Neue Pisa Studie:dt. Schüler im unteren Mittelfeld!

  • Oje,nach der neuen Studie,sind sogar arme südamerikanische Länder und ehemalige Ostblockstaaten vor Deutschland....! :( :eek: :flop: :mad:
    Bericht:



    Neue PISA-Auswertung bestätigt deutsche Schulprobleme
    London/Berlin (dpa) - Eine um mehrere Staaten ergänzte Auswertung der weltweiten PISA-Schulstudie hat erneut die Schwächen des deutschen Schulsystems offen gelegt. In Sachen Leistung findet sich die Bundesrepublik wiederum nur im unteren Mittelfeld wieder. Bei der sozialen Förderung schneiden vereinzelt sogar ehemalige Ostblock-Staaten oder arme südamerikanische Länder besser ab als Deutschland.


    Bei der am Dienstag in London veröffentlichen neuen PISA-Auswertung wurden die bereits bekannten Leistungsergebnisse von 31 OECD-Industrienationen mit neuen Testdaten aus zehn viel ärmerern Staaten wie Albanien, Indonesien, Peru und Rumänien verglichen. Die erste Veröffentlichung des bisher größten internationalen Tests 15-jähriger Schüler in den Schlüsselkompetenzen Lesen/Textverständnis, Mathematik und Naturwissenschaften im Dezember 2001 hatte eine Schockreaktion im deutschen Bildungswesen ausgelöst.


    Als besonders gravierend gilt das erneut schlechte Zeugnis für Deutschland bei der Förderung von Kindern aus sozial schwachen Familien sowie der Schüler aus Ausländerfamilien. Die miserablen deutschen Werte werden nur noch von Polen, Bulgarien und Israel übertroffen. Der OECD-PISA-Experte Andreas Schleicher sagte, in Deutschland sei wie in kaum einem anderen Land der Welt schulischer Erfolg von der sozialen Stellung des Elternhaus abhängig. Dagegen gelinge es den Schulen anderer Länder viel besser, herkunftsbedingte Nachteile auszugleichen.


    Während im internationalen Schnitt 62 Prozent der 15-jährigen einen anspruchsvollen akademischen Beruf anstreben, sind dies in Deutschland weniger als die Hälfte. Deutsche Schüler haben der Auswertung zufolge wegen ihrer früher Aufteilung auf Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien einen viel geringeren «Erwartungshorizont» hinsichtlich eines höherwertigen Abschlusses. Dies bleibe bei ihrer Lernmotivation nicht ohne Auswirkungen, sagte Schleicher.


    Auch bei Einbeziehung von Ländern wie Argentinien mit krassen Gegensätzen zwischen Arm und Reich tritt im internationalen PISA-Vergleich die besonders große Spannweite zwischen guten und schlechten Schülern in Deutschland hervor, ebenso auch die Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Schulen. Schüler in Albanien, Argentinien, Bulgarien, Chile, Mazedonien und Peru zeigten sich zudem wesentlich zufriedener mit ihren Lehrern als deutsche Schüler. Nur in Polen, Tschechien und Südkorea bekamen die Lehrer noch schlechtere Noten.


    Überrascht waren die Schulforscher über das gute Abschneiden des neuen PISA-Teilnehmerlandes Hongkong. Auf Anhieb steig Hongkong bei Mathematik und Naturwissenschaften in die internationale Spitzengruppe auf. Das zweisprachige Hongkong sei zudem vorbildhaft bei der Förderung von Migrantenkindern, sagte Schleicher. Schulischer Aufstieg erfolge nach Leistung und nicht nach sozialer Herkunft.


    Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) sagte, die neue Auswertung zeige, wie dringend in Deutschland eine Bildungsreform sei. Begabung und Fähigkeiten von Schülern dürften nicht länger verschenkt werden und soziale Herkunft nicht länger über die Bildungschancen entscheiden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnte eine berechenbaren Stufenplan für die Schulreform an. Statt mehr in die Bildung zu investieren, werde in vielen Bundesländern weiter gespart, sagte die GEW-Vorsitzende Eva- Maria Stange.


    Die erweiterte PISA-Studie wurde von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und von der UN-Bildungsorganisation UNESCO veröffentlicht.




    Quelle:


    Hier

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Wenn Kinder aus sozial schwachen Familien schlechter abschneiden, dann bedeutet das für mich, dass die Schulen nicht in der Lage sind Bildung jedem zu vermitteln. Hat ein reiches Kind also eine Mutter die den ganzen Tag zu Hause ist oder eine Betreuung die ihm schon vor der Einschulung das Einmaleins beibringt, dann hat es also Glück gehabt. Die Kinder, die alles in der Schule lernen müssen, schauen in die Röhre.
    Alles grobe Thesen ok, aber wie läuft es denn in Deutschland in der Schule?
    Da knallt dir ein Lehrer ein Din A4 Blatt auf den Tisch und sagt:
    "lern das!" Na toll, wie denn? Das bringt einem hier niemand bei.

  • Re: Neue Pisa Studie:dt. Schüler im unteren Mittelfeld!


    Zitat

    Original geschrieben von beugelbuddel
    ...und ehemalige Ostblockstaaten vor Deutschland....! :


    Nun ja, dies wird zumindest die "Ossis" unter uns, die die Schule noch zu DDR-Zeiten besuchten, kaum verwundern. Diese kennen ja das Schulsystem noch, welches in ähnlicher Form heute noch in eben jenen ehem. Ostblockstaaten vorhanden sein dürfte. Und als Ostdeutscher hat man natürlich den Vorteil, heute einen guten Vergleich ziehen zu können.


    Und da denke ich, daß mir jeder, der zu DDR-Zeiten die Schule besucht hat, beipflichten wird, daß das Schulsystem dem, was wir heute hier haben, haushoch überlegen war. Dieses Antiautoritäre, was sich heute ja durch die gesamte Gesellschaft und nicht nur durch die Schule zieht, funktioniert einfach nicht. Und es funktioniert umso weniger, je vielschichtiger und multikultureller die Schülerlandschaft ist.


    Ich sehe allerdings leider auch nicht, wie man da das Ruder rumreißen könnte. Fakt ist ja auch, daß dies ja keineswegs ein Ost-West-Ding ist. Denn unter den Topländern der Pisastudie sind ja logischerweise auch westliche Staaten. Auffällig ist auf jeden Fall, daß in den Ländern, die besonders gut abschneiden, der Berufsstand des Lehrers i.d.R. eine Respektperson ist, sowohl gegenüber den Schülern als auch in der Gesellschaft insgesamt. Das war im Westen Deutschlands ganz früher ja auch mal so...

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von captchris
    ...
    Alles grobe Thesen ok, aber wie läuft es denn in Deutschland in der Schule?
    Da knallt dir ein Lehrer ein Din A4 Blatt auf den Tisch und sagt:
    "lern das!" Na toll, wie denn? Das bringt einem hier niemand bei.


    Wahrscheinlich hängt der Erfolg der Kinder in der Schule aber auch davon ab, welcher Stellenwert der Schule bzw. der dort vermittelten Inhalte eingeräumt wird. Leider scheint es in D einen beträchtlichen Anteil Eltern zu geben, die ihren Kindern vorleben, was es heisst, Schlusslicht zu sein: Schuld am eigenen Elend sind immer die anderen, motivationslos, keine Eigeninitiative usw.


    Natürlich auch nur eine These, aber wenn man sich versucht zu verdeutlichen, was das eigentlich für Leute sind, die gerne nichts tun, die regelmäßig am Tag 2-5 Stunden fern schauen (natürlich die entsprechenden seichten Programme), die neben der Arbeit, die nur dem reinen Gelderwerb dient, keine weiteren Interessen haben, die mit sich selbst nicht klar kommen und sich mit dem Ehepartner laufend zoffem, dann kommt man zu dem Schluss, dass unter diesen Leuten auch ein bedeutender Teil Eltern sein müssen.


    Nur die schlechten Schulen könnens also nicht sein. Wobei selbstveständlich auch einige leistungsfeindliche Schul-Systeme ihren Teil zum Problem beitragen.

  • Re: Re: Neue Pisa Studie:dt. Schüler im unteren Mittelfeld!


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    ...Auffällig ist auf jeden Fall, daß in den Ländern, die besonders gut abschneiden, der Berufsstand des Lehrers i.d.R. eine Respektperson ist, sowohl gegenüber den Schülern als auch in der Gesellschaft insgesamt. Das war im Westen Deutschlands ganz früher ja auch mal so...


    Dem kann man nur zustimmen ;) So albern die Diskussion über den bescheidenen Kleidungsstil der Lehrer auch scheinen mag, ganz unberechtigt ist sie sicher nicht. Es mag zwar menschlich sympathisch sein, wenn der leicht angesiffte Kerl vorne so aussieht, als ob er zu Hause botanischen Leidenschaften nachgeht, um seinen Eigenbedarf an Rauschmitteln auf dem heimischen Balkon anzupflanzen, der Respekt gegenüber solchen Alt-Hippies geht allerdings gegen Null.


    Auch wenn meine Schulzeit schon ein paar Jahre zurück liegt, so meine ich mich zu erinnern, dass der Großteil der Lehrer offensichtlch antiautoritär und naheliegenderweise "links" bis "links außen" eingestellt war. Eine Vorbereitung auf die Leistungsgesellschaft sollte eigentlich anders aussehen und von Leuten vermittelt werden, die in dieser Gesellschaftsform nicht den Erzfeind der Glückseligkeit sehen.


    Leider ist der Beruf des Lehrers auch nicht besonders attraktiv, ihm haftet nunmal der Ruf des "bequemen Wegs" an, mit massig Urlaub und Beamtenstatus. Neben einigen, die wirklich berufen sind, vorne zu stehen und Kindern "Wissen" zu vermitteln, ist ein Großteil eher der Camping-Fraktion zuzurechnen, die am letzten Schultag schon mit fertig gepacktem Wohnwagen auf dem Lehrerparkplatz stehen und pünktlich mit dem Schluss-Gong zum Platten-/Gardasee aufbrechen...

  • Wie formulierte es Volker Pispers so schön:


    "... und so lernten wir sehr früh "non scholae, sed vitae discimus" - nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir. Und wer mit dem Leben absolut nichs zu tun haben wollte, der ging eben wieder zurück in die Schule!"


    ;)



    Ansonsten sind die Ursachen so vielfältig, dass man für eine Veränderung mal genauer in die Studie gucken müsste. Dazu bedarf es aber höchstwahrscheinlich ein wenig Wissen in Statistik, die über die Begriffe von "Mittelwert" und vielleicht noch "Standardabweichung" hinausgeht (so haben die bestimmt Regressionsanalysen gerechnet...). Aber selbst ohne Statistikkenntnisse hat von den Verantwortlichen leider keiner die Studie mal aufgeschlagen und genauer gelesen - lieber blöken unsere Politiker das in die Welt hinaus, was sie mein(t)en schon immer zu wissen :rolleyes:
    Armes Deutschland!

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Re: Re: Neue Pisa Studie:dt. Schüler im unteren Mittelfeld!


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Dieses Antiautoritäre, was sich heute ja durch die gesamte Gesellschaft und nicht nur durch die Schule zieht, funktioniert einfach nicht. Und es funktioniert umso weniger, je vielschichtiger und multikultureller die Schülerlandschaft ist.


    ?? Wo ist unser Schulsystem antiautoritär? Tut mir leid, aber wann hast Du eine Schule besucht? Meine Schule, die ich vor 2 Jahren besucht habe, war garantiert nicht antiautoritär, es wurde ziemlich genau vorgeschrieben, was man zu tun hatte und was nicht. Und genau das ist IMHO auch ein wesentliches Manko unsere Schulsystems. Vielleicht hat ja jemand Lust, meinen Artikel zum Thema zu lesen:


    Undemokratisches Schulsystem

  • Hi,
    Pispers wollt' ich auch grad zitieren ;) Aber da saesse ich ja Stunden dran ;)
    Naja, jetzt darf dann wieder geredet, geredet und nochmal geredet werden. Es darf sich aufgeregt werden. SKANDAL! Es darf geschimpft werden. DIESE scheiss Polikiker, sagen die Eltern. DIESE scheiss Lehrer, sagen die Politiker. DIESE scheiss Schueler, sagen die Lehrer. SCHEISSEGAL, sagen die Schueler.
    Aendern wird sich ueberdies natuerlich nichts, denn blosse Worte koennen vielleicht Berge, aber kein Schulsystem versetzen...
    In diesem Sinne....


    c ya next year
    n3o

  • Hallo erst mal!


    Meine Tochter hatte in der Grundschule (Klasse 3+4) einen Klassenlehrer, natürlich Hauptfach Deutsch welcher überhaupt keinen Wert auf Klassenarbeiten und Hausaufgaben legte. Das erste Diktat hatte keine Note sondern folgende Bemerkung:

    Der Text wurde sinngemäß verstanden!


    Die Kinder bekamen als Hausaufgabe:


    Geht mal draussen spielen, das Wetter ist so schön


    oder:


    Schreibt das ab oder lest die Seite oder malt mir ein Bild



    Meine Tochter geht nun zur Realschule, alle anderen Fächer sind gut oder befriedigend, nur in Deutsch gehts zur Nachhilfe. Aus der gleiche Klasse sind noch mehrere Kinder zur Realschule gegangen, mussten aber die Schule wieder verlassen, weil dieser Lehrer das Lernverhalten dermassen negativ beeinfluss hat.


    Auf Beschwerde der Klassenpflegschaft beim zuständigen Schulrat kam nur folgender lapidarer Satz:


    Wir haben noch zuwenige dieser Lehrer hier im Land



    Danke deutsches Schulsystem


    mfg


    Thomas

    Wer hat meine Signatur gefunden? Nachricht an....

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