Migräne....oder Kopfschmerzen, die einem das Leben zur Hölle machen

Meine Freundin und ihre gesamte Familie leiden auch darunter, jeder unterschiedlich stark und unter anderen Umständen.

Meine Freundin hat es eine Weile mit Akupunktur versucht und auch über einen gewissen Zeitraum großen Erfolg damit gehabt.
Allerdings muß man das wirklich durchziehen und einen regelmäßigen Lebensablauf haben. Leider mußte sie die Sitzunge mehr oder weniger abbrechen.

Erkundige Dich doch mal, wie es mit Akupunktur bei Dir aussieht!

Umzug in eine andere Stadt, neuer Job, neue Wohnung, zuviel Streß rund um diese Dinge herum.
Sie hat zwei Therapiezyklen mitgemacht bzw. beim zweiten abgebrochen. Ein Zyklus umfaßt 10 Behandlungen. Eine Behandlung die Woche, aber auch unregelmäßig, um da keine Routine reinzubringen.

Re: Migräne....oder Kopfschmerzen, die einem das Leben zur Hölle machen

Zitat

Original geschrieben von Suga or Spice
Meine Schmerzen sind einmal nur in eine Kopfhälfte, und zwar so genau, daß man eine Linie dadurch ziehen könnte...oder halt vom Nacken her, und diese Schmerzen sind dann unerträglich.

Oh Mann, willkommen im Club :(.

Ich bin auch einer der Migräne-Geplagten, obiges Zitat hätte auch aus meiner Feder stammen können - von daher kann ich Dir echt gut nachfühlen.

Seit einigen Jahren nimmt die Häufigkeit meiner Schmerzattacken zu; manchmal hab ich 4 oder sogar 6 Wochen Ruhe, dann hab ich wieder einige Tage Terror.

Helfen tut mir Ibuprofen in Verbindung mit Trancopal (einem Muskelrelaxantium), da sich durch den Schmerz meine komplette Nackenmuskulatur zusätzlich verspannt, was noch mehr Schmerzen bedeutet...
Wenn selbst das nicht mehr anschlägt (das ist ca. 3 mal im Jahr der Fall), dann helfen nur noch die zentral dämpfenden Hämmer Novalgin und Tramal. :eek:

Hab mich schon komplett auf den Kopf stellen lassen, ob es organische Ursachen für den Schmerz gibt, aber Fehlanzeige: Es ist das klassische Migräne-Problem.

Über eine Sache bin ich aber heilfroh und dankbar: Wenigstens werde ich nicht durch Übelkeit geplagt, d.h. ich muss mich auch nicht übergeben, wenn ich ne Schmerzattacke habe.

Hi Suga!

Nachdem ich hier einen Sherpa-Suchtrupp zusammen hatte, um meine Unterlagen aus dem Diplom zu finden bin ich doch tatsächlich fündig geworden :eek: Abschnitt Verhaltensmedizin - Migräne (4 handgeschmierte Seiten Stichworte)... Ich hab zwar nimmer groß Ahnung von (hatte ich die jemals?), aber vielleicht ist ja was für Dich dabei.

Neben Medikamenten gibt es schon noch einige Sachen, die Du beachten und auch machen kannst.
Unter "Vorbeugung" hab ich hier was von Vermeiden exzessiver Essgewohnheiten (Tyramin, Nikotin, Alkohol Zitrusfrüchte), Regelmäßigkeiten im Tagesablauf (schlafen, essen) und Vermeidung von zu viel psychischer und physischer Belastung (so denn als Auslöser im Kopfschmerztagebuch identifiziert) stehen. So ein bisserl weißt Du ja offensichtlich schon, in welchen Situationen die Migräne bei Dir kommt. Also z.B. auch, ob es mit Stress (Serotonin) zusammenhängt. (Eine gescheite Diagnostik ist schon auch wichtig - also nicht nur, dass Du es hast, sondern auch das ganze Drum-rum.)

In den verschiedenen Phasen der Migräne kann man wohl auch diverse Sachen einsetzen, z.B. Entspannungsverfahren wie Biofeedback oder Progressive Muskelrelaxation. Die Reflexhypothese besagt ja, dass es erst eine Prodomalphase mit Vasokonstriktion = Durchblutungsminderung gibt, auf die der Migräneanfall mit Vasodilatation folgt. Entsprechend kannst Du lernen, die Verengung bzw. Erweiterung der Blutgefäße zu beeinflussen. Damit verhinderst Du effektiv schon das Zusammenziehen der Gefäße und auch das plötzliche Erweitern.

Weiterhin gibt es kognitive Verfahren, z.B. die Konkordanztherapie (von Gerber, Miltner et al).
Falls Stress mit ein Auslöser ist, wär es hilfreich sich mit Ursachen und besserem Umgang mit Stress auseinander zu setzen.

Wo es da jetzt Therapien für gibt, weiß ich leider auch nicht. Jedenfalls gibt es da schon sehr gute Ergebnisse - ich fürchte allerdings, dass sich davon noch nicht bei jedem Arzt was rumgesprochen hat Falls Dein Neurologe nix weiß (oder es gar als "Blödsinn" abstempelt), kannste ja auch mal bei Deiner Krankenkasse nachfragen.

Oder unser anderer Psychoonkel, der sich in dem Metier besser auskennt, schaut hier nochmal vorbei

Denn mal daumendrück für ein schmerzfreies Wochenende!

P.S.: Wenn das jetzt ein wenig zusammenhangslos ist bitte ich das zu verzeihen - mir fallen gleich die Augen zu Ggf. einfach nochmal genauer nachfragen, morgen kann ich hoffentlich wieder besser denken als gerade...

Re: Re: Migräne....oder Kopfschmerzen, die einem das Leben zur Hölle machen

Ich kenn das Problem.
Da gibt's nur eines: auch an freien Tagen um dieselbe Zeit aufstehen.
Zur Migräne allgemein: Ich bin das leidige Thema seit einigen Monaten los.
Medikamente nützten eh nichts - Aspirin zu schwach und bei den heute erhältlichen Triptanen war ich für den Rest des Tages nicht mehr zu gebrauchen. Also habe ich mir mal einen Kalender genommen und ganz genau darüber Buch geführt, wann ich Kopfschmerzen hatte, was die Ursache sein gewesen könnte, wie ich es behandelt habe etc.
Als Folge davon habe ich Alkohol gestrichen (habe eh nie viel getrunken), da dies wohl meinen Schlaf beeinträchtigt, gehe mehr oder weniger diszipliniert immer zur selben Zeit ins Bett und steh auch um dieselbe Zeit auf und schaue, dass ich genügend Sport mache.
Es ist enorm wie tägliches Ausdauertraining meine Migräne vermindert. Ich hatte, seit ich 5-7mal die Woche ca 30-45minuten rennen (nicht joggen) gehe, keinen einzigen Migräneanfall mehr. Ich ging früher oft (- sehr oft) ins Fitnesstudio, nur hatte dies auf die Migräne in meinem Fall keine Auswirkungen. Aber ein Ausdauertraining, welches mir täglich für eine gute "Gesamtdurchblutung" sorgt, hilft gut. V.a. wenn man noch an der frischen Luft ist und ein bisserl grün sieht ist es sehr entspannend. Anfangs sollte man sich aber nicht zu viel zumuten, sonst löst man wieder einen Anfall aus. Aber grundsätzlich kann ich Ausdauertraining nur empfehlen. V.a. ist bei mir auch die unterschwelige Migräneneigung verschwunden. Hatte früher dauernd das Gefühl, ich stünde kurz vor einem Anfall.
Spreche natürlich nur von mir - es soll angeblich Menschen geben, welche sich nach 10min Sport wegen eines Anfalls übergeben müssen.

Hi Suga!

Ich hab nochmal ein wenig gegoogelt und siehe da, die Ösis haben eine wunderbare Seite ins Netz gestellt:
Arbeitskreis VT: Woran erkennt man Migräne?
Hier findest Du über 4 Seiten verteilt gut und verständlich be-/ge-schriebene Infos zu Migräne, wie sie entsteht und was auch Du dagegen tun kannst Leider fehlt noch die Info zur Selbsthilfe, dafür ist ausführlicher dargestellt, was es mit der verhaltensmedizinischen Therapie auf sich hat. Vielleicht guckste mal, ob Du da ein Angebot findest (müsste auch die KK übernehmen)

Denn mal noch FF - Viel Vergnügen an einem (hoffentlich weiterhin) schmerzfreien Wochenende!

C U
Daniel

Edit: noch mehr Links:
Schmerzinfos.de - Migräne

Auch wenn es sich sehr eklig anhört - vielen meiner Patienten hilft es bestens:

- Kaffee kochen und ca. 0,1 liter möglichst frisch gepressten Zitronensaft hineingben.

-> Wohl bekomms!