Mit welchem Netz in der Münchner u-bahn telefonieren?

  • Zitat

    Original geschrieben von Tob
    Hier gibt es die Ausbaustufen bis 2011 in einer Karte zu sehen:


    http://www.mvg-mobil.de/presse…09c_mvg-pressemeldung.pdf (Seite 2)


    Der Ausbauplan war auch schon vor ein paar Tagen in der Zeitung. Die sollen sich mal beeilen, dass bestehede Netz ist wirklich nur sehr gerring. Gestern bin ich mit der U6 Richtung Klinikum Großhadern gefahren, und schon kurz nach dem Sendlinger Tor war kein Empfang mehr da.

  • Nachdem auf den letzten Seiten einige Fragen zur Mobilfunkversorgung in der Münchner U-Bahn aufgeworfenwurden, versuche ich mal, möglichst viel zu beantworten.


    In der MVG-Pressemeldung vom 8. September sind ja schon einige Details genannt worden. Die Technik der Netzbetreiber befindet sich in einem Raum am U-Bahnhof Hauptbahnhof. Die Signale aller Netze werden dort zusammengemischt und mittels Glasfaserkabel zu den U-Bahnhöfen übertragen, wo sie wieder auf Koaxialkabel umgesetzt und an die Antennen gebracht werden.


    Schlitzkabel scheinen nicht verwendet zu werden, sonst hätte man nicht Pegelschwankungen von mehr als 40 dB zwischen zwei Stationen. Größtenteils sind die Antennen an den Bahnsteigenden etwa 10 Meter im Tunnel befestigt und damit nur sehr schwer zu sehen. Eingesetzt werden nicht solche Antennen, die bei normalen Basisstationen verwendet werden, sondern logarithmisch-periodische (vermutlich Kathrein 742 192) und biderektionale (wahrscheinlich Kathrein 738 446) Antennen. Nur am Sendlinger Tor (U1/U2) kann man die Antennen gut erkennen, da sie am nordwestlichen Bahnsteigende an der Decke hängen.
    Außerdem kommen noch drei Rundstrahler (vermutlich Kathrein 800 10249) als Ergänzung zum Einsatz:

    • Marienplatz, in der Mitte zwischen den beiden Bahnsteigen beim Übergang zur S-Bahn
    • Marienplatz, Ausgang Marienhof im Sperrengeschoß
    • Hauptbahnhof, Sperrengeschoß unter der Kreuzung Bahnhofplatz/Bayerstraße


    Ich habe heute mal mit einem Netzmonitor die vier GSM-Netze getestet. Zur UMTS-Versorgung kann ich leider nichts sagen.
    Laut der Pressemeldung sagte der Vodafone-Regionalleiter Technik:

    Zitat

    Das zentrale Ziel war, ein Mobilfunknetz aufzubauen, das die gleiche Netzqualität hat, wie es die Kunden vom oberirdischen Netz kennen.

    Da muß man leider sagen, daß das bisher nicht der Fall ist. Ich hoffe, daß es in den nächsten Wochen noch Optimierungen geben wird. An vielen Stellen kommt leider nicht mehr genug Pegel an. Besonders kritisch ist das bei Zellenwechseln, wo die Überlappungsbereiche sehr klein sind, aber auch mitten in Bahnhöfen ist der Empfang teilweise ziemlich schlecht, z. B. Odeonsplatz Richtung Stachus.
    Daß eine gute Versorgung einer unterirdischen Bahnstrecke kein Problem ist, sieht man z. B. auch an der Münchner S-Bahn.


    Auch wenn hier etwas anderes bahauptet wurde, E-Plus und o2 benutzen in der Münchner U-Bahn GSM1800, T-Mobile und Vodafone natürlich GSM900. Es findet also kein Roaming statt. Die Versorgung ist aber bei allen Netzen wegen der gemeinsam genutzenen Antennen gleich gut oder schlecht; die Frequenz spielt hier also kaum eine Rolle.


    Zum Thema Kapazität:
    T-Mobile, Vodafone und E-Plus nutzen jeweils drei Zellen:
    1. Marienplatz, Odeonsplatz (U3/U6), Odeonsplatz (U4/U5)
    2. Hauptbahnhof (U1/U2), Hauptbahnhof (U4/U5), Karlsplatz (Stachus), Theresienwiese
    3. Sendlinger Tor (U1/U2), Sendlinger Tor (U3/U6)
    o2 hat dagegen alle Bahnhöfe zu nur einer Zelle zusammengeschaltet.
    Das wundert mich schon, daß man da nicht von Anfang an etwas mehr unterteilt hat. Zum Vergleich im S-Bahntunnel ist bei T-Mobile und Vodafone jede Station eine Zelle, der Marienplatz ist sogar in zwei unterteilt. Außerdem sind das Stachus- und Marienplatz-Untergeschoß auch jeweils eine eigene Zelle. Bei E-Plus und o2 gehen die Zellen teilweise über zwei Bahnhöfe, so daß man dort nur auf fünf statt acht Zellen kommt.


    In diesem Thread wurde ja schon angesprochen, daß die o2-Versorgung in der U-Bahn besser als bei den anderen Netzen ist. Hier kommt wahrscheinlich der Vorteil zum tragen, daß alle Stationen eine Zelle sind. Denn wenn kein Kanalwechsel erfolgen muß, kann dieser auch nicht schiefgehen.


    Zum Schluß noch das Thema o2-Koordinaten und Tunnelversorgung, was ja selbst in München nicht neu ist. Die Sender im S-Bahntunnel haben Koordinaten vom Marienplatz oder Stachus. Das könnten auch die Standorte für die Technik sein.
    Die U-Bahn-Sender übermitteln eine Koordinate, die etwa den U4/U5-Bahnsteig am Hautpbahnhof entspricht. Damit dürfte man mit einer Homezone am Hauptbahnhof im gesamten U-Bahnnetz, wenn der Ausbau abgeschlossen ist, ein Häuschen sehen.

  • scharl: Da kann ich dir nur zustimmen.


    Der Pegel ist häufig kritisch. Man sieht den Leuten auch an, dass das Telefonieren in keinen Spaß macht, da die Gesprächsqualität gen Tunnelmitte ziemlich bescheiden wird und man dann angesichts der eh vorhandenen Geräuschkulisse kaum noch was versteht.


    Mit Eplus (bestätige genau wie für o2 GSM 1800 Zellen, kein EGSM) bricht mir bei GSM zwischen Hbf. und Sendlinger Tor (U1/U2) jedesmal in der Tunnelmitte das Netz weg. Der Pegel geht bei idle Richtung -110dBm, so dass das Gerät für etwa 5 Sekunden die Zelle verliert. Ein aktives Gespräch bricht an der selben Stelle weg, auf den Pegel habe ich dabei nicht geachtet.


    Scheint als hätten die Meßfahrten bei angesichts sommerlicher Hitze geöffneten Fenstern stattgefunden :D Mal abwarten, wann die Repeater für die Züge kommen ;)


    Im Übrigen ist o2 der einizige Betreiber, der kein EDGE bietet. E+ und VF haben trotz 3G EDGE, D1 sowieso.

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

  • Zitat

    Original geschrieben von jara
    ehm wo 3G empfang ist bracht man kein EDGE


    Eine ganz neue Erkenntnis :rolleyes:


    Dann hat D1 ja die Millionen nur so zum Fenster rausgeworfen :)

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

  • Trotz vermeintlicher Versorgung ist der Mobilfunkempfang echt grottig.
    War zB gestern in der U-Bahnstation Theresienwiese. Maximal ein Balken; teilweise gar kein Netzempfang.
    Auch zwischen den Stationen schwankt der Empfang sehr stark.

    Nicht Wünschelruten, nicht Alraune, die beste Zauberei liegt in der guten Laune. (Goethe)

  • Was treiben die Netzbetreiber eigentlich zur Zeit in der U-Bahn? Der Empfang ist manchmal da und manchmal nicht. Und wenn man mal ein Gespräch zu stande bringt hört man den Gesprächsparter, der hört einen aber nicht. :flop:

  • Zitat

    Original geschrieben von LyriczWizard
    Was treiben die Netzbetreiber eigentlich zur Zeit in der U-Bahn?


    Es aktuell noch ausbauen ? Ich denke, man sollten da etwas geduld walten lassen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Rudi78
    Es aktuell noch ausbauen ? Ich denke, man sollten da etwas geduld walten lassen.


    Das ist klar, aber an den Hauptstationen wie am Hauptbahnhof sollte es schon funktionieren.

  • besonders dann wenn die x-fache Kapazität benötigt wird als die restlichen 49 Wochen des Jahres - schließlich hat man so schnell nicht wieder die Chance ein neugebautes Netz maximal belasten zu können...


    MANN schonmal drüber nachgedacht das die von dir beschriebene Situation auch mit der derzeiten Überbelastung zu tun hat oder hast du deine Erfahrungen vormittags gemacht wenn noch relativ wenig Wiesn Besucher unterwegs sind?

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

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