Modehandys Xelibri (Preis zwischen 200 und 400 Euro) dürften vor dem Aus stehen. Die im April von Siemens auf den Markt gebrachten Luxus-Handys, die zuerst exklusiv über Modeboutiquen vertrieben wurden, werden seit September in Billigmärkten wie Saturn verramscht.


    Von dem Ausstieg aus der Entwicklung für Protokoll Stacks (wir berichteten) sind 91 Mitarbeiter in Salzgitter, 45 Beschäftigte in München (MGA) und neun Ingenieure in Berlin betroffen. Der Verkauf soll schon bis zum 1. Dezember abgewickelt sein. Comneon sei zudem nicht tarifgebunden, dass heißt die Unterhöhlung des Flächentarifvertrags geht munter weiter, berichten die Gewerkschaftler weiter.



    Quelle :mad: :(

    thalabel

  • Mir fällt da nur ein: Tschüss Siemens. Irgendwann wird nur noch eine leere Namenshülle übrigbleiben. Nach dem Motto, wo Siemens draufsteht ist Motorolla oder sonstwas drin. Was solls, so ist nun mal die Entwicklung. Und mit dem derzeitigem Stand der deutschen Wirtschaft sind die hiesigen Firmen wohl schutzlos der Globalisierung ausgesetzt. Die Tendenz geht halt zum Einheitsbrei.


    Schade in erster Linie für die einheimischen Arbeitsplätze. Schade aber auch für echte Fans, die sich mit einer Marke identifizieren. Obwohl das schon reichlich bizarr ist, sich mit einer Handymarke zu identifizieren.... ;)


    Wie gesagt, was solls. Für mich persönlich ist diese Markenverbundenheit ohnehin seit Jahren mit dem Verkauf von Volvo-PKW und dem Niedergang von /// vorbei.
    Das waren noch Zeiten. Ein echter Volvo ohne Ford unterm Ar*** und ein echtes /// ohne Sony in der Hand! Schwedische Reinkultur sozusagen. Ach träum.....:D :D :D

  • Ich finde es jammerschade dass dieser hoffnungsvolle Global Player so abgewirtschaftet wird und jetzt wo im Low Level Bereich die Zeichen nicht schlecht stünden und der Bereich sehr erfolgreich agiert solche Entscheidungen gefällt werden.


    Eine Kooperation kann Siemens vielleicht helfen, aber wenn nur noch die Hülle übrigbleibt und die Siemens Tugenden der Handys verloren gehen werde ich mir eine neue Lieblingsmarke suchen müssen:(

  • Zitat

    Original geschrieben von Ayreon
    ....Eine Kooperation kann Siemens vielleicht helfen, aber wenn nur noch die Hülle übrigbleibt und die Siemens Tugenden der Handys verloren gehen werde ich mir eine neue Lieblingsmarke suchen müssen:(


    Ja und genauso ging es mir mit ///. Jetzt ist einfach zuviel Sony drin. Für mich jedenfalls. Ich will auch nicht behaupten, daß es /// wirtschaftlich schlecht getan hätte, im Gegenteil. Nur das die Marke ihre Identität verloren hat.
    Und kaum habe ich mich Siemens zugewandt, passiert derselbe Schmarrn....:(
    OEM-Produkte mit dem eigenen Label zu bekleben ist halt billiger.
    Das Problem dabei ist nur, daß man als Endverbraucher dann bloß noch die leere Namenshülle teuer bezahlt. Der Inhalt ist Einheitsbrei.

  • Zitat

    Original geschrieben von h00ligan
    Der Titel des Threads passt nicht wirklich zum Inhalt der Newsmeldung :rolleyes:


    Durchaus richtig. Es geht in erster Linie nur um den Chipbereich. Aber erstens sind in letzter Zeit häufiger Gerüchte bezüglicher der Handysparte von Siemens aufgekommen. Diese Meldung paßt tendenziell dazu. Und zweitens ist der generelle wirtschaftliche Trend Richtung Fusionen u.ä.


    Wie gesagt, der Firma /// hat der Zusammenschluß mit Sony wirtschaftlich sehr gut getan bzw. wird dies noch tun. Es wäre durchaus denkbar, daß aus denselben wirtschaftlichen Gründen die Siemenschefetage weiter denkt und die gesamte Entwicklung auslagert.


    Ich bin mir tatsächlich sicher, daß hier nur der erste Schritt vollzogen wird.
    Aber das ist nur eine Meinung eines absoluten Outsiders...;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Cohni
    Es geht in erster Linie nur um den Chipbereich.


    Es geht um 'die Entwicklung von Protokoll Stacks für UMTS und GSM Handys'. Das sowas an eine Infineon-Tochter abgegeben wird ist kein Zufall.

  • offizielle Pressemitteilung von Infineon dazu...


    Infineon übernimmt 145 Software-Ingenieure für Mobilfunk von Siemens - Ausbau des Lösungsgeschäftes wird vorangetrieben


    2003-10-08



    München – 8. Oktober 2003 – Die Infineon Technologies AG wird 145 Software-Entwickler vom Siemens-Bereich Information and Communication Mobile (Siemens mobile) übernehmen und damit seine Lösungskompetenz im Bereich Mobilfunk deutlich ausbauen. Darauf haben sich Infineon und Siemens mobile jetzt geeinigt. Die hochspezialisierten Ingenieure bringen vor allem Kompetenzen aus den Bereichen hardwarenaher Software für Handyplattformen sowie Betriebssysteme für Handys mit. Infineon wird die neuen Mitarbeiter in seine hundertprozentige Tochter Comneon GmbH & Co. OHG integrieren, die als unabhängiges Software-Entwicklungszentrum im Bereich Sichere Mobile Lösungen arbeitet. Damit verstärken sie das bereits vorhandene Entwicklungsteam, welches bereits heute für Siemens und andere Kunden arbeitet.


    Vorbehaltlich der Genehmigung durch die deutschen Kartellbehörden baut Infineon, derzeit viertgrößter Anbieter von Halbleitern für Mobilfunkanwendungen, mit diesem Schritt seine Kompetenz im Bereich Mobilfunk deutlich aus. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 200 Mitarbeiter in der Software-Entwicklung für Mobiltelefone der nächsten Generation sowie für die Integration von fortschrittlichen Betriebssystemen für den Mobilfunk. Die neu hinzukommenden Entwickler von Siemens mobile sind spezialisiert auf hardwarenahe Softwarelösungen für den Funkteil eines Handys (so genannte Protocol Stacks) für heutige und künftige Siemens-Mobiltelefone für GSM, GPRS und EDGE.


    „Wir freuen uns auf die 145 Software-Entwickler von Siemens, die unser bereits vorhandenes Know-how im Bereich Mobilfunk um wichtige Komponenten ergänzen“, sagte Dr. Erk Thorsten Heyen, CEO des Bereiches Sichere Mobile Lösungen (SMS) bei Infineon. „Damit sind wir auf dem Weg, uns vom Halbleiterchip-Hersteller zum Systempartner für komplette Mobilfunklösungen zu entwickeln, einen weiteren großen Schritt vorangekommen.“


    Ian Moyes, Geschäftsgebietsleiter Mobile Phones bei Siemens mobile: „Die Zusammenführung der Entwicklung gerade für hardwarenahe Themen wie Protocol Stacks erlaubt es uns, die Ressourcen flexibler und schlagkräftiger einzusetzen. So können Entwicklungszyklen für Handys weiter verkürzt werden.“


    Quelle: http://www.infineon.de/cgi/ecr…ijeilegcflgcegndfifdfoi.0

    [.......der entfall einer signatur verbilligte in diesem fall die herstellung......und schafft platz fuer ihre notizen.....]

  • Ist doch ganz klar. Mitarbeiter Konzern intern an eine andere Stelle schieben, um eben billiger werden zu können. Abschreibungen, gewerkschaftliche Beschränkungen und nebenbei auch noch ähnliche Geschäftsfelder zusammenziehen. Reine Marktwirtschaft aber keine Änderung für "uns".


    Die ursprüngliche Pressemitteilung ist heisse Luft, mehr nich.

  • Zitat

    Original geschrieben von Abi99
    Ist doch ganz klar. Mitarbeiter Konzern intern an eine andere Stelle schieben, um eben billiger werden zu können. Abschreibungen, gewerkschaftliche Beschränkungen und nebenbei auch noch ähnliche Geschäftsfelder zusammenziehen. Reine Marktwirtschaft aber keine Änderung für "uns".


    Die ursprüngliche Pressemitteilung ist heisse Luft, mehr nich.


    Würd ich auch sagen.
    Infineon entwickelt ja schließlich die Platinen für Siemens Handys.


    Lemmeob

    Geändert von niemandem am 20.12.2012 um 20:12

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