Habe eine nette Historie über Mobilfunk gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Oder wußtet ihr, dass es bereits in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Mobilfunk gegeben hat?
Da einfache technische Eigenschaften beschrieben werden, habe ich es mal hierein gepackt.
Quelle: Billigertelefonieren.de
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Mobilfunk: Handys auf dem Vormarsch - Die Geschichte
Mobiltelefone gibt es schon lange. Die Deutsche Bahn startete erste
Versuche zum Telefonieren aus dem fahrenden Zug bereits in den 20er Jahren
des vergangenen Jahrhunderts. Doch der große Durchbruch, zumindest in
Deutschland, begann erst vor zehn Jahren mit dem Start der beiden D-Netze.
Ende Juni 1992 knüpfte Mannesmann Mobilfunk die erste Verbindung über das
D2-Netz. Wenige Tage später folgte die Deutsche Telekom mit D1. Der neue
Standard hieß "Global System for Mobile Communication" (GSM).
Begonnen hatte die Geschichte des Mobilfunks in Deutschland im Jahr 1926.
Erste-Klasse-Passagiere der Deutschen Reichsbahn konnten auf der Strecke
Hamburg-Berlin "telefonieren". Drähte auf den Wagendächern dienten als
Antennen und leiteten die Signale von den Fernsprechern im Wagen an die
Telegrafen-Leitungen neben den Gleisen weiter. Weitere Versuche waren
regionale Mobilfunk-Netze wie der Hafen- oder Rheinfunk und der
Stadtfunkdienst. Diese verschiedenen Netze wurden 1958 zum <b>A-Netz</b>
vereint.
Als einer der ersten Kunden telefonierte der damalige Bundeskanzler Konrad
Adenauer aus seinem Dienstwagen. Bis heute ist nicht geklärt, ob die
Bezeichnung A-Netz möglicherweise ihm zu Ehren in Anlehnung an seinen Namen
entstand. Die ersten Geräte waren allerdings nicht nur sehr groß und
schwer, sondern auch teuer. Die 16-Kilo-Kisten voller Röhrenelektronik
mussten fest im Auto installiert werden und kosteten mehr als das Fahrzeug
selbst. Das Standardgerät "Te-Ka-De – B72" gab es für 8.000 bis 15.000
Mark. Zum Vergleich: Ein VW-Käfer stand damals ab 5.000 Mark im
Schaufenster. Der Normalbürger konnte nicht einmal die monatliche
Grundgebühr finanzieren. Während ein Facharbeiter durchschnittlich 600 Mark
im Monat verdiente, kostete der Mobilfunk monatlich 66 bis 270 Mark. Kein
Wunder, denn alle Gespräch wurden per Hand vermittelt. 600 "Fräuleins vom
Amt" stöpselten für die 11.000 Kunden rund um die Uhr. Und unkomfortabel
war das Ganze auch noch: Um telefonieren zu können, musste man sich in
Reichweite der Funkstation befinden, also in einem Radius von 30 bis 50
Kilometern. Dennoch entwickelte sich das A-Netz zum größten
flächendeckenden, öffentlichen Mobilfunknetz der Welt.
Auch das 1972 eingeführte <b>B-Netz</b> blieb zunächst ein exklusiver
Luxus, vor allem wegen der noch immer recht teuren Telefone. Allerdings
konnten die Teilnehmer ohne Handvermittlung selbst durchwählen. Wer einen
"Handy"-Besitzer anrufen wollte, musste allerdings genau wissen, wo er sich
gerade befand. Wie beim A-Netz ging nämlich ohne Regionsvorwahl nichts.
Dennoch stieg die Kundenzahl von 16.000 zeitweilig auf 27.000. Die meisten
nutzten ebenfalls feste Einbauten im Auto. Neu war, dass man auch in
Österreich, den Niederlanden und in Luxemburg mobil telefonieren konnte.
Das B-Netz wurde sogar zum deutschen Exportschlager. Viele Länder
errichteten entsprechende Netze, die teilweise noch heute in Betrieb sind.
Erst 1994 wurde das B-Netz in Deutschland abgeschaltet.
Erst das 1985 in Betrieb genommene <b>C-Netz</b> erlaubte ansatzweise die
Bezeichnung Handy. Erstmals war man im ganzen Land unter einer Rufnummer
erreichbar. Auch hier gab es zunächst fast ausschließlich Festeinbauten im
Auto. Später kamen kombinierte Geräte auf den Markt. Das erste Handgerät
war 1989 erhältlich. Es war so groß wie ein Kofferradio und wog vier bis
fünf Kilo. Eine wichtige Rolle spielte das C-Netz beim Aufbau einer
Telekom-Struktur in den neuen Bundesländern. Nur drei Monate nach dem
Mauerfall wurdem im Frühjahr 1990 in Leipzig die ersten Sender
aufgeschaltet. Später sanken Gewicht und Preise. 500 bis 600 Gramm wogen
die Geräte Anfang der 90er Jahre. Die Grundgebühren sanken von monatlich
120 auf 19 Mark. Damit war das Mobil-Telefonieren erstmals kein Millionärs-
und Manager-Privileg mehr. Auf dem Höhepunkt seiner Geschichte brachte es
das C-Netz 1993 auf rund 850.000 Nutzer. Allerdings konnte man zu diesem
Zeitpunkt bereits das Ende der analogen Mobil-Telefonie absehen. Ein Jahr
zuvor waren die <b>digitalen Netze D2 und D2</b> aufgeschaltet worden.
Bislang unerreicht ist jedoch die nahezu 100-prozentige Abdeckung des
Territoriums Deutschlands.
Mit Telekom und dem privaten Anbieter Mannesmann hatte nicht nur die
Gegenwart des Mobilfunks begonnen, sondern auch der Wettbewerb. Rasch
purzelten die Kosten. Musste man anfangs noch 7.500 Mark für ein Handy
hinblättern, waren es bald nur noch 500 Mark. Zudem wurden die Telefone
immer kleiner, so dass sie sich endlich mit Fug und Recht Handy nennen
durften. Das E-Netz sorgte ab 1994 mit E-Plus und später mit Viag Interkom
für zusätzliche Konkurrenz und weiter fallende Preise. Die Kundenzahlen
schnellten Jahr für Jahr in die Höhe. Heute gibt es nach Angaben der
Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post rund 56,3 Millionen
Mobilfunk-Teilnehmer.
(03.07.2002/ur)