Erst Lehre, dann Studium?

  • Hi,


    Ich habe vor Kurzem mal von der Möglichkeit gehört, dass man nach dem Abitur eine Lehre macht und erst anschließend mit dem Studium beginnt.


    Was haltet ihr von der Idee?


    Meine Idee war zum Beispiel, dass ich erst eine Art KFZ-Mechaniker Lehre mache (die ich ja mit Hilfe von Lehrzeitverkürzung in 2 1/2 Jahren schaffen könnte) und dann noch ein FH-Maschinenbau-Studium, mit Schwerpunkt Fahrzeugtechnik, dranhänge.


    Man wäre halt dann perfekt ausgebildet.
    Sowohl die harte Praxis, als auch die trockene Theorie.


    Danke für eure Tipps und Meinungen!
    Christoph

  • Finde ich eine gelungene Kombination. So ähnlich habe ich es auch gemacht. Erst Abi, dann tech. Zeichner, dann Maschbau Konstruktionstechnik. Der Zeichner war eigentlich nur ein Einstieg in den Maschbau, im Herzen bin ich Schlosser. Das reiht sich alles so nahtlos aneinander, dass es eine wahre Freude ist. Und gerade, wenn Du schon mal richtig in der Werkstatt oder Halle gearbeitet hast, weisst Du, wovon Du sprichst und wie man was macht. Du vermeidest die ganzen Anfängerfehler der Jungingenieure, über die so gerne gelacht wird. Glaub mir, die 2,5 Jahre sind keine vergeudete Zeit und werden Dir bei jedem anständigen Arbeitgeber hoch angerechnet, weil Du eben weisst, wovon Du sprichst. Du kennst die Arbeistweisen, Du weisst, was einen bei der Montage ankotzt, ob etwas passt oder nicht, was gerne falsch gemacht wird, und du hast ein Gefühl fürs Material und dessen Eigenschaften. Bis das manche meiner Kollegen rausgekriegt haben, die mit 19 zusammen mit mir (damals 25) angefangen haben, vergehen noch zehn Jahre. Gerade hier an der FH sieht man genau, wer vorher ne Berufausbildung gemacht hat und wer nicht.

  • Re: Erst Lehre, dann Studium?


    Zitat

    Original geschrieben von hydranz
    Meine Idee war zum Beispiel, dass ich erst eine Art KFZ-Mechaniker Lehre mache (die ich ja mit Hilfe von Lehrzeitverkürzung in 2 1/2 Jahren schaffen könnte) und dann noch ein FH-Maschinenbau-Studium, mit Schwerpunkt Fahrzeugtechnik, dranhänge.


    Genau so hat es ein Freund von mir gemacht. Bei mir ist es ähnlich: Lehre > Fachabi > Bund > Studium.
    Ich halte das für eine gute Kombination, vorallem hat man dann nach der Schule
    auch endlich mal Geld in den Händen. :)
    Für ein FH-Studium brauchst du meistens auch ein Vorpraktikum, sonst wirst du nicht zugelassen. Durch die Berufsausbildungs brauchst du das natürlich nicht mehr zu machen.(nur mal so am Rande)
    Mach es doch so,wie du es dir schon ausgemalt hast. Ich glaube die meisten FHler haben erst einen Lehre gemacht...also da bist du nicht alleine.

  • Hmm, im fh-studium sind doch auch 2 Praxissemester dabei. Habe ich da auch irgendwelche Vorteile? Bzw bringt mir die Praxis, die ich mir in der Lehre angeeignet habe, auch in der Theorie etwa?


    Andere Frage noch:


    hat diese Möglichkeit auch irgendwelche Nachteile?

  • Wie wäre es mit einem Studium im Praxisverbund? Du machst dabei die Ausbildung und das Studium parallel. Das heißt, dass du dir ein paar Jahre sparst, und noch dazu das ganze Studium bezahlt bekommst.
    Ich kann nur sagen :top:
    Der Anspruch steigt natürlich: Leistung=Arbeit/Zeit ;)


    Studium im Praxisverbund

  • Also ich habe Elektronik an der FH Reutlingen studiert, und meine vorausgegangene Lehre zum Industrieelektroniker hatte, ausser den fachlichen Vorteilen, wie ich wusste schon mal was mich überhaupt im Studium erwarten würde, auch Zeitliche.


    Kurz gesagt, ich musste nicht das 8-12 wöchige technische Vorpraktikum in einem Betrieb machen, um z.B. erste mechanische und elektrische Arbeiten zu verrichten und Arbeitsmethoden kennen zu lernen.


    Darüber hinaus wurde mir, auf Antrag, das erste Praxissemter erlassen, was mir ein halbes jahr Studienzeit erspart hat.


    Dem gegenüber stehen natürlich die Lehrzeit, in meinem Fall waren es 3 Jahre.


    Bereue es aber nicht, vorallem war mir vor dem Studium klar, was Elektronik eigentlich ist, und auch das das mein Gebiet ist, was ich studieren möchte.


    Gruss wacer

  • Ich kann eigentlich nur jedem empfehlen, diesen Weg zu gehen. Zum einen hat man Berufspraxis erlebt und zum anderen einen akademischen Abschluss. Genau das wollen Unternehmen heutzutage sehen. So leid es mir tut, aber jemand, der direkt nach dem Abitur ein Studium angefangen hat und mit purer Theorie zugedröhnt wurde, hat es sehr schwer auf dem Arbeitsmarkt (womit ich keinesfalls die Leistung von "normalen" Studenten schmälern will, so ist nunmal die Realität). Ich persönlich gehe diesen Weg und erhoffe mir viel davon (auch wenn ich neben meinem Vollzeit-Job das Studium laufen habe und dadurch meine Freizeit doch arg eingeschränkt ist). Bei einem Freund sehe ich gerade, dass er das goldrichtig gemacht hat. Erst Ausbildung, dann Studium und jetzt ein sehr gut bezahlter Job. So muss es laufen.


    CU, Cheesy

  • Deine Idee mit Ausbildung und Studium ist eine gute Wahl!


    In meiner Fachrichtung (Vermessungstechnik) werden Leute die auch die Praxis aus einer Ausbildung haben viel lieber eingestellt als Fachidioten die nur auf der Uni waren.
    In deinem Fall hätte einer der nur auf der Uni war vielleicht super viel Wissen aber hat warscheinlich noch nie einen dreckigen Motor gesehen geschweige dann selber repariert. Und bei vielen Sachen aus dem täglichen Leben hilft einem alles Fachwissen nichts wenn man in einer Werkstatt improvisieren muss.


    Ein Problem könnte vielleicht die Bundeswehr sein!
    Ich habe schon mehrmals gehört das Abiturienten eingezogen wurden obwohl sie eine Ausbildungsstelle hatten und diese sogar angefangen hatten. Für die Bundeswehr scheint das Abi schon als 1. Bildungsweg zu gelten und ab dem 2. können sie einfach einziehen und die Ausbildung unterbreche oder abbrechen.
    Die genauen Regelungen kenne ich nicht aber da solltest du dich vielleicht mal informieren!


    Ansonsten wünsche ich dir viel Glück und Erfolg!
    Vermessini

    Männer werden nie erwachsen................Nur ihre Spielzeuge werden teurer!

  • Ich finde dass eine Lehre vor dem Studium in bestimmten Bereichen schon fiel Sinn macht.
    Ich bin auch gerade dabei meinen Krankenpfleger zu machen bevor das Medizinstudium beginnt. Ich nehme so schon sehr viel Wissen und Erfahrung mit ins Studium und habe so mit Sicherheit einen großen Vorteil.
    mapa812

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