Wie schnell darf ein Sprinter fahren?

  • Zitat

    Original geschrieben von Helge
    <Besserwisser Mode>
    Wenn du schon Beispiele verwendest, dann doch bitte realistische.
    Definiere "Kiste": 500kg einfache NYM Leitungen kriegst du nicht eben so in eine Kiste. Glaub mir einfach, ich hantiere jeden Tag mit den Dingern rum. ;)
    </Besserwisser Mode>

    <NochbesserwisserMode>
    Du kennst den GyroTwister? Unter Beschleunigung bzw. Geschwindigkeit brauchen auch leichte Gegenstände mehr Kraft, um wieder abgebremst zu werden. Entsprechend wird eine stinknormale Kabeltrommes bei 140km/h vergleichbar mit einem x-hundert Gramm schweren unbeschleunigten Gegenstand. ;)
    </NochbesserwisserMode>


    Und ich schreib oben noch von den durchschnittlichen Physikkenntnissen in der Allgemeinbevölkerung... :D (SCNR)

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Dusa-2772: Rainer hat es aber so geschrieben, dass die Kiste schon "Ruhezustand" 500kg wiegt.


    Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772
    Und ich schreib oben noch von den durchschnittlichen Physikkenntnissen in der Allgemeinbevölkerung... :D (SCNR)


    Komm du mir nach Hause.
    (Obwohl, besser nicht:D)

    Die Tastatur liegt einsam dort, weil father in der mother bohrt (Willy Astor)

  • na gut.jetzt ganz ot,aber dennoch.
    wegen dem gewicht:
    ne kiste oder ein case ist ein stabiler transportbehälter mit rollen und stahl oder alu-verstärkten kanten und ecken.bauen kann die jeder nach seiner fasson.dennoch werden die meisten "kisten"halbwegs nach lkw-mass gebaut.
    veranstaltungsmaterial wird fast ausschliesslich darin bewegt,so wie der bäcker seine plaste-stapelkisten hat und der schlosser seine gitterboxen.
    mit den kisten hat man durchaus die möglichkeit auch ohne viele spanngurte seine ladung zu sichern.


    in ein gängiges pack-case meiner branche passen etwa 150-200 stück schuko-kabel a 10m länge,selbstverständlich h07-schwere gummiltg.
    die menge ist bei einer bühne durchaus normal,auch für ne "eilige" nachlieferung,wenn von haus aus zu wenig geplant war.
    an der waage wiegt die normal volle kiste knapp 400kilo.(mit 120 kabeln hatten wir so ne kiste an der waage--360kg)
    dazu kommen sicher noch paar cee-kabel und lichtlast-multicore-ltg.die kiste wiegt dann etwa 250-300kg.
    rein volumenmässig kriegt man das material lose in jedem kombi transportiert und im sharan könnte eine kiste sogar gepackt bleiben.
    was die stossdämpfer sagen ist doch egal.im zweifel ist es doch eh "bloss" ein leihwagen.
    im vito-transporter würden beide kisten einfach hochkant nebeneinander an der wand stehen und gegen verrutschen reicht 1!!! spanngurt.
    was die 10euro betrifft,die pkws sind beim verleiher meistens günstiger als die nutzfahrzeuge.dazu kommt evtl noch der sharan ist da,der vito vielleicht weg und gleich den sprinter oder gar 7,5er wegen 2 kisten wird zu teuer.


    btt:
    in meiner lehre hatten wir zum spass mal nen 7,5er normal beladen "wie immer" und auf dem nachbarhof auf die lkw-waage gefahren.nur ums mal zu wissen.11,8 tonnen.man verschätzt sich so schnell.als lkw-fahrer kannst du dafür ein halbes jahr ins gefängnis gehen,von führerschein,strafe etc ganz abgesehen.
    ungültige fahrtenscheibe kostet einen lkw-fahrer 400! euro.lenkzeitüberschreitung kostet auch etwa die stunde 100 euro und ab 4 oder 5 stunden gilt es als straftat,also auch richtig mit gefängnis und so.
    diese reglungen greifen so hart bereits bei 3,5 t.
    das waren nur kurze beispiele aus meiner branche.


    beim häuslebauer sind es "mal eben schnell" die 5 säcke zement,die mit dem pkw aus dem baumarkt geholt werden,beim "tuning-freak" sind es die 2 18zoller in der heckablage+kompletter werkzeugsatz lose im kofferraum und bei mutti ist es die 2m-palme,die von der rückbank aus noch vorn die sicht verstellt.
    wenn der häuslebauer oder der tuner so angehalten wird,gibts nen winkenden zeigefinger und die aufforderung vorsichtiger zu fahren.wenn der häuslebauer mit 40 um ne kurve fährt oder einfach nur bremst,dann dreht sich die karre 180grad.wenn der "schrauber" gegen nen baum fährt,dann wird der baum noch von den 18zollern gefällt.was ein loser ratschensatz anrichtet will ich gar nicht wissen.
    für die palme gibts 15 euro und die bitte,doch die blätter wenigstens zusammenzubinden.wenn mutti dann nicht gar zu sehr auf den beamten schimpft,dann bleibts dabei.


    die liste liesse sich ohne ende fortsetzen.imho,es ist zu einfach,das an den transportern festzumachen,erst recht,wenn man die kilometer sieht.
    vor nicht allzu langer zeit haben die versicherungen ähnlich "pauschal" urteilen wollen.wo bitte gibt es die "frauen-rabatte" noch?da hatte man auch so ein kleines aber entscheidentes detail in der statistik weggelassen...


    nichts desto trotz sollten die hersteller schleunigst die sicherheit dieser fahrzeuge auf vordermann bringen.die mängel sind ja offensichtlich und es darf für sie keine entschuldigung sein,das die fahrer ja schon seit 30 jahren damit klar kommen.an der stelle kann der gesetzgeber auch gern einhaken.

    Christian Urban -- deine Sig bringts auf den Punkt :D

  • Fazit:


    PKW Fahrer sind die unwissenden Freizeittrödler, die im Urlaub die Autobahn verstopfen und immer nur über Berufskraftfahrer motzen.


    Kleintransporter- und LKW-Fahrer sind absolute Profis, die nie einen Unfall verschulden, selbst miese Technik durch schieres Können wieder wett machen und immer nur die unbegründete Schelte der PKW-Fahrer abbekommen, die so garkeine Ahnung von der Materie haben.


    Gut, dass wir das geklärt haben. :top:



    Und nochmal ganz penetrant zum Thema eingetragene Höchstgeschwindigkeit:


    Man nehme einen Fahrzeugschein. Dort steht:


    Zu Ziff. 6 "Höchstgeschwindigkeit km/h"
    Zu Ziff. 7 "Leistung KW bei u/min"
    Zu Ziff. 15 "Zul. Gesamtgewicht"
    Zu Ziff. 16 "Zul. Achslast kg"


    Meinst Du, in diesem über Jahrzehnte verwendeten Dokument wird ausgerechnet bei der Höchstgeschwindigkeit an drei Buchstaben und einem Punkt gespart? Eher nicht. ;)


    Also: Die Höchstgeschwindigkeit ist eine technische Angabe wie die Leistung, das Leergewicht oder z.B. die Angabe zur Anzahl der Sitzplätze. Nicht mehr und nicht weniger.


    Wird ein Fahrzeug ausserhalb der zulässigen (Zul.) Spezifikationen bewegt, erlischt die ABE und damit der Versicherungsschutz.


    Und BTW: Bei Geschwindigkeiten über der empfohlenen Richtgeschwindigkeit von 130 km/h kann Dir im Falle eines Unfalles eine Teilschuld angerechnet werden, wenn dieser bei oder unter 130 km/h hätte vermieden werden können.



    Stefan


  • Hat keiner behauptet.
    Sondern vielmehr verfügen die Transporter/LKW Fahrer naturgemäß über mehr Fahrpraxis.
    Und selbstverständlich werden, außerhalb der Ferienzeit, mindestens 80% der PKWs ebenfalls von "profis" gefahren.
    Ich verstehe darunter in erster Linie vorausschauendes Fahren. D.h.u.a. ein sinnvolles Nutzen ALLER Fahrstreifen, kein gefährliches unbedachtes Spurwechseln. Falls du nicht wirklich den Unterschied verstehst, gehörst du entweder zu den 20% oder zu den jenigen, die dem was Zeitungen und TV berichten nix hinzuzufügen/subtrahieren zu haben.

    Was nicht auf Wahrheit aufgebaut ist, kann sich nur durch Gewalt und Tücke aufrecht erhalten.
    Henri Barbusse *1873

  • Ja, die haben soviel Fahrpraxis, daß sie ihrem Job zum Teil im Schlaf beherrschen. :rolleyes:


    Aber ein guter Fahrer besteht nicht nur aus Fahrpraxis und Fahrkönnen, sondern auch aus - nennen wir es mal - Fahrcharakter. Und das fehlt leider vielen Sprinter und LKW-Fahrern. Ihr Fahrstil wird von puren Egoismen bestimmt, dafür habe ich kein Verständnis und dafür gehört denen eben auch auf die Finger geklopft (wie den Mittelspurschleichern, Dränglern etc). Und zur Not eben auch mit einem Tempolimit.


    Grüße Rabb :)

    Das Bessere ist der Feind des Guten.

  • Zitat

    Original geschrieben von rainer610
    btt:
    beim häuslebauer sind es [...], beim "tuning-freak" sind es [...] und bei mutti ist es [...].


    die liste liesse sich ohne ende fortsetzen.imho,es ist zu einfach,das an den transportern festzumachen,erst recht,wenn man die kilometer sieht.
    vor nicht allzu langer zeit haben die versicherungen ähnlich "pauschal" urteilen wollen.


    nichts desto trotz sollten die hersteller schleunigst die sicherheit dieser fahrzeuge auf vordermann bringen.die mängel sind ja offensichtlich und es darf für sie keine entschuldigung sein,das die fahrer ja schon seit 30 jahren damit klar kommen.an der stelle kann der gesetzgeber auch gern einhaken.


    Also meines Erachtens geht da vieles durcheinander und vieles wird miteinander verglichen, was schlecht vergleichbar ist.


    Fakt ist, dass sich bereits seit längerer Zeit die Regeln im Fahrerlaubniswesen geändert haben, so dass man, wie früher mit dem 3er, heute nicht mehr mit einer PKW-Fahrerlaubnis Kleinlaster bis 7,5 t fahren darf.


    Hieraus lässt sich doch schon folgern, dass der Gesetzgeber nun mal zwischenzeitlich differenziert zwischen Pkws, der Sprinterklasse und Kleinlastwägen um die 7,5 t. Wenn der Gesetzgeber schon diese Differenzierung vornimmt, tut er dies nicht ohne Hintergrund. Hintergrund ist, dass die besagte Sprinterklasse durch einen enormen Leistungszuwachs und die dadurch schnellere Fortbewegungsweise heute an weit mehr Unfällen beteiligt ist, als früher.


    Da nun im Fahrerlaubniswesen diese Differenzierung schon Einzug gefunden hat, ist es nur zwangsläufig, daß auch in anderen Bereichen wie beim Thema Tempolimit diese Tendenz fortgesetzt wird. Die derzeitige Diskussion ist doch nur Vorgeplänkel, die Änderungen werden kommen und sie kommen auch zurecht. Erstens aufgrund der Erfahrungen in Sachen Unfallhäufigkeit und zweitens ist es auch meine subjektive Meinung.


    Es reicht auch meines Erachtens nicht aus, die Sicherheitsaspekte bei den Modellen in der Sprinterklasse zu verbessern. Das bringt dem Kleinwagenfahrer gar nichts, wenn ihm ein Sprinter mit 160 Sachen ins Heck rauscht, der Fahrer des Sprinters bedingt durch ein High-Tech Sicherheitskonzept aus seinem Sprinter aussteigt und "war da was?" fragt, er selbst jedoch kaum eine Überlebenschance hat. Es ist mal relativ untechnisch gesprochen zuviel Masse, mit einem zu hohen Schwerpunkt zu schnell unterwegs. All dies kann kein Sicherheitskonzept ausgleichen.


    Mein subjektiver Eindruck bestätigt die Notwenigkeit eines Tempolimits. Ich bin selbst fast 10 Jahre lang (während der Schule und dem Studium im Nebenjob) mit MB-Bussen, Sprintern, Peugeot-Bussen usw. unterwegs gewesen. Dabei hatte ich eilige Ersatzteile für Baustellen zu liefern und zum Teil auch bei der Montage zu helfen. Ich habe die Entwicklung der Motorleistung miterlebt und finde 120 oder 130 km/h Höchstgeschwindigkeit sind für Fahrzeuge der Sprinterklasse doch ausreichend. Ab ca. 160 km/h ist ein Sprinter ein Geschoss, welches bei einer Vollbremsung (Stauende hinter der Kurve) selbst mit geringer Zuladung und richtiger Verzurrung nur sehr schwer zu kontrollieren ist. Ich bin T4-Busse und Fiat Ducatos mit 2,5 l Turbo-Diesel-Motoren gefahren, die liefen über 180 km/h (mit Aluleitern auf dem Dach) und ich hatte dabei nicht den Eindruck im Notfall bei dieser Geschwindigkeit sicher abbremsen zu können.

    Ich bin für ein Tempolimit für diese Fahrzeugklasse.


    Z.


    EDIT um mal gleich vorzubeugen:
    Ich halte mich nicht für einen weit überduchschnittlichen Autofahrer. Dadurch, daß ich bereits zur Schule mit dem Pkw mußte, zur Uni erst recht und meist auch zum Windsurfen mit dem Pkw mehrfach jährlich zu Urlaubszielen (Südfrankreich, Skandinavien, Italien) unterwegs war, bin in keinem Jahr seit ich die Fahrerlaubnis habe, allein mit meinem eigenen Pkw unter 25.000 km gefahren. Hinzu kommen eben noch die Fahrten im Nebenjob. Daraus leite ich eine gewisse Erfahrung bei mir selbst ab und habe obige Erfahrung geschildert.

    Mitglied Nr. 06 des S///-Rennfahrer-Clubs

  • Nachdem ich mich hier gerade mehr oder minder durchgewühlt habe, hätte ich nun ungefähr das Selbe wie zappi geschrieben! Wurde mir damit erspart!
    Folgendes ergänzendes noch dazu:


    Die Tatsache das sich das Fahrverhalten eines Kleintransporters, proportional zu seiner Beladung verbessert soll, ist schlicht genau so falsch, wie die Aussage mit einem tiefer gelegten Fahrzeug, mit Breitreifen schneller durch die Kurve fahren zu können! Es ist in beiden Aussagen das Gegenteil der Fall (beim letzteren ist die Aussage allerdings dann richtig, wenn Achsaufhängung an sich geändert wurde, und die entsprechenden Winkel [Spreizung, Ackerman, etc] angeglichen wurden!)! Zurück zum Thema: Dadurch dass ich meinen Transporter belade, sinkt automatisch der Schwerpunkt des Fahrzeuges ab, dabei ist allerdings schon von den Konstrukteuren berücksichtigt worden, dass ein solches Fahrzeug selten leer bewegt wird. Sprich das optimale Fahrverhalten eines Kleintransporters (Sprinter/Ducato) liegt bei ungefähr 40% Beladungszustand. Bei diesem Niveau ist das gesamte Fahrzeug so weit abgesunken das die Achsaufhängung/Achsen/Fahrwerk/Reifen/Chassis optimal aufeinander abgestimmt sind. Sprich alles ist gestaucht!


    ALLERDINGS ist die komplette Achskonstruktion und Bremskonstruktion der Kleintransporter inzwischen, zu dem was diese leisten muß, absolut unterdimensioniert! Woran dies liegt ist ganz einfach erklärt: Die Hersteller wollen soweit es geht Geld sparen, und auch der klassische Käufer eines Kleintransporter möchte diesen so günstig an möglich erwerben, da es sich dabei ja in der Regel um ein Fahrzeug für den Beruflichen Einsatz handelt. Bei den Herstellern sieht es immer so aus, das Sie halt nur das einbauen was gerade vom Gesetzgeber verlangt wird! Es werden immer, und das weiß ich aus eigener leidlicher Erfahrung, nur die gesetzlichen Mindestanforderungen in den unteren Preissegmenten erfüllt. Denn dabei geht es um verdammt viel Geld, und daher ist es unmöglich seinen Vorgesetzten davon zu überzeugen etwas technisch Sinnvolles einzubauen! Man beachte doch mal die Tatsache dass in Transportern noch immer Blattfedern zum Einsatz kommen! Bei LKW ’s ist das OK, aber nicht bei Fahrzeugen die mit 180 km/h über die Autobahnen jagen! No way! Dass das Zusammenspiel zwischen Leistung und Fahreigenschaften/verhalten in diesem Segment nicht mehr stimmt, liegt einfach daran das zur Zeit die Dieselmotoren mit jeder Generation um15% Leistungsstärker werden. Diese dann in diese Fahrzeuge einzubauen ist aufgrund Abgasverhalten, etc. sinnvoll! Allerdings den Rest des Fahrzeuges technisch nicht mit wachsen zu lassen, dagegen fahrlässig! Allerdings wird auch hier hinter den Kulissen, durch den Gesetzgeber, gerade schwer gearbeitet!

    Und wer es noch immer nicht glaubt, nachzulesen in einem tolles Buch über Fahrwerke, meines alten Professors:


    http://www.amazon.de/exec/obid…77557/028-0168507-2142106


    Es gibt auch eine deutsche Version, weiß allerdings nicht woher zu beziehen!


    Kleine Anmerkung noch: In jedem dritten schweren Unfall auf deutschen Autobahnen ist ein Kleintransporter verwickelt! Bedenklich, im Bezug auf die Zulassungszahlen! Daher bin auch ich für eine Geschwindigkeitsbegrenzung dieser Fahrzeuge! Der Gesetzgeber arbeitet zur Zeit, in Verbindung mit dem TÜV, einen Gesetzentwurf aus, wobei vmax auf 120 km/h begrenzt werden soll! Wird auch Zeit!


    Mit freundlichen Grüßen
    V.

    Microfaser ist eine Weiterentwicklung der Baumwolle... (Zitat QVC)

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