Israel erklärt nun Krieg??

  • Zitat

    Original geschrieben von Handyfan96
    Einfach beiden das Land "wegnehmen" und ähnlich wie Danzig früher unter Verwaltung der UN stellen.


    Auf Anhieb ein sehr angenehmer Gedanke. Hier sähe ich dann auch Deutschland in der Pflicht, die unser gegenwärtiger Bundespräsident anmahnt. Ein solches Konstrukt hielte ich für zukunftssicher und akzeptabel für alle Beteiligten - auch für die arabische Welt.


    Aber hier wird Israel als (recht besitzergreifende) Atommacht nicht mitspielen. Einen Frieden in den Grenzen von 1967 könnte Israel auch so haben - will es erklärtermaßen aber nicht. Die Räumung der okkupierten Gebiete sei keine Option, wird immer wieder betont.



    Und das hier:


    Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
    ...
    Und was würde passieren, wenn der Staat Israel samt aller Juden ausgerottet werden würde (wie es ja unter anderem Ziel der Hamas ist), müsste man sich dann einen neuen Feind suchen (vielleicht wieder die Fatah?)? Aber ich wundere mich ja schon wieder!


    ist definitv keine Option. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob die Hamas weiterhin Unterstützer hätte, wenn ein friedlicher Status Quo erreicht wäre. Ich denke, ein insoweit verbleibendes Problem wäre ohne die gegenwärtige breite Unterstützung im palästinensischen Volk sicher in den Griff zu bekomen. Ich bin mir sicher, dass die Palästinenser im Ergebnis einfach nur menschenwürdig leben möchten. Wäre das erreicht, würde dem (Volks-) Terror damit der Nährboden entzogen.

  • Was man hier so für Thesen lesen kann! Deutschland ist in der Pflicht, um die Gebiete der palästinensischen Selbstverwaltung unter UN-Kontrolle zu bringen? Was für ein absurder Gedanke, was für eine gnadenlose Selbstüberschätzung und Geschichtsvergessenheit.


    Zitat

    frank
    Sollte Israel dabei sein, selbst die Grundlage für einen neu aufkeimenden Antisemitismus zu legen?


    Irgendwie kommen mir solche Sätze nicht ganz unbekannt vor - und sie hinterlassen einen extrem üblen Nachgeschmack.


    Zitat

    frank
    Auch hier ein Fazit in einfachen Worten:
    „Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten. Ihre Saat soll nicht aufgehen; was dennoch aufwächst, bringt kein Mehl; und wenn es etwas bringen würde, sollen Fremde es verschlingen.“ (Altes Testament, Hosea, Kapitel 8, Vers 7)


    Und dieses Zitat zu den jüdischen Siedlungen im Westjordanland ist definitiv nicht von mir.


    Von wem denn sonst? Im Alten Testament wird sicher nicht über Siedlungspolitik im 21. Jahrhundert räsoniert.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Handyfan96
    Einfach beiden das Land "wegnehmen" und ähnlich wie Danzig früher unter Verwaltung der UN stellen.

    Diesen Gedanken wie im zwischenstehenden Beitrag weiterzuspinnen ist vergeblicher Energieverbrauch. Israel ist ja nicht erst seit vorgestern von den meisten Staaten anerkannt. Das Staatsgebiet kann einem Staat nicht entzogen werden.


    Wie schon erwähnt brauchen die autokratischen Nachbarn und Feinde Israel als völkischen Blitzableiter. Gäbe es Israel nicht mehr oder würden sie alle sich mit Israel vertragen, dann müssten sie sich einen neuen Lieblingsfeind suchen. Zweifellos würden sie einen finden, aber keinen so geografisch nahen und ideologisch entgegengesetzten.


    Dem ursprünglichen Teilungsplan hatte Israel zugestimmt. Die Vertreter der Araber wollten aber nichts anderem zustimmen als allem. Zudem dachten sie mehrfach, daß sie Israel militärisch ausradieren könnten und haben das jeweils auch versucht. Das sie dabei unterlegen sind und Gebiete eingebüßt haben kann man ja schlecht dem Angegriffenen vorwerfen. Und auch noch Herr Arafat hätte am Verhandlungstisch eine brauchbare Vereinbarung treffen können. Aber er wollte dann doch lieber sich den besten Feind weiter erhalten.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Was man hier so für Thesen lesen kann! Deutschland ist in der Pflicht, um die Gebiete der palästinensischen Selbstverwaltung unter UN-Kontrolle zu bringen? ...


    Das habe ich so weder geschrieben noch gemeint.


    Ich meine:
    Während die Gefährdung deutscher Soldaten zum Schutz des gegenwärtig existierenden völkerrechtswidrig agierenden Staates Israel m. E. überhaupt nicht verantwortbar ist, wäre das bei einem friedlichen Nebeneinander auf Grundlage der UN-Resolution aus dem Jahr 1967 (UN-Resolution 242?) anders.


    Zuerst müsste also Israel die Forderungen dieser UN-Resolution erfüllen, bevor überhaupt an eine Bestandsgarantie gedacht werden kann. Es darf nicht sein, dass die Bundesrepublik den Bestand eines völkerrechtswidrigen Zustands garantiert. Allein den Gedanken hieran empfinde ich schon als absurd.


    Wenn die Bundesrepublik Israel in den gegenwärtigen Grenzen duldet, geht das schon recht weit - dann aber auch noch dessen Bestand zu garantieren, halte ich für ein Unding.



    Zudem:
    Der Staat Palästina in den Grenzen von 1967 ist nahezu weltweit anerkannt. (Fast) nur die USA und einige ihrer Satelliten verweigern bis zu heutigen Tage dessen Anerkennung.


    Hier der m.W. aktuelle Stand:


  • Entweder man interessiert sich sowieso und weiß, ob Wikipedia auf dem aktuellen Stand ist oder man recherchiert's selbst oder man akzeptiert es eben als aktuellen Stand. Seltsam, daß ausgerechnet vehement auftretende Welterklärer, Zivilistschützer und Weltverbesserer ihre eigenen Kenntnisse dauernd unter Wissensvorbehalt stellen. Kein Mut zum Irrtum?


    Israel braucht weder eine Bestandsgarantie, noch eine Duldung in irgendwelchen Grenzen. Bei Palästina könnte man ja nichtmal formell festlegen, welche Staatsform es 1967 oder zu den meisten anderen Zeitpunkten gehabt haben soll. Palästina ist das Land der Palästinenser, welche ironischerweise aber erst durch Gründung und Weiterbestand von Israel einigermaßen scharf definiert werden konnten. Die arabischen, nicht eingewanderten Bürger Israels wären ja gleichermaßen Palästinenser. Zudem erfüllt Palästina auch weitere an eine Staatlichkeit geknüpfte Bedingungen nicht und hat diese auch nie erfüllt. Und die Palästinenser selbst haben ja auch erst 1988 einen Staat ausgerufen, aber auch das in räumlicher Trennung zwischen Ausrufern und Verstaatlichten. Und 1988 von außen einen Staat in den Grenzen von 1967 auszurufen erinnert dann doch irgendwie an die hiesig Ewiggestrigen, die qua eigener Berufung ein Deutschland in den Grenzen von 1939 oder etwas später auszurufen meinen.


    Und wenn laut deiner Defintion Palästina in den Grenzen von 1967 " nahezu weltweit anerkannt" sein soll, dann gilt das für Israel ja erst recht. In Europa gilt das nur für den ehemaligen Warschauer Pakt und für Island. Und selbst die gezeigten Staaten haben nicht den Staat Palästina mit einer definierten Grenze anerkannt, sondern ausschließlich desssen Staatlichkeit, da heißt ein Staat ohne Staatsterritorium, erst recht nicht jenseits dessen, was sie faktisch kontrollieren. Ansonsten könnten all diese Staaten ja entweder nur Palästina oder aber nur Israel anerkennen, weil sie ansonsten Gebiete doppelt zuschlagen würden. Und selbstverständlich hat ein Großteil der Anerkenner der Staatlichkeit Palästinas den tatsächlich existierenden Staat Israel ebenfalls anerkannt, und zwar meist lange vorher. Ich hab eben mal nachgesehen: 111 der 134 Anerkenner haben Israel auch anerkannt, auch unser ewiges Ideal Sowjetunion sogar schon am zweiten Tag nach Gründung.


    Sicher gibt's auch blinde Anhänger der dir verhassten Seite. Aber von denen hört man nicht viel oder sie agieren geschickt genug, um nicht als solche identifiziert werden zu können. Die Propagandisten hingegen erkennt man daran, daß sie höchstens mal proforma ganz allgemeine Kritik äußern und Neutralität propagieren, in den Details aber immer gegen den einen und für den anderen ihre Argumente gestalten. Aber mach nur weiter, schließlich schärfst du damit die Meinung deiner Nichtkonsorten.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    (Fast) nur die USA und einige ihrer Satelliten verweigern bis zu heutigen Tage dessen Anerkennung.


    :D Frankreich, Deutschland, Japan, England, Australien, Kanada, ganz Skandinavien, usw. sind also alles "Satelliten der USA"? Mensch Frank, früher warst du wirklich weniger schrullig. :confused:

  • Seit NSA und Ukraine-Krise hab' ich den Kaffee auf ... wenn sich hier Bundesregierung und andere EU-Staaten nicht als Satelliten der USA geoutet haben, weiß ich nicht, was man noch verlangen soll, diesen Status anzunehmen.


    Schon die Causa Assange hatte in diese Richung gewiesen, der Fall Snowden aus meiner Sicht dann Klarheit geschaffen. Von (außen-) politischer Selbstständigkeit der Bundesrepublik kann jedenfalls keine Rede (mehr) sein. Was die Bundesregierung in diesem Punkt derzeit veranstaltet, taugt allenfalls zum Fremdschämen.


    Loyalität in einer Partnerschaft halte ich für wichtig ... bei offen zu Tage tretender Hörigkeit und Kriecherei hört mein Verständnis aber auf. Und diese Grenze sehe ich inzwischen als überschritten an.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    ... wenn sich hier Bundesregierung und andere EU-Staaten nicht als Satelliten der USA geoutet haben, weiß ich nicht, was man noch verlangen soll, diesen Status anzunehmen. ...


    Da bleibt für die Bundesrepublik Deutschland nur der Beitritt als 52. Staat der Vereinigten Staaten, der 51. dürfte Puerto Rico sein.

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