Weißt Du, es gibt nur eine Möglichkeit einen Alkoholiker dazu zu bringen, sich selbst wieder wichtig zu nehmen: Ihn hart aufschlagen zu lassen. Nur wenn er absolut am Boden ist, hört er wirklich mit dem Trinken auf und hat genug Angst davor wieder anzufangen.
Solange Du und Deine Familie ihm immer noch Unterstützung zusagt und versucht zu helfen, wird er nie "richtig" aufhören.
Mein Vater war selbst Alkoholiker. Hat zwar dann aufgehört zu saufen, wurde dann aber zum Hypochonder und Konsumjunkie. Zuletzt ist er einsam und verlassen an Krebs verreckt. Glaub nicht, das mir das nicht unheimlich weh getan hat und noch tut, aber wenn ich ihm die ganzen Jahre über weiter versucht hätte zu helfen, wäre ich mit drauf gegangen.
Dein Vater hatte eine Lebensphase, in der er ein Familienvater war und Dich und Deine Schwester erzogen hat. Jetzt ist er in einer anderen Lebensphase und vielleicht ist von dem Mann, der er früher war nichts mehr da. Vielleicht versucht er nur wieder der liebe Familiendaddy zu werden, weil er euch nicht weh tun will.
Ich gebe Dir einen guten Rat, lass Ihn in Ruhe. Gib ihm sein eigenes Leben. Egal wie er es lebt. Jeder kann und darf nur für sich selbst verantwortlich sein.
Ich empfehle Dir übrigens dringend, Dich und Deine Familie mal in eine Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige anzumelden. Ihr braucht auch professionelle Hilfe.
Gruß,
Tom