Hallo folks,
mir ist ein Nokia 6108 ins Haus geflattert und ich habe die Gelegenheit genutzt, eine kleine Co-Produktion dieses Berichtes mit dem User Realnokia zu machen. Bilder und Idee sind auf dem TT-Usertreffen in Laubach entstanden. Das Gerät kommt also von Nowicom (http://www.nowicom.de), die Bilder von Ralf (Realnokia) und der Text aus meiner Hand – viel Spaß dabei !
Technische Daten und Preise
- Volumen 85cc (mit stylus) & 82cc (ohne stylus)
- Gewicht: 98g
- Länge: 106mm
- Breite: 46.4mm
- Dicke(max): 26mm (mit stylus), 22.8mm (ohne stylus)
- GSM 900/1800/1900 MHz
- Akku: BL-5C Li-Ion 850mAh
- Sprechzeit: 3-7 Std.
- Standby: 170-410 Std.
Derzeitiger Preis als Import in Deutschland: ca. 499,00 Euro
Lieferumfang
- Grundgerät Nokia 6108
- 1x Akku BL-5C
- Akkudeckel mit Stylus
- Akkudeckel ohne Stylus
- Ersatz-Stylus (groß)
- Headset portable mit PTT Taste
- Reiseladegerät
- Bedienungsanleitung
- CD-ROM mit Software
Funktionen und Leistungsmerkmale
Das 6108 basiert wie viele andere 6XXX-Geräte auf der Nokia Serie 40. Ich denke, das die Features inzwischen allen bekannt sein dürften, deswegen gehe ich an dieser Stelle lediglich auf die besonderen Merkmale dieses Gerätes ein, alles andere ist identisch.
- Eingabe von Zeichen über die Tastatur oder per Handschrifterkennung für SMS/EMAIL/Notizen oder andere Eingaben in das Gerät.
- Handschrifterkennung für englische oder chinesische Schriftzeichen
- Englisch-Chinesich Übersetzung für Wörter und Redewendungen
- Wörterbuch mit ca. 100000 Wörtern und Redewendungen + Thesaurus
Verarbeitung und Design
Tja, ich muss zugeben, das ist mal wieder ein Nokia, welches mir optisch ganz gut gefällt. Es hebt sich zwar nur leicht, aber sehr angenehm vom Design der restlichen 6000er Serie ab. Aber es sieht nicht nur gut aus, sondern es lässt sich auch gut anfassen, da klappert ausnahmsweise mal kein Akkudeckel und knatscht auch sonst nichts. Von der Verarbeitung her gibt es also nicht viel auszusetzen, es liegt gut in der Hand und die Oberfläche des Kunststoffs vergrault nicht gleich den tastenden Finger. Auch die Klappe passt präzise ohne zu wackeln, schließt mit einem Satten „klack“ und schwingt beim öffnen lautlos und einrastend in ihre Endposition. Der Stylus wird hinten auf der Oberseite des Akkudeckels ebenfalls fest in seiner Verankerung gahalten und lässt sich durch seine leichte Gummierung nicht nur angenehm anfassen sondern auch leicht aus seiner stabilen Halterung entfernen.
Sprachqualität und Empfangseigenschaften
Sprachqualität und auch die Empfangseigenschaften sind mit dem 6100 zu vergleichen. Ich hatte an beidem nicht viel auszusetzen, die Gesprächspartner sind klar und deutlich zu verstehen, die eigene Stimme kommt beim Gegenüber ebenfalls deutlich und die Empfangseigenschaften sind zwar nicht auf TOP-Level, genügen aber um auch in kritischen Gegenden zuverlässig zu funktionieren. Ich hatte mit diesem Gerät im Vodafone-Netz über GSM 900 übrigens keinerlei Knacken oder Rauschen (wurde glaube ich mal vom 7210 berichtet) und auch kein GSM-Zirpen im Hintergrund.
Display und Tastatur
Inzwischen dürfte jeden schon mal ein Serie 40 Display gesehen haben, es entspricht dem, was auch in den anderen bekannten Geräten verbaut ist. Es hat transflektive Eigenschaften, kann 4096 Farben darstellen und ist keine Ausgeburt an Helligkeit oder Detailschärfe. Hier muss sich Nokia leider der Konkurenz aus Fernost mit ihren brillanten TFT-Screens geschlagen geben. Einen Trost gibt es aber, durch diese Einschränkungen ist das Display ein Kostverächter und geht sehr sparsam mit dem begrenzten Energiereserven des Akkus um.
Die Tastaur hingegen lässt sich mal wieder (nach einigen Querschlägern wie 7210 oder 3650) bestens bedienen, hat einen satten Druckpunkt, besitzt eine logische Anordnung und verfügt über ausreichen Größe und Abstand um sicher und mit Spaß bedient zu werden.
Bedienung und Handhabung
Muß ich hier jetzt was über die Nokia Bedienung schreiben ? Wohl kaum – es wird niemand verleugnen, das Nokia inzwischen trotz aller Kritik in vielen anderen Bereichen, eines der besten oder vielleicht sogar das beste Konzept, für die Bedienung eines Mobiltelefons entwickelt hat. Hier lässt es sich planvoll durch die Menüs zappen, alle Punkte sind logisch aufgebaut und genau an der Stelle, wo man sie auch erwartet. Einzigster Kritikpunkt von meiner Seite, in der ersten Menü-Ebene könnte die Reaktion auf Tasteneingaben durchaus etwas schneller sein, hier muss der flinke Bediener sich etwas gedulden.
Ansonsten gibt es bei diesem Gerät die Stifteingabe als neues Feature. Sie kann überall da genutzt werden, wo Zeichen eingegeben werden können. Um zwischen der Tastatureingabe und der Stifteingabe zu wechseln, reicht es, einfach die Klappe zu öffnen und so den Schreibbereich freizulegen. Der Stift selber kann mit einer geübten Bewegung recht flink aus der Halterung an der Rückseite entfernt werden und steht dann für das Touchpad bereit. Rund um das Eingabefeld in der Mitte gruppieren sich noch einige Felder, die beim Berühren bestimmte Funktionen, wie z.B. Löschen eines Zeichens, Sonderzeichen, Cursorbewegung und Zifferneingabe ermöglichen. Die Eingabe des eigentlichen Zeichens findet im erwähnten mittleren Bereich statt und wird nach einiger Übung auch recht zuverlässig erkannt. Man muss sich allerdings an die Eigenarten des Gerätes gewöhnen, das Gerät ist nicht in der Lage sich an die Eigenarten des Bedieners zu gewöhnen – hier steht eindeutig zu wenig Rechenleistung im Hintergrund, um eine umfangreiche Handschrifterkennung durchzuführen. Einziges Manko ist die kurze Gedenksekunde, die das Nokia sich nach Eingabe eines Zeichens gönnt, bevor es als erkannter Buchstabe im Display auftaucht. Insgesamt ist diese Eingabemethode sicher eine nette Spielerei, dürfte aber für unsere europäischen Bedürfnisse doch etwas „oversized“ sein. Selbst der stümperlichste Tastaturschreiber hat schneller eine SMS ohne T9 zusammengeklimpert, wie der Handschrift nutzende Anwender über das Schriftfeld. Im Asiatischen Raum dürfte die Sache sicher etwas anders aussehen, hier wird dem Menschen vermutlich die Möglichkeit gegeben, den vollen Umfang seiner Schriftzeichen einzugeben, während die Tastatur dort sicher nur einen kleinen Bruchteil zur Verfügung stellt. Fazit: Ein nettes Feature um den Tischnachbar neugierig zu machen aber sicher nicht im Alltag produktiv anwendbar.
Multimedia, Sound, Video und Spiele
Hier ist komplettes Serie-40 Programm angesagt, etwas Grafik – manchmal sogar mit Animationen, einen abgespeckten polyphonen Sound mit eingeschränkter Midi-Wiedergabe und die Möglichkeit Java-Software auszuführen um Speicherfehler zu sammeln :cool:
Datenfähigkeit und WAP
Ebenfalls bekannt, GPRS ist möglich, ein XHTML-Browser ist an Board und die Kiste kann per POP-Port an den PC gestöpselt werden um dann über die PC-Suite Daten mit den Desktopanwendungen auszutauschen.
Zubehör
Diverses sinnvolles und sinnfreies Zubehör für den POP-Port.
Fazit
Ein schickes Nokia Gerät, eins das mir seid langer Zeit mal wieder gefällt. Es hat eine kleine aber doch zu erkennende Eigenständigkeit und ist darüber hinaus noch bestens und ohne Wackler und Knatscher verarbeitet. Leider – und aus dem Grunde ist es auch eigentlich für den asiatischen Markt gedacht – wird aber das neues Feature des 6108, seine Schrifterkennung, nicht der Kaufgrund für die Leute in diesem Lande sein. Es wird vielmehr die Gelegenheit sein, mal wieder ein Nokia Handy durch die Straßen zu bewegen, das man nicht auf jedem Tisch liegen sieht und das man sich kauft, weil es einem vielleicht einfach nur ein klein wenig besser gefällt als all die anderen, die es hier gibt...
In diesem Sinne,
Max
PS: Danke an Ralf (Realnokia) für diese gestochen scharfen Pics !!