Die letzten Beiträge scheinen mir zumindest partiell am eigentlichen Thema vorbeizugehen.
Marktanteile haben entweder etwas mit Marktdurchdringung oder Markterschliessung zu tun. IMHO ist das angesprochene Service- Problem sicherlich ein Faktor, was die Kundenzufriedenheit und damit damit die Kundenbindung angeht. Jedoch nicht der entscheidende Faktor, wie das auch nicht die technische Innovation per se ist.
Wer heute auf dem Mobilfunkmarkt Erfolg haben möchte, muss entweder ganz genau erkunden, was die Kunden in der grossen Mehrheit wünschen oder technische Neuerungen so gut verkaufen, dass sie als neuer Standard wahrgenommen werden. Letzteres ist mit der Einführung von Farbdisplays, Fotohandys und, ganz wichtig, den entsprechenden Diensten von Seiten der Netzbetreiber, geschehen.
Das Problem von S/// war und ist z. T. noch immer, das kein breites Portfolio vorhanden ist. Preis, Design, Klingeltöne und sekundär, weil vom Preis abhängig, Farbdisplay und Kamera sind heute für einen Kauf entscheidend.
Auch wenn Nokia jetzt erst massiv Marktanteile verloren hat, haben sie diesen Zusammenhang erkannt: Viele Nokia- Modelle besitzen eine fast baugleiche Plattform und unterscheiden sich eigentlich nur in Preis und Design. Damit ist für viele potentielle Kunden eine Quasi- Individualisierung bei der Wahl ihrer Mobiltelefone gewährleistet, bei gleichzeitiger Identifizierung mit der Trend- Marke Nokia. Trend- Marke ist dabei ein weiteres Stichwort: Nokia wäre keine, wenn sie nicht wie Nike ein frisches Design vermitteln würde sowie die typische Jugendlichkeit. Und wie bei Nike gibt es alle drei Monate mindestens ein neues Produkt für den spezifischen Markt.
Warum wurde die Kamerafunktion gehyped, nicht aber etwa Bluetooth, was der technischen Innovation ja genauso Rechnungtragen würde? Die Antwort ist einfach: Kameras benutzt jeder, sie finden Anwendung in allen möglichen Bereichen und sind auch in einem emotionalen Kontext zu verstehen (wie vodafone mit dem gelaufenen Postkartenspot belegt), daher für einen großen Teil des Marktes sehr interessant. Bluetooth ist eine Schnittstellenanwendung, welche zum einen ein zweites BT- Gerät für die Anwendung benötigt und zum anderen keinen eigentlichen Mehrwert besitzt; Dieser wird nämlich erst durch die mit BT verwendete Applikation hergestellt und somit ist und bleibt BT substituierbar. BT lässt sich nicht allein für sich verwenden und macht keinen "Spaß". Also ist das auch keine Killerapplikation, weil kein besonders großer Teil des Marktes damit erreicht werden kann. Soviel zur technischen Innovation.
S/// ist auf dem richtigen Weg. Mit dem Z600 und den anderen Z´s sind Klapphandys im Portfolio, welche gegen Sharp und Samsung bestehen können (oder auch nicht), mit der angedeuteten P800- "light"- Version gibt es geballte Multimedia- Power, wie sie kein anderes Gerät bietet, zum kleineren Preis und hätte sicher Erfolg, wenn es ähnlich dem 3650 vermarktet würde, das T620 wurde hier im Forum auch schon gesichtet und fährt ebenfalls mit einem eigenständigen Design auf und das Z1010 ist sowieso kokurrenzlos.