Putzfrau im Haus

Wir bezahlen unserer Putzfrau 9 EUR die Stunde. Am Anfang hat sie versucht, die Zeit etwas zu "strecken", d.h. sie hat immer so 2.5 bis 3 Stunden gebraucht. Vorgabe waren max. 2 Stunden, da wir, wenn wir es selber machen, auch nicht länger brauchen (also einer alleine). Inzw. kommt sie jetzt nun auch mit 2 Stunden hin. In dieser Zeit wird auf der unteren Etage das Bad gereinigt, in allen anderen Räumen gewischt bzw. gesaugt und Staub gewischt. Oben haben wir nur ein kleines Gästebad, mein Homeoffice und unser Schlafzimmer. Da muß sie nix machen, insbes. weil in Zweiteres niemand außer mir reinkommt, und das Schlafzimmer machen wir auch lieber selber...

Sie kommt einmal pro Woche, macht also 18 EUR. On demand bügelt sie noch, das ist dann aber nicht mehr in den 2 Stunden zu schaffen, bekommt sie dann halt extra.

Pause macht sie IMHO keine. Aber auch egal. Sie weiß halt, daß sie 2 Stunden bezahlt bekommt und fertig werden muß. Wenn sie da zwischendurch Pause machen will, kann sie das natürlich tun.

Man muß allerdings dazusagen, daß die Frau im Nachbarhaus wohnt, das Ganze läuft also privat, nicht irgendwie über eine Vermittlung o.dgl.. Wegen Diebstahls mache ich mir genau deswegen absolut keine Sorgen - sie putzt nicht nur bei uns, und wenn sich so was rumspräche - selbst wenn nur als Gerücht - wäre das wohl weniger gut.

Bei uns läuft das so,...

...daß wir einen Festpreis für die Reinigung vereinbart haben. Unser Putzmann (jawohl, das gibt es - ist ein Student) bekommt pro "Sitzung" 50 Euro und benötigt dafür so ca 4 Stunden, wenn er sich beeilt. Dann hat er keinen Druck, muß also sicht nicht rechtfertigen, wenn er länger braucht.
Die Arbeitszimmer und den Serverraum im Keller betritt er nicht (sind zu).
Folgendes wird erledigt: Treppenkaus reinigen, die beiden Bäder auf Hochglanz bringen, Wohnzimmer, Eßzimmer, Küche machen und unten die Fenster reinigen. Alle paar Wochen kommen Sachen wie die restlichen Fenster oder auch der Garten mal dran, aber das geht extra. Wir haben den Mann jetzt seit fast zwei Jahren und vertrauen ihm. Anfänglich hatten wir bei kritischen Stellen (auf deutsch dort, wo Wertgegenstände waren) ne Webcam versteckt, aber Probleme gab es nie. Ach ja, eine Vereinbarung haben wir: Er darf sich während der Arbeit im Kühlschrank und von den Getränken bedienen (solange er unsere Bar in Frieden läßt). Gab noch nie Probleme.

Luposen

Re: Bei uns läuft das so,...

Zitat

Original geschrieben von Luposen
...
Anfänglich hatten wir bei kritischen Stellen (auf deutsch dort, wo Wertgegenstände waren) ne Webcam versteckt, aber Probleme gab es nie
...

OT: Sorry, aber das finde ich ein starkes Stück:flop: oder habt ihr euren "Putzmann" vorher informiert, dass er beobachtet wird oder gab es gar einen begründeten Verdacht ?

Gruß,
nutellatoast

nutellatoast

Wieso ein starkes Stück? Versteh mich nicht falsch, aber anfänglich weiß man eben nicht, wen oder was man sich einhandelt, zumal ein Putzer in aller Regel dann kommt, wenn man selbst nicht da ist. Ist ein Job, bei dem es hauptsächlich um Vertrauen geht - und das muß erst einmal begründet sein! Das war wie Gesagt so am Anfang, um sicher gehen zu können, daß eben alles korrekt verläuft, daher hatten wir auch keinen begründeten Verdacht.
Und ihm vorher sagen? Na wie schlau, dann kann man es auch direkt lassen. Mag zwar vielleicht nicht die feine englische Art sein, aber ich finde diese Vorgehensweise nach wie vor völlig in Ordnung. Hat sich ja auch shcon längst erledigt und Probleme wegen mangelndem Vertrauen geibt es (genau deshalb) ja nicht.

Luposen

Luposen:

Dabei muss aber klar sein, dass du damit das Persönlichkeitsrecht deines "Putzmannes" verletzt hast! Deswegen ein starkes Stück.

Vielleicht denkst du nochmal drüber nach, auch wenn eds aktuell kein Thema mehr ist.

Gruß,
nutellatoast

Zitat

Original geschrieben von nutellatoast
Luposen:

Dabei muss aber klar sein, dass du damit das Persönlichkeitsrecht deines "Putzmannes" verletzt hast! Deswegen ein starkes Stück.

Vielleicht denkst du nochmal drüber nach, auch wenn eds aktuell kein Thema mehr ist.

Gruß,
nutellatoast

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Ich finde das Vorgehen von Luposen durchaus in Ordnung, wenn er die Kamera nach kurzer Zeit wieder entfernt und die Aufzeichnungen gelöscht hat. Der Mann soll ja seine Arbeit erledigen und nicht private Dinge machen, insofern finde ich auch nicht, dass es eine einschneidende Verletzung des Persönlichkeitsrechtes ist. Sicher ist es nicht gerade die feinste Art, aber das ist immer noch besser, als nach dem Besuch alle Ecken abzusuchen, einen Gegenstand nicht gleich zu finden und dann erstmal zu Unrecht die Putzhilfe zu verdächtigen.

Nebelfelsen

Danke! Du hast es verstanden! Selbstverständlich ist die Kamera schon Ewigkeiten weg! Die Aufnahmen logischerweise auch - was hätte ich denn vom dem "Best-Of-Staubwischen in der Villa Luposen"?:D

Ich denke, niemand hat etwas davon, wenn man hinterher rumrennt und jemanden verdächtigt, irgendwas geklaut zu haben oder so, bloß weil das betreffende Teil gerade mal nicht auffindbar ist - und im Verlegen von Papas wichtigen Sachen (Aktenordner, Telefon, autoschlüssel und vor allem teure Feuerzeuge) ist mein Sohn locker auf Weltmeisterniveau. Anders gesagt, wir suchen ständig irgendwas. Und da wäre es geradezu fatal, müßten (oder könnten) wir dazu noch die Putzhilfe verdächtigen. Mittlerweile haben wir unseren Putzer schon erfolgreich weitervermittelt - anders gesagt kümmert sich der Gute inzwischen um die halbe Nachbarschaft...Man mag es nicht glauben, aber so hat sich der Typ eimnen äußerst coolen alten Mini Kombi finanziert! Da sag noch einer, Putzen würde sich nicht lohnen...

Aber noch mal zu Joe2: Du bist kein Raucher, oder? Ich muß zugeben, daß ich eine stündliche Kippenpause ebenfalls bräuchte...Macht es doch wie wir: Vereinbart einen Pauschalpreis und die Sache ist in Butter! Eine Diebstahlsversicherung kenne ich so explizit nicht, aber frag doch mal bei Deiner Hausratsversicherung an - kann doch sein, daß die dort haften.

Luposen

Moin,
Putzenkontrolle via Video:
Auch wenn ihr es nicht so seht. Das ist eindeutig ein Verstoß gegen das geltende Arbeitsrecht. Der Putzmann hätte vorab informiert werden müssen.
Wir sind hier nicht in Amerika. Solche Handlungsweisen kann ich als Arbeitnehmer nicht gutheißen und es wäre dem Putzmann durchaus möglich anhand deines Postings dich vor das Arbeitsgericht zu zerren und auf Schadensersatz zu verklagen.

Dazu lest mal die einschlägigen Paragraphen im Arbetisrecht durch (§ 87, etc.).

Geht mal mit den Persönlichkeitsrechten Anderer nicht so leichtfertig um, das kann heftig ins Auge gehen.

Ich bin sehr verärgert über dieses Vorgehen und die dazu rechtfertigenden Aussagen :(.

cu

Zitat

Original geschrieben von GeneralCuster
Moin,
Putzenkontrolle via Video:
Auch wenn ihr es nicht so seht. Das ist eindeutig ein Verstoß gegen das geltende Arbeitsrecht. Der Putzmann hätte vorab informiert werden müssen.
Wir sind hier nicht in Amerika. Solche Handlungsweisen kann ich als Arbeitnehmer nicht gutheißen und es wäre dem Putzmann durchaus möglich anhand deines Postings dich vor das Arbeitsgericht zu zerren und auf Schadensersatz zu verklagen.

Dazu lest mal die einschlägigen Paragraphen im Arbetisrecht durch (§ 87, etc.).

Geht mal mit den Persönlichkeitsrechten Anderer nicht so leichtfertig um, das kann heftig ins Auge gehen.

Ich bin sehr verärgert über dieses Vorgehen und die dazu rechtfertigenden Aussagen :(.

cu

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Naja, dann muss man aber vorher auch die Hintergründe genau kennen:
- gibt es einen Arbeitsvertrag
- ist der Job ordentlich angemeldet und werden auch Versicherungsbeiträge und Steuern gezahlt
- steht im Arbeitsvertrag etwas drinn, dass im Haus an einigen Stellen generell Geräte zur Videoüberwachung eingesetzt werden, dann ist es egal, wie viele versteckte Kameras sonst noch installiert werden
etc. etc.

Ich würde das bei so einem Putzjob nicht so eng sehen. Wenn der Film ergeben hätte, das etwas weggekomen ist, kann man auch ohne Film Anzeige erstatten und den Mann kündigen.

Darüber zu berichten ist natürlich ein Risiko, aber vermutlich würde so ein Verfahren ja doch eingestellt, wie sollte so etwas bewiesen werden. Nur aufgrund der Äußerunen hier im Forum, die ja jeder nach Belieben auch frei erfinden könnte?

Nicht, dass ich Kameraüberwachung generell befürworten würde, aber wenn ich bei einer Firma neu anfange oder einen Auftrag außer Haus erledige rechne ich zunächst immer damit, dass vielleicht eine Überwachung statt findet. Viele Unternehmen überwachen auch in Deutschland ohne Kenntnis des Arbeitnehmers.
Besonders schlimm ist es nicht nur in den USA. In Großbritannien sieht man z.B. an jeder Strassenecke und in fast jedem Geschäft Schilder, die darauf hinweisen, dass man aufgezeichnet wird.
In Ihrem Schulungszentrum in Brüssel geht die IBM sogar soweit, dass in fast jedem Flur Kameras und Infrarotkameras hängen, teilweise auch versteckt. Aufmerksam gemacht wird man nur durch ein kleiner, leicht übersehbares Schild an der Rezeption.