Diplomarbeit: "Chancen & Möglichkeiten von 3G f.d. Flotte von Entsorgungsunternehmen

  • Vorab: Wenn dieses Thema hier nicht paßt, bitte ins Geplauder oder Mobile Datenkommunikation verschieben.


    Hallo!


    Ich habe folgendes Problem mit meiner potentiellen Diplomarbeit mit dem Thema "Chancen & Möglichkeiten vom 3G (UMTS, GPRS, ...) für die Flotte von Entsorgungsunternehmen". (Am Titel wird noch zu feilen sein)


    IMHO gibt es keine Möglichkeiten oder Chancen, da man alles auch mit CSD abwickeln kann, da die zu übertragenden Datenmengen einfach zu gering sind. Routenplanung oder Telematik bedarf IMHO keine >=57,6kBit Übertragungsrate. Ich hatte das mal in einem anderen Thread mit emails verglichen: Ob man eine email per Modem oder per DSL verschickt|empfängt, ist für den Anwender völlig egal (1 sec vs. 0,1 sec).


    Man kann bei der Flotte von Entsorgungsunternehmen grundsätzlich zwei Arten unterscheiden:
    1. Stadtreinigung, z.B. Müllabfuhr
    2. Überlandtransporte, z.B. Gefahrguttransporte


    Bei den Überlandtransporten fällt UMTS schon mal auf längere Sicht flach, da keine flächendeckende Versorgung mit UMTS. Bleibt also primär noch die Stadtreinigung.
    Und da beginnt mein Problem: Die Diplomarbeit soll keine krampfhafte Lobhudelei oder Suche nach Anwedungsmöglichkeiten sein, sondern eher eine kritische Analyse. Allerdings kann ich nicht die komplette Diplomarbeit damit füllen, dass UMTS in diesem Bereich Schrott ist, da es erstens sowieso kommen wird und es zweitens nicht Thema der Diplomarbeit ist.
    Mir fehlen einfach Anwendungsmöglichkeiten, die so datenintensiv sind, dass sie UMTS erfordern. Und ob man Bilder von Müllcontainern übertragen muß?!?


    Ich stelle mir diesen Thread als Brainstorming vor, einfach mal was posten, auch wenn es sich auf den ersten Blick blöd anhört.



    P.S. Es ist _meine_ Diplom_arbeit_, niemand braucht mir helfen, wenn er nicht will. Bei denen, die sich mit mir|für mich Gedanken machen, bedanke ich mich schon mal im voraus. Mir geht es primär erstmal darum abzuschätzen, wieviel Substanz dieses Thema bietet und ob ich es annehmen soll. Ich habe momentan etwas Panik, auf Seite 40 stehenzubleiben, mit dem Fazit, daß UMTS in diesem Bereich floppt und man das Geld eher verbrennen könnte...



    Mit freundlichen Grüßen
    bimmelbommel

    Es ist besser seinen Mund zu halten, um für einen Narren gehalten zu werden als den Mund aufzumachen, um alle Zweifel zu beseitigen.

  • Re: Diplomarbeit: "Chancen & Möglichkeiten von 3G f.d. Flotte von Entsorgungsunterneh


    Zitat

    Original geschrieben von bimmelbommel
    Ich habe momentan etwas Panik, auf Seite 40 stehenzubleiben, mit dem Fazit, daß UMTS in diesem Bereich floppt und man das Geld eher verbrennen könnte...


    Das würde ich, so leid es mir tut, allerdings auch so sehen. So wichtig ist UMTS nicht. Schon gar nicht für "die Flotte der Entsorgungsunternehmen". Wer hat sich denn dieses Thema ausgedacht?


    Etwas globaler, also als "Chancen und Möglichkeiten von 3G" würde es durchaus einer Diplomarbeit entsprechen. Da kann man sich schon was aus den Fingern saugen und einen Science Fiction Roman schreiben ;). Mit der Beschränkung auf Entsorgungsbetriebe sehe ich allerdings nur wenig Brauchbares.

  • Hallo,


    in rund zwei Jahren muß ich mich auch mit dem Thema Diplomarbeit anfreunden, nur vielleicht ein anderes Thema ;)


    Hier mal ein Spontaneinfall:


    der Vorteil von GPRS (also 2,5G) liegt IMHO darin, dass ein Fahrzeug permanent erreichbar ist und so auch von der Unternehemenszentrale angefunkt werden kann. Zwar ist es per CSD theoretisch auch denkbar (jeder LKW hat eine eigene SIM Karte samt Nummer die dann angerufen wird), jedoch ist bei CSD der Rufaufbau langsamer und vor allem bedeutend teurer.


    Ein CSD Call direkt auf den LKW würde auch bei cbc einige cent verschlingen, selbst bei sekundengenauen Abrechnungen. Via GPRS (und dann sinnigerweise unter Benutzung eines VPNs) kostet dies aber nur Bruchteile eines Cents. Bei einer Alive oder Statusmeldung werden wohl nur ein paar Bytes verschickt.


    Das sehe ich eine Einsparmöglichkeit. Aber mehr fällt mir beim besten Willen momentan nicht ein.


    Mungojerrie

    R. Gröger's legendärer Satz: "Kunden hassen Tricksereien."


    Ab zum Blog und zur Zeitung.

  • Mahlzeit,


    ja, das ist ein ziemlich harter Brocken. Mich würde da erstmal interessieren, was denn so besonders an der Fahrzeugflotte von Entsorgern ist, also was den Unterschied zu Speditionen, Sozialstationen, Rettungsdiensten ist, die ja auch große Fahrzeugflotten haben.
    Meiner Erfahrung nach drehen sich die Kommunikationsprobleme bei Fahrzeugflotten, die dann den Einsatz von Mobilfunk notwendig machen, immer um die folgenden Themen:


    -Fahrzeugpositionierung
    -Überwachung des Inhalts, in deinem Fall Überwachung des Mülls
    -Auftragsvergabe und Auftragskontrolle
    -Kommunikation zwischen Zentrale und Besatzung
    -Routenplanung
    -Diebstahlschutz des Fahrzeugs
    (Fehlende Punkte bitte einfach ergänzen)


    Wenn man genau hinsieht, lassen sich von diesen 6 Punkten schon 4 mit den heutigen Mitteln einfach abarbeiten, dafür genügt im Grunde schon der Service Short Message über GSM:
    -Positionsmeldungen
    -Aufträge
    -Inhaltsüberwachung, da in deinem Fall nur Gewicht und Volumen eine Rolle spielen werden
    -Diebstahlschutz. (Es gibt bestimmt irgendwann irgendjemanden, der einen Müllaster klaut)


    Chancen für 3G sehe ich bei den Punkten Auftragsvergabe, Routenplanung und Kommunikation. Ganz grob umrissen:


    -Auftragsvergabe: Man kann heute eine SMS an das Fahrzeug schicken mit 160 Zeichen, die sicher nur wenig Information enthalten. Der Fahrer muss die Information selbst auswerten. Durch Wechsel auf MMS kann man wesentlich mehr Informationen übertragen, mit Anfahrhinweisen, Adressen&Telefonnummern für Rückfragen, Prioritäten etc.
    -Routenplanung: Macht nur Sinn, wenn das Fahrzeug kein eigenes Routenplanungssystem an Bord hat und eventuell nicht über GPS verfügt. Ein rein webbasiertes Routenplanungssystem mit Lokalisierung über das Mobilfunknetz bietet 3G hier eine Chance
    -Kommunikation Zentrale-Besatzung: Hier ist in erste Linie Sprachkommunikation gemeint, als Alternative zum Betriebsfunk. Das geht natürlich auch heute schon mit normalem GSM Mobilfunk. Die Chancen für 3G sind hier sehr gering, eventuell kann das Unternehmen durch umstieg von Corporate VPN-Lösungen auf VoIP Kosteneinsparungen realisieren.


    Also meine Einschätzung ist, dass für diese Art der Anwendung die vorhandene Bandbreite der Netzbetreiber gut ausreicht und ein Umstieg auf 3G mittelfristig nur wenig erkennbaren Nutzen bringt.
    Noch ein link von Vodafone über einen SMS-basierten Entsorgungsservice:
    http://www.vodafone.de/business/loesungen/14746_27409.html
    http://www.vodafone.de/business/loesungen/14746_15430.html


    Viel Glück noch


    -Esengi

  • Ich sehe ehrlich gesagt auch die Einschränkung (ausgerechnet!) auf Entsorgungsunternehmen als das eigentliche Problem an.


    Ich nehme mal an, dass Du die Diplomarneit für eine Entsorgungsfirma schreiben sollst, oder? Ansonsten würde diese thematische Einschränkung nie und nimmer Sinn machen.


    Der Punkt ist eben (wie von meinen Vorrednern teilweise schon genannt), dass eine Entsorgungsfirma per se keine wirklich zwingenden Unterscheidungskriterien gegenüber allen anderen Unternehmen mit einem größeren Fuhrpark aufweist.


    Von daher sind Deine Bendenken, auf Seite 40 stehenzubleiben, durchaus berechtigt.


    Wenn Du den zu untersuchenden Nutzerkreis aufbohrst, solltest Du allemal die nötige Seitenzahl vollbekommen. Aber das Problem ist immer dasselbe: Je spezieller und eingeschränkter der Titel und die Thematik sind, umso schneller ist das Pulver verschossen und der Diplomand darf in den Tisch beissen... ;):D.

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • besondere Anforderungen Entsorgungsbranche


    Hola,


    ich denke sehr wohl dass es besondere Anforderungen im Bereich von Entsorgungsunternehmen im Bezug auf auf mobile Kommunikation gibt.


    Es gibt mehrere Logistikarten mit unterschiedlichen Profilen:


    -> kommunale Entsorgung (feste vorausgeplante Touren im innerstädtischen Bereich)


    -> Nahverkehr, Containerdienst (teilweise feste Touren, zeitnahe Disposition von Aufträgen (just in time, on demand), diverse Behälter- und Fahrzeugarten, innerstädtisch, Überland und auch AB (-> Autobahnmaut!!))


    -> Fernverkehr, Anlagentransporte, Kontingenttransporte (feste vorausgeplante Touren, überwiegens AB)



    Für jede dieser Profile gibt es auch unterschiedliche Anforderungen an mobile Dienste.


    Am interessantesten ist der Nahverkehr.
    -> Übermittlung von detaillierten Aufträgen "over the air" (flexibel, zeitnah usw.)
    -> Feedback über Auftragserfüllung an Vertrieb/Disposition
    -> Status der Aufträge abrufbar (Zeitverzögerung kommuniziert usw.)
    -> Standortermittlung der Fahrzeuge (effiziente Disposition der Fahrzeuge bei on demand Aufträgen)
    -> Übermittlung der "Mautqittungen" bei neu geplanten AB-Fahrten
    -> direkte Übermittlung der Auftragsdaten nach Erfüllung zur Bearbeitung (Faktura, Back-office Dispo)


    usw.


    btt:


    Ob die momentan verfügbaren Möglichkeiten durch 3G besser, umfangreicher oder effizienter abgehandelt werden können, kann ich auf die Schnelle nicht beurteilen.
    Denke bei der Autobahnmaut dürfte es einige Aufhänger geben (direkte Erfassung der gefahrenen AB-Strecke und Abrechnung usw.) oder bei der zeitnahen Dokumentation von Fehlbefüllungen oder neuen Abfällen zur Angebotsbearbeitung durch Fotos (da hast du denn auch genug traffic für UMTS ;) )


    Das Thema könnte man auch auf andere Bereiche (Vertrieb AD usw.) im Nebensatz ausweiten und dadurch die Arbeit umfassender als Gesamtchance von G3 in der Branche verkaufen.


    btw, für welchen Entsorger schreibst du die Arbeit?


    greetz


    ruag

    Ohne Multitouch würde kein Windows laufen.


    Wie soll man sonst Strg+Alt+Enf drücken?

  • Für welches Fach bzw. welchen Abschluß ist das überhaupt?


    Wird wohl hauptsächlich auf Location Based Services und Location Awareness rauslaufen. Das kann man extrem technisch aufziehen (Netzwerkstandards/Topologien), generelle wirtschaftliche Interesse (Vermarktung, Billing) und sogar der Datenschutz sind da interessant.


    Da kann man einiges Blubbern, wenn man will. GPS mit SMS als Rückkanal usw. UMTS hat dann den Vorteil, dass die Positionierung höher auflösbar ist. Da gibt es endlose Techniken zur Zeit am Markt, die nicht so viel Strom fressen wie GPS aber ähmlich gut sind.


    Ob das alles für ne Dimplomarbeit reicht, muss Dein Betreuer wissen.

  • Hallo!


    Vielen Dank erstmal für Eure konstruktiven Postings! :)


    Ich werde erstmal versuchen, Eure Fragen zu beantworten:


    Zitat


    btw, für welchen Entsorger schreibst du die Arbeit?
    Für welches Fach bzw. welchen Abschluß ist das überhaupt?


    Die Diplomarbeit läuft im Fachgebiet "Logistik", im Teilbereich "Entsorgungslogistik". Abschluß ist "Diplom-Kaufmann".
    Die Arbeit schreibe ich leider nicht bei oder für einen Entsorger. Ich vermute aber mal, daß Teile der Diplomarbeit in irgendeine Diss eingehen oder an Entsorgungsunternehmen weitergereicht werden, zumal mein Betreuer in spe sagte, daß "der Lehrstuhl ja auch was von der Diplomarbeit haben will...".
    Eigentlich ist so eine Diplomarbeit ja eher im Interesse der Netzbetreiber, die wollen ja ihre Dienste an die Unternehmen verkaufen. :D Ich weiß nicht, wann im Mobilfunkbereich mal ein Dienst|eine Technik per Pull-Prinzip angeboten wurde...

    Zitat


    Der Punkt ist eben (wie von meinen Vorrednern teilweise schon genannt), dass eine Entsorgungsfirma per se keine wirklich zwingenden Unterscheidungskriterien gegenüber allen anderen Unternehmen mit einem größeren Fuhrpark aufweist.


    Ja, allerdings kann das auch eine Chance sein: Man kann kann dann nach Anwendungsmöglichkeiten für Unternehmen mit großen Flotten suchen und das dann irgendwie auf Entsorgungsunternehmen "umbiegen".

    Zitat


    Wird wohl hauptsächlich auf Location Based Services und Location Awareness rauslaufen. Das kann man extrem technisch aufziehen (Netzwerkstandards/Topologien)


    Jepp, leider soll es nicht technisch aufgezogen werden. Es geht eher um Anwendungsmöglichkeiten aus Sicht der Benutzer. Ich werde zwar kurz auf die Infrastruktur eingehen, aber letztendlich soll es egal sein, wie es funktioniert, Hauptsache, es funktioniert.



    Ich werde mir am WE und am Montag Eure Vorschläge zu Gemüte führen und dann dazu etwas posten. Besonders gut gefällt mir neben den anderen Ideen u.a. auch ruags Idee mit der Angebotserstellung. Ich hätte nie gedacht, daß es eine seriöse Anwendung für Fotohandys gibt ;). Aber man könnte z.B. den ganzen zu entsorgenden Mist fotografieren|filmen und dann zwecks Kostenvoranschlag an den Entsorger schicken.
    Wenn man einen Dienst mittels CSD abwickeln kann, heißt daß ja noch lange nicht, daß man es nicht mit GRPS oder UMTS machen kann. Ich werde dann wohl lange auf den Vorteilen von GPRS|UMTS rumreiten (müssen), die sich aus der paketorientierten Arbeitsweise ergeben.

    Zitat


    Wenn Du den zu untersuchenden Nutzerkreis aufbohrst, solltest Du allemal die nötige Seitenzahl vollbekommen. Aber das Problem ist immer dasselbe: Je spezieller und eingeschränkter der Titel und die Thematik sind, umso schneller ist das Pulver verschossen und der Diplomand darf in den Tisch beissen...


    Ja, allerdings. Wobei das auch ein Vorteil sein kann, da man dann nicht 300 Seiten schreiben müßte, um ein Thema zu beleuchten. Allerdings gebe ich Dir hier vollkommen recht, daß man hier IMHO ziemlich breit argumentieren muß, um auf 100 Seiten zu kommen.
    Naja, in diesem Falle hat der Diplomand etwas Glück, da das gesamtnotenmäßig nicht so extrem ins Gewicht fällt, wenn er in den Tisch beißt :D. Trotzdem muß ich es ja nicht darauf anlegen...


    MfG & TIA
    bimmelbommel

    Es ist besser seinen Mund zu halten, um für einen Narren gehalten zu werden als den Mund aufzumachen, um alle Zweifel zu beseitigen.

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