Kindheit in den 60ern - 80ern: Wie wahr! Und wie schön es war! (Nostalgie)

  • Zitat

    Original geschrieben von strassl
    Kennt noch jemand das BTX (Bildschirmtext) System?


    Entweder als eigenständiges Gerät oder als Zusatzmodul für manche Homecomputer (Amstrad CPC)


    Zu dieser Zeit hatte auch ich schon (noch) am Online-Banking teilngenommen. Dieses System halte ich bis heute für gefahrloser als das Internet. Manche Banken hatten auch ihre eigenen Rufnummern/Anschlüsse, über die man sich in den Bank-Computer einwählen konnte, um Bankgeschäfte per Modem zu erledigen. Zuerst mit 1.200 Baud, später mit 2.400, wo das Modem aber eine eigene Stromversorgung benötigte (was bei Notebooks lästig war).


    Diesen Zeiten trauere ich manchmal nach. Auch heute würde mir ein NB mit schwarz/weiß-Bildschirm völlig ausreichen.


    Mein erster Computer?



    Natürlich nicht mein eigener. Ich war aber in der glücklichen Lage, dieses Gerät als (vor-)pubertierender Jugendlicher gemeinsam mit einem Freund täglich jeweils nach Feierabend bis in die Abendstunden frei nutzen zu können. Außer uns beiden interessierte sich damals "keine Sau" für solche Technik. Wir schrieben für den Eigner u.a. die von ihm benötigten Programme zum Etiketten/Briefdruck etc. Damals gab es noch keine fertig konfektionierte SW. Selbst die periodische Abfrage der Tastaur (mehrfach pro Sek., aber nicht zu oft) inbezug auf die Frage, ob und welche Taste gerade gedrückt wird, musste in die Routinen aufgenommen werden, wenn man wollte, dass das Programm überhaupt auf Tastendrucke reagiert. Heute ist das sicher nur noch schwer vorstellbar.


    "Unser" System war leider nicht ganz so üppig ausgestattet. Diskettenlaufwerke besaßen wir nicht und die auf dem Bild zu sehende Festplatte (unter dem Monitor) hätte das Budget sicherlich extrem gesprengt. Trotzdem hatten wir viel Spaß mit dem Ding und saßen mindestens jeden zweiten Tag davor. Viele "Computer-Kids" gabs damals jedenfalls noch nicht.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Manche Banken hatten auch ihre eigenen Rufnummern/Anschlüsse, über die man sich in den Bank-Computer einwählen konnte, um Bankgeschäfte per Modem zu erledigen.


    Für Firmen Kunden haben das viele Banken heute noch. Zwar nicht mehr mit Analog Modem, sondern mit ISDN oder Datex-P Verbindung.


    Wird aber leider immer mehr auf Internet umgestellt.


    Leider deswegen, weil einfach die alte Technik perfekt funktionierte. Wenn es zu einem Fehler kam, konnte man den sehr schnell einkreisen.


    Heute ist jeder Fehler ein Theater. Erstmal feststellen, welche Seite "schuld" ist. Dann die Frage nach dem OS, welche Java Version, welcher Browser, irgendeine komische Firewall. Und richtig Geil sind die Macken mit einem einzigen Kunden, die immer nur ab und an auftreten.


    Und wenn ich mir das "alte" System Systeme anschaue, und dann das, was wir für das Internet aufbauen mussten... Einfach nur Krank. Und das für die selbe Anzahl Kunden (nee, eigentlich erstmal weniger, weil viele sich weigern von ISDN weg zu gehen, und es gibt auch nur die Funktionen, die es auch per ISDN gibt).


    Die alten Server sind vergleichbar mit einem modernen Smartphone (von der Rechenleistung her). Die neuen Server brauchen direkt mal 64GB Speicher, 8 CPU, und dann davon auch direkt deren 4 Stück, etc. pp.


    Was waren das noch Zeiten, wo Software Ressourcensparend entwickelt wurde (wo sich witzigerweise auch von Entwicklerseite Fehler viel einfacher zu finden waren).


    Und das Argument die Software heute könne mehr, stimmt so nicht. Viele Systeme in banken die abgelöst werden, können teilweise weniger, als die alten Systeme.


    Erinnert sich noch einer an die "Notebookzeiten" in der Telefonzelle? Meinen Epson HX-20 habe ich immer noch, nur der Akustikkoppler ist irgendwann verschütt gegangen. Was hat das Spass gemacht, vor allem oftmals verbunden mit einem Lauftraining :D :D :D

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Ich selber bin Baujahr 1982 und muss auch noch mit Schmunzeln an meine Kindheit zurückdenken.


    Wie haben wir unserer Taschengeld (5DM) gespart um sich neue He-Man oder Shira Figuren zu kaufen oder an unsere Eltern hingebettelt, dass wir welche bekommen. :p


    In unsere Nachbarschaft war damals eine kleiner Eisstand wo die Kugel noch 50 Pfennig gekostet hat. Vorallem aber waren wir total kreativ. Wir haben Wasserbombenschlachten gemacht und draußen im Kiesbett mit unseren Matchbox Autos gespielt. Machmal haben wir Night Rider nachgespielt (Natürlich wollte jeder K.i.t.t. sein). :D


    Jeden Abend kam dann immer im Fernsehen auf Tele 5 diverse Kindersendungen (die uralten Ghostbusters, He-Man, Shira, Bravestar etc.)


    Hier mal ein paar Links zu alten Intros. :p


    Klick mich hart (Ghostbusters)


    Klick mich soft (She-Ra)


    Klick mich nochmal (He-Man)


    Klich mich nochmal ganz fest (Brave Starr)

    iPhone SE Space Gray 64 GB
    9x Vertrauensliste

  • Die Frage ist, was ist tatsächlich negativen Umständen der Zeit geschuldet und welche Dinge ergaben sich einfach auch der Tatsache, dass man als Jugendlicher Respekt vor Autoritäten haben musste und hatte.
    Wenn man sich als Jugendlicher irgendwelchen blöden Lehrern unterzuordnen hatte war das weniger ein Problem der 70er oder 80er Jahre, sondern das bringt einfach die Pubertät mit sich. Mit heutigen Kuschel-Pädagogen ecken Jugendliche weniger an, aber die Folgen sind auch mangelnder Respekt und eine Einstellung zu manchen Dingen des Lebens, die nicht gerade vorteilhaft ist.


    Ich bin auch in den 1970er und 1980er Jahren groß geworden und der schreckliche Geschmack damals ist natürlich eine Erinnerung; grüne Tapeten mit braunen und orangen Mustern, Sessel aus einem einzigen Stück lindgrünem oder orangen Plastik, Lampen mit braunem Keramikschirm... dazu quietschgelbe Regenmäntel, Gummistiefel, Hemden mit kilometerlangen Kragen und Schlaghosen. An die latente Bedrohung durch den bösen Russen erinnere ich mich ebenso...


    Andererseits: die Zufriedenheit in der Bevölkerung war größer. Nach der Ausbildung wurde man in seinem Betrieb übernommen und wer keine silbernen Löffel gestohlen hat wusste, dass er bis zur Rente versorgt ist. Zukunftssorgen oder der Gedanke, wovon lebt man im Alter, oder das stressige Tempo allerorten gab's einfach nicht. Man hatte wenig und einfache Technik, aber die funktionierte. Kundenservice war selten, aber heute ist er ja auch oft nur einen hohle Phrase. In den 70ern schlug man sich nicht mit Bananen-Technik herum - Geräte, die erst beim Kunden reiften.


    Jede Zeit hat ihre Vor- und Nachteile und subjektiv denkt man oft, dass früher alles besser war. Oder man hat sich heute emanzipiert und findet, dass man als kleinlauter Jugendlicher nur untergebuttert wurde...


    Allem in allem ist die Stimmung im Volk heute sicher nicht mehr so gut wie in früheren Jahren.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Milano
    In unsere Nachbarschaft war damals eine kleiner Eisstand wo die Kugel noch 50 Pfennig gekostet hat. Vorallem aber waren wir total kreativ. Wir haben Wasserbombenschlachten gemacht und draußen im Kiesbett mit unseren Matchbox Autos gespielt. Machmal haben wir Night Rider nachgespielt (Natürlich wollte jeder K.i.t.t. sein). :D


    hmm....ja das draußen spielen, war schon schön. früher hab ich mit meinen eltern und freunden, im zug, brettspiele (z.b. mühle, mensch ärgere dich nicht etc..) gespielt. wenn ich mich heute so umschaue, herrscht vollkommende kommunikationslosigkeit untereinander da viele kids nur noch mit dem gameboy/iphone (wozu braucht ein kleines kind ein handy??) spielen :rolleyes::(

  • Zitat

    Original geschrieben von reality2004
    hmm....ja das draußen spielen, war schon schön. früher hab ich mit meinen eltern und freunden, im zug, brettspiele (z.b. mühle, mensch ärgere dich nicht etc..) gespielt. wenn ich mich heute so umschaue, herrscht vollkommende kommunikationslosigkeit untereinander da viele kids nur noch mit dem gameboy/iphone (wozu braucht ein kleines kind ein handy??) spielen :rolleyes::(


    Das ist ja auch der riesen Unterschied zu damals. Wir hatten früher echte Menschen als Freunde. OK, wir gingen damit nicht Angeben, das man angeblich 1000 Freunde kennt (die ja auch niemand hatte und auch heute nicht hat). Keiner kam auf die Idee, sich als sehr Kommunikativ zu bezeichnen.


    Heute erzählen die Leute, das sie die großen Kommunikationskünstler sind. Dabei sind es in Wirklichkeit Kommunikationskrüppel. Man bräuchte jetzt nur mal auf die hunderten von Threads zeigen, die hier aufgemacht werden, nur weil die ach so Kommunikative Jugend sich nicht mal traut real am Telefon einen anzurufen.


    Und deshalb entstehen auch so Krankheiten, wie Drecksfressenbuch. Man hat zwar trotzdem immer noch Null Freunde, kann aber damit angeben, das man 1000 "Freunde" hat. Das sind zwar wildfremde Leute, von denen man nichts weiß (die meisten Profile sind falsch), aber man kann damit protzen davon hunderte zu haben.

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Zitat

    Ich bin auch in den 1970er und 1980er Jahren groß geworden und ... die Zufriedenheit in der Bevölkerung war größer ... Allem in allem ist die Stimmung im Volk heute sicher nicht mehr so gut wie in früheren Jahren.


    geh schmarrn, die Lage war damals - mit Verlaub - scheiße^2. Club of Rome Anfang der 70er: die Grenzen des Wachstums sind erreicht, das Öl geht uns bald aus; In Österreich wurden die "Energieferien" eingeführt, eine Woche im Februar frei, weil man die Schulen nicht mehr heizen konnte/wollte. Ein Tag autofrei pro Woche noch dazu.


    "so gut wird es uns nie wieder gehen" - war eine Schlagzeile einer großen Zeitung hier, Anfang der 80er, Rezession.


    Apropos Schule: uns wurde mehrmals ein Endzeitfilm vorgeführt, the day after oder so, der von den Nachwirkungen einer Atombombenexplosion handelte, toll, alle haben sich gefürchtet ohne Ende, es wurde über das Aufsuchen von Schutzbunkern und die richtige Lagerung von Lebensmittelvorräten diskutiert.


    In den 80ern auch ein Riesenthema: Waldsterben. Zuerst stirbt der Baum, dann stirbt der Mensch. Noch mehr Endzeitstimmung.


    Und was mich auch oft um den Schlaf gebracht hat: Terrorismus, konkret die RAF, aber auch - in Wien - der OPEC-Überfall, in München Terror bei Olympia.


    Was mit Arbeit so toll gewesen sein soll? die 70er brachten den Anwerbestopp für Gastarbeiter, da plötzlich die eigene Arbeitslosigkeit in die Höhe schnellte, Stichwort Ölkrise. Wir hatten Inflationsraten von über 10% und das Wort "Massenarbeitslosigkeit" war geboren. Leitsatz des österr. Kanzlers: lieber ein paar Milliarden mehr Schulden als ein paar Hunderttausend mehr Arbeitslose.


    Alles in allem war es die mieseste Zeit nach dem Weltkrieg: die Nachkriegseuphorie ist der Angst vor einem Atomkrieg, vor Arbeitslosigkeit und vor Umweltzerstörung gewichen.


    Dagegen Ende 80er: Fall des Eisernen Vorhangs, Friedensdividende, Fall der innereuropäischen Grenzen, technologische Revolutionen, keine Inflation mehr, Bildungsexplosion, grenzenlose Freiheiten .... ne, meine Kindheit war zum schmeißen, aber die letzten ~20 Jahre waren geil. Und es wird noch immer besser.

  • Das mit der Zufriedenheit war schon richtig. Damit ist die gefühlte Zufriedenheit gemeint. In der Geschichte der Menschheit gab es schon immer Grund sich schlecht fühlen zu können.


    Heute geht es der Bevölkerung immer noch gut, aber die Zufriedenheit ist an einem Tiefpunkt angekommen, der nur schwer zu übertreffen ist.


    Damals hat man das mit dem autofreien Sonntag noch locker gesehen. Nimm doch heute nur mal einem das Handy weg, mit viel Glück passiert zumindest kein Mord.


    Die Menschen haben sich damals mit deutlich weniger zufrieden gegeben. Dazu kam auch, dass das Gleichgewicht besser verteilt war. Sicherlich gab es auch Menschen an der Armutsgrenze, und es gab schon immer sehr reiche Menschen. Aber die Mittelschicht war sehr groß. Und die war auch selbst in der Ölkrise zufrieden.


    Natürlich wurde schon immer gemeckert und geschimpft, aber auf sehr hohem Niveau.


    Dadurch das die Mittelschicht gerade weg bricht, bricht auch die Zufriedenheit weg. Vor allem sind wir zu einer reinen Neidgesellschaft aufgestiegen. Früher bekamen mehr Leute etwas vom Kuchen ab. Heute sind es nur noch wenige, die sich den gleichen Kuchen teilen.


    Und das führt zu Neid und damit zur Unzufriedenheit.

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Zitat

    Original geschrieben von kkrammer
    Ein Tag autofrei pro Woche noch dazu.

    Etwas, was wir unbedingt wieder einführen sollten! Mal sehen, wie lange die Benzinpreise dann noch so hoch bleiben...

    Zitat

    Waldsterben.

    Der stirbt immer noch. Interessiert nur niemanden mehr.

    Zitat

    Terrorismus

    Gibts heute auch immer noch, nur verschärfter.

    Zitat

    technologische Revolutionen

    ...gab es in jedem Zeitalter. Und es wird auch "nach uns" noch jede Menge Neuerungen und Fortschritte geben.

    Nachdem die meisten User, die unter supranasaler Oligosynapsie (und auch Morbus Bahlsen) leiden, hier endlich gesperrt worden sind, wage ich mal wieder den einen oder anderen Besuch hier...

  • Zitat

    Original geschrieben von diger
    Das ist ja auch der riesen Unterschied zu damals. Wir hatten früher echte Menschen als Freunde. OK, wir gingen damit nicht Angeben, das man angeblich 1000 Freunde kennt (die ja auch niemand hatte und auch heute nicht hat). Keiner kam auf die Idee, sich als sehr Kommunikativ zu bezeichnen.


    Da stimme ich Dir zu. Früher waren auch die Leute auch viel offener zueinander, die Leute haben mit den anderen offen gesprochen wenn was los ist. Ich habe in den letzten Jahren Leute erlebt die nicht in der Lage waren über ein Problem zu reden, man selber war etwas irritiert was überhaupt los ist weil man merkt das die Person plötzlich komisch vorkommt. Selbst wenn man der Person angeboten hat über den vielleicht eigenen Fehler zu reden kam keine vernünftige Antwort. Man hat nichtmal die Schuld auf den anderen geschoben.


    Früher, das finde ich ja das schöne in den 80ern. Hatte ein Freund mit dem ich oft Computerspiele gezockt habe. Irgendwann hat er das Interesse am Spielen verloren und sich für was anderes interessiert. Er kam mit Seiner offenen und ehrlichen Meinung zu mir und sagte das er kein Interesse mehr an einer Freundschaft hat weil er andere Interessen hat. So fand ich es genau richtig wie man früher mit anderen umgegangen ist, jetzt wäre das bei manchen nicht möglich. So geht jeder seine eigenen Wege und hat sich noch in guter Erinnerung.

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