Pixelfehler - Selbstheilung möglich ?

  • LC-Display = LCD = LCD-Display (letzteres ist eigentlich gestottert, hat sich aber schon eingebürgert wie z.B. ABS-System und HIV-Virus) ;)


    LCD bedeutet also erst mal Flüssigkristalldisplay. Das besagt noch nichts über die Technik des LCDs und die Art der Beleuchtung aus. Ein LCD ist im Gegensatz zu Röhrenmonitoren oder Plasmaschirmen nicht selbstleuchtend.
    (Ältere Semester erinnern sich vielleicht noch an die Overheaddisplays in der Schule, da war der Projektor die Lichtquelle.)


    TFT ist eine Technik die den Aufbau eines LCDs beschreibt, ist aber immer noch nicht die Beleuchtung.


    LCDs können mit Leds, Leuchtstoffröhren, Leuchtfolien oder reflektierten Tageslicht beleuchtet werden. Meist sind es eine oder mehrere Leuchtstoffröhren die das Display beleuchten und mit der Zeit verschleissen, also dunkler werden. Eine Hintergrundbeleuchtung gilt als defekt, wenn sie nur noch 50% der ursprünglichen Helligkeit liefert. Dies ist nach etwa 30.000 bis 50.000 Stunden der Fall (Herstellerangabe), realistisch ist natürlich ne andere Zahl.


    Das was "ausläuft" ist immer das LCD, nicht die Beleuchtung. Wer's nicht glaubt wirft einfach mal den Flachbildschirm runter... ;)



    Gruß, Tom.l

  • Zitat


    Das was "ausläuft" ist immer das LCD, nicht die Beleuchtung. Wer's nicht glaubt wirft einfach mal den Flachbildschirm runter...


    Ist ja logisch: LC steht ja für "Liquid Crystal" (Flüssigkristall) ;) .


    Ist das eigendlich oft, dass z.B. TFTs von Notebooks Pixelfehler haben (ich weiß, hier war die reden von Desktop-TFTs)? Ich wundere mich nur, weil ich an meinem bisher noch keinen kaputten Pixel habe entdecken können.


    AFAIK kommen diese Pixelfehler ja dadurch zustande, weil der Strom an der Stelle konstant verkehrt anliegt bzw sich die "Spannung" des Pixels nicht mehr ändern lassen kann und so der Pixel nur eine Farbe hat (also wenn gar kein Strom anliegen würde, dann wäre er schwarz.; usw - vom Prinzip her wie beim TV). Korrigiert mich, wenn ich falsch liege ;) .
    Aber von einer Selbstheilung habe ich auch noch nie gehört.

    I think I speak for all women capable of reproduction when I say... no.
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  • Hallo,


    bei TFT-Displays sitzt hinter jedem Pixel ein Transistor. Wenn das Display einen Pixelfehler hat, ist nicht das Display selbst defekt (das würde nicht genau ein Pixel treffen), sondern der Transistor ist defekt bzw außerhalb der Toleranz.


    Theoretische Abhilfe (in der Praxis unmöglich): den Transistor entfernen, dann bleibt das Pixel schwarz; oder noch besser, den Transistor ersetzen.


    Nur weil auch die Displays mit erträglichen Pixelfehlern verkauft werden, sind die Dinger überhaupt bezahlbar. Würden nur Displays ohne Fehler verkauft, wären diese noch viel teurer, als es die fehlerfreien heute sind, weil dann die Kosten für die fehlerhaften Displays umgelegt werden müßten.


    Durch die marktübliche Lösung werden die fehlerfreien Displays billiger, und gibt es überhaupt billige Displays (mit Fehler).


    Ist auch nix besonderes, bei anderen PC-Komponenten ist es auch nicht anders. CPUs gibt's nicht deshalb mit feinen Takt- (und Preis-) Unterschieden, weil der Markt so eine feine Abstufung verlangt, sondern weil die langsameren CPUs nix anderes sind als der Ausschluß bei der Produktion der schnellen, welche (sorgfältig geprüft) mit 100 oder 200 MHz weniger perfekt laufen. Die CPU mit 400MHz mehr ist dann natürlich ein neuer Typ.


    Kann Dir auch bei Festplatten passieren: wenn es ansonsten identische Festplatten mit 40 und 60 GB gibt, sind die mitunter noch viel identischer, als man annimmt. Die 60er hat dann z.B. drei Scheiben mit je 20 GB. Und die 40er hat genau die gleichen drei Scheiben drin, von denen eine defekt und über die Firmware ausgeblendet ist.


    Nur dadurch, daß auch ein Teil des Ausschusses entsprechend eingeschränkt und geprüft als leistungsschwächere Komponente verkauft wird, gibt's im PC-Markt die Preise, die wir heute haben.


    Bei den Displays ist's halt ärgerlich, weil hier als kleinere Leistungsklasse vermarkteter Ausschuß nicht weniger Platz oder Rechenleistung hat, sondern ein paar defekte Pixel, die man jeden Tag sieht.


    Wen's stört, der muß mehr Geld ausgeben, oder noch ein paar Jahre beim Röhrenmonitor bleiben, die haben keine Pixelfehler ;)


    Gruß, Wolfgang

  • Hm... wundert mich alles ein bißchen. Bin hier gerade an meinem 2 Jahre alten Compaq Laptop, und mir ist noch kein einziger Pixelfehler bei dem Gerät aufgefallen....:confused:

  • Je größer ein TFT desto größer die Chance auf Pixelfehler. Und weil alte Laptops meistens nur 14" sind, kommt das da weniger vor als auf nem 17" für den Schreibtisch. Ist irgendwie produktionsbedingt, zumindestens habe ich das so gelesen.

    Grüße, Jens

  • Achso. Ja das klingt soweit ganz plausibel. Freut mich aber andererseits wieder, dass ich eben keine habe :) da ich ohnehin kein 15", 17" ... brauche.

  • Zitat

    Je größer ein TFT desto größer die Chance auf Pixelfehler. Und weil alte Laptops meistens nur 14" sind, kommt das da weniger vor als auf nem 17" für den Schreibtisch. Ist irgendwie produktionsbedingt, zumindestens habe ich das so gelesen.

    Der 17"er hat eine um 50% grössere Fläche (genauer sind es 47%), dementsprechend müsste er mindestens 47% mehr Pixelfehler aufweisen. Daher ist die feste Zahl von 5 Pixelfehlern eigentlich nur für eine Bildschirmgrösse festlegbar. Von 17" nach 21" sind es wieder 52%, von 14" nach 21" sogar 125%. Das produktionstechnische Problem ist, dass die Fehlerrate bei grösseren Flächen nicht quadratisch steigt, sondern erheblich drastischer (ohne dass ich da irgendeine genauere Ahnung von hätte ;))


    Ich weiss nur, dass die Wacker-Chemie vor einigen Jahren bei der Produktion von 12"-Wafern fast Pleite gegangen wäre, weil die Ausschussrate zu hoch war. Zur Erklärung: Vorher gab es 8"-Wafer. Ausser Wacker beherrschen nur sehr wenige Hersteller das Verfahren. Auf diese höchstreinen Siliziumscheiben werden integrierte Schaltkreise geätzt. Die Randzonen können dabei nicht genutzt werden und sind teurer Abfall. Je grösser der Wafer wird, um so weniger Abfall fällt an, und um so mehr Chips passen drauf.
    8" auf 12" war allerdings ein Quantensprung:
    Die Fläche wurde mehr als verdoppelt, genauer um 125% grösser - bis heute gibt es keine grösseren. Und wg des Randzonenproblems passen sogar 2,4x so viele Chips drauf.
    Zum Grössenvergleich habe ich gerade mal eine CD nachgemessen: Durchmesser ~4,7"


    Wer Pixelfehler imitieren will, sollte mal auf seinen Bildschirm niesen... :D


    Man braucht zum Testen auch nicht unbedingt den Elsa Screen Tester (habe keine Download-Möglichkeit gefunden). Ein selbstgebasteltes "Schwarzbild" reicht auch: zB mit IrfanView irgendein (beliebig kleines/grosses) Stück aus einem schwarzen Bildteil ausschneiden und als neues Schwarzbild.png (oder was auch immer) abspeichern. Dann mit Irfan wieder aufrufen und nochmal "Enter"...
    => Buff - ist (fast) alles formatfüllend schwarz und ein PixelEin-Fehler fällt sofort auf. PixelAus-Fehler mit entsprechendem Weiss-Bild. :cool:

  • Zitat

    Original geschrieben von alpha
    Man braucht zum Testen auch nicht unbedingt den Elsa Screen Tester (habe keine Download-Möglichkeit gefunden). Ein selbstgebasteltes "Schwarzbild" reicht auch: zB mit IrfanView irgendein (beliebig kleines/grosses) Stück aus einem schwarzen Bildteil ausschneiden und als neues Schwarzbild.png (oder was auch immer) abspeichern. Dann mit Irfan wieder aufrufen und nochmal "Enter"... => Buff - ist (fast) alles formatfüllend schwarz und ein PixelEin-Fehler fällt sofort auf. PixelAus-Fehler mit entsprechendem Weiss-Bild. :cool:


    Ich weiß auch nicht mehr wo ich den elsa-Tester her habe. Wenn ich nix mt "Verbreitung verboten" dadrin finde werde ich den heute Abend mal online stellen. Ist für TFT und Röhre, mit getrennten Tests (weil ja nicht alles auf beide Zutrifft). So wie Du das mit den Farben erklärst ist das da auch bei, der schaltet schwarz, weiß, grün, blau, rot durch und man sieht genau wann welcher Pixel nicht funktioniert. Deine Idee ist aber für den Heimgebrauch ganz praktisch.

    Grüße, Jens

  • DOS-Fenster aufmachen. (Start -> Ausführen -> cmd -> enter)
    Eintippen:
    echo off [ENTER]
    cls [ENTER]
    ALT+ENTER


    Ruck-Zuck-Möglichkeit um schnell nach leuchtenden Fehlerpixel zu suchen.



    Gruß, Tom.

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