Wie verhaltet ihr euch bei drängler im strassenverkehr ?

  • Zitat

    Original geschrieben von Merlin
    Sicher kann es Spass machen mal so richtig schnell zu fahren. Ich empfehle da z.B. den Nürburg Ring ;).


    Ja, bitte schränkt die Autfahrerei so ein, daß man nur noch auf Rennstrecken schnell fahren darf!
    Sorry für die Polemik.


    Aber das ist so fern der Realität und außerdem imho auch eine "Ich komme damit zurecht, also müsst Ihr das auch so tun"- Mentalität die ich weder nachvollziehen kann noch mag.


    Denn genau das sagst Du hiermit:



    Zitat

    Im echten Strassenverkehr gibt es aber leider zu viele unbekannte Faktoren, als dass mir persönlich da besonderer Spass aufkommen könnte


    Mir bereitet Autofahren auch nach 8 1/2 Jahren immer noch sehr großen Spaß. Egal mit welchem Auto!
    Aber je schneller und je besser das Auto, desto größer der Spaß.
    Das hat nichts mit zwingedem Rasen zu tun.
    Es macht einfach Spaß, Auto zu fahren. Ich entspanne beim Autofahren sogar!


    Aber wenn mich einer zwingt, immer nur 130 fahren zu dürfen, dann ist das eine Bevormundung, die ich mir nicht gefallen lassen würde, auch wenn ich wohl müsste.


    Ich finde schon örtliche Tempolimits, die vollkommen unberechtigt und unnötig sind das grösste Ärgernis. Und von denen findest Du Dutzende !
    Teilweise vollkommen willkürlich! Nenne Dir gerne 2:


    A8 Pirmasens- Zweibrücken. Alle paar Wochen wird die 130 hingestellt und wieder entfernt. Vollkommener Blödsinn!
    Oder A63 Kaisersalutern- Alzey. Die leerste Auobahn, die ich je gesehen habe. Neue Autoabhn, keine 3 Jahre alt. Das ist reine Willkür. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich auch noch nie das Tempolimit dort auch nur annähernd eingehalten. Mit allem Risiko.


    Eine absolute Willkür !

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Man muss dabei auch die Personen und die Umstände berücksichtigen.
    Die Leute, die rasen, weil sie sich austoben wollen, mit ihre tolle Kiste protzen wollen, usw. wird auch eine Geschwindigkeitsbeschränkung nicht aufhalten. Die rasen jetzt auch schon mit 160 über die Landstraßen.
    Bei der Geschwindigkeit spielt zumindest bei mir auch ein bisschen der psychologische Faktor rein. Bei einer schnurgeraden, leeren, 3spurigen Autobahn verändert sich rundrum so wenig, dass ich mir mit 130 vorkomme wie mit 20 im Ort... Es reicht, wenn man jetzt schon auf vielen Autobahnen sinnlos mit 100-120 rumkriechen muss.


    Den Vorschlag mit den Mindestgeschwindigkeiten halte ich - zumindest in der Form - für unsinnig. Dann würde nämlich erst recht keiner mehr auf die rechte Spur wechseln. Denn damit hätten PS-schwache Fahrzeuge keine Chance mehr zu überholen.
    Was ich für sinnvoll halten würde, wäre eine Mindestgeschwindigkeit von z.B. 130 km/h für die linke Spur bei 3spurigen Autobahnen. Denn dass ein Wohnwagen-Gespann mit 100 Sachen zwei LKWs, die sich überholen, überholt, und sich dahinter eine gigantische Schlange bildet, muss nun wirklich nicht sein... (alles schon erlebt...)

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Stell Dir vor, Du bist auf einer freien Autobahn, auf der Du krass gesagt 200 fahren könntest aber Du darfst es nicht !!!


    Tu' ich gerade. Und?


    Ich weiss nicht, wo das Problem liegt. Alle Welt schafft es, sich an Tempolimits zu halten, und in Deutschland soll das nicht möglich sein? :confused:

    Mir ist noch immer keine originelle Signatur eingefallen...


  • Tempolimits sind oft ungerechtfertigt. Aber oft kennt man die Strecke ja nicht. Als ich mal in Hessen unterwegs war, hab ich ca. 20 Blitzer auf ca. 100 km gesehen (Kassel - Fulda). Erst hab ich gedacht wie unnütz und was ne Abzocke. Aber hinterher, wenn man mal mit einem "Einheimischen" spricht, der wird dir sagen, dass dort gerast wird, wie blöd und das dort jede Menge Unfälle passiren. Ich denke oft kennt man die Hintergründe nicht und kann daher nicht behaupten das das da Willkürlich steht.


    Und deswegen selbst zu entscheiden was recht und unrecht ist, finde ich persönlich nicht richtig. Würde sich jeder, an die Gesetze halten, würde es doch besser hier laufen - in jeder Hinsicht ( sei aus Unfallstatistik etc.). Aber dadurch das jeder selbst meint zu entscheiden passieren die Unfälle.


    Ich bin inzwischen froh das ich einen Kleinwagen hab, weil durch den Großen wurde ich verleitet schneller zu fahren. Da war ich auch immer bei 180. Aber als Kleinwagenfahrer sehe ich die Welt ein wenig anders. Wieso schnell fahren?? Wie oft hab ich leute gesehen, die mich auf der Bahn mit ca. 200 oder höher überholt haben und ca. 1 Stunde später vor mit im Stau standen. Schnellfahren bringt nichts, egal welchen Kick es bringt. Es kostet viel und bringt nichts. Meine Oma zum Beispiel, die ist mal von Österreich bis hier an den NIederrhein (Kölner Raum) in einigen Stunden gefahren. Leihwagen: BMW. Durschnittstempo: 210 drei Beinahe Kollisionen und ein Reh ausgewiechen. Ich denke sowas muss nicht sein. :flop:

  • Die Meinungen gehen hier ziemlich auseinander. Einerseits die Kleinwagenfahrer, die größtenteils lieber eine Begrenzung auf 130 - 140 hätten, anderseits, wir, die gerne schneller fahren möchten, und durchaus wissen, wann es angebracht ist, und schließlich die "Raser", die einfach nur heizen wollen, solange sie noch können.
    Was mir aufgefallen ist, jede der drei Gruppen pocht mehr oder weniger auf ihre Rechte, die Interessen der anderen sind teilweise ziemlich egal.


    Kleiner Exkurs : bei uns auf dem Supermarkt-Parkplatz kreuzt die Ausfahrt vorne auf einem kleinen Stück die Einfahrt. Es wird durch Fahrbahnmarkierungen unterbunden, daß man in der Ausfahrt einfahren kann, es reizt aber, das zu tun, weil man nicht um den halben Platz fahren muß, um zu den Parkplätzen weiter vorne zu kommen. Tue ich auch gerne, muß ich gestehen, aber nur solange da wirklich keiner kommt (auf dem Platz ist übrigens 10 km/h).
    Nun hab ich da gestern was unglaubliches gesehen : ein Kleinwagen wollte verbotenerweise reinfahren, mit niedrigen Tempo, um niemand zu gefährden. Gut 150m näherte sich von der anderen Seite ein in Süddeutschland gebauter Oberklasse-PKW mit erheblichen Hubraum der Ausfahrt. Als dieser sah, was der Kleinwagen vorhatte, schoß er wie eine Rakete vorwärts auf Kollisionskurs und zwang den kleinen zur Vollbremsung, um dann selbst ca 10 cm vor ihm zu halten. Jeglicher Umfahrversuch deskleinen wurde unterbunden, und dann wurde er rückwärts! rausgedrängt auf "seine" Spur, wo noch Verkehr war, auf ziemlich aufdringliche Art und Weise. Unfaßbar!
    Das ist für mich eindeutig Nötigung, hätte ich im Kleinwagen gesessen, den Kerl hätte ich sofort angezeigt (aussteigen und ihn ansprechen ist nicht meine Art, außerdem, wer weiß, ich hätt' ihm noch mehr zugetraut als Drängeln).
    Noch eine : Frau meines Arbeitskollegen, Leistungssportlerin im Schwimmen, macht gerne Triathlon. Vor gut 2 Jahren fuhr sie mir dem Rad von der Arbeit nach hause, an einer Ampel geradeaus. Von hinten kam ein Geschäftsmann, wollte rechts abbiegen, Handy klemmte noch zwischen Kinn und Schulter. (Schulterblick? Kennen wir nicht) Tja dann bog er rechts ab, mitten in ihr Knie rein, er hatte ja auch grün. Trümmerbruch. Der Kerl har erst sein Telefonat dem Ende geführt, ist dann erst ausgestiegen!
    Sein Spruch war noch "bin ja gut versichert". Vor Gericht wäre ihm mein Kollege fast an den Hals gesprungen dafür, seine Frau kann nie wieder richtig gehen, geschweige denn schwimmen.


    Was ich damit sagen wollte : warum denkt der durchschnittliche dt. Autofahrer nur an sich und seine Rechte? Warum kann er die Freiheiten, die er in DE gegenüber anderen Ländern noch hat auf der Straße, nicht genießen und vor allem auf andere mal Rücksicht nehmen? Schließlich gibt es noch welche, die's auch für ihn tun.
    Solange das egoistische Denken beim Autofahren noch bleibt, wird der Verkehr immer Streß bereiten, werden sich die Autofaher immer an den Hals springen.
    Was ist wenn man einen bei 190 ausbremst, der erschreckt sich und statt zu bremsen, verreißt er das Lenkrad, und überschlägt sich? Oder wenn man einen drängelt, er fährt aber langsam weil er unsicher ist, der fängt dann an zu schlingern und fegt von der Fahrbahn? Wer trägt dann das ganze Leben sein Gewissen mit sich rum?
    Anders herum : man fährt mit 140 raus auf die linke Spur um einen LKW o.ä. zu überholen, von hinten kommt zwar einer angeschossen von weitem, aber man hat ja noch das Recht zu überholen. Außerdem soll der ja nicht so rasen . Aber wenn der telefoniert, oder pennt, oder sich verschätzt, und kracht einem hinten rein, weil man, um von 250 auf 140 zu bremsen mehr als 800m braucht, was dann. Ja scheiße, Arschkarte gezogen. Denn beide haben schuld. Derjenige der die Spur wechselt, hat sich zu vergewissern, daß er niemand gefährdet.


    Ich schreib das nicht ohne Grund, ich war Zeuge von solchen Unfällen, und weiß was das für ein grausiger Anblick ist. Ganz zu schweigen, daß ich niemandem so einen Unfall wünsche.
    Und spätestens wenn die jüngeren unter Euch mal Kinder haben werden werden die sowieso anders denken, da bin ich mir sicher.

    c ya

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDR: Und deswegen selbst zu entscheiden was recht und unrecht ist, finde ich persönlich nicht richtig.


    Verzeihe mir meine überhebliche Art, besser wissen zu wollen wo und warum ein Tempolimit an den von mir genannten Stellen sinnvoll ist oder nicht. Vermutlich weiß es der Beamte besser. Ist schlieslich sein Job. ;)


    Dann lade ich Dich mal in meine Heimatstadt ein und dann schaust Du Dir mal an, was der Beamte der für die Verkehrsgestaltung und- führung zuständig ist, aus unserer Stadt gemacht hat.
    Dann klingelst Du mal bei Leuten und fragst sie, was sie davon halten. ;)



    Ich spreche hier nicht von Stellen, die irgendwo liegen, wo ich die Gegend nicht kenne. Ich sprach von zwei Strecken, die ich regelmäßig fahre. Wenn es etwas wäre wo ich einmal im Jahr vorbei fahre, wäre mir die willkürliche Bevormundung vollkommen egal.
    Aber wenn Du alle zwei Wochenenden (im Schnitt) über eine Autobahn fährst wo mal die 80 aufgestellt werden und dann ohne etwas zu verändern wieder aufgehoben werden, oder diese 80 einfach vergessen wird aufzuheben, weil man vielleicht keinen Bock mehr auf Schilderaufstellen hatte oder vielleicht auch kein weißes rundes Schild mit drei (oder sind es vier) diagonalen schwarzen Streifen hatte, dann fühle ich mich gewaltig verschaukelt.
    Man kann nicht einfach mal so Schilder aufstellen und wieder entfernen, wie man Bock hat.
    Halt , Stopp ! "Man" kann das nicht. Aber Behörden können das. Die spielen wahrscheinlich morgens Karte und wer gewinnt, darf entscheiden, was heute mit den Schildern passiert.
    Übrigens: daß dort geknipst wird, habe cih noch nicht erlebt. Es ist also keine Wegelagerei. Einfach mal Schilder hin, Schilder weg, Schilder hin, Schilder weg.....



    Nochmal bigblue: Renne mal im Sprint durch eine 30m² Wohnung und dann im Sprint durch eine Turnhalle. Dann erlebst Du den Unterschied zwischen Tempolimit in D und Tempolimit in CH. ;)
    Mal ganz ganz übertrieben ausgedrückt.


    Übrigens habe ich selten andere Landsleute erlebt, die sobald sie alle 4 Räder auf dt. Autobahnen haben so Gas geben wie Schweizer.


    Vielleicht weil sie sich endlich mal frei fühlen? ;)

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen

    .
    .
    Übrigens habe ich selten andere Landsleute erlebt, die sobald sie alle 4 Räder auf dt. Autobahnen haben so Gas geben wie Schweizer.


    Vielleicht weil sie sich endlich mal frei fühlen? ;)


    NL, :rolleyes:
    sorry für meinen Sarkasmus, aber ich wohne hier nah an der Grenze zu denen. Sonst sind's wunderbare, freundliche Menschen.

    c ya

  • Zitat

    Original geschrieben von viper
    Was ist wenn man einen bei 190 ausbremst, der erschreckt sich und statt zu bremsen, verreißt er das Lenkrad, und überschlägt sich? Oder wenn man einen drängelt, er fährt aber langsam weil er unsicher ist, der fängt dann an zu schlingern und fegt von der Fahrbahn? Wer trägt dann das ganze Leben sein Gewissen mit sich rum?
    Anders herum : man fährt mit 140 raus auf die linke Spur um einen LKW o.ä. zu überholen, von hinten kommt zwar einer angeschossen von weitem, aber man hat ja noch das Recht zu überholen. Außerdem soll der ja nicht so rasen . Aber wenn der telefoniert, oder pennt, oder sich verschätzt, und kracht einem hinten rein, weil man, um von 250 auf 140 zu bremsen mehr als 800m braucht, was dann. Ja scheiße, Arschkarte gezogen. Denn beide haben schuld. Derjenige der die Spur wechselt, hat sich zu vergewissern, daß er niemand gefährdet.
    Und spätestens wenn die jüngeren unter Euch mal Kinder haben werden werden die sowieso anders denken, da bin ich mir sicher.


    und


    Zitat

    Original geschrieben von bigblue

    Durch ein Tempolimit können nach Auffassung von Dr. med. Günter Baitsch, Leitender Arzt der Hochrheinklinik in Bad Säckingen, volkswirtschaftliche Kosten von 5,74 Milliarden DM im Jahr gespart werden. Das Umwelt- und Prognose-Institut Heidelberg hatte untersucht, wie sich Geschwindigkeitsbegrenzungen von 100 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen, 30 km/h in Ortschaften auf die Unfallzahlen und Personenschäden auswirken: In Deutschland könnten 2000 Menschenleben im Jahr gerettet und mehr als 100 000 Verletzte vermieden werden, sagte Baitsch. Denn die Hauptursache der Unfälle sei die "nicht angepaßte Geschwindigkeit", wobei die Unfallverursacher in 90 Prozent der Fälle nicht schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit gefahren seien.
    Quelle


    Ich denke, das sagt doch alles, komisch, daß noch keiner dieses Zitat von bb aufgegeriffen hat.
    Ich traue Jopi durchaus zu, die Gefahren richtig einzuschätzen, aber eben nicht allen Fahrern auf diesen deutschen Autobahnen. Ich bin ganz klar für Tempo 130 Limit, welches dann milde ausgelegt wird, d.h. mit 140 kommt von noch mit einem blauen Auge davon. In allen Ländern, in denen ich mit Tempolimit unterwegs war, gab es keine Drängler, kaum gefähliche Situationen. Mit anderen Worten: Entspanntes Reisen.
    Wir sollten mal langsam wieder einsehen, daß es keine unbeschränkte Mobilität gibt, und daß man Termine dann eben so legt, daß man sie einhalten kann, ohne unbeteiligte Menschenleben zu gefähren. Ich sehe nicht ein daß ich, nur weil einer meint er müsse jetzt in 5 h in Bad Tölz sein, meinen Ar.... dafür hinhalten soll. Es geht dann halt einfach nicht, fertig. Und es telefoniert dann auch (fast) keiner mehr bei Tempo 250.
    Jegliche Erziehungsmaßnahmen fallen bei einheitlichen Verkehrfluß mit Tempo 130 auch weg.
    Die Tatsache, daß Schweizer, Holländer und alle andern auch bei uns brettern, zeigt doch nur, daß über die Vernunftschiene der Sache nicht beizukommen ist.
    Faht vorsichtig
    Der Dingens

  • Man möge es mir verzeihen, wenn ich anderer Meinung bin.
    Aber wenn Du die Fahrfähigkeiten ansprichst und in Relation zur Geschwindigkeit stellst, dann lasse ich das Argument nur für junge Männer bis 23, 24 gelten, die ihre Möhre drehen bis zum Gehtnichtmehr.
    Für den allergrößten Teil der restlichen Schnellfahrer gilt- nach meiner Erfahrung- daß es sich dabei um Geschäftsleute handelt, die über sehr lange Fahrerfahrung verfügen und entsprechend gute Fahrzeuge fahren. Diesen Menschen würde ich allergrößte Fahrfähigkeit unterstellen.


    Ich würde sogar das Gegenteil behaupten: ich sehe gerade bei sehr viele Langsamfahrern, daß eben sie ihr Fahrzeug nicht beherrschen und genau deshalb auch nicht schneller fahren. Das sind in sehr vielen Fällen Fahranfänger und ältere Menschen.
    Wobei ich hier weder Fahranfänger über einen Kamm scheren will noch alte Leute. Aber es ist ein sehr großer prozentualer Anteil. Schau sie mal an und schau ihnen in die Augen. Da siehst Du Angst. Warum Angst? Weil sie eben ihr Fahrzeug nicht beherrschen oder es sich nicht zutrauen. Mangelnde Fahrerfahrung und oft auch mangelndens Selbstbewusstsein. Daraus resultieren wesentlich schlechtere Verhaltensweisen im Notfall. Auch wenn defenisve Fahrweise ja erstmal was durchaus positives und wünschenswertes ist.


    All das mal sehr überspitzt ausgedrückt.


    Nochmal zur defensiven Fahrweise:


    ich behaupte jetzt einfach mal, daß zügiges Fahren nicht zwingend aggressiv sein muß. Man kann auch defensiv schnell fahren. Aber das geht nur wenn die anderen mitspielen.
    Ich weiß nicht, wie oft ich es erlebt habe, daß ich schnell (160, 170...) "von hinten" kam, sah daß 250, 300m vor mir einer ausscheren wollte und ich deutlich die Geschwindigkeit reduzierte, winkende Handzeichen gab und kurz Lichthupe gab und hunderte Meter in klarem Abstand und nicht zu beschleunigen sondern zu verzögern links hinter ihm herfuhr. Dazu wirklich eindeutige Winkzeichen. Aber es passierte nichts. Dabei ist es wirklich völlig eindeutig, wenn einer Hunderte Meter in gebührendem Abstand bleibt, nicht vorbei fährt und Dir winkt.


    Das passiert mir regelmäßig. Warum? Weil die anderen nicht mitspielen.


    Defensive Fahrweise ist außerdem immer relativ. Denn Du fährst schliesslich in einem quasi sozialen System. Es ist alles eine Frage von Aktion, Reaktion und Miteinander. Du kannst noch so defensiv fahren. Wenn der andere nicht drauf reagiert, bringt Dir das gar nix.
    Das beste Miteinander auf Autobahnen habe ich mit LKW Fahrern erlebt, Berufsfahrern unter unter LKW Fahrern beobachtet. Aber fast nie unter Autofahrern.


    Und da sind wir beim springenden Punkt abgelangt.
    Achtung: jetzt kommt IMHO ! ;)


    Das größte Problem auf dt. Autobahnen ist, daß etwa 30% derer die sie benutzen einfach nicht in der Lage dazu sind.
    Und nicht, daß 5 % rasen wie die Irren !!!


    Was können sie alle nicht?


    Die eigene Geschwindigkeit einschätzen.
    Die Geschwindigkeit anderer einschätzen.
    Den Abstand zum anderen in Relation zu seiner und zur eigenen Geschwindigkeit einschätzen.
    Den absoluten Abstand einschätzen.
    Ihr Auto fahrphysisch beherrschen. Dazu gehört sauber und gerade lenken und so verzögern, daß sie keine Vollbremsung hinlegen aber auch nicht Hunderte Meter die Bremse berühren aber fast nicht verzögern.
    Die Beschleunigung ihres Autos einschätzen.
    Situationen antizipieren.
    Reaktionen anderer anhand deren Verhaltens antizipieren.
    Die Verkehrssituation analysieren. Was passiert um mich herum?
    Wie verhalte ich mich in der Situation so, daß keiner in Gefahr gerät und ich selbst auch nicht?


    Je mehr man auf Autobahnen unterwegs ist, desto mehr stellt man fest, daß das o.g. das wirkliche Problem ist.
    Und daß Raser nur einen sehr kleinen Teil des Problems ausmachen.


    Ich bin etwa 4 Monate lang sehr viel im Ruhrgebiet unterwegs gewesen, rüber nach Lüttich gefahren und am Wochenende heim ins Saarland.
    Ich hätte auf jeder Strecke 3 oder 4 Leute herauspicken können, denen ich im Autofahrerzeugnis eine glatte 6 gegeben hätte.
    Aber nur auf jeder Zeiten oder dritten Strecke einen lebensmüden Raser. Die sind mir meist erst rund um den Nürburgring begegnet.


    Nein, das Problem löst man nicht, indem man alle auf 130 herabsetzt.


    Eine Lösung wäre, alle Autofahrer alle 2 Jahre einer Art TüV zu unterziehen. Weißt Du noch, was Du in der Theorie gelernt hast? Bist Du weitestgehend Herr über Dein Auto? Bist Du körperlich noch dazu imstande?


    Das wäre sinnvoll.
    Denn nach unserer Lösung macht man mit 18 frühestens den Lappen und wird nie wieder irgendwie geprüft !
    Das ist imho das Problem.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Moin,
    mmmh jeder Autofahrer hier wohl auch ein kleiner Sheriff ;). Der eine oder andere maßt sich sogar an die Bahn alleine nur für sich zu reklamieren, nur weil er "werweißwieviel" Kilometer runterspult.
    Dummdresistes Gewäsche ichbezogener Egomanen mit einem Minderwertigkeitsgefühl so hoch wie der Mount Everest.


    cu

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