Allgemeiner "Matrix Revolutions" - Thread

  • Spoilers + Analysis


    Gut - hier mal meine two cents - sofern ich die mit meinem müden Kopp noch halbwegs formuliert bekomme ;)


    Vorweg: ich bin zufrieden, ein paar der Action-effekt-Szenen waren mir mal wieder zu lang.


    Ich fand das Ende doch recht einleuchtend. Aber vielleicht von Anfang an:
    Zunächst mal lernen wir, dass das Orakel die Funktion bzw. Bestimmung ("it's purpose") hat, Inbalance (can't remember the German word rite now :rolleyes: ) in die Matrix zu bringen. Der Architekt hingegen hat die Funktion / Bestimmung / purpose, die Matrix mit immer weiteren Gleichungen auszubalancieren. Die beiden sind also Counterparts, wo der eine nicht ohne die andere kann - also ein schlußendlich harmonisches Mit- und Gegeneinander. Während der Architekt also versucht, alles auszugleichen, bringt das Orakel absichtlich Chaos in die Matrix indem sie Leuten die Zukunft vorhersagt (soweit sie dazu in der Lage ist).


    Dann zu Neo und Smith: Neo hat es also irgendwie geschafft, auch in der realen Welt mit der Maschinenwelt in Verbindung zu treten (wie das passiert ist, muss ich So abend nochmal genauer drauf achten ;)).
    Neo und Smith sind praktisch zwei Seiten derselben Medallie: während Neo für den Frieden kämpft (und für das Leben steht), steht Smith für den Tod. Smith übernimmt nach und nach die ganze Matrix - das Programm ist "irre" geworden, assimiliert alles und will die Kontrolle über die Matrix und schließlich auch über den Mainframe. Der Haken daran: wenn Smith das schafft, überleben weder die Menschen, noch die Maschinen. Das wissen auch die Maschinen, deshalb lassen sie am Ende Neo in der Matrix gegen Smith kämpfen - er ist auch ihre letzte Hoffnung zu überleben.


    Was ja jetzt etwas komisch ist, ist, dass Neo am Ende "aufgibt" und sich auch assimilieren lässt, statt weiter zu kämpfen. Ich verstehe das so: wenn ich mir angucke, wie Angst überwunden wird, ist das nicht, indem wir immer weiter gegen sie ankämpfen (das nährt die Angst nämlich), sondern indem wir sie uns überwältigen lassen. Erst in diesem Augenblick verschwindet die Angst und wir überleben ohne sie (wurde auch mal in einer Voyager-Folge sehr gut thematisiert). Die Botschaft ist sozusagen: im Tod liegt der Neuanfang - das Lebendige bleibt bestehen. Deshalb werden die ganzen Smiths auch durch Licht "zersprengt" und die Matrix bleibt bestehen.


    Und mit der Matrix bleiben auch die Teile bestehen, die die Matrix ausmachen: der Architekt und das Orakel. Das Orakel wußte imho, dass es überleben wird, trotz Assimilation (natürlich sofern Neo am Ende den richtigen Weg einschlägt).
    Was das kleine Mädel da jetzt für ne Rolle spielt krieg ich auch nicht so ganz auf die Reihe, aber sie scheint eine Vermittlerrolle und eine Sicherungsfunktion zu haben. Naja, Sunndach... ;)


    Ob Neo noch lebt oder was mit ihm genau ist bleibt schon irgendwie offen. Imho lebt er als Mensch noch ;) Und der Frieden hält zunächst mal so lange, bis die Matrix wieder durch zu viel "Ausgleich" ins Ungleichgewicht gerät und einer der beiden Parteien den Frieden aufkündigt. Aber das bleibt zunächst unserer Phantasie und im weiteren dem nächsten Film (also Matrix Teil 4 - "The Cash Cow milked once more") überlassen :D



    So - keine Ahnung, ob ihr da jetzt durchblickt, iss mir jetzt auch wurscht, mir fallen nämlich gleich die Augen zu. Mehr dann morgen spätabend oder erst Sunndach (nach dem TTJT) :)

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Zitat

    Original geschrieben von ubozak
    Es wird (leider) keinen 4. Teil von Matrix geben.


    Ob das wirklich so schlimm ist? :rolleyes:

    my phone: iPhone SE
    "Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker, nicht mal schwimmen kann er."

  • irgendwie war ich ja nach dem 2ten teil der auffassung dass die vermeintlich reale welt mit zion eher eine "Submatrix" ist um die rebellischen, nicht mit der Matrix kompatiblen Menschen zu befriedigen...aber naja, das wäre für mich eher eine vernünftige grundlage für den 3ten teil gewesen, was solls...

    greetz´n regards,


    Da_StriKa

  • Noch ein paar Gedanken:


    Hauptthemen des Films sind imho eine Wahl bzw. Entscheidung treffen (choice), die Auswirkungen von Entscheidungen bzw. Ursache und Effekt, dass wir für jede Entscheidung etwas bekommen aber gleichzeitig auch einen Preis dafür bezahlen müssen - und natürlich, ob wir an etwas glauben oder nicht.
    Auch wenn Neo am Ende sehr Jesus-mäßig daliegt (wurd ja hier auch schon angesprochen/kritisiert): ich sehe weniger Christentum (im weitestens Sinne) hier verbraten, sondern eher fernöstliche Philosophie. Es gibt immer zwei Seiten einer Medallie, von mir aus auch Yin und Yan. Und dabei ist eine der beiden Seiten etwas stärker bzw. bleibt bestehen, wenn die andere Seite versucht die Übermacht zu gewinnen.


    Was ich auch noch eine gute Metapher fand: erst dadurch, das Bane-Smith Neo das Augenlicht nimmt (er also nix mehr sehen kann) ist Neo in der Lage, endlich jenseits dem zu sehen, was ihm seine Augen als erstes verraten. Er durchblickt also nicht nur die Matrix (also die grünen Zeichenfolgen bzw. Energie), sondern durchschaut auch, aus was die reale Welt besteht: Energie. Und erst mit diesem Schritt ist er in der Lage, sie zu beeinflussen bzw. auf einer anderen Ebene mit ihr in Kontakt zu treten.


    Und mir ist noch was zum "Tod" von Neo am Ende eingefallen: vielleicht ist es ja auch so, dass er im kollektive Bewußtsein der Menschen und Maschinen weiter existiert (sozusagen ähnlich dem Persönlichkeitsmodel von C.G. Jung...).


    Fazit: auch den Film werden wir uns öfters angucken müssen, um all die Botschaften wenigstens halbwegs aufzunehmen und mitzunehmen :top:

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • So Leute, jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben. War im Kino auch enttäuscht, dass so viele Fragen offen gelassen wurden. Nun aber einige Gedankengänge.


    Etwas vorab: Diesen Beitrag habe ich eigentlich in einem anderen Forum verfasst, von daher kann es sein, dass einiges hier nicht passt.


    1. Warum muss immer alles so penibel hinterfragt werden? Kann es nicht sein, dass WB eigentlich etwas simples darstellen wollten? Die beiden sind vielleicht keine Computer-Freaks, die alles bis in kleinste Detail zuerst duchgerechnet haben, um ja keine offenen Fragen aufkommen zu lassen. Klar kann es sein, dass hier und da eine kleiner Gedankenfehler aufkommt.


    2. Warum Frieden? Und warum in dieser Form (die Menschen sind ja immer noch in den Kapseln). Dazu meine Erklärung (wurde zum Teil auch schon erwähnt):


    Gegenfrage: Warum Krieg? Wollten die Maschinen den Krieg von sich aus?
    Antwort: Ein klares Nein.


    Es war doch nur ein Aufstand gegen die Unterdrückung durch die Menschheit. Dann begann der Krieg. Die Maschinen als die überlegenere Seite hatte jetzt die Möglichkeit, alle Menschen auszulöschen. Aber warum? Sie sind ja nicht von Grund auf schlecht. Und das ist der Knackspunkt. Es gibt kein Gut und kein Böse in dem Film.


    Die Maschinen sind nicht böse und die Menschen in Zion sind nicht gut.


    Da die Maschinen sich nur gegen die Unterdrückung wehren wollten, haben sie nicht einfach alle Menschen getötet, sie haben ihnen eine Scheinwelt (Die Matrix) aufgebaut. Den Menschen, war eh nicht klar, dass sie in einer Scheinwelt leben und die Maschinen hatten ihre Ruhe.
    Dann haben sie noch entdeckt, dass man die Menschen als Energiequelle nutzen kann. Natürlich hätten sie auch die Sonne nutzen können. Warum sie es nicht taten? Keine Ahnung. Vielleicht haben die Maschinen beim Kriege zuerst die Energiequellen der Menschen ausgelöscht oder aber den Zugang gestört (zu der auch die Sonne gehört), um sie zu schwächen.


    OK, weiter. Vor diesem Hintergrund ist das Ende von MR mehr als plausibel. Bis jetzt war es ja so, dass der Auserwählte immer die eine Tür gewählt hat (habe das mit den Türen immer noch nicht verstanden. :(:) ) so dass dann ein Neustart erfolgt ist und alles von vorne begann. Nur diesmal nicht.
    Mit der Zeit haben sich die Programme natürlich weiter entwickelt. Dieses mal wurde die LIEBE gelernt. Deswegen hat Neo die andere Tür gewählt.
    Am Ende war Neo und den Maschinen klar, dass der Virsus (Smith) alles zerstören würde. Also mussten die Maschinen dem Deal zustimmen, weil sie Smith nicht selber aufhalten konnten.


    Warum hat Neo nicht verlangt, alle Menschen frei zu lassen? Ist doch klar. Wo sollen die Milliarden von Menschen leben? Die würden doch in kürzester Zeit sterben, womit niemandem geholfen wäre. Von daher trifft dann wieder das typische Bild von den Bösen Maschinen und den Guten Menschen in Zion nicht zu. Die Menschen wollten alle befreien, ohne darüber nachzudenken, wie diese dann leben sollten. Den Maschinen war dies aber klar. Dies hat Neo dann auch erkannt und den Maschinen das angeboten, was sie von Anfang an wollten: FRIEDEN.
    Das müssen die Menschen dann auch begreifen. Und wenn sie das begriffen haben, können die Menschen, die sich entscheiden, freigelassen werden. (Wird doch irgendwo im Film gesagt oder?) Sie müssen sich aber erst entscheiden. Heißt: Sie dürfen nicht blind anderen Menschen folgen (Führer = Politiker = Diktatoren = etc), was sicher auch der Grund für den Krieg war. Wenn sie sich entscheiden haben und einsehen, dass die Maschinen nicht böse sind und ein friedliches Zusammenleben möglich, dann können sie auch von der Matrix befreit werden.



    Orakel und der Architekt erinnern mich etwas an Prof. X und Magneto von X-Men. Die beiden waren ja eigentlich auch keine Feinde (sogar die besten Freunde in der Jugend). Sie wollten beide das gleiche: Freiheit und Toleranz gegenüber den Mutanten. Nur mit anderen Mitteln. Prof. X wollte den Frieden, Magento die Unterdrückung der Menschen.


    Ist hier doch auch so. Der Architekt repräsentiert die Maschinen und das Orakel die Menschen. Die beiden sind keine Feinde und wollen beide nur den Frieden.


    Wofür steht das kleine Mädchen? Wurde auch schon beantwortet. Warum muss sie innerhalb der Story und besonders innerhalb des Systems einen Zweck erfüllen? Meiner Meinung nach steht sie einfach nur für das Neue, die Geburt, die Unschuld. Mit dem Frieden beginnt ja ein neues Zeitalter zwischen Maschinen und Menschen.


    Noch ein kleiner Tip: Bitte versucht doch nicht alles so kleinlich zu hinterfragen und alles und jeden Zusammenhang mathematisch-analytisch aufzulösen. Denkt ihr, etwas WB sind so tief eingestiegen, so dass alles jede Bewegung erklärt werden kann? Und dass bei so einer Story Fehler auftreten können, ist doch klar. Nobody ist perfekt.


    Schaut euch den Film an. Matrix ist ein Meilenstein der Filmgeschichte, auch wenn 2 und 3 für viele enttäuschend waren (klar, wenn man alles hinterfragt). Wenn ihr im Grunde verstanden habt, worum es hauptsächlich geht, dann erfreut euch doch daran und den Effekten.


    So das wars, mir fällt im Moment nicht mehr ein.



    Matrix-Forum

  • Re: Spoiler


    Zitat

    Original geschrieben von Lord EX
    Ich merk schon, hier gibt es ein paar Leute die den Film total gecheckt haben!


    Dann können sie mir ja jetzt folgende Fragen beantworten:


    1. Ist Neo tot oder nicht?


    Ziemlich zum Ende des Filmes wird eine Szene gezeigt, in der man vermuten
    kann, daß er noch lebt. Er sieht nämlich die Maschine...

    Zitat


    2. Welche Rolle spielt das Orakel und der Architekt. Es scheint am Ende als hält
    das Orakel mehr Fäden in der Hand als man zuerst vermutet.


    Sie sind die Gegensätze in der Matrix (Orakel = Unordnung; Architekt = Ordung)

    Zitat

    3. Wer genau ist Eve (das kleine Mädchen, mit dem das Orakel immer rumläuft)?


    Anhand der letzten Szene mit dem Sonnenaufgang würde ich sagen, daß Sie der "Morgen" ist.

    Zitat

    4. Wieso hat das Orakel auf einmal einen anderen Körper?


    Sie hat eine Entscheidung gefällt und musste dafür Ihren Körper opfern (Merowinger sagt:"... hat die alte Hexe also einen neuen Körper gefunden...")

    Zitat

    5. Was hat es mit den "Augen des Orakels" auf sich?


    Der Blick in die Zukunft... (Smith: "... ich habe das Ende gesehen...")


    Abschließend läß sich wohl sagen, daß der Film nicht so schlecht ist, wie es manche behaupten. Wenn man während und nach der Vorstellung ein wenig
    darüber nachdenkt, gibt sogar vieles einen Sinn. So lät sich z.B. die Fragen, warum Smith sich auflöst damit begründen, daß die Gleichung nun doch wieder
    ausgeglichen ist. Es ist letztendlich nämlich nichts anderes passiert, als wenn Neo die andere Tür genommen hätte (Matrix II). Der Unterschied besteht lediglich darin, daß die Maschinen Neo nun dankbar dafür sind, daß er sie alle gerettet hat (Smith wollte ja alles vernichten), und somit ein Friedensvertrag geschlossen wurde. Wie man aus der letzten Szene zwischem dem Orakel und dem Architekten erfährt, ist die Matrix nun in einer neuen Version "auferstanden". Alle, die Sie (die Matrix) verlassen wollen, können dies nun tun.
    Ohne Neo´s Entscheidung in Matrix II, wäre es dazu niemals gekommen.


    Und jetzt haut drauf ! :D



    Gruß,


    JML

  • Zitat

    Original geschrieben von twister

    ...
    Dann haben sie noch entdeckt, dass man die Menschen als Energiequelle nutzen kann. Natürlich hätten sie auch die Sonne nutzen können. Warum sie es nicht taten? Keine Ahnung. Vielleicht haben die Maschinen beim Kriege zuerst die Energiequellen der Menschen ausgelöscht oder aber den Zugang gestört (zu der auch die Sonne gehört), um sie zu schwächen.
    ...


    In den Kurzfilme (9 glaube ich) wird erklärt, warum die Maschine die Sonne nicht als Energiequelle nutze.
    Im Krieg gegen die Menschen haben die Maschine die Sonne als Energiequelle genutzt. Ergo haben die Menschen den Himmel verdunkelt. Im Gegenzug haben die Maschine dann die Menschen als biologische Energiequelle benutzt und so die Matrix erschaffen, damit die Menschen in den Kapseln sich ruhig verhalten.

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