ZitatOriginal geschrieben von geWAPpnet
Ich denke, Du überschätze die Wirksamkeit von technischen Angeboten wie Selbstupdates auf die breite Zielgruppe. Die Masse der Handynutzer ist schlicht überfordert mit so einer Bemerkung. Richtig ist, dass man das in Marketingauftritten hervorstellen könnte, die sich klar an technisch Versierte richten.
Aber wenn ich denke, wie beim ersten Selbstupdate (V21 für das S45) es doch Unmengen schafften, mit dem eigentlich idotensichere Update ihr Handy zu schrotten (weil sie z.B. eben nicht alle kritischen Anwendungen im Hintergrund geschlossen haben) und dann den Siemens-Support überlaufen haben, wundert mich schon, dass sich Siemens überhaupt nochmal diesem Stress ausgesetzt hat.
Ich muss Dir vollkommen Recht geben. Die breite Masse wird mit dem ganzen technischen Kram überfordert sein. Ich aber denke an die eigentliche Zielgruppe. Wer ein mobiles Telefon mit ausgeklügeltem Organizer mit Outlook-Sync, Bluetooth(!), GPRS, WAP und sonstigem technischen Schnick-Schnack erwirbt, und dafür bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben als für ein "Einsteigermodell" mit wesentlich weniger Funktionen, wird nicht unbedingt zur technisch unbedarften Anwendergruppe gehören.
Aber davon einmal abgesehen, ist es (zumindest in meinen Augen) ein Unding, die User z.B. mit einem gravierenden Fehler wie dem Klingelton-Bug allein zu lassen. Nicht nur, dass der einfach lästig wäre, nein, er ist sogar gefährlich. Mir ist es anfangs passiert, dass ich ein Gespräch entgegen genommen habe, und dann das Handy am Ohr mit voller Dröhnung wieder losklingelte. Von möglichen Höhrschäden abgesehen, kann so ein Fehler im Auto zur Katastrophe führen, wenn man das Klingeln nicht mehr abstellen kann und man hektisch versucht, durch Herumfingern am Handy oder der Freisprecheinrichtung irgendwie den Krach abzustellen.
Bei Autos müssen die Hersteller wesentlich öfter die "Hosen runterlassen" und Rückrufaktionen starten, weil viel zu spät ein Mangel entdeckt wurde. Die Autos werden aber trotzdem gekauft.
Im Falle von Siemens bräuchte "bloß" das Update, dass man sich auch beim Updatepartner draufhauen lassen kann, im Netz zur Verfügung stehen. Ein Mailing an alle registrierten Nutzer, und zwar mit genauer Beschreibung der wichtigsten Änderungen und nicht nur dem lapidaren Hinweis, dass da ein Update zur Verfügung steht, wäre wirklich kundenfreundlich. Dann kann man selbst entscheiden, ob man das Risiko des Updates auf sich nehmen will.
Mit den richtigen Worten kann man die User davon überzeugen, dass sie updaten können aber nicht unbedingt müssen oder warum es in dem einen oder anderen Fall dringend empfohlen wird. Das ist ein Fall für´s Marketing und bestimmt keine Unmöglichkeit.
Markus