Auch wenn ich es schon seit längerer Zeit wieder abgegeben habe - hier mein kleiner Bericht zum R380s.
Ich habe es übrigens nicht mehr auf die e-Version updaten lassen, aber ich will den Bericht jetzt auch nicht zerpflücken.
Die Softwareversion meines R380 ist die vom 07.08.00 (Telefon) bzw. vom 23.08.00 (Organiser); ich werde das Gerät allerdings in den nächsten Tagen auf R380e upgraden lassen und dann natürlich auch von den Verbesserungen berichten.
Hergestellt wurde das gute Stück in der 43. Kalenderwoche des Jahres 2000; die Farbe ist Metropolitan Blue.
Lieferumfang:
Verglichen mit anderen Modellen hat sich Ericsson beim R380 sehr spendabel erwiesen! Neben den üblichen Beigaben wie Akku, Ladegerät, Software-CD, Bedienungsanleitungen (Deutsch und Englisch) und den Serviceunterlagen bekommt man beim R380 noch ein Datenkabel, eine Docking-Station (auch als Tischlader benutzbar), ein Headset und drei Ersatzstifte dazu.
Optik, Gehäuse, Verarbeitung:
Für den Uneingeweihten sieht das R380 wie ein schwangeres R320 aus, da das Design sehr stark angelehnt wurde, das 380 aber ein gutes Stück dicker ist. Sieht man das Gerät nur von vorne, muss man schon etwas genauer hinschauen: nur die Umrandung des abgesenkten Displays und der Klappenspalt deuten darauf hin, dass es sich nicht um das schon etwas betagte Business-Handy handelt. Die Farbe Metropolitan Blue gibt es allerdings nur beim R380.
Über das Design kann man nicht streiten: entweder mag man es oder man hasst es. Die klare, kantige Form mit der dicken Knubbelantenne trifft eben nicht jedermanns Geschmack. Ich muss zugeben, dass ich mich beim Erscheinen des T28 auch erst mit der damals neuen Designlinie anfreunden musste, mittlerweile mag ich sie und finde sie unverwechselbar.
Die Abmessungen betragen 130x50x26 mm, das Gewicht beläuft sich auf 165 g. Für ein Handy ist es also nicht gerade klein - man muss aber auch bedenken, was noch alles in ihm steckt! Unter den gängigen Smartphones (Telefon mit PDA) ist es das kleinste und leichteste.
Die Oberschale besteht aus dem bekannten, leicht aufgerauhten Ericsson-Kunststoff, der auch bei den Modellen T28, T39, R310 und R320 verwendet wird. Dieser wirkt zwar sehr hochwertig, hat aber den Nachteil, dass er nicht besonders abriebfest ist. Schon nach kurzer Zeit entstehen Gebrauchsspuren, da z.B. schon die Reibung einer Ledertasche ausreicht, um Stellen "glattzupolieren". Wenn man nicht sehr behutsam damit umgeht, sieht das Handy also schnell viel älter aus, als es eigentlich ist. Selbst auch meinem 6 Tage alten Gerät ist schon eine Spur zu erkennen. :o( Ericsson scheint teilweise daraus gelernt zu haben: das R520m ist von einem härteren, feineren Kunststoff umhüllt.
Die Rückseite besteht aus dem typischen Magnesiumrahmen dieser Gerätegeneration, in den der Akku eingesetzt wird. Wie beim R320s ist der Rahmen allerdings nicht in dem typischen hellgrau, sondern etwas dunkler und dezenter gehalten. Dieser Rahmen erhöht einerseits die Stabilität und Robustheit des Telefons, verhindert andererseits aber auch die Verwendung von integrierten Antennen, weswegen Ericsson bei den ganz neuen Modellen nun davon abgekommen ist. Ich halte ihn dennoch für sehr nützlich, da die Handys so Stürze deutlich besser verkraften können.
Der Lithium-Ionen-Akku besitzt eine Kapazität von 950 mAh und ist ein kleines Pummelchen. Er steht hinten ein gutes Stück hervor, was aber auch daran liegt, dass er einen Einschub für den Stift beinhaltet, mit dem der Touchscreen bedient wird. Der Stift sitzt übrigens recht locker, so dass ich ein wenig Angst habe, dass er leicht herausrutschen könnte; dies ist aber bisher noch nicht vorgekommen. Als Zubehör sollen aber die aktuellen Stifte erhältlich sein, die etwas straffer sitzen.
Die Verarbeitung ist (wie immer bei Ericsson) ausgezeichnet, die Spaltmaße sind perfekt, nichts knirscht oder knarzt beim Zusammendrücken des Handys. Wenn man das Telefon schüttelt, klappert (ebenfalls wie immer bei Ericsson) die seitliche Schiebetaste, ansonsten sitzt alles bombenfest.
Der Klappe allerdings kann ich noch nicht völlig trauen, da der Mechanismus ein wenig filigran wirkt. Sie hat etwas seitliches Spiel, was ich aber auch von anderen Ericsson-Klappenhandys gewöhnt bin. Man wird sehen, wie sie sich im harten Alltagseinsatz schlagen wird.
Display:
Öffnet man die Klappe, kommt das Display in seiner vollen Größe zum Vorschein: es ist 3,1 cm hoch, 8,5 cm breit und zeigt alles im Querformat an. Man kann übrigens auswählen, wie herum man das Display ablesen kann, also ob die Klappe nach links oder nach rechts zeigen soll. Die Beleuchtung erfolgt wie üblich über eine EL-Folie und nicht über LEDs; die Farbe ist allerdings nicht das Ericsson-typische türkis, sondern ein blasses grünlich-gelb. Wer das 9110 von Nokia kennt, kennt auch den Farbton: er ist nämlich fast derselbe.
Die Schrift ist wie üblich tiefschwarz und extrem kontraststark.
Etwas störend empfinde ich, dass beim normalen Drücken der Taste (bei geschlossener Klappe) des öfteren schwarze Schlieren auftreten - dies lässt sich bei einem Touchscreen aber vermutlich nicht vermeiden. Sehr ungünstig ist die Beleuchtungseinstellung gelöst: Bei einem Tastendruck springt sie zwar an, nicht aber beim Öffnen der Klappe oder beim Berühren des Displays. Macht man also eine kurze Pause, bleibt die Beleuchtung aus. Dieser Fehler soll aber beim R320e-Upgrade beseitigt worden sein.
Ausstattung:
Das R380s ist zwar das leichteste und handlichste Smartphone, es ist aber auch das am schlechtesten ausgestattete.
Es verfügt über recht magere 2MB dynamischen Speicher, der auf die verschiedenen Anwendungen verteilt wird.
Aktuelle Business-Handys können meist auch, was das R380 kann, teilweise sogar noch mehr. Gut, es verfügt über einen schönen Adress-Speicher, einen komfortablen E-Mail-Client, SMS- und E-Mail-Speicher, einen schönen Terminkalender und einen sehr schnellen WAP-Browser. Der Rest ist allerdings Mittelklasse-Standard: Vibra-Alarm, Infrarotschnittstelle, Sprachwahl, Sprachsteuerung, integrierte Freisprecheinrichtung, Wecker, Uhr, Rechner, ein Spiel - dies alles findet man auch in anderen Handys, die dazu noch ein gutes Stück kleiner sind. Natürlich gibt es das R380s schon eine Weile, das Nokia 9110 gibt es jedoch noch länger und es ist dem R380 in fast allen Punkten überlegen. Lediglich die Abmessungen und das Gewicht, sowie die Dualband-Fähigkeit sprechen im direkten Vergleich für das R380. Vielleicht stelle ich zu hohe Abforderungen, aber ich halte in einem Handy, dass ein Smartphone sein will, einen größeren Speicher und Features wie z.B. einen HTML-Browser für unverzichtbar.
Ob es noch Anwendungen gibt, die dazuinstalliert werden können, habe ich übrigens noch nicht so recht herausfinden können, da mein Computer sich nicht so ganz mit der beiliegenden CD verträgt. Ich werde dies aber nachliefern.
Sehr schade ist, dass das R380s keine Situationsprofile unterstützt und dass die restliche Standbyzeit nicht angezeigt werden kann. Diese Features liebe ich bei meinen anderen Geräten.
Übrigens: Das Nachfolgemodell R380e wird von Ericsson zwar als eigenständiges Modell angepriesen, da auch andere Hardware verbaut worden sein soll, in Wirklichkeit ist es aber nur ein zartes "Facelift" des R380s, bei dem einige Fehler ausgebügelt wurden und kleine Funktionen dazugekommen sind. Die Graustufen des Displays sollen beim "e" etwas besser zur Geltung kommen, es sollen nun auch gezeichnete Notizen und das Schreiben von SMS bei geschlossener Klappe möglich sein und es wurde das Spiel Tetris hinzugefügt. Außerdem soll das Menü etwas schneller und das Power-Management verbessert worden sein.
Wie gesagt, der Bericht wird nach dem Upgrade aktualisiert.
Synchronisation:
Das R380s lässt sich mit Outlook und Lotus Notes synchronisieren - leider konnte ich die Funktionalität noch nicht testen, da auf meinem Rechner immer Fehlermeldungen kommen.
Infrarotübertragung vom/zum Palm und zum Psion klappt jedenfalls reibungslos.
Bedienung & Menüführung:
Die Bedienung ist ziemlich einfach, auch wenn es noch besser ginge. Wie ich schon sagte, fände ich es besispielsweise praktisch, wenn z.B. SMS auch auf der Tastatur der Klappe getippt werden könnten. Alle Eingaben müssen zwingend über den Touchscreen erfolgen, wobei man zwischen einer virtuellen Tastatur und einer Schrifterkennung wählen kann. In diesem Punkt hat Ericsson übrigens Respekt verdient, da die Schrifterkennung deutlich präziser arbeitet als das Grafiti von Palm.
Bei geschlossener Klappe kann man auf 4 Menüpunkte zugreifen: Telefonbuch (nur Nummern, keine Adressen), Posteingang, Kalender (nur Ansicht des aktuellen Tages) und Telefonmenü (Einstellungen wie Tastensperre etc.)
Bei geöffneter Klappe findet man 6 Hauptmenüpunkte vor, die dann auch die volle Funktionalität besitzen: Telefon, Kontakte, Nachrichten, Kalender, WAP Services, Extras. Die ersten 5 Menüpunkte erklären sich von selbst, unter "Extras" findet man den Notizblock, die Uhr, einen Rechner, das Spiel Reversi und Systemeinstellungen.
Das Menü erscheint im gewohnten "Karteikarten"-Gewand, allerdings wird die erste Unterebene auch durch Icons gebildet, erst danach folgt die übliche Listenform.
Posting zu lang - Teil 2 folgt unten