Wer von euch fährt täglich längere Strecken zur Arbeit?

  • Hallo,


    ich hole den Thread mal wieder hoch:


    Vorraussichtlich werde ich nächsten Monat eine neue Arbeitsstelle antreten. Da ich in der Probezeit allerdings nicht umziehen möchte, beträgt die Distanz momentan ca. 85 Km (einfach). Monatlich also ca. 4000 Km. Da ich auf dem Gebiet ganz neu bin, wende ich mich mal an die ganzen Pendler hier im Forum:


    Mit meinem jetzigen Auto verbrauche ich gut 9 Liter Super. Macht 360 Liter im Monat und bei den Spritpreisen momentan ca. 470 Euro/M.


    Muss ich diesen Betrag erstmal vorstrecken und bekomme dann durch die Pendlerpauschale was zurück? Wie errechnet sich das? 30Cent/KM kann ja nicht sein, dann würde ich ja jeden Monat 600 Euro zurückbekommen?


    Oder kann ich diesen Freibetrag beantragen und bekomme gleich mehr Netto? (Aber wahrscheinlich deckt das auch nicht die Ausgaben monatlich, oder)


    Eine Alternative wäre, sich einen kleinen alten Diesel zu holen. Hier scheitert es jedoch an der Umweltplakette, da ich mitten in einer Großstadt wohne und hier bald nur noch grün erlaubt ist.


    Zweite Alternative heißt Bahn. Wobei sich die Fahrzeit von 1 Stunde mit dem Auto mehr als verdoppeln würde (Haustür-Firma).


    Was gibt es sonst noch für Alternativen?


    Für Anregungen bin ich immer dankbar.


    Gruß

  • Je nach Stadt gibt es sogar kleine Pensionen, die monatlich kaum mehr als eine richtige Wohnung kosten.
    Frühstück und Reinigung (letztere allerdings nur einmal wöchentlich) ist dabei.


    Nur so als alternative...


    Da hast du dann halt die ultimative Flexibilität ;)

  • Hatte ich auch schon überlegt. Pensionen gibt es ab 25 Euro dort (also ca. 500/M). Allerdings finden das Frau und Hund sicher nicht so toll. ;-)

  • Zitat

    Original geschrieben von tknolle
    Mit meinem jetzigen Auto verbrauche ich gut 9 Liter Super. Macht 360 Liter im Monat und bei den Spritpreisen momentan ca. 470 Euro/M.


    Muss ich diesen Betrag erstmal vorstrecken und bekomme dann durch die Pendlerpauschale was zurück? Wie errechnet sich das? 30Cent/KM kann ja nicht sein, dann würde ich ja jeden Monat 1200 Euro zurückbekommen, die ich ohnehin nicht an Steuern zahle.


    Oder kann ich diesen Freibetrag beantragen und bekomme gleich mehr Netto? (Aber wahrscheinlich deckt das auch nicht die Ausgaben monatlich, oder)


    Aloha,


    grundsätzlich: die Pendlerpauschale wird nicht ausgezahlt, sondern sie verringert Dein jährliches Brutto, indem sie davon abgezogen wird. Das erfolgt nach Berücksichtigung des Arbeitnehmer-Pauschbetrags von 920€, den jeder "frei" hat. Maximale Erstattung ist also die jährliche Einkommensteuer, die Du zahlst, mehr gibts nicht zurück. Wenn Du dieses Jahr noch gar nicht arbeiten warst, sind die 3 Monate in 2009 grob geschätzt sowieso steuerfrei, so daß die Erstattung für 2009 Null beträgt. So Ähnlich läuft es bei der doppelten Haushaltsführung auch ab...

  • Zitat

    Original geschrieben von tknolle
    Vorraussichtlich werde ich nächsten Monat eine neue Arbeitsstelle antreten. Da ich in der Probezeit allerdings nicht umziehen möchte, beträgt die Distanz momentan ca. 85 Km (einfach). Monatlich also ca. 4000 Km. Da ich auf dem Gebiet ganz neu bin, wende ich mich mal an die ganzen Pendler hier im Forum:


    Ich kenn das, bin selber mal 91km einfache Strecke gependelt, das geht am Anfang für ein paar Monate, aber nach einem Jahr ist man fertig damit.


    Zitat


    Mit meinem jetzigen Auto verbrauche ich gut 9 Liter Super. Macht 360 Liter im Monat und bei den Spritpreisen momentan ca. 470 Euro/M.


    Muss ich diesen Betrag erstmal vorstrecken und bekomme dann durch die Pendlerpauschale was zurück? Wie errechnet sich das? 30Cent/KM kann ja nicht sein, dann würde ich ja jeden Monat 1200 Euro zurückbekommen, die ich ohnehin nicht an Steuern zahle.


    Das läuft wie folgt: Du kannst Dir auf der Lohnsteuerkarte einen Freibetrag für die Kilometer eintragen lassen, dann erhälst du den Steuervorteil sofort jeden Monat.


    Die Rechnung ist wie folgt: Einfache Strecke x 0,30 cent/km=Erlass aufs steuerpflichtige Brutto.


    Konkret für Dich: 85km x 0,30 cent/km * 20 Arbeitstage = 510 Euro Abzug vom Brutto. Verdienst Du also 2000 Euro Brutto, wird so getan, als würdest Du nur 1490 verdienen und auch nur das versteuern.


    Beachten muss man die Werbungskostenpauschale von 920 Euro pro Jahr, die wird von vorneherein angesetzt und die kannst Du nicht angeben.
    Du kannst also im Jahr 510 Euro x 12 Monate - 920 Euro annehmen.


    Noch dazu gibts eine steuerliche Höchstgrenze von ca. 6000 Euro, die man für PKW-Fahrten ansetzen kann. Die wirst Du nicht ausschöpfen.


    Bei der Bahn ist diese Pauschale niedriger, du kannst also nicht soviel absetzen als wie bei PKW-Fahrten.


    Zitat


    Oder kann ich diesen Freibetrag beantragen und bekomme gleich mehr Netto? (Aber wahrscheinlich deckt das auch nicht die Ausgaben monatlich, oder)


    Richtig, du bekommst dann mehr netto. Das deckt aber natürlich nicht die Ausgaben, dazu soll es auch nicht sein. Es ist eher ein steuerlicher Erlass auf die Mineralölsteuer, weil Du ja nicht zum Spaß rumfährst, sondern um Geld zu verdienen (und zu versteuern, natürlich). Die Werbungskosten sind keine Beförderungsflatrate zum Arbeitsplatz hin.


    Zitat

    Eine Alternative wäre, sich einen kleinen alten Diesel zu holen. Hier scheitert es jedoch an der Umweltplakette, da ich mitten in einer Großstadt wohne und hier bald nur noch grün erlaubt ist.


    Die Kraftstoffkosten sind nur ein Teil, ein anderer großer Teil ist Wertverlust des Fahrzeuges (wenn es noch was wert ist, meine ich ;) )


    Zitat


    Zweite Alternative heißt Bahn. Wobei sich die Fahrzeit von 1 Stunde mit dem Auto mehr als verdoppeln würde (Haustür-Firma).


    Würde ich heute auch so machen, wenn ich nochmal die Wahl hätte. Schont die Nerven und kommt auch günstiger. Wenn man die Zeit im Zug sinnvoll nutzen kann, ist es auch weniger vergeudete Zeit als wäre man selber gefahren.


    Zitat


    Was gibt es sonst noch für Alternativen?


    Würde ganz dringend empfehlen, dort einen Zweitwohnsitz einzurichten oder ganz dort hinzuziehen. Die Pendelei ist wirklich ätzend und nicht dauernd zu ertragen, auch wenn man gerne fährt und ein komfortables Auto hat.

  • Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    Wenn Du dieses Jahr noch gar nicht arbeiten warst, sind die 3 Monate in 2009 grob geschätzt sowieso steuerfrei, so daß die Erstattung für 2009 Null beträgt. So Ähnlich läuft es bei der doppelten Haushaltsführung auch ab...


    Nee, war Student :)
    Das hört sich interessant an. Muss wohl doch mal zu einem Steuerberater.



    fahrsfahrwerkaus
    Danke, für die Tipps. Das geht ja zack-zack hier. Also wenn wird es eh ein alter Diesel (BMW 520, 525 oder sowas), der nicht mehr als 2-3k kostet. Dann ist der Wertverlust egal.


    Das Umziehen wird auf Dauer, wenn die Arbeitsstelle nach der Probezeit bleibt, natürlich der große Plan sein. Aber in der Probezeit ist mir das glaube ich doch zu stressig, wenn ich dann innerhalb eines Jahres 2 mal umziehen muss...


    Danke schonmal für die vielen Antworten. Schaue später wieder rein.

  • Also für sechs Monate würde ich mit dem jetzigen Auto fahren und nichts anderes anfassen oder investieren. Das ist ziemlich genau der selbe finanzielle Aufwand, einen Zweitwohnsitz einzurichten, mit Telefon, DSL, Waschmaschine und Kram auszustatten, zweimal mit einem gemieteten Sprinter Dein Zeugs raufzufahren, und trotzdem am Wochenende oder mal unter der Woche zu Deiner Frau zu fahren.


    Hab ich alles hinter mir, ich kann da ein Lied von singen. Also für sechs Monate einfach pendeln, darüber hinaus umziehen.

  • Für die Dinger zahlst Du aber ziemlich viel Steuer, bei dem Hubraum und verbrauchen werden sie auch einiges. Unter 7-8l würde ich mal nicht schätzen.
    Dann doch lieber einen kleineren Diesel kaufen.
    Rechne Dir das lieber nochmal aus, ob sich der Umstieg lohnt.
    Was die Umweltzone angeht: da darfst Du auch mit gelber Plakette rein, zumindest, wenn nicht gerade "Alarm" ist.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Schau erstmal das Du die Probezeit überstehst. Dann kann man weiterschauen. Ich fahre seit Jahren Gasautos das ist meist noch deutlich billiger als nen Diesel. Aber darüber kannst Du Dir nach Ende der Probezeit Gedanken machen. Wenn die Arbeitsstadt nett ist und Dich nix in der alten Heimat hält zieh um. Wenn Umziehen aus irgend einem Grund nicht in Frage kommt dann pendel halt. Mach ich auch mit deutlich über 50 tkm / Jahr.


    P.S. Grüne Plaketten gibts doch an jeder Strassenecke zu kaufen oder?

    fm4.orf.at
    Wir leben weit über unseren Verhältnissen. Aber noch lange nicht auf unserem Niveau.

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