Radioaktivität = neongrün - Wer kam auf die Idee und warum?

  • Es ist doch so: fragt doch mal rum, wie jemand Radioaktivität bzw strahlende Stoffe ad hoc beschreiben würde. Die Antwort wäre doch in fast allen Fällen (da bildlich gemeint), dass z.B. Uran mit einer neongrünen, leuchtenden Aura umgeben sei (siehe z.B. Simpsons Vorspann - genau derselbe Fall).


    In TV-Dokus, in denen über die Tschernobyl-Katastrophe von vor Ort berichtet wird, macht sich die Strahlung lediglich daran bemerkbar, dass das Bild durch schwarz-weißen Schnee gestört bzw geradezu bombardiert wird. Aber kaum jemand wüsste, dass dies ein Resultat der Strahlung ist - und grün sind diese Flecken auch nicht.


    Die Frage:
    Wer also kam warum auf die Idee, radioaktive Strahlung gerade in neongrün deutlich zu machen? Irgendeinen Grund muss es ja geben, oder? Reine Willkür? Glaube ich nicht.
    Elektrizität wird ja z.B. gelb dargestellt und in blitzform bzw als verästelte Linie - "Pate" dafür ist ja die Erscheinung der Elektrizität in Blitzform während eines Gewitters. Aber was könnte als Pate für die Radioaktivität gestanden haben?


    Fakt ist doch, dass z.B. Uranylnitrat-(VI)-hydrat diese neongrüne Färbung hat (es leuchtet unter UV-Licht tatsächlich auch in grün) - aber wer kennt den Stoff denn schon? Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass evtl. gerade diese Chemikalie als "Vorbild" dafür dient.


    Danke für Eure Ideen, Danni :)

    I think I speak for all women capable of reproduction when I say... no.
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  • Neon ist eine Warnfarbe, z.B. in den Niederlanden bei bestimmen Gefahrenstellen im Straßenverkehr (unbeschrankter Bahnübergang) wird die Farbe als Hintergrund des Andreaskreuzes benutzt.


    Vielleicht deswegen :rolleyes:

  • Hallo,


    hat man nicht früher Phosphorschirme benutzt, um Kernstrahlung nachzuweisen? Haben das mal in Physik ausprobiert - da sind dann kleine grüne Lichtblitze zu sehen.


    Just my 0,02€



    gruß vom eierohr

  • Danke Euch für die ersten Anregungen :)


    @SmallFrog: Die Seite ist klasse :D , die kannte ich noch gar nicht! Ich habe meine Frage dorthin gemailt - sobald irgendwelche Antworten vorliegen, werde ich diese in diesem Thread posten.


    eierohr: Das Experiment kannte ich so noch nicht (oder ich habe es vergessen :rolleyes: ) - aber es wäre denkbar, dass es davon abgeleitet worden war. Hat die Funktionsweise dieses Experiments auch mit den Leuchtziffernblättern alter Uhren zu tun? Normales Phosphor verliert ja mit der Zeit (wenn es nicht wieder an Licht kommt) an Leuchtkraft - aber diese alten Uhren hatte ein Phosphorzifferblatt mit einer Beimischung von einem leicht radioaktiven Stoff - diese Uhren "leuchteten" immer - d.h. sie waren unabhängig vom Licht.

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  • Da muß ich mich auch mal einmischen.
    Wenn man Fotos von Kernreaktoren anschaut, dann scheinen diese immer grünlich zu leuchten.
    Ich hab mal zwei Bilder in der Art ergooglet:
    Bild 1
    Bild 2
    Das scheinbare Leuchten kommt von der Radioaktiven strahlung, die auch auf die Fotobeschichtung wirkt. Ob das Leuchten auch bei Digitalfotos auftaucht, kann ich nicht beantworten. Aber man liest öfter bei solchen Bildern, daß wenn man den Reaktor mit blosem Auge betrachten würde, könnte man nix von dem Leuchten sehen. Man sieht das also nur auf Fotos.


    Trotzdem glauben viele daß Reaktoren wirklich leuchten, und das hat sich wohl als Symbol für starke Radioaktive Strahlung durchgesetzt.
    Außerdem ist grün (besonders Neongrün) eine Farbe die Unnatürlichkeit an sich symbolisiert. Auch Außerirdische (grüne Männchen) Absonderungen von Geistern (Schleim) etc, ist immer Grün. Und zwar meist Neongrün. Die Farbe symbolisiert eben ekel, Unnatürlichkeit etc, an sich.


    Mischen wir nun diese grüne Farbe, mit Strahlung - haben wir grünes Leuchten. Und da Radioaktivität keinen Schleim erzeugt, und das vértrahlte Objekt an sich nicht verändert, bleibt nur grünes Leuchten, oder eine grüne Aura.

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Wenn man Fotos von Kernreaktoren anschaut, dann scheinen diese immer grünlich zu leuchten.


    IIRC heisst diese Erscheinung Tscherenkow-Strahlung (man möge mir verzeihen, wenn ich den Namen falsch geschrieben haben sollte ;) Aber die ist doch bei Fotofilmen durchgängig blau?
    Auf Fernsehaufnahmen habe ich sie jedenfalls noch nicht entdeckt...

    Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen auch Zwerge lange Schatten...

  • Brainstorm: Solche Fotos gab es mal von einem wohl (ob natürlich oder künstlich weiß ich nicht) stark radioaktiv kontaminiertem See - dieser fiel auf den Bildern durch eine wirklich hübsche Türkisfärbung auf (wie bei Deinen ergoogelten Bildern). Er sah von der Farbe eben aus, wie das Meerwasser von den Malediven. Das könnte (da Foto) doch Deine angesprochene Tscherenkostrahlung sein. Aber sie ist nicht eklig grün sondern blautürkis ;) .
    Aber damit könnte es zusammenhängen...


    Tristar: Bei TV-Aufnahmen macht sich die Strahlung nur dadurch bemerkbar, dass schwarz-weißer Schnee auftaucht. Sieht also aus als wenn der TV-Empfang sehr schlecht sei.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Ob das Leuchten auch bei Digitalfotos auftaucht, kann ich nicht beantworten. Aber man liest öfter bei solchen Bildern, daß wenn man den Reaktor mit blosem Auge betrachten würde, könnte man nix von dem Leuchten sehen. Man sieht das also nur auf Fotos.


    Ja, zwischen herkömmlichen und digitalen Aufnahmen gibt es keinen Unterschied.


    Grüßle X

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